Breitband auf Deutschlandradio Kultur hat gestern über „Geistiges Eigentum in Zeiten der 3D-Drucker – Ist die Urheberrechtsdebatte nur ein Vorgeschmack?“ berichtet.
In der Industrie werden 3D-Drucker schon seit längerem eingesetzt. Auch für Zuhause gibt es schon einige Open-Source-Geräte, die immaterielle, digitale Designs per Knopfdruck in die Kohlenstoffwelt überführen. Der große Durchbruch der Technologie auf dem Massenmarkt blieb bisher aus. In diesem Jahr soll sich das ändern. Weltweit entstehen kleine Unternehmen, die ihre 3D-Drucker-Modelle im Crowdfunding-Prinzip an die bastelwillige Masse bringen wollen. Eine Verbreitung der Technologie könnte die Industrie und Produktion, sogar die Wirtschaft wie wir sie kennen, komplett verändern. Die Urheberrechtsdebatten der vergangenen Jahre wirken bei dieser Aussicht fast wie eine unterhaltsame Kurzgeschichte.
Im Anschluß an den Bericht lief ein Gespräch mit Silke Helfrich über den Weg in eine Commons-Gesellschaft. Davon gibt es hier die MP3.
Das Thema wird auch auf der re:publica´12 eine große Rolle spielen, u.a. mit mehreren Vorträgen am kommenden Freitag.
heißt das, daß man sich in Zukunft auch Hardware einfach downloaden kann? ;-)
Das kommt darauf an, ob es noch eine Zukunft gibt.
Ja, in der Piratenbucht gibt es dafür schon eine eigene Section, 3D Modelle für den Makerbot!
„You wouldn’t download a car“ … fuck you! I would if I could!
Soon you can… :D
Ob man sich „Hardware“ im auf Elektronik bezogenen Wortlaut wird so bald herunterladen können, bezweifle ich doch stark. Aber für, sagen wir, Sonnenbrillen im Ray-Ben-Design oder OpenSoruce-Handyschalen wird das definitiv schon sehr bald möglich sein. Wenn’s das nicht sogar schon ist. Es hat halt nur noch nicht so sehr die Verbreitung.
Ich denke, der heimische 3D Drucker wird ähnliche Auswirkungen auf Wirtschaft und Gesellschaft haben, wie es einst die Erfindung des Buchdrucks hatte.
Auch die PIRATEN beschäftigen sich mit diesem Thema.
Hier ein leseswerter Blogpost: „freies Wissen + 3D-Drucker werden die Wirtschaft revolutionieren:“
http://piraten-rlp.de/index.php/aktuelles/piraten-blog/401-freies-wissen–3d-drucker-werden-die-wirtschaft-revolutionieren
Auch der Economist grätscht sich in das Thema:
The Third Industrial Revolution
http://www.economist.com/node/21552901
Welche Vorträge zum Thema wird denn bei der rp12 dazu geben? Würde ich mir gerne anschauen, finde gerade aber nur „Der Alltagsgegenstand im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit“ http://re-publica.de/12/panel/der-alltagsgegenstand-im-zeitalter-seiner-technischen-reproduzierbarkeit/
wurde noch vom Prof belächelt, als ich letztes Semester davon erzählt habe ;-)
bin mal gespannt, wie man DRM für so 3D-Drucker machen wird/würde…also für pharmaindustrie + designer etc. wirds ne große umstellung :-)
Die Diskussion (und die ersten rechtlichen Quereleien) gibt es doch schon seit ner Weile?
