Netzpolitische Vorträge auf der re:publica 13

rp13_banner_160x270_CMit über 250 verschiedenen Sessions fällt die re:publica 13 dieses Jahr größer aus als je zuvor. Damit unser netzpolitisch interessiertes Publikum nicht den Überblick verliert, findet man hier eine Auflistung vieler netzpolitisch relevanten Themen der bevorstehenden drei Tage. Das sind nur die netzpolitisch-relevanten Programmteile der #rp13 (und auch nicht alle, weil wir manche übersehen haben oder die Texte die kommenden zwei Tage noch online kommen). Alles andere findet man auf der Webseite.

Montag, der 6. Mai:

11:00 – 12:00 Uhr: Die maschinenlesbare Regierung – Eine kritische Analyse zur Gegenwart von Open Data und Open Goverment in Deutschland
Lorenz Matzat, fukami
Stage 3: Im Fokus des Vortrags steht eine kritische Ausseindersetzung mit den Begriffen „Open Data“ und „Open Government“. Es werden wichtigte Akteure und Initiativen dieser Bewegung vorgestellt sowie Probleme und Schwierigkeiten am konkreten Beispiel des Datenportal des Bundes verdeutlicht.

12:15 – 13:00 Uhr: Political Advocacy and the Internet
Ben Scott
Stage 4: Das Internet hat die Politik verändert. Auf diese These aufbauend erläutert Ben Scott wie die Poltik das Internet für sich entdeckt hat. Gleichzeitig mahnt er aber eine Umdenken in der Nutzung des Internets an, soll eine offene, pratizipierende Regierung entstehen.

13:30 – 14:00 Uhr: Iceland could have been innovative: Participatory democracy.
Birgitta Jónsdóttir
Stage 1: Beinahe hätte Island die erste Verfassung per Crowdsourcing erhalten. Birgitta Jónsdóttir, Mitglied des isländischen Parlaments, erzählt über die Geschichte dahinter.

14:45 – 15:15 Uhr: Freedom of speech, nipples and the rule of law
Joe McNamee
Stage 3: Ein Vortrag über Privatisierung der Rechtsdurchsetzung als Mittel im Kampf gegen unerwünschte Inhalt im Internet alias ACTA, SOPA oder CISPA.

14:45 – 15:15 Uhr: Silly jokes or game changers? A live international comparison of political memes.
Stefan Panhuijsen, Jillian York
Stage 4: Egal ob Barack Obama, Mitt Romney, Angela Merkel oder Mohammed Mursi, sie alle haben ihre eigenen Meme. Der Vortrag versucht sich an einem Live-Vergleich verschiedener Meme, mit dem Ziel ihrem politischen Wert zu ergründen.

15:15 – 15:45 Uhr: Personal Data: Nothing to hide?
Katarzyna Szymielewicz, Jérémie Zimmermann
Stage 3: Der Vortrag geht der Frage nach dem Wert unser eigenen Daten nach. Überall im Internet werden gesammelt. Diese Daten erscheinen harmlos und doch können sie Auslöser für Diskriminierung sein.

16:00 – 16:30 Uhr: Building a web we can trust
Mitchell Baker
Stage 1: Das freie Internet ist die beste Möglichkeit auf ökonomische und soziale Chancengleichheit, so Mitchell Baker von Mozilla. Deshalb gilt es das Netz und seine Unabhängigkeit zu schützen.

16:00 – 17:00 Uhr: Stimmt das? Check mit dem ZDF die Fakten im Wahlkampf
Sonja Schünemann, Michael Umlandt
Stage 3: Stimmt das eigentlich, was Politiker in Interviews, Talkshows und Reden sagen? Um das zu prüfen hat das ZDF ein crossmediales Projekt gestartet. Ein Tool dieses Projekt kann auf der re:publica exklusiv ausprobiert werden.

16:30 – 17:00 Uhr: Speech at scale
Richard Allan, Ulf Buermeyer
Stage 1: Facebook und Meinungsfreiheit. Wie das große soziale Netzwerk damit umgeht, darüber unterhalten sich der Facebook-Lobbyist Richard Allan und der Verfassungsrechtler Ulf Buermeyer.

18:30 – 19:00 Uhr: Praktische Anleitung für den fürsorglichen Überwachungsstaat
Kirsten Fiedler, Alexander Sander
Stage 5: Wie baut man eigentlich einen perfekten Überwachungsstaat? Der Vortrag geht dieser Frage am konkreten Beispiel von Kontrollsystemen innerhalb der EU nach.

18:30 – 19:30 Uhr: Comic Misunderstanding – A conversation with Graham Linehan (IT Crowd)
Graham Linehan, Johnny Haeusler
Stage 1: Graham Linehan, der Erfinder von „The IT-Crowd“, der Serie die es geschafft hat die Popkultur von Geeks und Nerds auf den Fernsehbildschirm zu bringen, im Gespräch mit re:publica Mitgründer Johnny Haeusler. Über Nerds, Geeks und Kultur.

