Quarantäne-App: Die Nächste, bitte! (Süddeutsche Zeitung)
Nach der Datenspende-App (gibt es schon) und der Tracing-App (kommt angeblich Mitte Juni) gibt es Neues zur Quarantäne-App. Laut Bundesregierung wird die App vom Münchner Medizin-Start-up Climedo Health und dem US-Softwareunternehmen SAS entwickelt. Sie soll die Gesundheitsämter entlasten, indem Menschen in Quarantäne ihre Symptome wie in einem Tagebuch eintragen. Die Ämter müssten dann nicht mehr wie derzeit vielerorts hinterher telefonieren. Allerdings hätte man auch ein existierendes Open-Source-System nutzen können: SORMAS. Damit pflegen inzwischen 14 Gesundheitsämter den Überblick über Kontaktpersonen und die Funktion ließe sich leicht ergänzen. Ob die neue App auch Open Source wird?
So späht der Bundesnachrichtendienst das Internet aus (Bayerischer Rundfunk)
Nächste Woche entscheidet das Bundesverfassungsgericht, wie umfangreich der BND Kommunikation überwachen darf. In dem Verfahren wurden Dienstvorschriften einbezogen, die jetzt Spiegel und BR vorliegen. Daraus geht hervor, nach welchen Vorschriften BND-Mitarbeiter:innen das Internet überwachen. Denn die bekommen unter anderem Daten vom DE-CIX in Frankfurt am Main, dem Internet-Austauschknoten mit dem weltweit höchsten Datendurchsatz, und dürfen beispielsweise nicht mitlauschen, wenn sich das Gespräch um eine Liebesbeziehung dreht.
Identitäre Bewegung im „Cyberbunker“ (Tagesschau)
Im Herbst 2019 ist der sogenannte „Cyberbunker“ aufgeflogen: Ein Datenzentrum in einem Bunker im rheinland-pfälzischen Traben-Trarbach, das die Tagesschau als „Schaltzentrale im Darknet“ bezeichnet. Auf hunderten Servern liefen dort nach Angaben der Ermittlungsbehörden ausschließlich illegale Webseiten wie auch der weltweit zweitgrößte Darknet-Drogenmarkt „Wall Street Market“. Jetzt gibt es Belege, dass die Betreiber des Bunkers auch einen Server an die rechtsextreme „Identitäre Bewegung“ vermietet haben – und deren Positionen sind „nicht mit dem Grundgesetz vereinbar“. Der Betreiber will nichts von illegalen Inhalten auf seinen Servern gewusst haben und so schnell wie möglich zurück in seinen Bunker.
White Paper: Auswahl und Nutzung webbasierter Kommunikationsdienste in Zeiten von Corona (Fraunhofer-Institut für Sichere Informationstechnologie)
Weil wir durch die Coronakrise immer mehr online kommunizieren, hat sich das Fraunhofer-Institut angeschaut, welche Bedingungen beispielsweise Videokonferenztools erfüllen müssen, um geltendem Datenschutzrecht zu entsprechen und technischen Sicherheitsanforderungen zu genügen. Dabei fragen sie etwa, ob Ton und Bild beim Eintritt von Teilnehmenden standardmäßig abgestellt sind oder was passiert, wenn der Online-Dienst beendet wird. Neben dem Whitepaper gibt es auch eine Checkliste mit den wichtigsten Punkten im Überblick.
Jeden Tag bleiben im Chat der Redaktion zahlreiche Links und Themen liegen. Doch die sind viel zu spannend, um sie nicht zu teilen. Deswegen gibt es jetzt die Rubrik „Was vom Tage übrig blieb“, in der die Redakteurinnen und Redakteure gemeinschaftlich solche Links kuratieren und sie unter der Woche um 18 Uhr samt einem aktuellen Ausblick aus unserem Büro veröffentlichen. Wir freuen uns über weitere spannende Links und kurze Beschreibungen der verlinkten Inhalte, die ihr unter dieser Sammlung ergänzen könnt.
U.S. state attorneys general likely to bring antitrust lawsuits against Google.
https://www.reuters.com/article/us-google-doj/u-s-state-attorneys-general-likely-to-bring-antitrust-lawsuits-against-google-source-idUSKBN22R37I
Eigentlich eine gute Nachricht. Aber die US-Justiz ist auch nicht mehr das, was sie vor Trump einmal war.