Eine Weltkarte der Videoüberwachung

Alle bekannten Überwachungskameras der Welt auf einer Landkarte anschauen? Das geht mit einer neuen interaktiven Karte, die Überwachungseinträge aus dem Openstreetmap-Projekt anzeigt.

Die Karte kann sogar die Blickrichtung der Überwachungskameras erfassen. Bild: CC-BY-SA 2.0 Open Street Map

Unter dem Namen „Surveillance under Surveillance“ ist gerade ein Kartografierungsprojekt gestartet, das Überwachungskameras weltweit anzeigt. Das Projekt visualisiert die Surveillance-Einträge von Openstreetmap. Es handelt sich dabei zumeist um Überwachungskameras, die nicht auf der regulären Openstreetmap-Karte angezeigt werden.

Kameratyp, Blickwinkel, privat oder öffentlich – alles ist erfasst

Auf der Karte ist ersichtlich, ob es sich um klassische Kameras oder um Dome-Kameras handelt, die rundherum filmen können. Zudem wird erfasst, ob es sich um öffentliche Kameras, um Indoor-Kameras oder um Kameras handelt, die im Außenbereich hängen. Eingetragen werden kann auch der Blickwinkel der Kameras. So entsteht eine detaillierte Karte der mittlerweile fast überall präsenten Videoüberwachung.

Max Kamba, der das Projekt ins Leben gerufen hat, stört sich seit Jahren an der rasant wachsenden Anzahl der Überwachungskameras:

In unseren Städten gibt es kaum noch öffentlichen Raum, der nicht unter dauernder Beobachtung steht. Vielen scheinen die Kameras nicht mal aufzufallen und wenn doch, nicht zu stören. Dient ja der „Sicherheit“ und „wer nichts zu verbergen hat“…

Um andere darauf hinzuweisen, wie schlimm es schon um das Thema Videoüberwachung bestellt ist, habe ich früher gerne auf das französische Projekt „osmcamera“ verlinkt, das genau wie Surveillance under Surveillance die weltweiten Surveillance-Einträge von Openstreetmap auf einer Karte dargestellt hat. Leider wurde die Seite kurz nach den Anschlägen auf die Konzerthalle Bataclan in Paris offline genommen. Das hat mich veranlasst, den noch auf Github verfügbaren Code zu forken und mit meinem eigenen Projekt an den Start zu gehen.

Mitmachen erwünscht

Die Anzahl der Kameras in den jeweiligen Städten gibt allerdings keine Auskunft darüber, ob in einer Stadt besonders viele Kameras installiert sind. Max Kamba erklärt das so:

Die auf der Karte gezeigten Daten stellen aber nur ein sehr verzerrtes Bild der Situation dar. Abhängig vom Engagement einzelner bei Openstreetmap Aktiven sind Daten erfasst oder eben nicht. In Hannover, durch diverse Antikameraaktionen des AK-Vorrat bekannt, gibt es mit über 1100 Einträgen z. B. mehr erfasste Kameras als in Berlin (knapp über 1000). Kassel hingegen ist ein weißer Fleck. Da scheint die Welt noch in Ordnung zu sein, was ich allerdings nicht glauben kann.

Alle Menschen, die einen Openstreetmap-Account haben, können weitere Kameras erfassen oder bereits verzeichnete Kameras korrigieren und damit die Karte noch weiter verbessern. Max Kamba will mit seinem Projekt auch die Arbeit derjenigen würdigen, die fleißig Kameras erfassen, obwohl sie in der regulären Openstreetmap-Karte nicht angezeigt werden. So entstand eine Weltkarte der Videoüberwachung.

Projekte zur Erfassung von Überwachungskameras gibt es schon lange. Viele arbeiteten nebeneinander her. Mit der Fokussierung des Projektes auf die Surveillance-Einträge bei Openstreetmap könnten nun erstmals die Erkenntnisse zusammengefügt werden.

