Die Diskussion um die Ursachen des Germanwings-Absturzes sind bei der Beschuldigung des deutschen Datenschutzes angekommen. Das ist falsch und verkennt das echte Problem: Den Umgang mit der Behandlung psychischer Erkrankungen. Ein Kommentar.
Einem Bericht der Sunday Times zufolge bereitet die EU-Kommission in der Sache Germanwings-Absturz rechtliche Schritte gegen Deutschland vor. Deutsche Datenschutzregelungen widersprächen Sicherheitsregelungen in der EU, die Ärzte und Fluggesellschaften dazu verpflichten, Gesundheitsdaten von Piloten zu teilen, die deren Flugtauglichkeit betreffen.
Der Pilot der abgestürzten Maschine hatte psychische Probleme und ließ die Maschine mit Selbstmordabsichten abstürzen. Seine Depressionen waren seit 2009 bekannt, das Luftfahrtbundesamt (LBA) wurde jedoch nicht informiert. Die Antwort in der Schuldfrage scheint nun auf den deutschen Datenschutz gefallen zu sein. Die Behörde hätte informiert werden müssen, heißt es. Schon Ende 2014 habe die EU-Luftfahrtagentur Easa bemängelt, dass das LBA zu wenig Zugang zu medizinischen Akten habe.
Berufsverbot für Depressive
Bayerns Innenminister Joachim Herrmann hat die Diskussion noch einen Schritt weiter ins Absurde getrieben und die Forderung nach einem Berufsverbot für Depressive aufgebracht:
[Wenn eine medizinische Untersuchung zu dem Ergebnis kommt,] dass etwa ein Pilot, ein Busfahrer oder ein Taxifahrer dauerhaft nicht mehr geeignet ist, Menschen oder sonstige Güter zu transportieren, ohne dass Gefahr für Leib und Leben anderer besteht, dann kann solchen Personen auch der Führerschein beziehungsweise die Lizenz entzogen werden.
Die Verflachung der Diskussion ist fatal. Denn es gibt schon heute die Möglichkeit und die Pflicht, Berufsverbote zu erteilen oder Lizenzen zu entziehen, wenn eine konkrete Gefährdung durch eine Person vorliegt. Wenn ein solcher Vorgang durch Nachlässigkeit der zuständigen Stellen und Behörden nicht angestoßen wird, ist das kein Versagen deutscher Datenschutzgesetze, sondern ein Einzelfall. Die Krankheit des Piloten war dem Arbeitgeber seit sechs Jahren bekannt, Folgeuntersuchungen fanden statt.
Deutsche Befindlichkeiten?
Desweiteren wird Deutschland als Exot hingestellt, die Washington Post unterstellt eine Art Privacy-Neurose und sucht Gründe in der Vergangenheit.
Rather than chasing every angle, many media outlets here seem to be acting as the guardians of cherished privacy — a notion that is strong here in part due to the prying eyes of the state during the Nazi and Cold War eras.
Stigmatisierung statt Behandlung
Doch das Wichtigste: Diejenigen, die Berufsverbote und stärkere Überwachung des geistigen Zustandes von Arbeitnehmern fordern, bewirken, dass sie damit die Gesamtsituation nicht verbessern, sondern zur Eskalation bringen. Die Diskussion hat bisher vor allem eines gebracht: Die Stigmatisierung von Menschen mit psychischen Problemen. Das ist absurd, besonders wenn man sich Statistiken anschaut: Die Deutsche Depressionshilfe spricht von vier Millionen Menschen mit behandlungsbedürftigen Depressionen in Deutschland und davon, dass ein Fünftel der Bevölkerung einmal in ihrem Leben an einer Depression erkrankt. Die Techniker Krankenkasse stellte fest, dass pro Arbeitnehmer durchschnittlich ein Krankheitstag pro Jahr aufgrund einer Depression anfällt. Eine Studie von 2011 spricht davon, dass jährlich etwa 38 Prozent der EU-Bevölkerung von einer psychischen Krankheit betroffen ist. Erhebungen kommen zu dem Ergebnis, dass nur etwa ein Viertel der Erkrankten angemessen behandelt wird.
