Kriminalisierungshardliner und IFPI-Chef John Kennedy kann sich auf einmal vorstellen, dass Filesharing durch ein Pauschalabgabensystem legalisiert wird. Das ist doch mal ein Schritt weiter: Kennedy würde Musikflatrate diskutieren.
Seit Jahren wehren sich die Majors und die führenden Branchenverbände gegen das Konzept einer Musikflatrate, doch es scheint, als bröckle die Front der Pauschalabrechnungsverweigerer. IFPI-Chef John Kennedy schließt diese Vergütungsform im Digitalgeschäft zumindest nicht mehr aus. Im Rahmen eines Pressegesprächs auf der Midem erklärte Kennedy: „Das ist ein Modell, über das man nachdenken kann.“ Allerdings schränkt er ein: „Wenn die Internetanbieter auf uns mit dem Vorschlag einer Pauschallizenz für einen bestimmten Monatsbetrag zukämen, würde ich sagen: ‚Lasst und darüber reden‘.“
Dann sind wir jetzt in der nächsten Debattenstufe angekommen. Die Musikindustrie wird für das System zum jetzigen Zeitpunkt einen sehr hohen Betrag in die Debatte schmeissen, die Provider und Konsumenten werden sich weigern, soviel zu bezahlen und das Tauschen geht fleissig weiter – ohne Kompensation der Künstler. Nächstes Jahr gibt es dann frühestens eine Weiterentwicklung der Debatte.
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Das Fragezeichen hinter der Überschrift ist mehr als berechtigt.
Geredet wurde auf der MIDEM ja viel, und als Kennedy die bei der Musikwoche übersetzte Aussage machte, ist ihm Mitch Bainwol von der RIAA gleich ins Wort gefallen …
Die WELT http://www.welt.de/data/2007/01/25/1188082.html hatte ja gestern schon exklusiv gemeldet:
„Musikdownloads wohl bald kostenlos
Die großen Musikkonzerne könnten ihre Musik bald kostenlos im Internet anbieten. Das haben Branchenvertreter in den vergangenen Tagen auf der Branchenmesse Midem im französischen Cannes angedeutet.“
Leider nichts weiter als eine Ente. Offenbar hat die Journalistin „DRM free“ mit „kostenlos“ übersetzt …