Update:
Weil es so viele Nachfragen gab, wie man mitmachen kann, möchten wir ein bisschen ergänzen. Wie das mit dem Anmelden bei Openstreetmap funktioniert, steht hier und an andere Stelle gibt es weitere Anleitungen. Wer in der Openstreetmap Kameras verzeichnen möchte, kann dazu den Tag surveillance verwenden. Weitere spannende Details wie Blickwinkel, Kamera-Typ und ob aufgezeichnet wird oder nicht, sind zwar schon seit langem nur „vorgeschlagene“ Eigenschaften, werden aber – sofern vorhanden -von „Surveillance under Surveillance“ abgebildet.

57 Ergänzungen

  1. In Kassel werde ich wohl mal die blinden Flecke auslöschen gehen. *Fahrrad startklar mach*

    Wer hilft mit?

    1. Sogar bei uns in Bischofsheim, Kreis Groß-Gerau, gibt es Überwachungskameras.
      Am Haus Friedrich-Ebert-Str. 35 ist eine angebracht, die den öffentlichen Gehsteigbereich überwacht. Habe sie gerade in der Karte ergänzt.

  2. … ouh, da wir Die Misere aber recht unglücklich sein, weil … jetzt werden aller Terroristen wissen, wo die Kameras sind, die sie an ihren Attentaten hindern könnten!
    … aber evtl. ist im Darknet schon ein Verzeichnis erhältlich?
    Dann gibt es ja schonmal einen Anfangsverdacht und eine Möglichkeit, die Aktivisten zu überwachen … weil wer die Kameras entdeckt und meldet, hilft den Tätern!
    … und ja … ich habe auch schon einige Kameras gemeldet … teilweise fiese Dinger, die in Straßenlampen versteckt sind!
    … normale Straßenlampen, vernetzt/nachgerüstet mit Powerlan …

    1. OOOOOch, gibt es nicht?
      … zum Thema Berlin … leider noch nicht mit Kameras ausgestattet …
      -> http://www.tagesspiegel.de/berlin/test-fuer-neues-system-in-berlin-radar-soll-parkluecken-melden-und-falschparker/11540068.html

      Die Dänische Variante … wie wäre es mit einem deutschen Testareal?
      -> http://klausmartinhoefer.photodeck.com/m/media/9d428687-3787-41bc-88f0-bbf45fa09a08-danish-outdoor-lighting-lab-doll-strassenlampe-mit-kamera

      Aussuchen, unauffällig, schnell installiert … Sicherheit pur!

  3. Find das Projekt genial und würde gerne in Nürnberg ein paar Kameras eintragen hab mir die Seite angeschaut und blick leider gar nichts. Kann mir evtl jemand erklären wie ich da neue Kameras eintragen kann? :P

    1. Auf der Seite des Projekt, der Karte, gibts oben rechts ganz dezent nen weißen Pfeil auf blauem Grund. Dahinter gibts auch den Punkt „How“; oder nun im Artikel das Update von MarkusR studieren! Frohes dokumentieren!

  4. In Kassel ist die Welt leider auch nicht mehr in Ordnung. Die Seite https://www.ks-watch.de bietet einen ersten Überblick über Kameras im öffentlichen Raum, wenn sie auch noch nicht alle Kameras erfasst hat. Eine Arbeit an der OSM Karte für Kassel ist nun jedenfalls geplant. Die hier vorgestellte „Weltkarte“ bietet nun entsprechende Motivation dafür ;)

  5. Was ist schlimm an der Video Überwachung an öffentlichen Plätzen? Ich steig da nicht dahinter. Lasse mich aber gerne mit sinnigen Argumenten bekehren. Doch zum Zeitpunkt juckt es mich nicht die Bohne wenn ich auf nem Markt oder ner Straße gefilmt werde. Ganz im Gegenteil sogar.

      1. Halt, vielleicht ist es ernstgemeint.

        Wenn das so ist:

        YAWN.

        Hier [1] hat schon 2003 jemand Argumente gegen Gesichtserkennung an öffentlichen Orten zusammengefasst. Die Probleme mit Datensammlung, -Auswertung werden im Laufe der Zeit nicht weniger.