Wir reden also nicht von einem Randphänomen, wir reden von einer gesamtgesellschaftlichen Fragestellung. Und man braucht nicht besonders viel Abstraktionsvermögen, um sich vorzustellen, dass die Hürde, sich vertrauensvoll an einen Arzt zu wenden sich signifikant vergrößert, wenn befürchtet werden muss, dass dieser sich sofort an den Arbeitgeber oder eine entsprechende Aufsicht wenden muss. Und ebenso wenig Abstraktion braucht es, um einzusehen, dass eine unbehandelte psychische Erkrankung viel weitreichendere negative Folgen hat als eine behandelte.
Die eigentlichen Kernprobleme
Was es braucht, anstelle eines Zeigefingers der auf die deutschen Datenschutzbefindlichkeiten zeigt, ist eine Debatte um die Versorgung von Menschen mit psychischen Problemen. Je nach Bundesland müssen ein Drittel bis die Hälfte der Hilfesuchenden über sechs Monate auf einen Therapieplatz warten. Das ist bei akuten Problemen vollständig indiskutabel und schreckt noch dazu viele vollständig ab und treibt sie in die Resignation.
Vielleicht sollten Politiker und Medien darüber nachdenken, wie hoch die Inzidenz für eine Depression ist, bevor sie von dem Ross der eigenen Unantastbarkeit Datenschutzsenkungen und Berufsverbote propagieren. Und sich selbst mal untersuchen lassen.
Bravo! Das trifft den Nagel auf den Kopf.
Die herabwürdigende Behandlung von psychisch Kranken durch die Gesellschaft – und durch das Gesundheitssystem – muss ein Ende haben. Liebe Leute, schaut euch die Zahlen an: Psychisch krank zu sein ist kein Randphänomen, sondern eine „normale“ Erkrankung wie ein Beinbruch, Migräne oder Krebs.
Es braucht mehr Therapeuten, damit diese unsäglichen Wartezeiten ein Ende haben. Dazu gehört aber auch, dass die Therapeutenausbildung besser gefördert wird. Ein Psychologiestudium mag nach Wegfall der Studiengebühren kostenlos sein. Um als Therapeut arbeiten zu können, muss man aber noch eine mehrjährige Ausbildund dranhängen, die man selbst finanzieren muss. Wenn man Glück hat, gelingt dies durch eine Teilzeitstelle an einem Uni-Institut oder auf ähnlichem Weg – mit entsprechendem zeitlichen Mehraufwand.
Was noch gar nicht zur Sprache kam: Antidepressiva können unter bestimmten Umständen bei manchen Menschen recht spontan Psychosen auslösen. Wollte ich nur mal fallengelassen haben.
Das ist aber kein besonderes Alleinstellungsmerkmal von Antidepressiva. Es gibt genauso Medikamente für Atemwegserkrankungen, Entzündungen,…, die Wahnvorstellungen, psychotische Schübe und ne Reihe anderer Effekte auslösen können.
Die These von Atari-Frosch ist am wahrscheinlichsten.
Antidepressiva-Hoch-G-Psychose – uncontrollable urge to engage self-destruct, and is triggered by exposure to ‚heavy g‘
Der Copilot hatte sich eine neuartige Droge (im Darknet?) beschafft.
Es ging ihm nach der Einnahme sehr viel besser.
Weswegen er die Krankschreibung zerriss.
Später im Flugzeug löste die G-Belastung einen biochemischen Zwang aus, so dass er schon kurz nach dem Start den beschleunigten Sinkflug einleitete.
Wir brauchen unbedingt noch mehr Spekulationen darüber, was passiert ist. NOT. :(
Berfusverbot für Depressive ändern
Meiner Meinung nach ist die bereits stattfindende Stigmatisierung von psychischen Erkrankungen ein großes Problem, da sie dafür sorgt, dass Betroffene ihre Probleme verschweigen und verdrängen, anstatt vorhandene Hilfs- und Therapie-Angebote zu nutzen. Ein offener und respektvoller Umgang würde es Betroffenen erleichtern, erfordert aber auch eine deutlich differenzierte und weniger sensationsgetriebene öffentliche Debatte.
