In Sachen offen lizenzierter Lehr- und Lernunterlagen (Open Educational Ressources, OER) ist die Debatte in den USA jener in Deutschland ziemlich genau zehn Jahre voraus. Bereits seit einiger Zeit werden dort beträchtliche MIttel in die Erstellung von OER vor allem auf Universitätsebene investiert. Schön langsam scheinen diese Investitionen Früchte zu tragen.
Die University of Maryland University College (UMUC, rund 80.000 Studierende) gab diese Woche in einer Erklärung bekannt, als erste große Universität in den USA proprietäre Lehrbücher komplett aus ihren Bachelorstudiengängen zu verbannen (meine Übersetzung):
Beginnend diesen Herbst ersetzt die UMUC klassische Verlagslehrbücher mit kostenlosen, kursbezogenen Online-Materialien – eine Maßnahme, dank der UMUC-Studierenden hunderte Dollar pro Kurs und potentiell tausende Dollar über den Verlauf ihres Studiums sparen.
Der Umstieg sei alles andere als einfach gewesen:
Wir hatten kein Handbuch, wie wir vorgehen sollten. Wir flogen das Flugzeug, während wir es zusammengebaut haben.
Bereits im vergangenen Herbst basierten 40 Prozent der Kurse auf offenen Lehr- und Lernunterlagen. Ermöglicht wurde der Wandel dadurch, dass immer mehr offen lizenzierte und begutachtete Unterlagen verfügbar sind. Für 2016 kündigt die University of Maryland das Ende klassischer Lehrbücher auch für den Bereich der postgradualen Ausbildung an.
Ach… „Open Source Intelligence“ gibt’s in Maryland doch schon seit langem.
Die University of Maryland University College ist eine andere Universität als die in College Park, MD beheimatete University of Maryland.
Stimmt, deshalb auch in der Überschrift „Universität in Maryland“, habe das aber im Text jetzt nochmal klarer formuliert.