        [1] http://polaris.gseis.ucla.edu/pagre/bar-code.html (Englisch)

        Paranoid ist, wer sich Kameras wünscht.

        Naiv ist, wer sich davon „Sicherheit“ verspricht. Darüber diskutiere ich gern weiter.

        Egoistisch denkt, wer sich persönlich nicht gestört fühlt (mir unverständlich, aber bitte schön) und daraus schließt, dass niemand Anderes sich berechtigterweise gestört fühlen darf. Wer heute so denkt, wird irgendwann merken, dass es normal geworden ist, dass beispielsweise ein Versicherungsunternehmen weiß, wann er wo gewesen ist.

        Jetzt schweife ich etwas ab, weil das gleiche „Argument aus Konformismus“ auch in einer „Opinion-Control“-Umfrage [2] kommt, die die Befürworter eines allgemeinen Videoterrors in Zügen mittlerweile produziert haben. Dort steht allen Ernstes, nur eine Minderheit von 8% der Antwortenden würde sich persönlich in irgendeiner Weise von Kameras in Zügen gestört fühlen, und am liebsten wünschten sich doch viele eine längere Speicherung als 72 Stunden.

        [2] http://www.lnvg.de/fileadmin/user_upload/Formulare/SPNV/Ergebnisbericht_Fahrgastbefragung_Videoaufzeichung_2016_01.pdf

        Meines Erachtens ist die allgemeine Vorratsdatenspeicherung von Bildern unbescholtener Personen, und das Knüpfen von Mobilität und Stadtleben an dieselbe eine Ungeheuerlichkeit epischen Ausmaßes, die nicht durch ein angebliches „Sicherheitsgefühl“ und das Wälzen einer noch so großen Mehrheit im eigenen autoritär-ergebenen Konformismus wettgemacht werden kann.

        Die Phrase „Nur [sic!] eine Minderheit“ findet sich mehrfach in dem Bericht. Das macht mir Angst. Nicht etwa das „Fehlen“ von angeblich so wichtigen Gaff-Apparaten.

        Was bleibt? Die Hoffnung, dass viele, denen es „persönlich egal“ ist, einsehen, dass die Kameras nicht nur nutzlos und daher neutral zu beweren sind, sondern manche Menschen empfindlich stören. Und zwar nicht einfach nur aus Spinnerei oder „Paranoia“.

        Es ist bestimmt gut für die Nerven, sich persönlich nicht gestört zu fühlen. Ich kann von niemandem das gleiche Bauchgefühl verlangen, das mich bei der Vorstellung unruhig schlafen lässt. Aber bitte versteht zumindest intellektuell, dass die komplette Überwachbarkeit des Lebens ein gefährlicher Trend ist und es starke Gründe gibt, sie abzulehnen, und der Erhalt von (informationeller) Selbstbestimmung sehr viel schwerer wiegt als die billigen „Sicherheits“-Versprechen, mit denen alles begründbar erscheint.

        „Sicherheit“ gibt es in jeder Diktatur.

        Installiert werden die Kameras, meinen Erkenntnissen nach, aus rational nicht nachvollziehbaren Modetrends heraus und aus Populismus. Verwendet werden kann eine solche Überwachungsinfrastruktur später beliebig, da helfen keine Versprechen. Da hilft auch kein Kopf in den Sand, denn die Datenindustrie ist real und „Verschwörungstheorie“ ist seit Snowden ein stumpfes Argument.

    1. Ja, ich verstehe auch überhaupt nicht, was so schlimm an Videoüberwachung im öffentlichen Raum sein soll? Ich habe doch überhaupt nichts zu verbergen. Was ich den ganzen Tag im öffentlichen Raum mache, ist doch öffentlich und kann jeder beliebige unbegrenzt und schrankenlos wissen.