Beginnen wir mit einem Alkohol- und Drogen- und Medikamenten-Screening sowie einem Depressionstest für alle Berufspolitiker. Deren Fehlentscheidungen können Millionen Menschenleben ruinieren. Wenn sich das bewährt hat, können wir über weitere Berufgruppen nachdenken. Wie wär’s dann mit Ärzten?
Ach ja, die Amerikaner wollen uns Deutschen wieder mal Vorschriften machen. Wenigstens haben wir Deutsche noch nicht völlig vergessen, dass die Massenüberwachung von Millionen Unschuldiger in der deutschen Geschichte von Gestapo bis Stasi katastrophale negative Folgen hatte. Die USA haben keinerlei moralische Autorität, uns Deutschen irgendwelche Vorgaben zu machen.
Uns von den Nazis befreit zu haben, ja dafür kann man als Deutscher dankbar sein. Aber die deutsche Tradition des Privatsphäreschutzes ist eine mit Millionen Toten und blutigem Leid erworbene Tugend. Jeder Deutsche sollte sich vor Augen führen, wohin der Verlust der Privatsphäre führen kann: im Extremfall in Todesfabriken (Vernichtungslager). Übrigens konnten in der Nazi-Diktatur einige Juden nur deshalb erfolgreich versteckt werden und dadurch überleben, weil die Überwachung der Nazis nicht perfekt war. Die elektronische Überwachung hat das Potential perfekt zu sein und ist auf dem besten Wege dorthin. In der heutigen Zeit könnten Juden sich nicht mehr vor Nazis verstecken und überleben. Denkt mal alle drüber nach.
Ansonsten schauen wir uns doch mal eine kleine Auswahl der historischen Bilanz der USA an:
– Sklaverei
– Rassentrennung
– Putsche gegen demokratisch gewählte Regierungen auf der ganzen Welt (z.B. Mittel- und Südamerika, Iran)
– Entführung, Folter, Ermordung im Ausland
– Todesstrafe im Inland
– Massenüberwachung
– Wirtschaftsspionage
– Kriegstreiberei
– Angriffs- und Drohnenkriege
Was bleibt: es geht immer um Interessen. Eine US-Zeitung wettert gegen das verhältnismäßig hohe deutsche Datenschutzbewusstsein. Ist man in den USA verärgert, dass die Deutschen nicht alles mit sich machen lassen? Dass die Deutschen sich nicht bis aufs Letzte digital ausbeuten lassen?
Deutschland von den Nazis befreit…ja, so drücken sich die Deutschen gerne aus. Das hört sich dann immer ein bisschen so an, als wären die Nazis in Deutschland Besatzer gewesen. Richtig müsste ihr Satz heißen: Sie haben uns, trotz der grausamen Verbrechen, nochmal davon kommen lassen, obwohl wir das beim besten Willen nicht verdient hatten – dafür kann man als Deutscher dankbar sein.
Und vielleicht sollte man sich als Deutscher lieber vernünftig mit seiner eigenen Vergangenheit auseinandersetzen und nicht so verklärt wie sie das machen. Das schließt auch das Thema Sklaverei ein.
“ Übrigens konnten in der Nazi-Diktatur einige Juden nur deshalb erfolgreich versteckt werden und dadurch überleben, weil die Überwachung der Nazis nicht perfekt war. “
…und diese Aussage ist eine Frechheit. Einige konnten überleben weil es ein paar (wirklich nicht viele) Deutsche gab die noch etwas menschliches in sich hatten und ihr leben riskiert haben, die nicht der Ideologie Hitlers erlegen sind. Man muss sich doch nur die Filme anschauen wie zig Tausende bei den Propaganda Veranstaltungen den Arm in die Höhe recken. Sieht mir nicht gerade so aus als würden die das nur machen weil sie überwacht wurden. Also lassen wir das Märchen von „alle Deutschen waren Oskar Schindler“ doch bitte beiseite.
Die USA nölen über die deutsche Datenschutz-„Psychose“?
Was ist gefährlicher, massenhafte Schusswaffenverbreitung in der Bevölkerung oder relativ hohes Datenschutzbewusstsein in der Bevölkerung? Was ist für mehr Tote verantwortlich?
USA: Zehntausende Tote durch Schusswaffen
Deutschland: ?
