Vom 21.-22. März fand in Berlin bereits zum 13. Mal eine internationale Konferenz zum Thema Open Access, also dem freien Zugang zu wissenschaftlichem Wissen, statt. Der zweite Tag war öffentlichen Vorträgen zum Thema gewidmet. Videos dieser Vorträge sind nun auf oa2020.org verfügbar.
Zu den Vortragenden zählte dabei unter anderem der Sprachwissenschaftler Johan Rooryck, der als Herausgeber des Journals „Lingua“ beim wissenschaftlichen Großverlag Elsevier mit seinem Wunsch nach Open Access gescheitert war und in der Folge mit dem gesamten Herausgeberkreis die neue Zeitschrift „Glossa“ gegründet hat. Er berichtete gemeinsam mit Saskia de Vries über die Transition von Zeitschriften hin zu Open Access.
Verhandlungen via Presseaussendungen
Gerard Meijer vom Fritz-Haber-Institut der Max-Planck-Gesellschaft wiederum lieferte einen guten Überblick zum aktuellen Stand der immer noch heftig geführten Debatte. So richteten sich Ende letzter Woche Elsevier und die deutsche Hochschulrektorenkonferenz wechselseitig via Pressemeldungen aus, Verhandlungen für eine nationale Lizenzvereinbarung samt Open-Access-Klausel zu blockieren. Meijer berichtet demgegenüber von den Verhandlungen in den Niederlanden und kommt zu folgendem, für die Situation in Deutschland instruktiven Fazit (meine Übersetzung):
„Als Universitäten standen und stehen wir in den Niederlanden zusammen in den Verhandlungen mit den Verlagen. Als Forschungsorganisationen und Länder müssen wir genauso vereint zusammenstehen, um den Umstieg vom archaischen Abo-Modell hin zu einem service-orientierten Open-Access-Geschäftsmodell zu schaffen. Auf diese Weise korrigieren wir einen Fehler. Eine Korrektur, die schon lange überfällig ist.“
Hier die Liste der online verfügbaren Vorträge samt Links zu den MP4-Dateien.
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