Lawrence Lessig hat auf der Linux World in San Franzisco die Keynote gehalten und Internetworld.com berichtet darüber: Lessig: Free Culture Needs Free Software.
„The fight for free culture will be harder than the fight for free software,“ Lessig added. „There are no laws against free software.“ Lessing provided the audience with three steps that they could do to help the fight for free culture. The first is to understand that free culture is not piracy and that piracy should not be defended. The second item is to actually practice free culture and to participate in it. The third step, and the one most important for the LinuxWorld audience, is to enable free culture with a free platform to make it possible for free culture to flourish. „Free software is necessary to create free culture.“
Nach der Keynote warf Lessig seinen Apple MacOSX in die Menge und stieg auf Freie Software um… Naja, nicht wirklich, leider. Aber manchmal wundere ich mich, dass soviele Free Culture Advocaten Wasser predigen („Freie Software“) und Wein trinken („Apple Mac OSX“). Cory Doctorow ist ja mittlerweile erfreulicherweise auf Ubuntu umgestiegen. Hoffentlich steigen noch mehr um, weil die Kernmessage kann ich nur unterschreiben: Freie Software ist notwendig für die Entfaltung einer Freien Kultur! Schmeisst Eure Apples Betriebssysteme weg, auch wenn sie schöner aussehen mögen!
Ich möchte gern mein iBook behalten. :-) Meines Erachtens ist eine Koexistenz beider Softwarewelten (z.B. Softwarepatente) als eine Verschärfung des Ideologiekrieges anzustreben, um im fairen Wettbewerb die Wahl dem Nutzer zu überlassen. Persönlich setze ich am liebsten MacOSX ein, es macht mir einfach Spaß, erinnert mich irgendwie an meinen Amiga und tut als Betriebssystem was ich möchte. Mein Lieblingsbeispiel ist der Anschluß eines zweiten Monitors/Beamers an das Gerät. Unter MacOSX kommt eine automatische Erkennung, unter Linux habe ich zuerst meine xorg.conf anzupassen. Vor einem Vortrag bin ich aufgeregt genug, da brauch ich den zusätzlichen Stress nicht. Auf dem Gerät laufen LaTeX, VLC, Fink, … Bislang haben sich die beiden Lager vertragen ;-) Oder möchten wir gern ein Linux-Monopol aufbauen? Wo wäre dann der Unterschied zur jetzigen Stellung von Microsoft?
das hat doch mit der hardware erstmal nix zu tun. ich bin da nicht so drin, aber ich dachte die coolen typen haben linux auf ihren mac-, power-, i-books. also nicht das notebook in die menge sondern nach der präsentation mit beamer übertragung die windows / mac os partition formatieren…
ich freu mich jedenfalls schon auf larry beim wos… und sollte er da was in die menge schmeißen bin ich der erste der´s auffängt ;)
Das Wegschmeissen von Apples dient in keiner Weise der Entfaltung einer freien Software. Wohl eher doch, auf einem Apple ein offenes Betriebssystem zu betreiben. Denn Sexyness sollte doch kein Widerspruch zu einer freien Kultur sein, im Gegenteil!
Ich hab das im letzten Satz nochmal durch den Zusatz „Apple Betriebsysteme“ konkretisiert.
Linux und die Open Source Gemeinde hat einiges bewegt, aber was ich im Endeffekt benutze möchte ich doch gerne selbst entscheiden.
Würden wir alle nur Linux einsetzen hätten wir doch wieder die Monokultur im Betriebssytembereich die wir alle nicht wollen…..
Warum diese endgültige Schwarz-Weis-Lösung?
Ich will doch als Benutzer/Entwickler selbst einscheiden, was ich nutzen möchte? Was bringt mir Vorteile?
Wenn es mal Open-Souce, dann ist es gut. Wenn die Entscheidung mal anders ausfällt? Ich entscheide mich doch nicht gleich für das Ende der freien Welt.
Insgesamt klingt die These für mich sehr gewagt.
Fakt ist, dass Apple mit seinem Digital Restrictions Management seit langem in der Kritik von Verbraucherschuetzern steht. Insbesondere seit sich der kommerzielle Erfolg einstellt, hat Apple verstaerkt Hacker und Journalisten mit Klagen vor US Gerichten ueberzogen. In den achsotollen neuen Apple-PCs steckt der schon seit Jahren befuerchtete Trusted Computing Chip. Dieser wird ermoeglichen, Apple-PC Nutzer noch staerker in den DRM Kaefig zu sperren (vgl. http://www.heise.de/newsticker/meldung/print/67809)
Es war schon immer unklug, den schoenen Netzteilbeleuchtungsschein der Freiheit vorzuziehen.
Erstmal zum ursprünglichen Beitrag. Ich stimme Markus zu, dass es schon etwas komisch wirkt wenn jemand Freie Software und Freie Kultur prädigt und dabei proprietäre Software verwendet, seine Reden mit MS Powerpoint untermalt und das ganze dann teilweise auch noch als flash online stellt. Ich schätze Larry Lessig sehr und das was er geleistet hat und was er leistet, aber da kann man sich als Zuhörer schon fragen (vorallem wenn man noch nicht so tief im Thema drin ist und Larry vielleicht die Chance hätte denjenigen von seiner Sicht der Dinge zu überzeugen) wie ernst man so jemanden nehmen kann, der selber nicht das macht vondem er redet?
Dann noch was zu den ganzen bisherigen Kommentaren. Hier wird von einer Wahl vs. einer „Linux“ Monokultur gesprochen. Aber darum geht es doch garnicht. Es ist ja nicht so, dass Freie Software keine Wahl und keinen freien Wettbewerb ermöglicht, ganz im Gegenteil wird das alles dadurch doch erst möglich. Wenn jemand von seiner freien Wahl MacOS zu verwenden redet, dann meint er meistens doch nicht die Wahl Software zu verwenden die ihn in seiner Freiheit einschränkt, sondern Software zu verwenden die technisch auf eine bestimmte Art funktioniert. Wenn man jetzt das Ziel einer 100%igen Freien Software Welt hat, dann heißt es nicht das du in Zukunft kein technische Lösung ala MacOS gibt, sondern das auch eine technische Lösung ala MacOS deine Freiheit respektieren sollte. Bei Freie Software geht es also nicht um eine „Linux“-Monokultur. Sondern um eine bunte Mischung Software jeglicher Art, die aber deine Freiheit als Anwender respektiert, Firmen und dem Staat die volle Kontrolle über ihre Daten und ihre IT-Infrastruktur lässt und einen freien Markt mit Wettbewerb ermöglicht. Ob man dann GNU/Linux, GNU/Hurd, GNU/kBSD, FreeBSD, NetBSD, OpenBSD, ein freies MacOS, ein freies Windows, usw. verwendet ist völlig egal.
Man sollte nicht den Fehler machen und Freie Software mit Linux gleichsetzen und man sollte auch nicht den Fehler machen an die freie Wahl einer bestimmten Software zu denken und das dann fälschlicher Weise als Argument gegen Freiheit in der digitalen Welt zu benutzen, dass hat nämlich nicht wirklich was miteinander zu tun.
Ich schließe mich meinem Vorredner an: Freie Software ist nicht gleich Linux! Ich nutze z.B. auf meinem MacBook Pro unter OSX fast nur freie Software…
Tststs…
Richtig wär gewesen:
Wein trinken (”Freie Software”) und Wasser predigen (”Apple Mac OSX”)