Empört Euch!

Das Buch „Empört Euch!“ von Stéphane Hessel war ein Überraschungshit und gilt als einer der Wurzeln der Occupy-Bewegung. Bei Arte findet sich eine Dokumentation über das Buch und seine Themen für die kommenden Tage in der Mediathek:

Energie und Talent von Filmemacher Tony Gatlif tragen den Dokumentarfilm „Empört Euch!“, der Stéphane Hessels Pamphlet gekonnt dokumentiert. Er zeichnet das Bild einer Welt, die aus dem Ruder läuft, in der sich aber auch neue Hoffnungen und Wege auftun.


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7 Ergänzungen

  1. Also Freunde, dass hier innerhalb von geschlagenen 24 Stunden nicht ein einziger Kommentar steht, stimmt mich nachdenklich…

    Stephan Héssel (*1917) ist einer, der unter Einsatz seines Lebens in der Résistance gekämpft hat, Konzentrationslager-Überlebender, und er hat bei der Gestaltung und Formulierung der Charta der Menschenrechte mitgewirkt. Und ist quasi mit dafür verantwortlich, dass wir eine geraume Zeit in einer ‚freien‘ Leben konnten.
    Der ruft nun auf, dass wofür er unter Einsatz seines Lebens gekämpft hat zu verteidigen. Etwas mehr reflektierende Wertschätzung im Publikum hätte ich schon gewünscht…

    Nun gut – schaut den Arte-Film…

    Hier gibt es aber noch mehr zum Thema – etwas weitergefasst:

    „Der professionalisierte Bürger“ ist ein Studium Generale an der Staatlichen Hochschule für Gestaltung Karlsruhe, das allen Bürgerinnen und Bürgern offen steht. Viele Lessons und Vorträge stehen online – eine sehr lohnenswerte Initiative.
    http://profi-buerger.de/

    Aus diesem Rahmen empfehle ich ausdrücklich den Vortrag von Sloterdijk, der hier auf das Büchlein von Stefan Héssel intensiv abhebt:
    Der Wutbürger und Empörungskultur. Umrisse einer thymotischen Psychopolitik
    Peter Sloterdijk
    20. Januar 2011 – 18:00
    http://profi-buerger.de/sites/default/files/audio/20110120_0.mp3

    Beachtenswert besonders ab Minute 51:00 – ich höre hier eine deutliche Aufforderung heraus…

    So, wenigsten ein Kommentar… -:)

    Ansonsten vielen Dank für diesen wunderbaren Blog und weiter so

    Sebastian Willers

  2. Ich hatte mir einen Kommentar bisher verkniffen, weil ich mir auch sicher bin, dass er nur falsch verstanden werden wird und aus Respekt gegenüber Stephan Hessel, aber mal auf ein Wort:

    Seit Georg Schramm heißt das „Ding“ nun Pamphlet. Nicht Polemik. Auch nicht Schmähschrift und es wird auch nicht hearbwürdigend als „wenig niveauvolles Gezeter“ bezeichnet. Doch jeder denkt nun es wäre ein solches. Ein Pamphlet. Damit fängt es schon an, dass ich den Beitrag merkwürdig fand.

    Wenn man es gelesen hat fällt auf, es ist unspektakulär. Geradezu langweilig. *Ein Achselzucken* Ja recht hat Stephan Hessel, na und? (Vielleicht muss man es dem Volk vorlesen, an der Tankstelle oder nach den Spielergebnissen der Bundesliga? )

    Meiner Meinung ist „Empört euch“ unaufgeregt. Stilistisch einwandfrei. Politisch korrekt. Es ist kein Pamphlet, es ist ein sachlicher Aufruf sich zu engagieren. Für irgendwas. Für was genau steht da auch nicht. Auch das wie, fehlt irgendwie. Woher soll Herr Hessel das auch wissen. Er kennt ja kaum unsere Probleme und noch viel weniger unsere Möglichkeiten.

    Als Beispiel steht in dort geschrieben:

    »Die Gründe sich zu empören, sind heutzutage oft nicht so klar auszumachen – die Welt ist komplex geworden«

    Wäre es ein Pamphlet, und wäre es ein Aufruf an den Volkszorn, hätten da ganz andere Dinge stehen müssen, die wiederum Georg Schramm in seiner Rede über den Zorn sagte, aber das war Kabarett. Das war gar nicht so bitter ernst gemeint, alles nur Spaß.

