Interview mit Gina Schad: analoger und digitaler Protest

Im Interview spricht Gina Schad über Bürgerrechte und Protestkultur. Sie beschäftigt sich mit Veränderungen von Widerstand durch die Digitalisierung und zeigt neue Chancen der Partizipation auf.

Protest gegen Videoüberwachung am Bahnhof Südkreuz in Berlin am 27. November 2017. CC-BY 2.0 Stefanie Loos

Während unserer „Das ist Netzpolitik!“-Konferenz am 1. September 2017 haben wir einige Interviews geführt. Dieses ist eines davon.

Im Interview mit Simon Rebiger spricht Gina Schad, die unter anderem ein Interview-Blog zum digitalen Wandel betreibt, über die Ergebnisse ihrer Forschungen zu digitalem Widerstand. Das Grundrecht auf informationelle Selbstbestimmung beispielsweise kam noch durch analoge Proteste gegen die Volkszählung zustande, die in den 1980er Jahren unter chaotischen Umständen in der BRD durchgeführt wurde. Im Vergleich zum „reinen analogen Protest auf der Straße“ lässt sich heute jedoch eine größere Formenvielfalt beobachten, wie Schad im Rahmen der Recherche für ihre laufende Dissertation an der Universität Siegen feststellte.

Die neuere Form des digitalen Widerstands sei besonders dann interessant, wenn Aktionen wie Petitionen oder Hashtags den Sprung aus dem digitalen ins analoge Leben schafften und so Anknüpfungspunkte herstellten.

Trotz der zeitlichen Distanz findet Schad die Situation des Widerstands gegen die Volkszählung mit heutigen Protesten gegen zunehmende Überwachung durchaus vergleichbar. So wie damals die Privatsphäre gegen die Volkszählung verteidigt wurde, könnten digitale Proteste heute ebenfalls Grundrechte sichern. Schon durch die Verschlüsselung von E-Mails oder Chats könne jeder Einzelne zum Schutz der Privatsphäre beitragen, betont Schad in ihrem Vortrag.

Das Video von ihrem Vortrag auf der „Das ist Netzpolitik!“-Konferenz findet ihr auf Youtube und media.ccc.de.

1 Ergänzungen

  1. Ich sehe gerne Eure Videos und Interviews, auch weil es interessant ist, mal Gesichter und Stimmen zu Leuten zu sehen und zu hören, über die oder von denen man sonst eher etwas liest. Aber die Intro/Outro Musik ist UNERTRÄGLICH, abgesehen von der Art der Musik, über die man streiten kann, ist sie zu laut und zu lang.

Dieser Artikel ist älter als ein Jahr, daher sind die Ergänzungen geschlossen.