19:00 – 19:30 Uhr: Surveillance by Design
Raegan MacDonald
Stage 5: Das Sammeln und Auswertung von großen Datenmengen wird immer kostengünstiger. Nicht nur deshalb setzen Regierungen rund um die Welt alles daran, die Bürger im öffentlichen Leben zu überwachen. Es wird ein Blick auf Gesetze in der EU und den USA geworfen, ebenso wie Auswege aus der Überwachung geschildert werden.

Dienstag, der 7. Mai:

10:00 – 11:00 Uhr: Das kleine Digitale und das große Ganze. Internetaktivismus, Netzbewegung und Politik
Kathrin Ganz, Hans Christian Voigt, Anne Roth
Stage 4: Welche Bedeutung hat das Internet auf den strukturellen Wandel von Gesellschaft und Politik? Im Fokus stehen hier soziale Bewegung die ihren Ursprung im Internet haben sowie die gegenläufige Bestrebung von Staaten durch die Regulierung des Internets jenen Bewegungen entgegenzuwirken.

11:15 – 12:15 Uhr: Unser Blog soll schöner werden
Markus Beckedahl
Stage 2: Wie kann sich Onlinejournalismus heute refinanzieren? Dieser Frage stellt sich Markus Beckedahl von netzpoltik.org, indem er verschiedene Konzepte vorstellt, welche in Zusammenarbeit mit der Leserschaft erarbeitet wurden. Und dabei gibt es Einblicke in die Entstehung, Geschichte und Arbeitsweise von netzpolitik.org.

11:15 – 12:15 Uhr: Let’s Talk about Content! – Wie sich die Infrastruktur des Internets verändert
Uta Meier-Hahn, Cara Schwarz-Schilling, Klaus Landefeld, Jan Krancke, Simon Schlauri
Stage 4: Der Vortrag wirft einen Blick auf das Konstrukt Internet. Wer sind die notwendigen Instanzen, damit das Interntet „funktioniert“ wie es soll? Auch soll ein Blick auf das neuentfachte Interesse an Inhalten durch die Infrastruktur-Betreiber eräutert werden.

12:30 – 13:30 Uhr: You Can Turn Off the Public Internet But You Can’t Turn Off the Internet Public
Andrew Rasiej
Stage 1: Das Internet ist nicht mehr nur ein Medium das Menschen verbindet, es ist ein Selbstverständnis für Menschen in der ganzen Welt. Diese „Internet Public“ steht nicht nur selbst in der Verantwortung eines rücksichtsvollen Umgangs miteinander, sondern ebenso Verantwortlichkeit von Regierungen einfordern.

12:30 – 13:30 Uhr: Digital Labor: New Opportunities, Old Inequalities
R. Trebor Scholz
Stage 2: Digitale Arbeit ist mehr denn je die Realität vieler Menschen. R. Trebor Scholz widmet dieser seinen Vortrag in dem er sie einerseits als Chance betrachtet, gleichzeitig jedoch vor teilweise menschenunwürdigen Arbeit warnt.

13:45 – 14:45 Uhr: Net Neutrality
Ben Scott, Hannah Seiffert, Markus Beckedahl
Stage 2: Über die politische Bedeutung von Netzneutralität wird Ben Scott sprechen, der in den USA mit Savetheinternet.com die große Kampagne für ein offenes Netz geführt hat – ein Thema, was durch die aktuellen Pläne der Deutschen Telekom hochaktuell ist.

17:30 – 18:30 Uhr: Netzpolitischer Nachmittag: IN/SIDE/OUT #digiges
Linnea Riensberg, Lavinia Steiner, Ulf Buermeyer, Leonhard Dobusch
Stage 2: Der „Netzpolitische Abend“ wird auf Grund der re:publica zum „Netzpolitischen Nachmittag“, wo der Digitale Gesellschaft e.V. aktuelle und zukünftige Kampagnen zu den Themen Netzneutralität, Europäische Datenschutz, Störerhaftung was Neues zum Urheberrecht vorstellt.

18:45 – 19:45 Uhr: Cat Memes
Kate Miltner
Stage 1: Meme! Katzen! Das wird toll.

Mittwoch, der 8. Mai:

10:00 – 11:00: Responding effectively to digital emergencies & human rights violations online
Ben Wagner, Fieke Jansen, Jillian York, Stephanie Hankey, Claudio Guarnieri
Stage 3: Die Diskussion setzt sich mit der Frage auseinander, wie die digitale Community Menschenrechte im Internet verteidigen kann und auf Notfälle im Netz reagieren kann. In einer Diskussion sollen institutionelle sowie technische Möglichkeit angesprochen werden.

10:00 – 11:00 Uhr: 1 Million Petitionen – Protestieren wir richtig im Netz?
Marco Vollmar, Judith Orland, Kathrin Voss, Felix Kolb, Markus Winkler, Annett Meiritz
Stage 4: Proteste machen die Welt besser. Doch das Internet sorgt dafür, dass tägich mehr und mehr Petitionen gestartet werden. Der WWF Deutschland möchte in einer Diskussion mit Experten der Frage nachgehen, ob die durch inflationäre Nutzung von Petitionen die Gesellschaft weiterhin stärkt wird oder sie sich eines wirkungsvollen Werkzeugs beraubt.

