Der Kulturhackathon Coding da Vinci, den wir bereits kurz vorgestellt hatten, ist mit der Preisverleihung letzten Samstag zu seinem diesjährigen Ende gekommen. Wie in den vorherigen Jahren hat die Zusammenarbeit von Kulturinstitutionen auf der einen und Entwicklern und Designern auf der anderen Seite beeindruckende Ergebnisse hervorgebracht.
Ziel des sechswöchigen Wettbewerbs war es, die unter freier Lizenz zur Verfügung gestellten Daten möglichst kreativ und zugänglich aufzubereiten. Thematischer Schwerpunkt war diesmal die Region Berlin-Brandenburg. Die Gewinner des innovativen Hackathons möchten wir kurz vorstellen.
Die Gewinner in sechs Kategorien stehen fest
In der Kategorie most technical gewann das Projekt Berliner MauAR, das mittels Augmented Reality (AR) das geteilte Berlin erlebbar macht. Bei einem Spaziergang entlang der ehemaligen deutsch-deutschen Grenze lassen sich Fotos und Erklärungstexte anzeigen und von allen Seiten betrachten.
Den Preis für das beste Design gewann Bertuchs Bilderspiel. Das aufwendig gestaltete Online-Spiel für Kinder lehnt sich an das Bilderbuch das Pädagogen Justin Bertuch an. Es lässt Kinder zwischen zehn und zwölf Jahren ein Abenteuer durchspielen, bei dem am Ende eine individuelle Enzyklopädie entsteht, die sich auch ausdrucken lässt.
Die Ergebnisse des Haxorpoda Collectives wurden als funniest hack prämiert. Auf Datengrundlage der Insektenkästen des Berliner Naturkundemuseums können Nutzer unter anderem ihren eigenen Insektenkasten voll bunter Käfer aufbauen, farblich sortieren und hochauflösend als Poster ausdrucken.
Exploring the Hidden Kosmos gewann den Preis als nützlichstes Projekt. Es ermöglicht Interessierten einen Einstieg in die Kosmos-Vorlesungen Alexander von Humboldts. Da kein eigenes Skript von Humboldts vorliegt, ermöglicht die Website unter anderem, zehn verschiedene Mitschriften verschiedener Zuhörer einzusehen und zum Vergleich nebeneinander zu legen, da sie sich teils stark unterscheiden.
Out of competition wurde das Projekt Murmeln der Erinnerung geehrt, das sich mit dem Andenken jüdischer Kinder beschäftigt, die während der Nazi-Zeit zur Schule gingen. Die Kinder, die als „wertvolle Murmeln“ über das ganze Stadtgebiet verteilt sind, werden zu Informationsquelle und zum Stadtführer. Als Datengrundlage dienten unter anderem die Berliner Stolpersteine.
Publikumsliebling wurde Skelex. Das Virtual-Reality-Projekt nutzt 3D-Scans des Naturkundemuseums und transportiert sie in den virtuellen Raum. Dort kann man an digitalen Skeletten und Schlangenköpfen all das ausprobieren, was im Museum streng verboten wäre: Anfassen, Rotieren, Auseinandernehmen und vieles mehr. Skelex soll nicht nur bei Museumsbesuchen zur Verfügung stehen, sondern auch zu Hause oder im Unterricht eingesetzt werden können, sofern man das nötige VR-Equipment hat.
Genauere Beschreibungen der Gewinner und aller anderen Projekte, auch die der vergangenen Jahre, findet man auf der offiziellen Website. Auch 2018 soll das Projekt fortgesetzt werden, diesmal in Leipzig, vom 14. April bis zum 19. Juni.
0 Ergänzungen
Dieser Artikel ist älter als ein Jahr, daher sind die Ergänzungen geschlossen.