BpB-Debatte: Verbotene Spiele?

Die Bundeszentrale für politische Bildung startet morgen eine Online-Debatte rund um das Thema „Verbotene Spiele?“. Wie der Titel es schon sagt, geht es um Computerspiele. Hier ist der Teaser-Text:

Seit dem Amoklauf von Erfurt streiten Spieler und Eltern, Forscher und Lehrer, Politiker und Interessenverbände in Deutschland über gewalthaltige Computerspiele. Seit 2005 steht der Vorschlag im Raum, die Herstellung von „Killerspielen“ gesetzlich zu verbieten. Mit jedem jugendlichen Amoklauf flammt der Verdacht gegen die Spiele neu auf, und mit ihm Verbotsrufe. Die Debatte selbst wird dabei zusehends komplexer. War die einzige Sorge anfangs, ob Spiele gewalttätig machen können, fragt man heute auch: Wie groß ist ihr Suchtpotenzial? Wie „normal“ ist Gewalt in den Medien? Wie muss Jugendschutz bei Spielen aussehen, im Zeitalter des Internet? Und wie wichtig sind Computerspiele als Wirtschafts- und Kulturgüter?

Die Online-Debatte ordnet das Dickicht in sechs Hauptfragen. Chroniken und Einführungen erschließen Hintergründe, Experten, Politiker und Interessenvertreter schildern ihre Sicht der Dinge, die laufend um weitere Positionen ergänzt werden. In einer Reihe von Live-Chats diskutieren dazu stets zwei Experten anderthalb Stunden mit Nutzern über ihr Thema. Alle Chats werden online dokumentiert.

Der erste Live-Chat findet morgen statt. Erfreulich ist, dass alle Materialien auf der Unterseite unter einer Creative Commons Lizenz veröffentlicht wurden.

11 Ergänzungen

  1. Was mich schon immer bei diesem Thema interessiert hat:
    Warum gibt es keine Debatte um Rennspiele, wenn mal wieder Unfälle durch Raser stattgefunden haben? Ob es daran liegt, dass hier schneller deutlich wird, wie schwachsinnig die Diskussion um ein Verbot eigentlich ist?
    Es ist wirklich nervig, das der Verbots- und Präventionsstaat gerade so en vogue ist! Warum werden denn nur unfähige Politiker nicht verboten?

  2. Aehnlich ist es ja bei dem Bildungssystem (alle, der Amoklaeufer die da im Bezug zu den ‚Killerspielen‘ genannt werden waren Schueler…): Die Politiker scheinen keine Ahunung zu haben, wollen aber die große Reform bringen. „In Finnland funktioniert System X und Y doch auch. Warum soll es hier nicht funktionieren?“ (In Finnland (oder war’s Norwegen?) kommt ein Lehrer auf 10 Schueler (in dem Bereich), in Deutschland 30.) Nur mal als Beispiel. Da steckt oft einfach nichts dahinter. Ein anderes Beispiel sind die Lernstandserhebungen. Einen einfachen, englischen Text, in dem steht, dass ein Kaiser aus China den Tee ‚entdeckt‘ haette, als ihm Blaetter ins heiße Wasser gefallen waeren. Und die Frage dazu: Wer entdeckte den Tee? []Ein chinesischer Kaiser []Der Weihnachtsmann []Der Sandmann []Deine Mama.
    Und diese Unfaehigkeit scheint sich 1:1 auf die „aktuelle“ Debatte um Killerspiele, Ueberwachung etc uebertragen zu lassen…

  3. Diese ganze Verbotsdiskussion ist doch albern. Wenn man sich auf Pirate-Bay die Spiele per torrent ziehen kann, macht das Verbot überhaupt keinen Sinn. In Zukunft werden Spiele wie Counter-Strike eh über In-Game Advertising finanziert werden. spätestens dann nützen die Verbote gar nix mehr. Ich finds viel schlimmer, dass es in den schulen immer noch kein Fach Medienkunde gibt.
    BTW: Verklagt ein deutscher Staatsanwalt dann eigentlich die US regierung für den Shooter Americas Army?

  4. Man sollte der Politik und der BILD wirklich mal demonstrieren was Bittorrent ist, vielleicht lässt dann dieser ungelenke Verbots-Aktionismus mal etwas nach…

  5. @ Flo,

    America’s Army ist (die PC Version) so gesehen nicht in Deutschland erschienen: Erst X-Box Versionen wurden offiziell von Ubi glaube ich released. Aber die PC-Version hat sich vielleicht bis nach Deutschland her verbreitet, existiert hier aber im juristischen Sinne nicht, glaube ich ;)
    Damit der Anwalt was machen kann, muesste also 1. ein nicht in Deutschland existierendes Spiel verboten und 2. mit einem Verbreitungsverbot belegt werden, damit das Spiel nicht auf deutschen Servern zum Download angeboten werden darf. Denke ich mal

  6. @Björn: kann mir nicht vorstellen das es möglich ist eine Technologie zu verbieten. Einzelne Tools… okay… aber nicht das technische Prinzip. was würde dann aus Joost?

  7. keine halben sachen leute, verbietet einfach das
    internet! nee mal im ernst. diese typen wissen doch überhaupt nicht, wovon sie labern. ich bin 53 jahre
    jung und zocke seit gut 12 jahren. das lasse ich mir
    auch von keinem knödelfresser verbieten. dafür hab
    ich keinen fernseher, den hab ich mir einfach verboten wegen des immensen verblödungspotentials.
    die kids kommen immer an die games, mit oder ohne
    oder gerade wegen verbot. ist wie mit den drogen.
    wenn es ein spiel gibt, das verboten gehört, dann
    ist es die zockerei an den börsen. das rohöl zb. wäre
    30% billiger, wenn damit nicht gezockt würde. und das
    gilt eigentlich für alles, was die nation so braucht.
    dieses spiel ist dabei, die welt zu ruinieren, nicht
    ut, farcry oder cs.
    mfg, bogo

  8. man muss das beobachten… sachliche fehler gibts auch bei öffentlich-rechtlichen experten, nicht nur bei planetopia

  9. also ich finde das persönlich auch zimlich bescheuert mit den killerpsiel debatten, ich meine:

    40%aller amoklüufer spielen killerspiele
    100% aller amokläufer essen brot!!!

    außerdem kann man nichts verbieten wo man eh keine kontrolle drüber hat ich meine drogen sind auch verboten und trotzdem nehmen viel leute drogen…

    was solls, diekids bekommen die spiele eh über bit torrent oder e mule oder sonstwas……

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