11:15 – 12:15 Uhr: Take a ride on the Cyberpunk Express train
Keren Elazari
Stage 1: Eine Schnelldurchlauf durch die Geschichte des Cyberpunks mit einem Ausblick auf die Zukunft. Ebenso soll die Gegenwart beleutet werden, indem der Einfluss des Cyberpunks auf die heutige Hackerkultur betrachtet wird.

11:15 – 11:45 Uhr: Im Schatten des Rechts – Wie informelle Normen das Urheberrecht unterlaufen oder auch auf den Kopf stellen
Jeanette Hofmann, Christian Katzenbach
Stage 3: Anhand konkreter Beispiele wird gezeigt, dass soziale Normen einen weitaus größeren Einfluss auf die Regulierung von Informations- und Kulturgütern haben als bisher angenommen. Kontrastiert wird der Blick auf soziale Normen mit einem Blick auf das Urheberrecht, das in einigen Bereich bereits durch diese abgelöst wurde.

11:45 – 12:15 Uhr: Netzkultur vs Urheberrecht
René Walter, Ronny Kraak, Valie Djordjevic
Stage 3: Das Sharing und Kopieren gehört seit jeher zum Internet dazu. Diesem steht das Urheberrecht gegenüber, welches rigoros durchgesetzt wird. Oftmals geht es um die Frage: Angriff auf die Netzkultur oder berechtigte Durchsetzung von Urheberrechten?

12:30 – 13:00 Uhr: „The first thing we do, let’s kill all the lawyers” – Die Anwälte, das Internet & die Abmahnungen
Joerg Heidrich
Stage 3: Jedes Jahr werden in Deutschland mehrere Hundertausend Abmahnungen an Internutzer verschickt. Der Vortrag zeigt auf, wie ein für diesen Zweck mittlerweile veraltetes Instrument wie die Abmahung im Netz so massiv missbraucht werden kann und welche politischen Mittel ergriffen werden müssten um einen Interessenausgleich herzustellen.

12:30 – 13:30 Uhr: Export Controls for Dual-Use Software
Eric King, Markus Löhning, Christian Mihr, Geraldine de Bastion
Stage 5: Häufige sind deutsche Firmen beteiligt wenn es um neuartige Überwachungen von digitalen Medien geht. Diese Überwachung bedroht die Informationsfreiheit im Netz, speziell wenn Journalisten, Dissidenten oder Aktivisten kontrolliert werden. In dieser Diskussion soll der Status Quo dargestellt werden, ebenso wie die Möglichkeiten den Zugang zu Überwachungstechnologien zu kontrollieren.

13:45 – 14:45 Uhr: Die EU-Datenschutzreform als Balanceakt
Jan Philipp Albrecht, Paul Nemitz, Ninja Marnau, Max Schrems, Linnea Riensberg
Stage 1: Die Reform des EU-Datenschutzes stellt einen Balanceakt dar. Einerseits soll Wettbewerbsfähigkeit durch zu starke Restriktionen nicht erschwert werden und andererseits darf der individuelle Datenschutz nicht aufgeweicht werden. Die Diskussion zeigt diese Meinungsverschiedenheiten auf und wirft dabei auch einen Blick auf die Wünsche der Bürger.

13:45 – 14:45 Uhr: Myths of the Open Internet: Bust Them and Get Busy
Ellery Roberts Biddle, Hisham Almiraat
Stage 3: Die Diskussion räumt mit dem Mythos auf, dass das Internet, abgesehen von einigen Ausnahmen wie etwa China oder dem Iran, überall gleiche Inhalte biete. Anhand ausgewählter Beispiele etwa aus Kuba oder Venezuela werden Erfahrungen von Internetnutzern und Netzaktivisten aus aller Welt dargestellt.

15:00 – 16:00 Uhr: It’s not a fax machine connect to a waffle iron
Cory Doctorow
Stage 1: Das Internet wird oft falsch verstanden: Sei es als Telefon 2.0 oder als die weltgrößte Anlaufstelle für Pornographie. Doch in Wahrheit ist das Internet das Nervensystem unserer Gesellschaft und des 21. Jahrhunderts. Cory Doctorow liefert hier einen Beitrag gegen die Gleichgültig von Anwälten, welche das Internet als Ort des Erschaffens zerstören könnten.

15:00 – 16:00 Uhr: Investigatives Bloggen – Das Informationsfreiheitsgesetz richtig nutzen
Stefan Wehrmeyer, Ansgar Koreng, Michael Hörz
Workshop A: Die Möglichkeiten, die das Informationsfreiheitsgesetz für die Beschaffung von Informationen von staatlichen Stellen bietet, und die typischen Fallstricke werden dargestellt. Wann darf eine Behörde einen Antrag ablehnen, was darf eine Auskunft kosten und was mache ich, wenn meine Anfrage zu Unrecht abgelehnt wird.

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2 Ergänzungen

  1. Iceland could have been innovative: Participatory democracy.

    Sollte man sich auf jeden Fall vor der Wahl mal ansehen.

Dieser Artikel ist älter als ein Jahr, daher sind die Ergänzungen geschlossen.