Sommerinterview-ProtestWer hilft hier der AfD?

Die ARD sendet ein Sommerinterview mit Alice Weidel, das durch lautstarke Proteste torpediert wird. Die Aktion richtet sich auch gegen die ARD und durchbricht die freundliche Normalität. Ein Kommentar.

Frau in Beigetönen zeigt auf einen Bus, rechts neben ihr ein Mann im Anzug. Beide sitzen auf Stühlen.
Alice Weidel (hier mal links) zeigt auf den Adenauer-Bus des Zentrums für politische Schönheit. Screenshot / ARD

Es war ein hörbarer und starker Protest: Demonstrierende haben gemeinsam mit dem Zentrum für politische Schönheit das ARD-Sommerinterview mit der Rechtsextremistin Alice Weidel (AfD) gekapert. Und zwar nicht nur mit ein paar Parolen, Buh-Rufen und Tröten, sondern auch über Minuten mit dem unüberhörbaren Chorgesang „Scheiß AfD, scheiß AfD“. Selten war eine Störaktion im deutschen Fernsehen effektiver.

Natürlich sind die Gegner dieser Protestaktion nicht weit. Erwartbar lügen die Rechtsextremistenfreunde sich nun in die Tasche, dass die ARD die Proteste bestellt oder extra laut aufgedreht hätte, um das Interview zu torpedieren. So weit, so durchsichtig. Nazis lügen halt, ob auf der Braunplattform X, in der Jungen Freiheit oder im ARD-Sommerinterview.

Naives Verständnis eines neutralen Journalismus

Umso mehr überrascht das anhaltend naive wie selbstverliebte Verständnis eines neutralen Journalismus, der angeblich in der Lage ist, Faschistinnen wie Weidel in Interviews und Talkshows „zu stellen“. Seit vielen Jahren versuchen sich gestandene Medienleute daran, die AfD zu dechiffrieren und ihre Ziele offenzulegen. Das ist in vielen Fällen auch gelungen, wohl aber noch nie in seichten Gesprächsformaten.

37 Ergänzungen

  1. Dazu FAZ: https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/debatten/ard-sommerinterview-mit-weidel-punkt-satz-und-sieg-fuer-die-afd-110600627.html

    Interessante Fetzen:

    > Mit Inhalten jenseits von „Scheiß AfD“ hatten es die Demonstranten aber nicht, und es bleibt das Geheimnis der ARD, warum sie darauf nicht reagierte.

    Aber die AFD wird im Artikel als rechtsextrem vorgestellt. Sollte das nicht als Argument reichen? Oder muss man alles ad acta legen, was schon jemand anderes festgestellt hat?

    > Das „Zentrum für politische Schönheit“ erweist sich einmal mehr als Verein für diskursive Einfalt.

    Ich weiß nicht, was die bei der FAZ beruflich machen, aber einen nicht vorhandenen Diskurs zu sehen, finde ich irgendwie kreativ. Die AFD im… Klimadialog oder sowas? Die FAZ im … ach nee, man kommentiert nur. Tja hmm… Tauben unter sich?

    > So konnte sie einen Punkt nach dem anderen landen,

    Ich weiß nicht, was die bei der FAZ beruflich machen, aber reicht es im 22. Jahrhundert also schon, etwas aussprechen zu können, um einen Punkt gelandet zu haben? Endlich spricht es mal jemand aus!

    ***

    Was ich daraus lese? DAS: „FAZ schreibt AFD dickpimmelig.“ – Ich weiß, harte Worte, ein tödlicher Vorwurf an die etablierte Presse, sich bzw. uns die Politik eben so hinzuschreiben, wie sie interpretiert werden soll.

    1. „Oder muss man alles ad acta legen, was schon jemand anderes festgestellt hat?“
      Hier muss wohl eher das Gegenteil gemeint sein. Also ewig immer alles wiederholen, wie bei einem Universalübersetzer mit Kontextmitführung.

