Mails von Bürgern bezüglich des vorgeschlagenen Pornographie-Verbots im EU-Parlament unerwünscht (Update)

Wir berichteten vor einigen Tagen über die Forderung von EU-Politikern über ein “Verbot aller Arten von Pornographie in den Medien”. Am nächsten Dienstag soll das Europäische Parlament hierüber abstimmen, und viele Bürgerinnen und Bürger kontaktierten Abgeordnete, um ihnen ihre Meinung zu diesem Thema mitzuteilen. Der Piraten-Politiker Christian Engström schrieb gestern auf seinem Blog:

This is absolutely excellent. Citizens engaging actively in the democratic process is a very positive thing, at least in my opinion. Before noon, some 350 emails had arrived in my office.

Er schreibt weiter, mittags kamen plötzlich keine Mails mehr. Schnell habe sich herausgestellt, dass das IT Department des Europäischen Parlaments die Mails blockiere, weil sich einige Abgeordnete über die Mailflut der Bürgerinnen und Bürger beschwert haben. Er ruft dazu auf, weiter Mails zu schreiben. Engström will einen Brief an den Präsidenten des Parlaments schreiben: „A parliament that views input from citizens on a current issue as spam, has very little democratic legitimacy in my opinion“.

Das Center for Rights hat in Zusammenarbeit mit Fight for the Future eine Petition gestartet, adressiert an den Präsidenten des Europaparlaments: „Everyone deserves a voice. Immediately stop blocking emails from citizens.“ Auch sie rufen dazu auf, weiterhin Mails an die Abgeordneten zu schreiben.

Update: Laut dem offiziellen Twitter-Account des Europaparlaments ist da wohl ein Filter angesprungen, weil identische Mails zum Thema verschickt wurden.

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45 Ergänzungen

    1. Wenn ich von Zeit zu Zeit Martin Schulz‘ Auftreten im Parlament betrachte – in medialen Winkeln jenseits der Mainstreampropaganda –, habe ich keinerlei Zweifel an dessen demokratiefeindlicher Gesinnung.

  1. Es macht mich wütend und betroffen, mit welcher Eloquenz hier versucht wird, den Kampf gegen sexualisierte Gewalt in die Zensurecke zu rücken. Machen wir uns doch nichts vor: Die Darstellungen, von denen wir gerade reden, spiegeln zum weit überwiegenden Teil männliche* Herrschaftsphantasien wieder und stufen Frauen* auf die Ebene reiner Lustobjekte herab. Wenn diese Bastion männlicher* Dominanzgelüste endlich geschliffen wird, ist das keine Zensur, es ist die Abschaffung jahrhundertealten schreienden Unrechts. Ich bin über die Verlogenheit entsetzt, mit der hier behauptet wird, Frauen*erniedrigung habe auch nur das Geringste mit freier Meinungsäußerung zu tun. Wir wollen keine Zensur, wir wollen Freiheitsrechte, und wenn männliche* Vergewaltigungsunterstützer das immer noch nicht einsehen wollen, dann ist es wohl an der Zeit, dass Frauen* stärker kontrollieren, wie widerliche Rollenklischees in den Medien transportiert werden. Das Verbot dieser Dinge ist in Wirklichkeit die Befreiung von Frauen* und darf nur ein erster Schritt sein, in einer männer*dominierten Welt endlich ein Umdenken zu erreichen.

    1. Ich habe hier garnichts in irgendeine Ecke gestellt, nicht mal eloquent. Mir ging es nur um die Sache mit den Emails. Die stellen natürlich ein großes Arbeitspensum dar (da braucht man Mitarbeiter für, klar), aber was würden wir sagen, wenn Abgeordnete einfach ihren Briefkasten abmontieren, ihr Wahlkreisbüro schließen oder – noch schlimmer – ihren Facebookaccount löschen würden?

    2. Nicht nur ein Nebenwiderspruch – aber wir müssen die Mauern der Herrschaft insgesamt einreißen!

    3. Ich erlaube mir einmal diesen post etwas auseinanderzuschnippeln:

      […]mit welcher Eloquenz hier versucht wird, den Kampf gegen sexualisierte Gewalt in die Zensurecke zu rücken.