    Viele meiner Mitmenschen, on wie offline, merken das etwas verkehrt läuft. Dazu müssen sie nicht für 3,99 einen Verleger glücklich machen. Salopp gesagt, es muss auch nicht Stephan Hessel sein, den kaum jemand kannte bevor Georg Schramm seine Ode an den Zorn uraufführte. Aber wenn nicht Stephan, wer sonst?

    Wenn sich jemand mal zornig redet und er heißt nicht Schmidt, nicht Hessel, nicht Schramm und hat keinen Verleger im Rücken und einen Medienkonzern für die vorbereitete Bühne – dann ist er untragbar, politisch unkorrekt und wird mit einem Shitstorm das Klo runter gespült.

    Das wäre dann aber auch schon zuviel der Ehre. In der Regel wird der Kommentar gelöscht, die Kommentarfunktion gesperrt. Es ist nichts passiert. Es gibt nichts zu sehen. Weitergehen.

    Wie soll man sich nun ebenbürtig verhalten? Wie in diese riesige Fußstapfen treten? Ist das ein Aufruf auch unter Einsatz seines Lebens jetzt zu einem Widerstandskämpfer zu werden? Wird man dann auch eine Doku über mich drehen? Kann man Menschen noch höher heben?

    Stepahn Hessel schreibt weiter:

    Und so rufen wir weiterhin auf zu »einem wirklichen, friedlichen Aufstand gegen die Massenkommunikationsmittel, die unserer Jugend keine andere Perspektive bieten als den Massenkonsum, die Verachtung der Schwächsten und der Kultur, den allgemeinen Gedächtnisschwund und die maßlose Konkurrenz aller gegen aller.

    Er meinte sicher das Fernsehen? Kann er wirklich was gegen das Fernsehen gesagt haben? Aber leider war er so wenig weitsichtig, so undifferenziert, man könnte es auch als Aufruf gegen das Internet interpretieren.

    Nichts gegen Stephan Hessel, großartiger Mann, aber was genau soll unsere Jugend von ihm gesagt bekommen? Versteht Stephan unsere Welt überhaupt noch?
    Es gibt tausende, hundertausende tolle Menschen, die großartiges leisten. Jeden Tag. Bei den Tafeln, in der Kleiderkammer, in der Bahnhofsmission oder in der Kindererziehung. Blogger, Occupyer, Netzaktivisten, Gegenaktivisten.

    »Neues schaffen heißt Widerstand leisten.
    Widerstand leisten heißt Neues schaffen.« (Stephan Hessel, Empört Euch)

    Ja gerne, dann werft diese Botschaft bitte mal in überarbeiteter Form kostenlos als eBook unter die Menschen, wenn es denn so ernst ist mit der Botschaft. Achso. Das geht nicht? Der Mann muss seinen gerechten Lohn erhalten.

    »Ilse! Stopp mal Revolution 231. Halt mal an und geh mal zur Kasse, da muss noch ein Storno eingebongt werden, weil einer sein „Empört euch“ wieder zurück gibt.
    Ja, fand er Scheiße hat er gesagt. Zu kurz und das Ende wäre vorhersehbar.«

    So nun kommen wir zu dem was ich sagen wollte:
    Kauft euch das Buch nicht. Geht in eine Leihbücherei. Bis ihr am Tresen seid und bedient werdet, habt ihr es durchgelesen. Geht nach Tahlia, da gibt’s bequeme Sessel, lest es dort durch. Kaum 13 Seiten. Und das sind kleine Seiten. Klitzekleine halbleere Seiten. Danach könnt ihr mitreden und sagen, »Ich weiß jetzt wie Widerstand geht. «

    Da dieser Beitrag von mir, natürlich auch einen Haufen inkonsequenter und logischer Angriffspunkte bietet, könnt ihr eure Empörung und den Widerstand hier üben. Es geht ja auch nie um die Intention einer Sache sondern immer nur um die Sache selbst. Ich finde ich hab einen guten Einstand gebracht und kann jetzt meine zweites Frühstück beginnen.

    Und so rufen wir weiterhin auf zu »einem wirklichen, friedlichen Aufstand gegen die Massenkommunikationsmittel, die unserer Jugend keine andere Perspektive bieten als den Massenkonsum, die Verachtung der Schwächsten und der Kultur, den allgemeinen Gedächtnisschwund und die maßlose Konkurrenz aller gegen aller.