Es geht um Profit. Die US-Internetkonzerne wollen die Daten der Deutschen noch ungehinderter ausschlachten. Da stört die deutsche Datenschutztradition.
Deutschland: 6 Mio Juden, 30 Mio russische Zivilisten.
Auja.
Depressiven Berufsverbote erteilen. Super Idee.
Aber bitte bei vollem Ausgleich, sprich: Zahlung des vollen Gehaltes ohne Abzüge.
Denn einerseits diese Menschen stigmatisieren wollen, andererseits aber nicht für die Folgen aufkommen. Das kennt man von den CSU-Spacken zu Genüge.
Vielleicht beschäftigen wir uns mal damit, wieso es überhaupt so viele Menschen mit Depressionen gibt? Liegt es vielleicht an der immer gestörteren Haltung der immer restriktiver werdenden Gesellschaft, die Abseits des aktuell gültigen Moralempfindens alles als „abnormal“ abstempelt und diskiminiert?
Probleme wie Armut und Perspektivlosigkeit seien nur am Rande erwähnt, das dürfte bei einem Piloten eher nicht greifen.
Hmmm, ne…. daran wird das bestimmt nicht liegen. Deutschland ist doch das Paradebeispiel für Toleranz und Vielfalt *hust, röchel, würg, hysterisch lach*
PS:
Und dass diese Daten so bereitwillig öffentlich verteilt werden, das elterliche Wohnhaus dem Mob präsentiert wird, mit Fotos und anderem um sich geworfen wurde in dem konkreten Fall. Das ist nur der Gipfel der Schande.
Ich weiss nur nicht was schlimmer ist:
Der hysterische, mitleidheuchelnde, sensationsgeile Mob… oder diejenigen, die bröckchenweise auf der Welle mitschwimmen und jede noch so nichtige „Information“ bereitstellen, weil es sich finanziell gut ausschlachten lässt – inkl. aller wüster Spekulationen.
Danke für euren guten Journalismus!
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@ Anna Biselli
Dazu passend:
Wie man als Innenminister auf Ereignisse reagiert
https://twitter.com/katjaberlin/status/586092571203608576/photo/1
Ich teile die Meinung das der Umgang mit der Behandlung psychischer Erkrankungen lange noch zufriedenstellend oder gar gut ist. Wenngleich in Deutschland das Thema deutlich besser und offener diskutiert wird als in so manch anderen europäischen Nation.
Ich teile aber nicht die Meinung dass grundsätzlich der Datenschutz IMMER höher einzuschätzen ist als die Interessen der Gemeinschaft. Eine Diskussion darüber wo da die Grenzen gezogen werden sollten dürfte sehr kontrovers aber auch sehr interessant sein. Nicht zu Letzt deshalb weil man dadurch auch sieht wer sich wieweit wirklichen demokratischen Regeln verschreibt.
Um eines ganz klar zu sagen: Ich bin in einer Diktatur aufgewachsen, daher kenne ich den Wert von Privatsphäre und unterstütze alle Bemühungen genau diese Privatsphäre zu schützen. Ich kenne aber auch das Gefühl der Hilflosigkeit wenn man sich in ein Flugzeug, einen Bus oder einen Zug setzt. Auch wenn das nachweislich die sichersten Verkehrsmittel sind, das Gefühl bleibt. Und ich bin mir ziemlich sicher, das ich da nicht allein bin. Was also tun um mehr Vertrauen in die Zuverlässigkeit der Person(en) zu bekommen die diese Maschinen steuern. Transparente Cockpittüren? Die Verschlussregeln der Cockpittüren schwächen und damit in Kauf nehmen dass es für potentielle Entführer einfacher wird Flugzeuge oder Züge in ihre Gewalt zu bringen? Oder vielleicht eine Regel zu etablieren die es Ärzten ermöglicht, Arbeitgeber darüber zu informieren, dass ein Arbeitnehmer von bis krank geschrieben wurde OHNE Preisgabe der Diagnose. Dies hätte zumindest in diesen tragischen Fall dazu geführt das der Co-Pilot nicht ins Cockpit gelangt wäre.
