Am 2. Januar erschien in der Wikipedia Signpost, einem wöchentlichen nachrichtenblattähnlichen Gebilde der englischsprachigen Wikipedia ein Text über auffällige Ähnlichkeiten zwischen Wikipedia-Texten und einigen Editorials eines Journalisten namens Tim Ryan des Honolulu Star-Bulletin.
Der Signpost-Artikel beschreibt akribisch den Weg vom ersten Verdacht hin zu einer umfassenden Dokumentation journalistischer Missetaten.
Die Meldung schaffte es über die obligatorische Blogosphäre schließlich zum Hawaii Reporter, wo man sich der Sache ebenfalls gründlich annahm.
Am 13. Januar bekamen dann die Leser des Honolulu Star-Bulletin eine knappe Meldung vors Gesicht, in der von der Kündigung Tim Ryans berichtet wurde.
Dass Journalisten aus Wikipedia Texte klauen, ist doppelt ärgerlich. Es ist (neben dem handwerklichen Aspekt) natürlich auch noch in vielen Teilen der Welt bei Strafe untersagt (Raubkopierer und Rootkitinstallateure sind Verbrecher). Schlimmer wiegt jedoch, daß so etwas gar nicht nötig ist, eine Zeitung hat ja die Möglichkeit, völlig legal Texte der Wikipedia (modifiziert oder nicht) zu verwenden, wenn sie nur die Lizenz (die zugegebenermaßen sperrig ist) einhält.
Auch hierzulande gab es bei der professionellen schreibenden Zunft alter Gattung einen gewissen Nachholbedarf in Sachen Urheberrecht und Sanktionierbarkeit der Textwilderei. Über personelle Konsequenzen der Ruanda-Aktion bei Spiegel online wurde nichts berichtet.
Die Spiegel-Ruanda-Sache hätte aber mindestens einen Link verdient gehabt! ;)
Du hast recht. Ich denke beim nächsten Mal daran. Danke für den Nachtrag.
Macht ja nichts. Bei Eigenlob darf man ja sparsam sein. :)
Vergleiche mal die letzten zwei Absätze von SpOns http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,395614,00.html mit dem entsprechenden Kram aus Wikipedia (sofern SpOn es noch nicht geändert hat, screenshot machen..).
Hachja.