      All die Promis machen es uns doch vor, wie schön es ist, tagein tagaus von Paparazzi auf der Straße verfolgt zu werden. Wenn mich mein notgeiler Nachbar von morgens bis abends auf der Straße mit seiner HD-Cam filmt, mir auch mal in den Ausschnitt filmt und ganz nah dran zoomt, dann fühle ich mich total wohl, sicher und geborgen. Und beim Knutschen mit meinem Freund werde ich auch gerne von anonymen Kamerabetreibern zu meinem eigenen Schutz überwacht. Und wenn mir mal was Peinliches im öffentlichen Raum passiert (ausgerutscht, unpassende Kleidung usw.), dann bin ich froh, dass das nicht nur einige Leute für kurze Zeit sehen und dann wieder vergessen, sondern für unbekannte Zeit von unbekannten Leuten per Videoüberwachung gespeichert wird.

      Und vernetzte Videoüberwachung mit Gesichtserkennung und automatisierter Meldung von verdächtigten Verhalten finde ich auch super. Da kann ich wenigstens irgendwo nachfragen, welchen Weg ich durch die Stadt gemacht habe, wenn ich das selbst vergessen habe. Und wenn ich mal zu schnell oder zu langsam durch die Stadt gehe, oder zu lange irgendwo rumlungere, dann kommen freundliche Herrschaften und fragen mich höflich, wie es mir geht.

      Überhaupt, ich kenne all diese freundlichen Herrschaften bei den Kamerabetreibern persönlich. Die Kamerabetreiber sind allesamt höchst vertrauenswürdig. Die Kameraaufnahmen werden natürlich nur für bestimmte Zwecke, für bestimmte Zeiträume, für bestimmte Zugriffsberechtigte und mit bestimmten Löschroutinen verwendet und geraten niemals nie in falsche Hände. Missbrauch und Hackerangriffe gibt es da nicht. Dafür bürgen die Kamerabetreiber persönlich.

      Natürlich habe ich mir schon immer gewünscht, dass ich vorsorglich auf Vorrat von Kameras beschützt werde. Da ich ja quasi ständig in Gefahr bin, wenn ich auch nur einen Fuß vor die Tür setze, bin ich so dankbar, dass die Kameras auf mich aufpassen. Wenn ich dann angefahren, überfallen, ausgeraubt und vergewaltigt werde, dann helfen mir die Kameras selbstlos und beschützen mich vor den bösen Menschen.

      Und wenn ich dann totgeprügelt in meinem Grab liege, dann gucke ich mir im Himmel auf Youtube die Clips mit mir in der Hauptrolle an, die BILD, RTL und Co über die brutale Gewalttat jugendlicher Täter mit Migrationshintergrund veröffentlichen. Mein Freund, meine Freunde und Verwandten, meine Familie, Eltern und Geschwister sind auch froh, dass sie wenigstens ein Andenken an meine letzten Minuten vor dem tödlichen Tritt haben und ich ewig auf den Kameraaufnahmen weiterlebe.

      Außerdem begrüße ich es, dass Staat und Unternehmen an Sicherheitspersonal, sozialer Sicherheit und Bildungssystem sparen. Das gesparte Geld ist für Videoüberwachung und andere intelligente Sicherheitssysteme viel besser angelegt. Dass sozialer Frieden, eine gerechte Gesellschaft und soziale Sicherheit gepaart mit weiterer Ursachenbekämpfung gegen Gewaltkriminalität helfen, glauben doch nur Sozialromantiker.

      1. Clever!
        So kannst du auch präventiv deine Unschuld nachweisen und dir das Waterboarding bei der Zeugenbefragung ersparen!
        Hat was!
        … ich bin jetzt auch für lückenlose Überwachung!
        Warum?
        Weil ich weiß, wie ich diese umgehen bzw. für mich nutzen kann!
        Mein Beruf?
        … ich leiste Sterbehilfe im Auftrag Dritter!

  6. Nicht nur auf OSM aufzeichnen, sondern klagen: Bei videoüberwachten öffentlichen Räumen, gehört dieser auch ordentlich ausgeschildert. Das würde die Bevölkerung wachrütteln. Also nicht nur in OSM eintragen, sondern bei Nichtausschilderung den Verursacher verklagen.