    Und solltet ihr das aber genauso sehen wie Stephan Hessel, dann seit doch einmal in eurem Leben konsequent. Werft zB die Glotze raus. Schmeißt diese RTL, SAT1, ARD & ZDF Propaganda Maschine aus dem Haus. Wer diesen Menschen, die sich dort profilieren wollen, eine Bühne bereitet, gibt ihnen Macht.

    Oder auf Deutsch: Redest du mit deinem Nachbarn über RTL, SAT1, ZDF oder die Bildzeitung, motivierst du deinen Nachbarn weiter zu konsumieren, damit ihr etwas habt um darüber zu reden. Dann redet doch lieber über Stephan Hessel, die Dokumentation seines Lebens und sein kleines Pamphlet in dem viele kleine Wahrheiten stehen, die darauf warten mit Leben gefüllt zu werden.

    Mit zurückhaltenden Grüßen,
    yt

    PS: verschenke eine Ausgabe von »Empört euch« (fast wie neu).

  3. Sehr geehrter „yt“,

    ich finde es befremdlich, mit welcher Arroganz Sie hier zu einem anspruchsvollem Werk Stellung beziehen.

    Zunächst wiedersprechen Sie sich, was an den Zitaten „…es ist unspektakulär.“ und „…ein sachlicher Aufruf…“ deutlich wird. Diese beiden Attribute passen einfach nicht. Etwas spektakuläres wird normalerweise nie sachlich, also Objektiv dargestellt. Falls Sie „Spektakuläres“ erwarten, würde ich Ihnen einen Roman empfehlen.

    Erschreckend finde ich die Aussage „…es ist ein sachlicher Aufruf sich zu engagieren. Für irgendwas. Für was genau steht da auch nicht.“ Sie bestätigen damit jedenfalls das Klischee, Internetinteressierte würden sich für keine alternativen Themen interessieren, was ich persönlich sehr schade find.
    In dem Gespräch Stephane Hessels mit Gilles Vanderpooten geht es unter Anderem, um die ungerechte Verteilung des allseits geliebten Geldes und lebensnotwendiger Waren/Resourcen.

    Das Inhaltsverzeichnis meiner Ausgabe besteht aus folgenden Kapiteln:
    – Wiederstand heute 7
    – Von der liberalen zur nachhaltigen Entwicklungspolitik 14
    – Die Entstehung des Umweltbewusstseins 19
    – Umweltschutz und Politik 20
    – Kriese und internationale Institutionen 27
    – Alternativen schaffen 29
    – Blick auf morgen 34
    – Von Generation zu Generation

    – Anhang (Allgemeine Erklärung der Menschenrechte, etc) 43

    Wie Sie auf „13“ Seiten kommen ist mir unbekannt. Ich besitze diese Ausgabe: http://www.amazon.de/Engagiert-Euch-Gespr%C3%A4ch-Gilles-Vanderpooten/dp/355008885X/ref=sr_1_4?ie=UTF8&qid=1347717182&sr=8-4

    Was Herr Hessel möchte, und wozu er Aufruft, sollte im Wesentlichen alleine durch das Inhaltsverzeichnis deutlich werden.

    „Woher soll Herr Hessel das auch wissen. Er kennt ja kaum unsere Probleme und noch viel weniger unsere Möglichkeiten.“

    Dass Stephane im Trend der Zeit liegt, sollten schon alleine die Inhaltspunkte „Umweltschutz und Politik“, sowie „Kriese und internationale Institutionen“ belegen. Ich gehe davon aus, dass Sie dieses Werk nur überflogen haben. Die inbegriffenen Themen sind nicht nebenbei und überhaupt nicht einfach durchschaubar, auch wenn das die meisten gerne negieren würden um ihre eigene Arroganz nicht zu untergraben.

    „Wie soll man sich nun ebenbürtig verhalten? Wie in diese riesige Fußstapfen treten?“

    Es würde zunächst mal genügen, sich mit Wirtschaft, Politik und den Medien (nicht nur das Internet) zu befassen. Nachrichten verfolgen, Fachliteratur erarbeiten (und eventuell mehrer Male lesen) oder sich selbst zu Gruppieren und damit Aktiv zu werden.
    Zum Beispiel verwenden Medien oftmals geziehlt den subjektiven Journalismus um Meinungen zu „Bilden“, anstatt durch Objektivität Sachwissen in allen Bereichen zu fördern. Ein Mittel dazu ist das Spektakuläre (stark Subjektiv!). Es ist logischerweise (leider) interessanter und angenehmer etwas über einen Betrunkenen, der einen Sturz aus dem 4.Stock überlebte, zu erfahren, als sich mit den unzähligen Hungertoten auf der Erde beschäftigen zu müssen. Letzteres weiß man ja eh, es ist nichts Neues, und daher unspektakulär. In ähnlicher Thematik ist dies auch in „Empört Euch“ enthalten.