      1. Gewalt? In einigen arg perversen Streifen vielleicht ja, aber die werden vom Großteil abgelehnt und nicht angeschaut. Und
      2. es ist das Totschlagargument schlechthin um genau das (Zensur) zu ermöglichen, und dass ohne jegliche „richtige“ Argumentation.. und ja, was irgendwelche Erzkonservativen Katholiken dazu sagen ist mir herzlich egal.

      Die Darstellungen, von denen wir gerade reden, spiegeln zum weit überwiegenden Teil männliche* Herrschaftsphantasien wieder und stufen Frauen* auf die Ebene reiner Lustobjekte herab.

      Ansichtssache mMn. Kommt aber auch wieder auf den persönlichen Geschmack drauf an. Und Sie werden es nicht glauben.. es gibt sogar Fassungen in denen dieses Bild sogar umgekehrt wird (zumindest kommt das mir so vor).

      Wenn diese Bastion männlicher* Dominanzgelüste endlich geschliffen wird, ist das keine Zensur, […]

      ähm doch, das ist Zensur.

      […]es ist die Abschaffung jahrhundertealten schreienden Unrechts.

      Dieses „Unrecht“ sollten Sie bitte genauer erklären. Denn außer einer subjektiv empfundenen „Herabstufung“ wird ja nicht viel geboten. Mal davon ab das die Protagonistinnen in den legalen Medien freiwillig mitspielen, dabei ganz gut verdienen und (vorsicht Mutmaßung) sogar eine Portion Selbstvertrauen verdienen. Und nein, ich bin kein Schovinist und bin für eine faire Gleichbehandlung, aber man kanns auch übertreiben.

      Ich bin über die Verlogenheit entsetzt, mit der hier behauptet wird, Frauen*erniedrigung habe auch nur das Geringste mit freier Meinungsäußerung zu tun. Wir wollen keine Zensur, wir wollen Freiheitsrechte, und wenn männliche* Vergewaltigungsunterstützer das immer noch nicht einsehen wollen, dann ist es wohl an der Zeit, dass Frauen* stärker kontrollieren, wie widerliche Rollenklischees in den Medien transportiert werden.

      Dieses Satzungetüm war der Auslöser etwas zu schreiben, und dieses hat Sie auch in jeder Hinsicht für eine objektive Diskussion disqualifiziert. Ich machs trotzdem.. naja, ein Versuch ist es Wert.

      1. Auch Frauen schaun mal nen Porno.
      2. Alle Gegner dieses unsinnigen Vorhabens als „Vergewaltigungsunterstützer“ brandmarken zu wollen grenzt schon an Dummheit und ist im höchsten Maße Ignorant wie auch Kurzsichtig. Es hat ein bisschen was von der „Killerspiel“-Diskussion in der alle Spieler von FPS als potenziell psychisch gestört abgestempelt werden.
      3. „widerliches Rollenklischee“.. öhm.. welches? Ich kenn ja das durchaus dumme Klischee von „Frau am Herd und kümmert sich um die Kinder“.. aber bei Pornos? Ich mein.. sollten Mädels anders fi**** oder.. ach lassen wir das.
      Oder meinen Sie diese Phantasiegeschichten in denen alle Frauen leicht zu haben sind und sich bereitwillig nackig machen sobald der Klemptner kommt? Tja.. es soll Personen geben die durchaus zwischen Realität und Fiktion unterscheiden können.

      Das Verbot dieser Dinge ist in Wirklichkeit die Befreiung von Frauen* und darf nur ein erster Schritt sein, in einer männer*dominierten Welt endlich ein Umdenken zu erreichen.

      jupp, und zurück ins Jahr anno 16/1700 in der man beim Sex keinen Spaß haben durfte und man wegen mastubierens auf dem Scheiterhaufen landete.. good old times oder wie?

      Denken Sie ernsthaft das dadurch ein Umdenken stattfindet? Wohl nicht. Es ist de facto eine Schnappsidee die die allgemeine Zensur fördern würde.