    Noch besser: Auf OSM eintragen, wenn nicht ausgeschildert. Dann wird sich bald eine Anwaltskanzlei finden, die die Verursacher abmahnt.

    1. Tut mir leid, deinen Glauben an die Menschheit enttäuschen zu müssen. Der Videoterror wird im Großen und Ganzen hingenommen ohne mit der Wimper zu zucken, unabhängig von Größe und Zahl der Schilder. Das merkst du spätestens, wenn du dich ein paarmal bei der Datenschutzbehörde über private Videoüberwachung in Geschäften und Lokalen beschwert hast, mit dem Ergebnis, dass da nun größere Schilder hängen und weiterhin niemand kapiert, was überhaupt dein Problem damit ist, und dass auch ganz bestimmt nicht weniger Kunden kommen oder auch nur sichtbar Notiz nehmen, weder von den lustigen Schildern noch vor den zumeist sehr brutalistischen Gaffkästen an der Decke, die einem eigentlich schon zu denken geben sollten.

      Abmahnen könnte eine gute Taktik sein, um den Wahnsinn etwas zurückzudrängen. Beispielsweise darf eine private Kamera nicht auf den Gehweg zeigen, es gibt ein Urteil in Hamburg gegen Kameras in Gaststätten. Da sind Persönlichkeitsrechte verletzt und das wird auch ganz klar so gesehen. Die Kanzlei braucht aber einen Mandanten: dich!

  7. Die Opfer täglicher Kriminalität wie Taschendiebstahl und von Pöbeleien in der Bahn oder auf öffentlichen Plätzen, belästigte Frauen und Jugendliche, die verprügelt wurden, wünschen sich Aufklärung. Die Aufklärung ist ein psychologischer Faktor, der hilft, das Erlebte zu Verarbeiten. Dieser ganz konkrete Bedarf besteht und auf der anderen Seite gibt die Phantasien von Datenmissbrauch.

    Ich hoffe die Karte zeigt nach und nach noch viel mehr Plätze, so dass Kriminelle diese künftig meiden. Studien belegen die Verlagerung der kriminellen Aktivitäten. Vielleicht gibt es ja künftig videofreie und voll überwachte Städte, so dass dann jeder in seinem bevorzugten Überwachungslevel leben kann.

    1. Auf der einen Seite „Phantasien“, auf der anderen Seite ein „ganz konkreter Bedarf“. Ja nee, ist klar.

      Wenn es dir darum geht, völlig unterschiedliche psychologische Auswirkungen gegeneinander aufzurechnen, dann solltest du die andere Seite, i.e. den durchaus realen Überwachungsdruck, ebenso akzeptieren. Ansonsten ist die Diskussion für mich beendet.

      1. Patient/Dissident: Herr Doktor, ich fühle mit Beobachtet und Verfolgt!
        Doktor: Wo wohnen Sie denn?
        Patient/Dissident: In Berlin, Straße des himmlischen Friedens!
        Doktor: Das bilden Sie sich nur ein! Diese Straße wird lückenlos mittels Video und Gesichtserkennungssoftware überwacht!
        Patient/Dissident: Also werde ich doch beobachtet!
        Doktor: Aber nein, Sie werden nicht beobachtet! Ich gebe ihnen ein Rezept gegen den Verfolgungswahn!
        Patient/Dissident: Nein, das Lehne ich ab!
        Doktor: Gut, dann lasse ich Sie einweisen!

