Stillstand bei Open Data (Charta) verhindern: Welche Daten braucht das Land?

g8-aktions-plan-open-dataDies ist ein Gastbeitrag von Christian Heise von der OKFN.

Vor fast zwei Jahren unterzeichneten die G8-Mitgliedsstaaten, darunter auch Deutschland, die “Open Data Charter“. Die Unterzeichnerländer verpflichten sich damit unter anderem Haushaltsdaten, Unternehmensregister und andere Regierungsinformationen öffentlich zugänglich zu machen und sich gänzlich zur Offenheit zu bekennen, auch um “Transparenz und Innovation” zu fördern. Eine Implementierung der Prinzipien für offene Daten in die Politik der G8-Staaten sowie deren technischer Implikationen sollte ursprünglich mal bis 2015 abgeschlossen sein.

Das Center for Data Innovation, ein gemeinnütziges Forschungsinstitut, hat vor kurzem in einen Report veröffentlicht, in dem die Bemühungen der einzelnen Staaten im Rahmen der Charta bewertet werden. Die Forscher sehen bei der Umsetzung der Charta in den G7-Staaten erhebliche Unterschiede. Während viele andere G7-Länder Fortschritte verzeichnen können, liegt Deutschland abgeschlagen auf dem letzten Platz der G7-Staaten (Russland nicht mit eingenommen). Das schlechte Abschneiden ist auch deshalb sehr brisant, weil Deutschland in diesem Jahr den G7-Vorsitz inne hat und im Juni den Gipfel ausrichtet.

Das vernichtende Urteil:

Overall, Germany has performed relatively weakly on its commitments to the Open Data Charter. While Germany has made commitments to involve civil society groups and the developer community in its open data efforts, and offered a detailed release schedule for key data sets, the country’s commitments in the areas of openness by default and usability have been sorely lacking. In addition, Germany delayed releasing its action plan by nine months, and it was the last of the G8 countries to submit a plan. Coupled with the current German government’s staunch refusal to join the Open Government Partnership, these facts call into question how seriously Germany is taking its Open Data Charter commitments.

Was der Report leicht unterschätzt: Es passiert etwas in Deutschland, so sind das kürzlich gestartete Public Community Partnership und die kürzlich gelaunchte Beteiligungsplattform zum Open Data Aktionsplan erste positive Schritte die bereits im Rahmen des deutschen Aktionsplans umgesetzt werden. Dabei fehlt es aber weiterhin an politischem Willen und vor allem an Ressourcen in der Verwaltung für das Thema.

Um das deutsche Engagement noch zu einem Erfolg zu machen, könnt ihr bis zum 3.4.2015 gute Vorschläge für die Öffnung konkreter Datensätze der Bundesverwaltung auf https://www.open-data-aktionsplan.de/de/ einreichen.

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