      1. Äh nee oder: Laut FAZ sollte man ad acta legen, was andere schon festgestellt haben. Man soll also sich nicht darüber aufregen oder dagegen protestieren dürfen, dass die AFD rechtsextrem ist. Ich glaube so ist das schon gedacht, d.h. es ist eigentlich nicht das Gegenteil gemeint. Universalübersetzer sind allerdings gnadenlos. Man stelle sich vor Leute würden „wie bei KI“, die Originale wegschmeißen. Wie würde unser Planet bald aussehen? Wie lange würde diese Spezies einen diplomatischen Kontakt mit einer ähnlichen Spezies überleben?

  2. Danke. Presse in Deutschland ist oft echt so peinlich. Nicht nur, aber auch, weil man sein Publikum für dumm hält und sich nicht scheut, das zu zeigen. Und sich blenden lässt von den Rechten und ihrem Geld und oberflächlichen Sachen. Wie man den Nazis so eine Bühne geben kann.. und alle so gut gelaunt normalisiert beitragen, die Demokratie Stein für Stein abzubauen. Hauptsache alles ordentlich, und ohne Krach. Lieber Menschenverachtung, gut organisierte Brutalität und Völkische Hetze, solange sie ordentlich daherkommt und abgestaubt bürgerlich aussieht, als diese dreckige komplizierte Demokratie, mit ihren Menschenrechten, Pluralität und Gewaltenteilung. Die Deutschen sind halt immer noch in großen Teilen feige und obrigkeitsanbiedernd. Das entschuldigt nicht die Presse, hier die ARD, die dazu beiträgt, Weidel zu hofieren. Als ob diese Gefälligkeit was nutzen würde, als ob die AfD die ARD deswegen nicht mehr abschaffen wollte, sobald sie mal mehr Finger an der Macht haben (bzw. die Union noch weiter vor sich her scheuchen).

    1. > Presse in Deutschland ist oft echt so peinlich.
      So pauschale Behauptungen nützen nur jenen, welchen ein freier unabhängiger Journalismus ein Dorn im Auge ist. Es wäre besser jene Teile klar beim Namen zu nennen, mit zitierfähigen Belegen.

      > Das entschuldigt nicht die Presse, hier die ARD,
      Die ARD ist nicht Teil von „Presse“ sondern Teil der Öffentlich-rechtlichen Medien (ÖR). Das ist ein wichtiger Unterschied. Die ÖR stehen unter Dauerfeuer von AfD und Konsorten, und sie wären die ersten, die nach Wahlsieg oder Machtergreifung zum Parteifunk umfunktioniert würden.

      Wer im Zusammenhang mit diesem ARD-Sommerinterview gegen die Demonstranten wettert, und diese lediglich als Störer betrachtet, dessen Weltsicht ist schon arg verfestigt. Auch spontane Demonstrationen sind geschützt – noch! Protestiert wurde deutlich vernehmbar für ein AfD-Verbot. „Keine AfD“ lautete der deutlich vernehmbare Soundtrack. Und es ist doch so klar wie erwartbar, dass dies den rechten Extremisten nicht gefällt. Schweigen aber ist keine Lösung, Schweigen muss man in Autokratien.

      Die AfD hat kein Recht auf störungsfreies Agitieren, zum Schaden unserer freiheitlichen Grundordnung.

      1. „unserer freiheitlichen Grundordnung“

        – nicht meine
        – nicht frei
        – keien Verfassung (von wenigstens einer Generation des Volkes)

        1. „– nicht meine“

          Das kann man sich ala deutscher Staatsbürger nicht aussuchen.

          „– nicht frei“

          Korrekt, die FDGO ist freiheitlich.

          „– keien Verfassung (von wenigstens einer Generation des Volkes)“

          Ist halt Reichsbürgerniveau, das GG ist die deutsche Verfassung.