Um der Ehrlichkeit genüge zu tun, Ich weiß nicht was der beste Kompromiss wäre, aber ich vermisse ganz klar eine SACHLICHE breite Diskussion in den Medien darüber. Jedenfalls zeigen solche Statements wie die des bayrischen Innenminister wie weit diese Mandatsträger sich schon von der Idee der Demokratie entfernt haben in Richtung Diktatur. Wie gesagt, ich bin in einer solchen aufgewachsen und kenne diese Indikatoren.
Danke Für diesen Kommentar.
Ich sehe es genaus so das es eine Diskussion geben muß.
Ich persöhnlich stimme weder mit der oberen noch unteren Seite des Meinugsspektrums überein.
Weder möchte ich, dass der Datenschutz die heilige Kuh ist, welche nicht mal gestreichelt werden darf, noch das wir als gläsernen Bürger uns überall für alles registrieren müssen.
Und das Argument bisher haben wenige depressive Flugzeuge gegen die Felswand gesetzt, daher muss man nichts machen, lasse ich nicht gelten. Ab wieviel Flugzeugen darf man denn diskutieren?
Die Schweigepflicht, die sowohl Ärzt als auch Therapeuten und Seelsorger umfasst, ist Teil eines situativen Settings, das es einem Hilfesuchenden ermöglicht, Vertrauen in ein Gesundheitssystem und zu einzelnen Personen zu entwickeln. Es ist mithin Teil einer therapeutischen Basis.
Wenn nun die Politik aus opportunen Interessen versucht, in Praxen, die einen geschützten Raum bieten müssen, hineinzuregieren, dann wird auch das nicht ohne Folgen bleiben, weil Menschen stets versuchen zu antizipieren. Sie werden einem möglichen Verrat eines Vertrauensverhältnisses versuchen noch konsequenter aus dem Weg zu gehen. Dringend nötige Hilfsangebote in existentiellen Notlagen dürften dann wohl eher ausgeschlagen als angenommen werden. Man darf darüber nachdenken, ob dies der Sache förderlich ist oder eben nicht.
Ganz praktische Folge der Stigmatisierung von psychisch Erkrankten ist, dass diese sich erst garnicht in eine passende Behandlung oder Therapie begeben, um etwaige negative Folgen für ihr berufliches Fortkommen zu verhindern. Insbesondere Personen, die sich noch in der Ausbildung oder im Studium befinden, lehnen Behandlungen ab, weil sie Angst davor haben, dass Daten über ihre psychische Behandlung in „den Akten“ landet, zukünftige Arbeitgeber auf diese Daten zugreifen können und eine Einstellung oder Verbeamtung ablehnen.
Das es jedoch nicht im gesamtgesellschaftlichen Interesse liegen kann, dass psychische Erkrankungen unbehandelt bleiben, sollte den Verantwortlichen klar sein.
Vorliegend den deutschen Datenschutz als Ursache oder zumindest Teilursache für das Unglück auszumachen ist absurd, passt aber ins Bild einer sich mehr und mehr überwachenden Gesellschaft.
Eltern versuchen Kinder zu Ehrlichkeit und Mitgefühl zu sozialisieren, in der Hoffnung man habe es dann leichter mit ihnen. Kinder merken jedoch recht schnell die Diskrepanz zwischen dem, was man ihnen an-heißt und dem was ihnen vorgelebt wird. Diese widersprüchlichen Erfahrungen prägen, will heißen das Kind lernt so erfolgreich zu lügen, wie sein Umfeld es zu tun vermag, um ebenso erfolgreich zu werden.
Forschung zu tabu-behafteten Themen hat mit dem Problem zu kämpfen, dass Probanden lügen, was die Balken aushalten, um ein positives Bild von sich zu zeichnen. Was tun?
In der Sozialpsychologie und in anderen Disziplinen, die häufiger mal verfälschte Daten erheben, hat man ein scheinbar probates Gegenmittel gefunden. Man täuscht die Probanten über den Untersuchungszweck, oder einfacher ausgedrückt, man belügt sie seinerseits auf einer anderen Ebene.