      1. +1
        Wobei Antworten auf diesen Trollpost von Christiana*** Eller*** (wollte auch mal, sry***) imo verschwendete Lebenszeit sind, mit ihren Aussagen disqualifiziert sie sich imo für jeglichen Ansatz einer Diskussion.

    4. Befreiung der Frauen? Viele junge Frauen nutzen das Porno-Business, um Geld zu machen, um womöglich ihr Studium finanzieren zu können. Und im Pornobusiness kann man weitaus mehr Geld machen als in der Kneipe als Kellnerin zu arbeiten.
      Viele haben das schon so gemacht. Mit Ende des Studiums endete auch deren Pornokarriere. Ich könnte ja jetzt einige Beispiele nennen, wo Frauen davon profitiert haben. Die jetzt eine richtig gute Anstellung haben. Und das alles durch das Pornobusiness.
      Oder was ist mit den Frauen, die einfach gerne kopulieren (die gibt es wirklich). Und die kriegen auch noch richtig gut Kohle im Pornobusiness, wo sie ihre Lust ausleben können.

      Aber natürlich gibt es weltfremde Konservative, die nur das Negative sehen. Die der Meinung sind, dass alle Frauen gezwungen werden diese Filme zu machen und wahrscheinlich auch noch ausgebeutet werden.

      1. Nun, das ist es doch. Sie wollen Geld machen … Dazu verkaufen sie ihren Körper. Geld mit allem machen. Die ökonomisierte Frau (Mann). Personen sind sich nicht zu schade, sich als Objekt zu verkaufen, mit allem was man hat. Es ist schon schlimm genug, dass man seine Arbeitskraft verkaufen muss. Seinen ganzen Körper? Das finde ich nicht gut und sagt viel über unsere gesellschaftlichen Verhältnisse aus. Es ist doch falsch, dass z.B. eine junge Frau gezwungen ist, ihr Studium durch Pornos zu finanzieren. Sollte nicht jemand einfach mit einem Stipendium studieren können, ohne wirtschaftliche Probleme? Merkt niemand, wie pervers so etwas ist, seinen Körper verkaufen zu müssen, um über die Runden zu kommen? Viele Studien besagen außerdem, dass junge Männer ein Frauenbild bekommen, dass ihnen suggeriert, dass Frauen immer bereit zu sein haben. Junge Mädchen bekommen das gleiche Bild suggeriert. Des Weiteren sollte das nicht nur an den Frauen aufgehangen werden. Männer als Hengste. Also ich wäre mir als Mann dafür auch zu schade. Wieso sollte er immer und überall können? Alles damit zu entschuldigen, dass es Geld bringt, ist kein Argument. Pornos gibt es schon sehr, sehr lange und ich denke nicht, dass durch Verbote etwas verändert werden könnte. Dann werden die Pornos eben total illegal gedreht und illegal verkauft. Verbote bringen nichts. In unseren Köpfen muss sich etwas ändern. Es ist schon schade, dass manche ein Porno benötigen, um selbst Sex haben zu können. Das ist nur traurig und sagt über diese Person auch sehr viel aus.

    5. Ich frage mich, was Frau Eller zu schwulen Pornos sagt. Ich als schwuler Mann jedenfalls würde das Verbot von schwulen Pornos als weiteren Akt der Homophobie in einer heteronormativen Welt deuten.