          1. – nicht demokratisch.
            Kapitalismus und Demokratie sind unvereinbar.
            Denn Lohnsklaven würden bei demokratischer Mitsprache und aufklärerischen Medien nicht zulassen, dass sie Lohnsklaven sind. Medien zum großen Teil gleichgeschaltet. Wahlversprechen werden umfänglich gebrochen. Zwischen den Wahlen hat das Volk nichts zu sagen. Geld wird von Privatunternehmen gedruckt und diese entscheiden wer es bekommt. EZB macht Politik (Terror gegen Griechenland um Deutsche Bank zu retten, Zinserhöhung und Arbeiter zu unterdrücken) hat haber keine demokratische Legitimation. EU-Kommision hat keine demokratisdche Legitimation. EU-Verträge wurden nicht vom Volk bestimmt und legitimisiert. Schau dir an, was im Kanzleramt sitzt (Blackrock), was im Bundestag sitzt (Anwälte). …

          2. Weder GG noch FDGO legen eine bestimmte Wirtschaftsform fest. Das GG beinhaltet lediglich das Recht auf Eigentum und verbindet Eigentum gleichzeitig mit gesellschaftlichen Verpflichtungen.

            Natuerlich arbeitet das Kapital gegen die Interessen der grossen Mehrheit der Buerger, aber das ist im Rahmen der freiheitlichen Grundordnung zulaessig und ueber demokratische Gesetzgebung regulierbar. Offensichtlich will die grosse Mehrheit der Buerger das aber nicht.

          3. @ Anonym 22. Juli 2025 um 21:39 Uhr
            > Offensichtlich will die grosse Mehrheit der Buerger das aber nicht.

            Das ist keineswegs „offensichtlich“. Die Behauptung wäre empirisch zu belegen. Können Sie das?

          4. Wenn auch nur ein Teil der grossen Mehrheit der Bürger in die Partei mit dem Ziel des demokratischen Sozialismus eintreten würde, könnte man die problemlos auf diese Linie bringen und dafür gewählt werden.

            Tun aber nur sehr wenige.

            Das wäre übrigens die SPD, angeblich Volkspartei.

          5. @ Anonym 23. Juli 2025 um 13:57 Uhr
            Zitat:
            Wenn auch nur ein Teil der grossen Mehrheit der Bürger in die Partei mit dem Ziel des demokratischen Sozialismus eintreten würde, könnte man die problemlos auf diese Linie bringen und dafür gewählt werden.

            So schreibt kein Sozialdemokrat. „Auf Linie bringen“ ist halt arg SED-Sprech.
            Wer will Menschen mit welchen Mitteln „auf Linie bringen“ und wozu? Autsch!

          6. Lesekompetenz, so wichtig.

            Ich schrieb „auf diese [demokratischer Sozialismus statt Kapitalismus] Linie bringen“ und nicht „auf Linie bringen“.

            Und ich sehe mich als Sozialdemokrat, der als Arbeiterkind sehr sozialdemokratischer Politik profitiert hat, und damit seit 30 Jahren SPD-fern.

  3. Zitat: Der CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann hat kein Verständnis für die Störung des ARD-Sommerinterviews mit AfD-Chefin Alice Weidel durch lauten Protest gegen die Partei. „Wenn man die AfD stark machen will, soll man ruhig solche Interviews stören“, sagte Carsten Linnemann in der RTL/ntv-Sendung „Frühstart“. Man könne den Wähler nicht ignorieren und „kaputtschreien“, sondern müsse die AfD inhaltlich bekämpfen.

    https://www.faz.net/aktuell/politik/bundestagswahl/liveticker-bundespolitik-linnemann-stoerung-von-weidels-sommerinterview-macht-die-afd-stark-faz-110093143.html

    Das trötet CDU-Linnemann das auf allen Kanälen in die Welt, und stärkt damit die AfD. Warum kommt Linnemann der AfD zu Hilfe? Warum lehnt die CDU die Nominierungen zur Wahl der Bundesrichter ab? Platzt die Koalition und macht die CDU/CSU dann mit der AfD die „konservative Revolution“?

  4. Für die AfD hätte es natürlich nicht besser laufen können, dass die Störgeräusche gar keine richtige Botschaft hatten.