    2. @Stephan Beckmann …
      Szenario 1: – Du wirst in der Bahn angepöbelt, die Kamera filmt alles mit!
      Ein anderer Fahrgast kommt dir zu Hilfe, der angetrunkene Pöbler wendet sich ihm zu und die beiden Prügeln sich!
      Der helfende Fahrgast bekommt die Oberhand, an der übernächsten Haltestelle wartet die Polizei und nimmt beide mit, da der angetrunkene Pöbler sofort eine Anzeige gegen den helfenden Fahrgast anstrengt!
      Da die Bahn gleich weiter fährt, ist es mit der Zeugenbefragung Essig …

      Wer denkst du wird bestraft, der aggressive angetrunkene Pöbler oder der dir helfende Fahrgast, der durch sein festes zivil couragiertes Auftreten den angetrunkene Pöbler provoziert hat?
      … ja genau …

      Szenario 2: – Du wirst in der Bahn angepöbelt, die Kamera filmt alles mit!
      Kein anderer Fahrgast hilft dir, der angetrunkene Pöbler beleidigt dich, fasst dich aber nicht an … du wehrst dich lediglich Verbal … der angetrunkene Pöbler erfreut sich nur an deiner Reaktion, weil er weiß, das Niemand etwas machen kann bzw. darf!

      Wer denkst du wird Bestraft, wenn du eine Anzeige gegen Unbekannt stellst?
      … ja genau …

      Szenario 3: – Du wirst in der Bahn angepöbelt, die Kamera filmt alles mit!
      Kein anderer Fahrgast hilft dir, der angetrunkene Pöbler beleidigt dich, fasst dich aber nicht an … du wehrst dich zuerst Verbal, dann möchtest du den Platz wechseln und verschaffst dir Platz!
      Der Pöber hat nur darauf gewartet und „wehrt“ sich, da du ihn ja tätlich angegriffen hast!

      Wer wird nun bestraft, der angetrunkene Pöbler, der ja nix gemacht hat, oder du … du warst ja schließlich im Vollbesitz deiner geistigen Kräfte, nicht?
      … ja genau …

      Kameraüberwachung … festes zivil couragiertes Auftreten (im Deutschen Strafrecht auch Selbstjustiz genannt) …

      Welches Szenario führt dazu, das der Pöbler bestraft wird?
      Ich werde dir prophezeien, das keines der Szenarien eine Bestrafung des Pöblers nach sich ziehen würde!
      … zumeist aus eigener Erfahrung!
      Alle drei Szenarien habe ich mit erlebt, war bei der Polizei und der eine zivil couragierte Fahrgast?
      Der bekam einen Prozess an den Hals … wegen Provokation und in folge dessen unnötiger Gewaltanwendung!
      Es tut mir jetzt nicht Leid dir das hier zu schreiben, aber das ist hier in Deutschland die Realität!

    3. Das Problem ist, dass jeder nur sieht, was er sehen will. Wer Geld damit verdienen will sieht nach innen das Konto und nach außen die Sicherheitsvorteile für die Bürger, der Innenpolitiker sieht nach innen die Vorteile für seinen Machterhalt und nach außen die Sicherheitsvorteile für die Bürger, der Bürger sieht die Kameras und denkt sich „die werden schon wissen, was sie machen“, nur Justitia ist blind.

  8. WARNUNG: Stationäre Überwachung wird quasi zum Nebenschauplatz, wenn erstmal die (teil-) autonomen Fahrzeuge in den Straßenverkehr kommen: 50 Millionen+ mobile Kameras in PKWs, LKWs, etc…

      1. Jupp, zuerst unser Geld (Satellitengestützte Maut) und wenn wir dennoch genügend Geld haben, um die Straße zu benutzen … wird unsere Bewegungsfreiheit weiter eingeschränkt!
        … damit die Straßen frei sind … für die hohen Herrschaften aus der Politik!