http://arstechnica.com/tech-policy/news/2011/04/the-next-napster-copyright-questions-as-3d-printing-comes-of-age.ars/
http://www.newscientist.com/blogs/onepercent/2012/01/filesharing-site-serves-up-phy.html
http://www.forbes.com/sites/andygreenberg/2012/04/05/how-a-geek-dad-and-his-3d-printer-aim-to-liberate-legos/
Erste Geräte gibt es übrigens auch schon unter 2000$, unter anderem: http://store.makerbot.com/replicator-404.html aber die sollen bald auch wirklich „Massenmarkttauglich“ werden wie normale Drucker etc. dann wird es bestimmt noch einige Probleme mit etwaigen Firmen geben…
Makerbot wirkt auf mich wie der Apple der 3D-Drucker. Es gibt auch viel billigere und bessere. Zum Beispiel für 550$ http://printrbot.com/ . Und wenn man die selber baut spart man sich nochmal einen Haufen und hat dann auch den aktuellsten. Anleitungen gibt es auf http://www.reprap.org
Oh ja, von Paramount gab es schon nen Cease&Desist: http://torrentfreak.com/paramount-cease-and-desist-targets-3d-printer-pirate-110628/
Als auch von Games Workshop:
http://www.3dfuture.com.au/2011/12/games-workshop-submits-dmca-takedown-notices-to-thingiverse/
Zumindest bei den WH40K-Figuren war das ja eine Bauchlandung mit Anlauf und Ansage.
Am 14.5. gibt es zum 3-D Druck einen Vortrag in der CoWorking Garage Bilk in Düsseldorf – und da steht auch eine der Maschinen im Lab.
http://www.garagebilk.de/termin/vortrag-zu-3d-druck/
Schön dabei ist, dass es eine neue Technologie ist, die hauptsächlich von Opensource getrieben wird. Proprietäre Produkte werden schlicht keine Chance haben.
DRM? Unmöglich. Druckerfüllung die teurer ist als menschliches Blut? Da mach ich mir mein Plastik selber. Geplante Obsoleszenz? Wird es auch nicht geben und ich kann mir sogar die Ersatzteile drucken die ich brauche.
Natürlich werden wir alle arbeitslos, aber ist es nicht das was wir wollen, Freiheit?
Weiss nicht ob der Link schon hier aufgetaucht ist aber:
http://phys.org/news/2012-04-d-industrial-revolution.html
alle anderen waren schon dunkel gefärbt x)
Vielleicht entgeht mir hier was, aber wieso sollte hier ein Urheberrecht UND speziell ein Vervielfältigungsrecht anders anwendbar sein?
Wenn man im großen Maßstab Dinge kopiert ist man dran, wenn’s eine Privatkopie ist, ist’s eine Privatkopie.
Ich glaube die echte Herausforderung ist eben, wenn Designs raubkpiert werden und nicht lokal mittels Laserscanner zuhause…
Wenn jeder sich sein eigenes Ding kopieren kann, ist nichts mehr im großen Maßstab. Dann ist die Privat-Kopie eine Privat-Kopie.
Auch wenn es sehr futuristisch klingt, denke mal an Enterprise und deren Replikatoren. Im Grunde ist das ja nichts anderes. Und dann?
Wenn sich jeder seinen Stift selber „herstellen“ kann, können Designs nicht mehr raubkopiert werden. Auch wenn sie vielleicht ähnlich oder gar identisch aussehen. Es gibt Templates die jeder so verändern kann wie er mag. Modifikationen eben. Sollen diese nun auch geschützt werden?!
Die Frage mit den 3-D-Druckern ist tatsächlich berechtigt. Was würde passieren wenn in Zukunft sich jeder sein eigenes Auto „druckt“?! Wäre das dann noch Märchensteuerpflichtig?!
Wirklich ein interessanter Ansatz zum nachdenken. ;o)
Eine gewisse „Gefahr“ für Industriezweige ist schon gegeben sollten sich 3D Drucker und 3D Scanner genauso Rasant ausbreiten wie DVD Brenner oder Laserdrucker selbst ohne Verletzung von Rechten.
Schon heute werden 3D Drucker zunehmend im Modellbau eingesetzt was aber nicht bedeutet das Urheberrechte dadurch verletzt werden ?
Gibt es die überhaupt für ein selbsterstelltes CAD Modell einer 100 jährigen Dampflok oder eines alten Auto, welches dann ins Internet gestellt wird?
Was aber bedeutet das viele „Teure“ industriell hergestellte Modelle im Laden stehen bleiben.
Auch werden sich wohl Kinder fehlende „Legosteine“ künftig selbst Ausdrucken … nur wer will das dann Kontrollieren?
Ich befürchte ein zukünftiges Verbot von Geräten welche eine gewisse Genauigkeit besitzen , nur bliebe dort auch noch der Selbstbau.
Diese Zukunft wird sicher noch Spannender als heutiges kopieren von Musik … auch Rechtlich.