    Könnt ihr euch vorstellen, wie es gewesen wäre, wenn auf den Flugblättern der Widerstandsgruppen gegen das Nazi-Regime damals statt richtiger Textes nur hunderte Male „Scheiß Nazis” gestanden hätte? Das hätte doch auch niemand ernst genommen.

    Insofern war das schon auch ein Stück weit Selbstsabotage der Protestierenden.

    Selbst wenn man mit der Aktion sympatisiert, kann man sich diese Unwucht im Konzept wohl eingestehen.

    1. > Insofern war das schon auch ein Stück weit Selbstsabotage der Protestierenden.
      No! Ist es nicht. Das sieht nur das Lager der „konservativen Revolution“ so, also auch jene Teile der CDU/CSU, die auch gerne mit der AfD regieren wollen.
      https://de.wikipedia.org/wiki/Konservative_Revolution#Konservative_Revolution_und_Neue_Rechte

      > die Störgeräusche gar keine richtige Botschaft hatten.
      Stimmt nicht: Die deutlich vernehmbare Botschaft war „Keine AfD!“ Klarer geht es nicht.

      Dass das dem CDU-Generalsekretär Linnemann nicht passt, ist verständlich, denn die AfD wird intern weiterhin als möglicher nächster Koalitionspartner gesehen, entgegen aller öffentlichen Bekundungen.

      1. Aber wenn der Protest nur Herrn Linemann nicht passen würde, wäre das Ganze ja nicht so wild.

        Der Grund, warum es überhaupt zu dem obenstehenden Artikel gekommen ist, ist, dass das Sommerinterview mit einer normalerweise in allen Lebenslagen zuverlässig unsympathischen AfD-Chefin am Ende ein riesiger Erfolg für die AfD geworden ist.

        Kräftig an diesem Medienerzeugnis mitgewirkt haben ein (wie ich finde) absurder Fragesteller und ein Kollektiv aus methodisch im Jahr 2015 hängengebliebenen Aktivisten.

        Es ist nicht verwerflich, Fehler zu erkennen. Dafür müssen wir keine konservativen Positionen übernehmen. Und wir müssen auf der anderen Seite jetzt auch nicht so tun als bedeute ein unglücklicher Protest irgendwie das Ende der Welt.

        Kritisch-subversiv wäre es, diese Aktion zur Abwechslung einfach mal nüchtern zu evaluieren. Vielleicht wird so der nächste Protest cooler.

        1. > Aber wenn der Protest nur Herrn Linemann nicht passen würde, wäre das Ganze ja nicht so wild.
          Die Verlautbarungen des CDU-Generalsekretärs sind keine Petitesse. Er kommt der AfD zu Hilfe. Das ist der widerwärtige Punkt.

          Es ist nüchtern festzustellen, dass einige große Mühe aufbringen, einen Protest gegen die AfD zu kritisieren. Damit beziehen sie Position und gießen Wasser auf die Mühlen der AfD.

          Der Protest selbst war klar in seiner Aussage: „Keine AfD!“ Das wird man doch noch sagen dürfen! Ha, ha. Spontane Demonstration. Recht auf Meinungsäußerung. Anstatt das zu honorieren, dass überhaupt gegen die AfD demonstriert wird, wird nun versucht das zu diskreditieren. Ich finde das schäbig.

  5. Beiträge wie dieser festigen die AfD IMHO nur noch mehr. Vielleicht mögen sich viele nicht damit abfinden, daß diese Partei existiert und eine so breite Wählerunterstützung genießt. Unabhängig davon ob man die AfD und deren Ziele nun mag oder nicht, Verunglimpfung und meiden hilft leider nicht. Man muß sich den Sachthemen und Argumenten stellen. Dabei wird man bemerken, daß die etablierten Parteien in vielen Punkten ganz nahe bei der AfD liegen bzw. sogar noch weit rechtere Positionen einnehmen. Kritik an der AfD muß sachlich sein, dann wird daraus aber auch Kritik an der Union und den Grünen. Dieser Beitrag ist leider kein journalistisches Ruhmesblatt.