    6. Auf so einen Kommentar zu antworten, ist immer wie ein Gang durch ein Minenfeld. Egal, ich riskiere es trotzdem:

      Frau Eller,
      Sie mögen über mehr Informationen zum Thema Pornographie verfügen als ich (und das, obwohl ich ein Mann bin und Sie dem Benutzernamen nach eine Frau) aber ich bin stets von der (vielleicht irrigen) Annahme ausgegangen, das Pornofilme (überwiegend) kommerzielle Produkte sind, welche teilweise auch mit einigem technischen Aufwand gedreht werden. Soweit mit bekannt sind, verdienen die Darstellerinnen dieser Streifen nicht gerade schlecht (während die männlichen Protagonisten die Sache für „lau“ machen) und tun dies freiwillig. Insofern sehe ich hier keinen Bezug zu sexualisierter Gewalt. Sie haben dies vielleicht mit sog. „Snuff“-Videos verwechselt. Es wäre vielleicht auch möglich, dass Sie da etwas mit Dingen wie Zwangsprostitution oder Vergewaltigungen durcheinandergebracht haben?
      Aber nehmen wir doch mal ein „typisches“ Drehbuch eines solchen Durchschnittfilms her: Frau, aufgestylt und mit perfekten Barbiemaßen, bezirzt (sexuell offensiv) Mann, der angesichts ihren Reizen das Kleinhirn ausschaltet, das Großhirn unter die Gürtellinie verschiebt und umgehend, ausdauernd wie ein Duracellhäschen, zur Sache geht. Frau ist hierbei mehr oder weniger aktiv. Wie ist das Rollenbild einer Frau bzw. eines Mannes in einer solchen Produktion zu sehen? Frau sexuell selbstbewusst agierend, Mann zum reinen Triebtier herabgewürdigt? Ein widerliches Rollenbild, da stimme ich Ihnen zu!
      Klar gibt es auch die entgegengesetzte Variante, wo der Macker zum Stecher wird und ihm jedes Weibchen verfällt. Insgesamt verläuft es jedoch überwiegend „in gegenseitigem Einvernehmen“ ab. Von einer „Bastion männlicher Dominanzgelüste“ zu sprechen, halte ich deswegen – vorsichtig formuliert – für ein wenig gewagt.
      Pornos werden auch als „Märchen für Erwachsene“ bezeichnet. Mehr sind sie nicht und es bringt nichts, mehr in sie hineininterpretieren zu wollen. Ich will niemandem zu nahe treten, aber im wahren Leben wird der Großteil von uns niemals auch nur annähernd so gut aussehen oder ein derartiges „Stehvermögen“ haben wie in solchen Filmen – geschweige denn, solche Sexualpartner abbekommen. Kurz: Wir wissen, das es sich hierbei nicht um die Realität handelt. Warum also die Aufregung?
      Ein Verbot von Pornographie wird das Leben keiner Frau auf dieser Welt sicherer machen. Ich wage sogar das Gegenteil zu behaupten, denn Prohobition fördert Beschaffungskriminalität. Sex (und auch der Trieb nach Befriedigung dieser Bedürfnisse) ist Teil unseres Lebens – auch wenn wir uns Menschen nennen, folgend wir als Säugetiere doch den „primitiven“ Gesetzen der Vermehrung. In einer Gesellschaft wie der unseren, fernab vom ursprünglichen Höhlenmenschen, müssen wir lernen, mit ihr umzugehen und sie zu kontrollieren. Ich halte es für besser, wenn sich Männer in einer Videokabine oder zu Hause auf dem Sofa einen „runterschwurbeln“, als dass sie sich Nachts im Stadtpark auf die Lauer legen. Sie nicht auch?
      Vielleicht können Sie mir (als Frau) ja auch den eigendlichen Sinn dieses EU-Vorhabens erklären. Die Verbannung von Sexualität aus der Öffentlichkeit widerspricht doch in hohem Maße unserem heutigen aufgeklärten Weltbild. Wirkliche Pornographie werden Sie in unserem Kulturkreis weder in der Werbung noch im öffentlichen Rundfunk finden.
      Vielleicht legen Sie aber auch ein besonders „strenges“ Maß an die Bewertung, was als Pornos gilt und was nicht? Darf der Playboy nicht mehr im Supermarkt verkauft werden? Zugang zu BeateUhse-Shops (in denen seltsamerweise recht viele Frauen anzutreffen sind, und nicht nur an der Kasse oder auf den DVD-Covers…) nur gegen Scannen des Biometrischen Persos? Augenbinden in Swingerclubs? Und wie soll um Himmels willen Europas Internet vor Pronographie geschützt werden – Zwangsproxies, ein EU-Betriebssystem oder gleich ein EU-Net nach iranischem Vorbild?
      Bei allen guten Absichten: die allermeisten von uns setzen uns Pornographie überwiegend freiwillig aus und können auch weggucken bzw. wegklicken, wenn wir es nicht sehen wollen. Wenn Kinder „Porno“ in die Suchmaschine eingeben, dann wollen sie sehen, was das ist – Jugendschutz hin oder her, da hilft vielleicht eher Aufklärungsarbeit durch Eltern oder Lehrer weiter.
      Ich sage es Ihnen ehrlich: Ich misstraue der heren Absicht, mit der dieser Vorschlag eingebracht worden ist. Denn er taugt offensichtlich nicht dem Zweck, der als Grund genannt wurde. Vielmehr sehe ich in ihm ein Einfallstor, nach uns nach immer mehr „mißliebige“ Inhalte filtern oder sperren zu dürfen. Das widerspricht aber unserer freien Informationsgesellschaft und unserem demokratischen Rechtsempfinden.
      Wenn Opfern sexueller Gewalt geholfen werden soll, dann hilft es nicht, ein neues von-der-Leyensches Stoppschild aufzustellen. Das Problem verlangt doch eher nach einer gesamtgesellschaftlichen Aufgabe, nach Wertevermittlung und Erziehung zu einem verantwortungsvollen Umgang mit anderen Menschen.
      Sicher müssen Menschen, die zum Opfer werden, HIlfsangebote zur Verfügung stehen. Das gilt (nebenbei bemerkt) meiner Meinung nach Unabhängig vom Geschlecht – auch wenn es gerne totgeschwiegend wird, werden auch in unserem Land Männer Opfer gewalttätiger Frauen.