  9. So eine Überwachungs-Visualisierung ist vielleicht technisch nett, aber im Grunde ziemlich deprimierend. In deren Idealzustand (aktuell gepflegter Datenbestand) kann man dann im Zeitraffer zusehen, wie die überwachungsfreien Zonen wegschmelzen. Und dann ?
    Auch in einem Staat, der mit Ausweisgesetzen biometrische Fotos erpresst (Warum wohl ? Genau. Darum.), verlange ich mein Grundrecht auf anonyme Bewegungsfreiheit.
    Genau daran wird derzeit massiv gesägt (-> aktuelle Vorschläge zum Burka-Verbot). Es ist bereits so schlimm , dass übereifrige Bullizisten am Bahnhof Kontrollen durchführen, wenn man inkognito (nichts Wildes: Basecap & mit buntem Tuch verdecktem Gesicht) durch die Kamera-überwachten Bereiche geht. Weil Terroristen ja auch auffällig unauffällig maskiert metzeln.
    Fazit: In einer Welt, der täglich neue Augen wachsen, ist so eine Landkarte (zu) mühsam am Leben zu erhalten. Die Mühe sollten wir besser in „echte“ Gegenwehr investieren.

  10. Die Totalüberwachung ist keine dt Erfindung,weil
    hier auf dieser Seite generell gegen dt Politiker geschossen wird.

    Alle grossen Schnüffler Yahoo = Yahu
    Google, Facebook , Maryland, Pentagon, etc…

    Die wollen die Welt überwachen und andere weiter versklaven.

    Bis runter zur Raiffeisenbank am Lande ,die heute beschlossen 0.4 % Strafzins einzuführen !
    Danke an Juncker und Draghi ,die Sklaven der Grossmeister!

    Das ist der Anfang des geheimen EZB Systems, das niemand erfahren soll ,das niemand ändern kann,weil es im geheimen geschieht.

  11. Kann sich einer der alten OpenStreetMap Hasen vielleicht bereit erklären, das dokumentieren einer Kamera in einem Screencast zu erklären?

    Ich zumindest bin latent überfordert. Sollte eine Dokumentation mit der iOS Go Map!! möglich sein? Falls ja, auch hier: wie genau?

    1. Hallo, ich versuche nochmal mehr dazu zu schreiben, aber erstmal kurz: Ich kenn die App nicht, aber dieser Anleitung nach:
      https://wiki.openstreetmap.org/wiki/DE:Go_Map!! <– neue Pois anlegen

      sollte das machbar sein. Du musst dann als Tag "man_made=surveillance" angeben. Eigentlich ist es noch besonders toll, wenn du eine direction angibst, also wohin die Kamera zeigt. Das blöde ist, dass es dazu noch keine richtige Entscheidung gibt, wie genau das getaggt wird. Das ist jetzt auch ein bisschen blöd gelaufen, es wäre sehr toll gewesen, wenn Max Kamba vor der Initiative erste einmal Entscheidungen (wir nennen das Proposals) für ein definitives Tagging angestoßen hätte.
      Ansonsten find ich die Initiative toll, weil ich auch schon immer gerne diesen Tag mehr genutzt hätte. Vor allem kann es zeigen, wie man nicht-osm-communities motivieren kann etwas für die datenbank beizutragen. Aber das Beispiel zeigt halt auch, dass so etwas gut koordiniert sein sollte. Es gibt in der OSM Community öfter sogenannte "Wochenaufgaben" die ein koordiniertes Tagging veranlassen. Dafür kümmert sich dann aber jemand, den Zustand vorher zu erfassen, das richtige Tagging und die Situationen vor Ort zu definieren. Das hilft uns einerseits unsere Schematas zu diskutieren und auszufeilen, aber auch viele Daten aufzunehmen. Und dann im Nachhinein zu erfassen wie es gelaufen ist.
      In diesem Fall, wo man es mit "Neulingen" zu tun hätte, wäre es toll dann noch Kurzanleitungen für die einzelnen Apps etc. zu erstellen. Wir haben nämlich leider auch immer damit zu kämpfen, dass neue Apps, die vielleicht sehr zugangsfreundlich sind aber problematische Daten erzeugen, viel Müll erzeugen den wir dann aufräumen müssen. Ich denke, dem kann man mit ordentlichen Beschreibungen entgegentreten, aber das ist halt auch Arbeit.

      Insgesamt aber ist es immer einen toller Ansatz, eine Visualisierung zu haben (wie diese Karte), eine interessierte Community zu finden und ihr das mappen zu zeigen und sie vielleicht auch für mehr OSM-arbeit zu begeistern.