    1. > Beiträge wie dieser festigen die AfD IMHO nur noch mehr.
      Damit gehen Sie dem Framing von Linnemann & Konsorten auf dem Leim, oder schmeckt Ihnen das sogar?

      Irgendwann kommt der Punkt, an dem man sich entscheiden muss:

      Wen will ich stärken? Die FDGO oder deren Feinde?
      Linnemann jedenfalls springt der AfD zur Seite.

    2. „Kritik an der AfD muß sachlich sein, dann wird daraus aber auch Kritik an der Union und den Grünen.“

      vielleicht ist das der Grund, warum sich einige auf Pöbeln zu beschränken.

      1. Sachlich rechtsextrem. Da darf man schon laut „Nein!“ rufen. Das ist historisch fundiert. Im demokratischen Diskurs allerdings, wenn Menschen solchen Parteien anhängen, nützen Feinbilder nicht so viel. Protest ist nunmal nicht dasselbe.

        Drohen die Kräfte nicht nur zu gewinnen, sondern auch eine erfolgreiche Transformation des Systems zu beginnen, stellt sich allerdings schon die Frage nach der Zivilisation. In der Größe und bei der Verteiltheit des Planeten ist mit Autokratien, vor allem mit faschistischen Zügen, keine Aussicht auf Fortbestand der Menschheit gegeben, außer denn die Systeme stürben. Lange Frist hier, aber es gibt vermutlich keine validen Abkürzungen. Topologie, Ausbreitung in der Welt und Systemfrage, dazu Waffentechnologie. Für die Demokratie ist Gewaltlosigkeit besser. Gegen Faschismus… nicht immer. Vgl. WWII.

  6. Ja, so ein Protest ist wichtig oder wenigstens legitim. Was mich daran nur stört, er richtet sich gegen das Ergebnis einer Entwicklung, die lange lange abzusehen war. Es sind nicht diese unsäglichen Talkshows, die eine AFD „stark“ gemacht haben. Die Talkshows sind ein Symptom.

    Es ist das Unvermögen der Politik in vielen Punkten, etwa soziale Ungerechtigkeiten, die Hetze gegen Ausländer, das Hardlinertum und das reiten auf der rechten Welle. Selbst die SPD kann sich davon nicht freisprechen.

    1. > Was mich daran nur stört, er richtet sich gegen das Ergebnis einer Entwicklung, die lange lange abzusehen war.

      Das mag man zurecht bedauern, auch dass Protest in der Vergangenheit zu schwach war. Abhandeln kann man das in politischen Essays, die lesen aber nur wenige.

      Protest auf der Straße hingegen findet im „Hier und Jetzt“ statt, nicht in der Vergangenheit.

      1. das ist (fast?) korrekt.

        Doch stell dir vor, alle Parteien hätten an dem Protest teilgenommen.

        Wenigstens für die noch etwas größeren Parteien ist das no go und never ever. Die garantierte Begründung wird „Demokratie“ sein. Der Effekt aber ist gerade genau das Gegenteil. Wir geben der AFD die Bühne und viele hören wegen Unzufriedenheit mit der Regierung auch noch zu.

        Dies zum Thema „Hier und Jetzt“.

  7. „Wer die Arbeiterklasse spaltet, stärkt den Faschismus.“

    Exklusionsstrategien erhöhen nachweislich die Wahrscheinlichkeit rechtspopulistischen Wahlerfolgs, weil sie die Polarisierungskosten für die betroffene Partei senken und deren Narrativ der politischen Ausgrenzung extern validieren.

  8. Diese seit Jahren verfolgte Strategie gegen Rechts und diese Art von Aktionismus zeigen ja große „Erfolge“:

    Laut Allensbach ist der Anteil der Bürger, die sich vorstellen können, eine AFD zu wählen von 14% in nur zehn Jahren auf nun 33% gestiegen und eine deutliche Mehrheit lehnt, anders als früher, ein AFD Verbot ab.