    „Er meinte sicher das Fernsehen? Kann er wirklich was gegen das Fernsehen gesagt haben? Aber leider war er so wenig weitsichtig, so undifferenziert, man könnte es auch als Aufruf gegen das Internet interpretieren.“

    Sicher meinte er auch den Fernseher und natürlich auch das Internet! Da Sie hoffentlich regelmäßig Netzpolitik lesen, müssten Ihnen eigentlich Parallelen aufgefallen sein. So versuchen Staaten immer häufiger den Inhalt des Internets zu steuern. Es gibt Länder die regelmentieren mehr, andere weniger –> Umverteilung gerecht?

    „Ja gerne, dann werft diese Botschaft bitte mal in überarbeiteter Form kostenlos als eBook unter die Menschen, wenn es denn so ernst ist mit der Botschaft. Achso. Das geht nicht? Der Mann muss seinen gerechten Lohn erhalten.“

    Gewiss eine verlockende Vorstellung! Nur wie funktioniert das Leben in diesem System? Würden Sie ein Buch schreiben und binden wollen, um es dann zu verschenken? Wovon möchten und müssen Sie leben? Müssen jetzt unzählige Menschen Kupfer aus den Mienen extrahieren (unter Bedingungen die wir uns vermutlich nicht vorstellen können), nur damit Sie Tipps am besten kostenlos auf ihrem Pc oder ähnlichem lesen können. Genau solche Ansätze finden sich in diesem Werk wieder, also ist es durchaus einen Blick wert.

    In der fiktiven Welt vieler Konsumenten wird leider oft ein Produkt erst dann hochgelobt, wenn es kostenlos (freeware) ist. Jedenfalls schließe ich das, aus dieser „Kostensteichungsforderung“.

    „Und so rufen wir weiterhin auf zu »einem wirklichen, friedlichen Aufstand gegen die Massenkommunikationsmittel, die unserer Jugend keine andere Perspektive bieten als den Massenkonsum, die Verachtung der Schwächsten und der Kultur, den allgemeinen Gedächtnisschwund und die maßlose Konkurrenz aller gegen aller.“

    Das haben Sie erkannt. Wieso eigentlich nicht im ersten Teil ihres Kommentars?

    „Oder auf Deutsch: Redest du mit deinem Nachbarn über RTL, SAT1, ZDF oder die Bildzeitung, motivierst du deinen Nachbarn weiter zu konsumieren, damit ihr etwas habt um darüber zu reden. Dann redet doch lieber über Stephan Hessel, die Dokumentation seines Lebens und sein kleines Pamphlet in dem viele kleine Wahrheiten stehen, die darauf warten mit Leben gefüllt zu werden.“

    Abschließend wird nochmals eine gewisse Arroganz durch die Aussage „kleine Wahrheiten“ deutlich. „Große Wahrheiten“ würden Sie dann wo lesen können? Das würde mich brennend interessieren!

    Mit freundlichen Grüßen,

    pg

  4. Moin pg,

    das war ja mal ein grandioses Eigentor von dir.
    Wer lesen kann ist klar im Vorteil.

    Ich sprach über „Empört Euch!“ von Stephan Hessel.
    Nicht von „Engagiert Euch!“ von Im Gespräch mit Gilles Vanderpooten [Gebundene Ausgabe]

    Und auch sonst hast du weniger das gelesen was ich geschrieben habe, sondern eher das, was du dort hinein interpretieren wolltest.
    Einen Haufen Voruteile und Arroganz.

    Dazu soll ich mich ernsthaft Äussern?
    Ich glaube nicht.

    Mit freundlichen Grüßen,
    yt

  5. Vielen Dank für die Info! Insofern nehme ich alles zurück und entschuldige mich für diese peinliche Verwechslung!

    Mit freundlichen Grüßen,
    pg

    1. Moin pg,

      entschuldigung angenommen und respekt.

