Klima-Expert:innen aus dem Globalen Süden sind in Wissenschaft und Medien deutlich unterrepräsentiert. Dabei sind die Regionen dort meist weitaus stärker von den Folgen der Klimakrise betroffen als im Globalen Norden. Um die große Repräsentationslücke zu schließen, haben Carbon Brief und das Oxford Climate Journalism Network eine Datenbank ins Leben berufen, die Global South Climate Database. Sie soll es Journalist:innen erleichtern, vielfältigere Quellen für ihre Berichterstattung zu finden.
Das Oxford Climate Journalism Network gehört zum Reuters-Institut, einer Forschungseinrichtung der Universität Oxford. Carbon Brief ist ein britisches Online-Magazin, das über die Klimakrise berichtet.
Die Repräsentationslücke schließen
Ein Beispiel für die fehlende Repräsentation von Expert:innen aus dem Globalen Süden bietet die „The Reuters Hot List“ der 1.000 „einflussreichsten“ Klimawissenschaftler:innen. Das Ranking beruht vor allem an der Zahl der akademischen Veröffentlichungen und des Engagements der Expert:innen in den sozialen Medien.
Knapp drei Viertel der in der Liste aufgeführten Personen sind in europäische oder nordamerikanische Institutionen eingebunden. Zugleich finden sich darauf gerade einmal fünf afrikanische Wissenschaftler:innen. Und nur gut zehn Prozent der 1.000 Expert:innen sind weiblich.
Die neue Datenbank ist öffentlich zugänglich und durchsuchbar. Schon jetzt enthält sie mehr als 400 Klimawissenschaftler:innen und -expert:innen, die aus 80 verschiedenen Ländern weltweit kommen und mehr als 50 Sprachen sprechen.
Das Fachwissen der Expert:innen handelt etwa von Dekarbonisierung des Straßengüterverkehrs oder tropischer Meteorologie, aber auch von digitaler Transformation, Künstlicher Intelligenz und angewandter Computermathematik. Um selbst Teil der Datenbank zu werden, können Expert*innen aus dem Globalen Süden ein Online-Formular ausfüllen.
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