    Ich finde es faszinierend, das viele das „weiter so“ einer solchen „Politik“ gegen Rechts betreiben, obwohl die Fakten weltweit – siehe Trump in den USA oder andere europräische Länder – zeigen, das man mit „FCK AFD“ oder „FCK Trump“ nichts erreicht – ehrer das Gegenteil.

    Aber immerhin haben diese Aktivisten und ihr Umfeld ein „gutes Gewissen“ dabei – mehr will man ja scheinbar gar nicht mehr.

  9. Nur weil ich’s gerade lese …

    „Seit Jahren gehen viele Journalist:innen der Öffentlich-Rechtlichen so normalfreundlich mit der AfD um – und sie lernen offenbar nicht dazu. … So jedenfalls sieht es ARD-Hauptstadtkorrespondent Gabor Halasz … “

    Hr. Halasz kommentiert auf einem bsky Account mit der Zeile „Privater Account. Meine Meinung.“ – und wahrscheinlich nicht grundlos. Es war mal eine Eigenschaft der „Besorgten Bürgerinnen“ das nicht trennen zu können.

    1. Jetzt lass mal die Impfgegner-Vergleiche stecken, denn letztlich hat Halasz schon die Arbeit der ARD und seiner Kollegen kommentiert und verteidigt. Das macht er auch regelmäßig auf diesem Account. Ich jedenfalls hab keine Zweifel, dass er sich der öffentlichen Debatte stellen wollte, übrigens gleichlautend auch auf Twitter: https://nitter.poast.org/gaborhalasz1/status/1947230358757421148#m

      Mir ist nicht klar, was das „nicht grundlos“ in dem Kommentar soll. Ich würde davon ausgehen, dass jemand das an seinen Account ranschreibt, um klarzumachen, dass dort nicht die Haltung des Arbeitgebers, sondern die eigene geschrieben wird. Im Umkehrschluss bedeutet das aber nicht, dass man damit nicht trotzdem seine Ansichten als jemand kundtut, der in leitender Funktion der ARD arbeitet.

  10. In ganz Europa (und darüber hinaus) hat man über viele Jahre versucht, rechtsextreme Parteien „inhaltlich zu stellen“ und sie dennoch (?) immer stärker geworden. In ganz Europa? Nein: „In Wallonien, dem französischsprachigen Teil Belgiens, geben Medien rechten Parteien keine Plattform. “ „[Dort] konnte die extreme Rechte […] bislang nicht Fuß fassen.“

    https://uebermedien.de/105993/die-medienschaffenden-in-wallonien-verstehen-sich-als-waechter-der-demokratie/

    1. Die AfD konnte auch in Tübingen nicht Fuss fassen, und es gibt dort unter anderem ausnehmend viel Aktion der Stadtverwaltung für Integration.

      Finden die linken ganz furchtbar, irgendwie. Ok, zur OB-Wahl sind sie dann angetreten mit „wir machen das genauso, nur anders“, und haben grob ebenso viele Stimmen bekommen wie die von der FDP unterstützte Kandidatin der SPD 8)

  11. Das Video, das im Artikel eingebettet wurde nutzt H.265 als Videocodec, dadurch kann man das nicht in allen Webbrowsern abspielen. Man kann VP9 oder AV1 verwenden, die sind beide lizenzfrei und sollten von jedem modernen Browser unterstützt werden.

  12. Das sehe ich genau so. Danke für diesen Artikel, Constanze!

    Dass Du mit dieser Einschätzung richtig liegst, kann man daran ablesen, wie sehr sich einige daran abarbeiten, diese geniale Aktion schlecht zu reden, samt den Artikel darüber.
    Getroffene Hunde heulen eben.

  13. Die beste Kritik an der Aktion, die ich gehört habe, lautet, dass man lieber „Sch… ARD“ hätte rufen müssen. Das hätte verhindert, dass die rechte Seite die Clips ausschlachten könnte. Und die Kritik ist ja gerade am ÖRR. Die Rechten tun so oder so rechte Dinge. Und diese reine bashen des Gegners hat auch bei Trump nicht geholfen, da helfen nur eigene, bessere Inhalte.

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