      Ich hoffe nun auf Erleuchtung durch Ihre ausführliche Antworten.

    7. @Christina Eller

      Also ich weiß nicht was dir in deinem bisherigen Leben passiert ist, aber das muss schrecklich gewesen sein.
      Jetzt nun für Zensur zu schreien, und einen Staatlichen Kontrollaparatherbeizurufen wird das ganze nicht besser zu machen.

      Und wenn dir was gegen den Strich geht bitte Versuch es nicht mit Gewalt und Zensur zu verbieten.
      Ich wünsche dir noch viel Glück in deinem Leben, aber lass bitte Grundrechte unbeteiligter da raus.

    8. Schade, dass ich als Frau dann wohl keinen Spaß an Pornographie haben darf. :( Nun stelle ich mich vor lauter Langeweile an den Herd und werde nur noch Sex haben, um Kinder zu gebären… oh, das sollte man besser nicht mit allen Konsequenzen zuendedenken, sonst tun sich Widersprüche auf.

      Hoffentlich kommt diese Genderkacke bald wieder aus der Mode.

    9. Wenn ich das in der englischsprachigen Presse richtig verstanden habe, geht es in diesem Entwurf nicht um „Pornography in den Medien“, sondern um „advertising“, also Werbung für Pornography und Sex-Tourismus.

      Als jemand, der schon etliche Jahrzehnte auf diesem Planeten weilt, und der seit etwas mehr als 40 Jahren Zeitungen und Magazine liest und noch länger fernsieht, und als jemand, der seit 1999 das Internet täglich intensiv nutzt, kann ich sagen, ich habe in diesen Medien noch nie Werbung für Pornographie oder Sex-Tourismus gesehen.

      Außerdem ist Pornographie nicht überall und jemanden frei zugänglich.

      Des weiteren frage ich mich, in welchem Paralleluniversum Sie leben, denn ich kann Ihre Erfahrungen nicht teilen. Das kann natürlich daran liegen, daß ich keine Pornos konsumiere. Ich weiß aber, daß Frauen, die in Pornos mitspielen dies durchaus freiwillig tun, und daß es sogar Pornos gibt, die von Frauen selbst gemacht werden.

      Aber schön, daß man mal wieder die „arme unterdrückte“ Frau raushängen lassen kann, auch wenn es eigentlich nur um Emails geht, die sich unsere EPler vom Hals geschafft haben.

