Die Debatte um die Einführung eines Leistungschutzrechts ist neben der Netzneutralität und der Vorratsdatenspeicherung die nächste wichtige Auseinandersetzung rund um ein offenes Internet in Deutschland. Heute ist nach einiger Vorarbeitungszeit „IGEL – Initiative gegen ein Leistungsschutzrecht“ gestartet. Die Initiative wude von Till Kreutzer ins Leben gerufen und bei der Umsetzung und in der Redaktion unterstützen ihn Philipp Otto und John Weitzmann.
Ziel der Initiative ist es, die Einführung eines Leistungsschutzrechts für Presseverleger zu verhindern. Helfen soll dabei das Informationsportal auf leistungsschutzrecht.org, was ausführlich begründet, warum wir aus politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Gründen kein Leistungsschutzrecht brauchen und eine Einführung zahlreiche Probleme für ein Publizieren im Netz schaffen würde.
IGEL wurde in erster Linie aufgrund der Erkenntnis initiiert, dass es für ein Leistungsschutzrecht für Presseverleger weder eine Notwendigkeit noch eine Rechtfertigung gibt. Ein solches Recht wird einerseits nicht benötigt und hat andererseits – unabhängig von dessen Ausgestaltung – zwangsläufig sehr bedenkliche Auswirkungen auf die Interessen Dritter und das Gemeinwohl.
Mehr Hintergründe zum Leistungsschutzrecht bietet unser Podcast mit Till Kreutzer zum Thema.
Zu den Unterstützern von IGEL zählen Creative Commons Deutschland, WIkimedia Deutschand, Chaos Computer Club, netzpolitik.org und viele andere.
Ein Leistungsschutzrecht ist wichtig und richtig um die hart arbeitenden Journalisten vor den Raubkopierenden Horden im Internet zu beschützen.
Vor allem das Suchmaschienen Firmen wie Google Inhalte aus unseren Medien aufgreifen und verlinken ist ein absolutes unding. Wer auf unsere Urheberrechtlich geschützten Inhalte automatisiert zugreift sollte in jedem Falle dazu verpflichtet werden entsprechende Lizenzgebühren zu entrichten. Das ist mit dem derzeitigen Urheberrecht jedoch nicht möglich deswegen benötigen wir dirngend ein Leistungsschutzrecht.
Das gilt meiner Ansicht nach übrigens auch für kommerzielle Betriebene Blogs, da diese zu 90% auf Inhalte der Qualitätsmedien zugreifen und verlinken durch die Werbung aber Geld (mit fremden inhalt) verdienen wäre es hier nur sehr gerecht eine entsprechende Abgabe einzuführen die die Entlohnung der Urheber sicherstellt.
@ Presemensch,
wenn ihr nicht wollt das Google oder jede andere Suchmaschine euch findet – einfach mit einer robot.txt ausschließen – es geht also auch einfacher…
@rebel
Wir wollen ja gefunden werden, nur wenn Google unsere Seiten für seine Suche nutzen will sollten ganz klassisch Lizenzgebühren fällig werden. Schliesslich handelt es sich hier um Urheberrechtlich geschützte Inhalte die wir nicht so einfach verschenken wollen.
@markus
Da fehlt noch was. Ich tippe auf „Gründen“ ;-)
@Pressemensch
Ja, sehr gut getroffen die typische „Argumentation“ der Verleger.
@Geralt: Stimmt, danke.
Ich kann Presemensch (#2, #4) sehr gut verstehen. Wenn Qualitätsmedien wie die Bild oder die Welt sich so Sätze einfallen lassen wie „wir sind Papst“ oder so, so ist das eine individuelle Leistung eines Qualitätsverlagshauses. Da haben Qualitätsredakteure Stunden, wenn nicht sogar Tage und Monate dran gebrütet. So etwas muss den Qualitätsverlagen dann auch anständig vergütet werden, und zwar nicht nur indem man deren Qualitätsdurckerzeugnisse kauft oder auf deren Qualitätswebsites surft – was Qualitätswerbeeinnahmen generiert. Unkritische Qualitätsmedien sind für unsere Qualitätsdemokratie unerlässlich. Es sollten auch diejenigen zahlen, die Worte wie „wir sind Papst“ nur mit Verweis auf das Qualitätsmedium zitieren.
Und was Google angeht: Google gibt es doch überhaupt nur weil es Qualitätsverlage wie Springer, Burda und Bertelsmann gibt. Ohne diese Qualitätshäuser wäre Google schon längst pleite – das liegt doch wohl auf der Hand! Deswegen kann ich verstehen, wenn die Qualitätsverlage es vergütet haben möchten, wenn Google ihnen Millionen von Lesern auf deren Qualitätswerbebanner lotst.
Das mag zunächst wenig Sinn ergeben, aber wenn man nicht drüber nachdenkt, muss man das so unterschreiben.