In vielen Blogs und Foren ist zu lesen, dass Wolfgang Schäuble zum Linuxtag kommt. Dem ist nicht so. Er hat lediglich in der Funktion seines Amtes als Bundesinnenminister die Schirmherrschaft übernommen. Das ist so die letzten Jahre üblich gewesen. Auch Otto Schily war oftmals Schirmherr wie auch Politiker oder öffentliche Personen im Allgemeinen oft irgendwo Schirmherr sind. Aber der Bundesinnenminister kommt gewöhnlich nicht zum Linuxtag, sondern schickt eine/n Stellvertreter/in. Das ist dann ein/e Staatssekretär/in. Unter Schily kam Ute Vogt, die für Verwaltungsmodernisierung zuständig war. Aber jedesmal ist es beim Linuxtag unabhängig von einer einzelnen Person und ihrer jeweiligen Politik. es bieten sich daher keine Möglichkeiten, ihm auf dem LInuxtag „Stasi 2.0“ Plakate zu zeigen.
Disclaimer: newthinking communications hat die letzten Jahre die Öffentlichkeitsarbeit des Linuxtag gemacht. Das macht jetzt als Veranstalter die Messe Berlin.
Selbst wenn ein Stellvertreter kommt, welches Licht wirft es auf Open-Source-Software, wenn der Mann, der Alles und Jeden überwachen will, Werbung für OSS macht?
Mit Antidemokraten darf man sich unter keinen Umständen gemein machen. Es gilt, Rückgrat zu zeigen und der LinuxTag ist eine gute Gelegenheit das zu tun, sei es durch Demos, T-Shirts oder indem die Besucher dem Schäuble-Stellvertreter den Rücken zuwenden, statt ihn anzusehen.
Was hat euch denn bewogen, den Disclaimer zu setzn?
kobalt, ich gehe mal davon aus, dass in der OSS-Welt eine Menge Menschen auch Schäuble gut finden. Nur weil wir beide ihn nicht gut finden und viele, die wir kennen, sollten wir das nicht auf alle ausdehnen. Ob Schäuble jeden und alles überwachen will, weiss ich nicht. ich sag das so auch nicht. anti-demokrat ist auch ein hartes wort für einen demokratisch legitimierten innenminister. aber ich will schäuble hier nicht verteidigen, ich mag nur keine schwarz-weiss malerei. das mit der schirmherrschaft hat nichts mit rückrat zu tun, weil du garantiert nicht die „komplette oss-szene“ gegen schäuble bekommst.
es hat aber sehr wohl etwas mit lobbying für oss zu tun, wenn hohe vertreter der regierung dorthin kommen, sich mit dem themen beschäftigen müssen und mit fähigen leuten reden müssen/können. der linuxtag war dafür die letzten jahre immer die beste möglichkeit im ganzen jahr.
den disclaimer hab ich aus transparenz-gründen gesetzt, weil sich newthinking communications mal ursprünglich aus der pressestelle des linuxtages ausgegründet hat und es daher wirtschaftliche verpflechtungen gab.
Ich krieg es in meinem Kopf nicht überein, daß jemand, der die Abschaffung der Freiheiten vorantreibt, Werbung macht für Dinge, die die Erhaltung von Freiheit als Ziel haben.
Das ist so, als wäre der Papst Schirmherr der Hauptversammlung der Feministinnen.
Du hast immer noch die Möglichkeit, Dich beim LinuxTag zu beschweren, wenn Du damit nicht einverstanden bist. Ich habe lediglich erklärt, wie sowas zu Stande kommt, ohne selbst in diese Entscheidung involviert zu sein.
Ich weiß, daß Du nicht involviert bist. Der LinuxTag hat eine E-Mail von mir erhalten.
markus schrieb am 10. Mai 2007 um 11:35
„es hat aber sehr wohl etwas mit lobbying für oss zu tun, wenn hohe vertreter der regierung dorthin kommen, sich mit dem themen beschäftigen müssen und mit fähigen leuten reden müssen/können. der linuxtag war dafür die letzten jahre immer die beste möglichkeit im ganzen jahr.“
Ich bin mit dem Gebaren einiger „Herrn Politiker“ auch
nicht einverstanden. Aber wenn bei solchen Gelegenheiten
die Tragweite des Unterfangens(Bundestrojaner) von
Fachleuten dargestellt werden kann, ist das doch
eine feine Sache. Also erklaert „Denen“ mal was bei
Google dahintersteckt – so an Power/Performance – um
mit dem Datenaufkommen ueberhaupt erst klarzukommen
(Vorratsdatenspeicherung) was n Sch…wort.
Viel Glueck vom Zipf