      Grüße aus Berlin!
      Karin Clemens (56J)

  2. Es ist nicht nur bloß das Löschen von Emails, das ist ein Verstoß gegen die Charter der Grundrechte der Europäischen Union. Um genau zu sein Artikel 41 http://www.europarl.europa.eu/charter/pdf/text_de.pdf (PDF) Für den Admin, der auf Anweisung diese Maßnahme umgesetzt hat, könnte das ernsthafte rechtliche Konsequenzen haben. Ok, mit dem letzten Satz habe ich euch reingelegt, Beamte und Angestellte bei der EU haben rechtliche Imunität :D

  3. Pornographie ist nicht per se männliches Dominanzgelüst. Wer so argumentiert, hat sich mit dem Genre nie befasst. Wir reden hier von erwachsenen Menschen, die Filme oder Bilder von Erwachsenen für Erwachsene produzieren und konsumieren. Ob dir das passt, ist mir herzlich egal. Niemand zwingt dich zum Konsum, aber maße dir gefälligst nicht an, es anderen zu verbieten.

    1. /sign

      Und zum eigentlichen Thema: Es ist im Grunde genommen so krass das einem die Worte fehlen. Das ist wie RL-Briefe ungelesen in den Kamin zu schmeißen.

      Sicher werden viele unsachliche E-Mails angekommen sein, und ich für meinen Teil hätte sicherlich auch keine Lust die lesen.. aber es soll nunmal auch unangenehme jobs geben, und die müssen auch gemacht werden. Das gilt auch für EU-Parlementarierer.
      Durch Brüssel gehört mal richtig durchgewischt ><

  4. Christina: es macht mich wütend und betroffen, wie sehr immer noch ignoriert wird, dass Frauen einerseits auch Pornographie konsumieren, andererseits aber auch selbstbestimmt ihre Sexualität bei der Produktion von Pornographie ausleben. Frauen ihre Lust an Sexualität und Pornographie, sowohl aktiv als auch passiv, abzusprechen, das ist für mich erniedrigend und paternalisierend, das schränkt die Freiheitsrechte von Frauen ein.
    Der Kampf gegen Pornographie hat nichts mit dem Kampf für die Freiheitsrechte der Frauen zu tun.

  5. …na wenn dort die E-Mails in Brüssel gefiltert werden, dann lasst uns direkt vor Ort in Brüssel eine „E-Mail2Brief“-Station installieren! (In nem Bus, Wohnanhänger etc.)

    Alle zensierten Mails, die dort elektronisch abgefangen werden, werden dann dort vor Ort ausgedruckt und per Boten ins Gebäude gebracht.

    Ob das dann auch Unterdrückt wird? Lasst die ausgefilterten E-Mails eben sich vor Ort „materialisieren“ (ausdrucken)!

    Ich bin mir sicher, dass da eine Menge Freiwilliger gern mal ne E-Mail-Ausdruckschicht und ne Runde Botengänge übernehmen werden.

    Zudem kann man das supergut mit Fotos und Hintergrundstory in die Medien tragen!!

    Ich würd da glatt was für Spenden, damit das dort zum Laufen kommt!

    LG
    Jörg B.

  6. Wie ist eigentlich die Stellung der Abgeordneten dieses seltsamen Parlaments? Es kann ja nicht sein, daß da eine Verwaltung nach eigenem Gusto festlegt, welche Nachrichten ein Abgeordneter erhält und welche ausgefiltert werden. Es ist etwas anderes, wenn das im Auftrag des betreffenden Abgeordneten geschieht, oder wenn diesem Mittel zur Verfügung gestellt werden, um seine eingehenden Mails selber zu filtern. Der Abgeordnete Engström hat aber wohl nichts derartiges beauftragt. Handeln die Abgeordneten dieses Parlaments selbständig oder sind sie Untergebene einer Verwaltung?

  7. Das wäre natürlich ein Traum.
    Wenn man bedenkt das ein kleines Kind sich plötzlich diesen Dre** anschauen muss.
    Die werden doch verhaltensgestört.

Dieser Artikel ist älter als ein Jahr, daher sind die Ergänzungen geschlossen.