Hat man zuvor herausgefunden, dass z.B. Depressive ein höheres Verlagen nach kakaohaltigen Produkten haben (plumpes Beispiel!), so kann man vorgeben eine Konsumentenbefragung vorzunehmen, mit vielen Fragen, die nichts mit Depressivität zu tun haben. Aber man verstreut unter vielen Fragen dann ein paar scheinbar zusammenhanglos, auf die es ankommt. Der Rest der Fragen ist unerheblich oder wird gleichzeitig für andere Forschungsgegenstände geschickt genutzt.
Es ist nicht schwer Fragebögen dieser Art z.B. einem bildungsfernen Lkw-Fahrer unterzuschieben, der sich niemals mit den Methoden von Befragungen auseinandergesetzt hat. Ein Pilot hingegen muß sich mehrfach und intensiv befragen lassen, bevor er auf Passagiere losgelassen wird. Et wird sich daher eher mit Befragungsmethoden auseinandersetzen, weil er sich um deren Bedeutung für sein „zukünftiges Leben“ bewusst ist. Er wird versuchen individuelle Strategien entwickeln, die ihn seinem Lebensziel näherbringen. Zu so einer Strategie kann selbstverständlich auch kluge Datenvermeidung und Datenverfälschung gehören. Er wird dies vermutlich noch stärker tun, wenn er aufgrund aktueller Ereignisse künftig intensiver „befragt“ werden sollte.
Dies trifft auch für bildungsnahe Personen zu, die immer häufiger gezwungen sind etwa Gefahrgüter zu transportieren. Und es ist eine Frage der Zeit, bis sich das dann bildungsunabhängig in anderen exponierten Berufsgruppen herumspricht.
Die Gesellschaft akzeptiert Lüge als ein probates Mittel auf dem Weg zu individuellem Erfolg. Die Lüge ist Teil der evolutionären Entwicklung, auch wenn man dies bedauern mag. Es bleibt zu hoffen, dass eine Gesellschaft es lernt, sehr seltene Ereignisse auszuhalten, auch wenn diese fürchterlich sind. So bleibt das Fürchterliche ein sehr seltener wenn auch unvermeidlicher Gast. Durch ein striktes Regime hingegen wird das Fürchterliche im Leben aller zum Dauergast. Umfassende Überwachung vergiftet das gesellschaftliche Zusammenleben auf Dauer mehr, als es einzelne noch so absurde Taten je zerstören können.
Angesichts dessen, dass die wirklich großen Massaker gewohnheitsmäßig von sogenannten Normalen wie George W. Bush oder Colin Powell angezettelt werden, ist die Diskussion über „verschärfte Totalüberwachung“ (was ja ein Widerspruch in sich ist) für gewisse Berufsgruppen schon sehr bizarr.
Die anglo-amerikanische Welt hatte schon immer diese Tendenz zu einer „needs of the many outweigh the needs of the few“-Ideologie, vermutlich kein Zufall, dass der Utilitarismus in Großbritannien formuliert wurde. Warum hat sich der Faschismus eigentlich bei uns ausgebreitet?
Tja, bald sind alle Psychopathen, die sich gegen das System zu wehren beginnen!
Es gibt nur einen WEG – Aufklärung des 11.sept.2001 !!!!!!!!
Dort sind alle Übel dieser kranken Zeit begraben! Die Schuldigen und Mitwisser Lebenslang
Dass die offizelle Version niemals stimmen kann ist ja allseits schon bekannt.
Menschen, Kreaturen die so etwas planen, durchführen und nachher immer noch
in die Kameras lächeln = sind auf dem Planeten zu ALLEM, ja ALLEM fähig!
So sind Sie auch zu einem Abschuss der Germanwings Maschine fähig!
Hört auf mit der Depressionskeule gegen den Copiloten!
Es gab erst einen Fall in Japan, wo ein Pilot mit einer Linienmaschine Selbsmord gemacht hatte.
Alle anderen Fälle wurden bis heute nicht bewiesen!
Aber die Massenmedien haben den Schuldigen schon nach 2 Tagen erklärt!
Was ist blos los mit Eurem Hausverstand ?
Ähnlich wie am 11.sept. 2001 wo über die Medien die Bösen gefunden wurden!
MEIN GOTT bitte verzeih Ihnen, denn Sie wissen nicht was Sie denken?