      Ich möchte versuchen mich zu erklären, denn ohne Frage,
      mein Post klingt provozierend. Doch ich betone, die Intention lag nicht darin Stephan Hessels LebensWerk zu schmälern. Ich habe jedoch eine kontroverse Meinung zu der Interpretation im gesellschaftlichen Kontext speziell in Deutschland.

      Ich sehe auch, dass einige Punkte die du anführtest, unabhängig vom Buch das wir beide gelesen haben, gültig sind.

      In der fiktiven Welt vieler Konsumenten wird leider oft ein Produkt erst dann hochgelobt, wenn es kostenlos (freeware) ist. Jedenfalls schließe ich das, aus dieser “Kostensteichungsforderung”.

      Es ist nicht so dass mir der Masterplan zur Rettung der Welt nicht auch Geld Wert wäre, aber wäre es nicht eine bittere Ironie, ja fast schon zynismus, wenn sich ärmere Menschen, ohne die eine Revolution, geschweige denn ein Fortschritt entwickeln könnte, sich den Masterplan zur Weltrettung nicht leisten könnten?

      Ich kann dieses Buch auch zur örtlichen Kleiderkammer oder Pötten und Pannen bringen, lege es dort aus und würde meinen Hintern darauf verwetten dass der Konsalik aus dem Nachlass einer verstorbenen alten Dame, schneller einen Abnehmer findet als eine Abhandlung darüber wie man mit friedlichem Protest bei der UN etwas erreicht.

      Das muss man mal sagen dürfen, das erscheint Weltfremd.

      Weiterhin war es schon auch meine Intention mal einen Georg Schramm als Beispiel anzubringen. Den würde jeder verstehen.

      Und als drittes Beispiel, empört sich ein einfacher Mensch wie ich, über hochgebildete Menschen, die sich dem naiven Glauben hingeben etwas ändern zu können in der Weltpolitik, durch friedliches Palaver, während überall in der Welt Kriege für Öl ausgefochten werden, dann gibt es mindestens einen der einen Flame raushaut, wie man so arrogant sein kann, über das großartige Werk des Meisters XYZ zu Urteilen.

      Das waren in ungefähr meine Gedanken, die ich gebe zu, bei weitem nicht so elegant ausformuliert sind. Es lag mir jedoch auch fern mich selbst mit Stephane Hessel zu messen. Ich wollte nur meine Meinung Kund tun und schrieb sogar, dass es eben kein Pamphlet ist was Stephane da rausghauen hat.

      Abschließend, die „kleinen Wahrheiten“, dass ist Sarkasmus der kleckerweise in meinem Beitrag zu finden ist. Ich hätte ihn vielleicht besser unterlassen wenn er denn so missverstanden werden kann.

      Ich schreibe dies, weil mir mehr an einer Diskussion liegt, als daran abgebügelt zu werden. Weil mir an der Meinung meiner Mitmenschen gelegen ist und ich es als normal erachte dass es zu missverständnissen innerhalb solcher Kommentare kommen kann.

      Insofern auch eine Entschuldigung von mir, für die reflexartige Abwehrhaltung. Aufeinander zu zugehen ist nicht immer leicht.

      Mit herzlichen Grüßen,
      yt

  6. Diese Resistance-Verankerung macht das ganze ja durchaus neokonservativ, das ist eigentlich sehr erfrischend. Ich finde es auch toll, alte britische Arbeiterführer anzuhören. Man braucht also eine Verankerung, aber die Moderne hat diesen Anker nicht mehr, der ist allenfalls Mythos.

    Ich bin ordo-liberal und halte diese Wirtschaftsansätze für lösungsversprechend für die Krise Europas, aber auch das ist quasi reaktionär gegenüber der heutigen enthemmten wirtschaftlichen Ordnung. Die Brüche der Modernen gehen da durch, nach denen es heute keine Haltung mehr geben darf.

    Die meisten Franzosen waren Kollaborateure, das war auch das vernünftige. Der Sieg der Alliierten hat die Kräfte des Französischen Widerstands an die Macht gespült und seine Mythen als Staatsideologie. So wie im Osten die Nazis ins Lager kamen und der Rest der Bevölkerung zu Kämpfern gegen den Imperialismus, und die Auseinandersetzung unter den Tisch gekehrt wurde.

    Der alte Herr Hessel präsentiert genau das gleiche wie die renitenten prinzipienschwangeren Figuren des Kabarettisten Georg Schramm: Eine klare und durchaus positiv spiessige Wertordnung.

Dieser Artikel ist älter als ein Jahr, daher sind die Ergänzungen geschlossen.