  12. Nochmal, „FACEBOOK“ ist das Problem nicht der Adblocker.
    Solange ihr das nicht begreift, wird sich nichts änder

  13. Was ist der Unterschied zwischen verdreckten Flüssen und Atomkraftstrahlung, das eine sieht man, das andere nicht, die Überwachungskameras sieht man wie sie einen verfolgen, die Mobilfunkmasten sieht man nicht, wie sie einen verfolgen, hängen einfach nur so da, wurden mal für eine bessere Kommunikation der Menschen untereinander gemacht, dabei ist das mind. so gravierend. Wenn man mal zu Fuß unterwegst ist, kann man sich das am einfachsten vorstellen. Man sieht vor sich eine Mobilfunkantenne, sobald man sich ihr nähert schaltet sie ihre „Augen“ ein (Funkzelle, Hauptstrahlrichtung) und lässt dich nicht mehr aus den Augen, man kann förmlich sehen, wie einen das Dreieck der Hauptstrahlrichtung verfolgt. Wenn man weitergeht wird man an den nächsten jetzt Hauptstrahler weitergegeben, wenn man weitergeht übergibt dieser Mobilfunkmast die Überwachung an die nächste Mobilfunkantenne, die Hauptstrahlrichtung wandert wieder mit einem mit, usw. Die Abeckung liegt in D bei 100%, gespeichert wird lückenlos.

    1. Nun sind aber Mobilfunk-Endgeräte (bis zum nächsten Terrorpaket???) freiwillig, das Vermummen aber selbst wenn legal doch sehr hinderlich und unhöflich.

      Hm, da kommt mir eine Idee.

      Gegen eine Atemschutzmaske kann eigentlich kein Schwein was sagen …

      1. Die Videokamera sieht dich, aber die Mobilfunkantenne nicht? Seeehr verdächtig … Ja, Atemschutzmaske, in Japan doch ganz normal, sollte auch bei uns Normalität werden, ist ja auch gut für die Gesundheit, also vom Staat sogar erwünscht, entlastet Krankenkassen und Arbeitgeber, ist auch höflicher, andere nicht mit dem eigenen Rotz zu belästigen, gerade auch bei größeren Menschenansammlungen wie etwa Demonstrationen ist dies zu empfehlen ;). Zu den Mobilfunkaugen sei noch erwähnt, dass die anders als die Kameras nicht nur in öffentlichen Bereich schauen und speichern, auch in Arztpraxen, Kanzleien, auf Privatgrundstücke, in Wohnungen, Tag und Nacht.

        1. Um die Vorteile beider Techniken zu kombinieren, haben unsere Jungs an der Heimatfront, wahre Engsoz-Wissenschaftlerhelden, an UWB-Radar getüftelt, das durch Wände Personen lokalisiert, deren Atmung und Herzschlag und angeblich auch schon Lippenbewegungen.detektieren kann.

          https://people.eecs.berkeley.edu/~guanhua/paper/WiHear_MobiCom14.pdf

          Wer da nicht akute Beklemmungsgefühle kriegt, dem kann ich auch nicht helfen.

  14. Mann kann Terroristen und Kriminelle auf diese Art unterstützen und Ihnen jede Kamera zeigen, muss aber nicht sein, wenn ein wenig Verstand vorhanden ist.

    1. Pah. Lieber ein Terrorist und Krimineller als einer, der zu seiner eigenen Sicherheit totalüberwacht werden will.

  15. Moin,
    vielleicht liest es noch jemand: Wie kann man denn den camera:angle bestimmen? Ich kenn mich mit den Dingern nicht aus und weiß daher nicht, wie man bestimmen kann, wie viel „links – rechs“ und „oben-unten“ die Kamera ins Bild bekommt.

    (die Blickrichtung meine ich nicht)

Dieser Artikel ist älter als ein Jahr, daher sind die Ergänzungen geschlossen.