Der Streit um das Leistungsschutzrecht für Presseverlage

Die Sendung Hintergrund im Deutschlandfunk berichtete heute über das geplante Leistungsschutzrecht für Presseverlage: Deutsche Verleger gegen Google – Der Streit um das Leistungsschutzrecht für Presseverlage.

Die Verlage wollen ihre Inhalte von der Politik besser im Netz geschützt wissen. Wenn ein Beitrag bei der Suchmaschine Google zu finden ist, auf der Werbebanner stehen, soll Google zur Kasse gebeten werden, fordern sie. Google fordert nun einen Runden Tisch zum sogenannten Leistungsschutz.

Hier ist die MP3.

14 Ergänzungen

  1. Die Verlage sollen doch dankbar sein das Google ihnen Besucher und Traffic liefert. Wenn sie da noch extra Geld für eine kostenlose Dienstleistung wollen dann muss Google eben die entsprechenden Verlage aus dem Index werfen.

    Sollen die Verlage doch mal versuchen ihre Eigene exklusive Suchmaschine aufzubauen anstatt sich bei Google Geld abzuschnorren !

  2. Hmmm, eigentlich erbringt Google für die Verlage eine Dienstleistung – deren Artikel werden im Netz aufgefunden. Google sollte eigentlich von den Verlagen Geld bekommen.

    1. Und sollte Google auch von mir Geld bekommen, weil mein Blog durch Werbung ein paar Euro abwirft?

      Das schwachsinnige Leistungsschutzrecht abzulehnen, ist meines Erachtens selbstverständlich. Aber im Gegenzug damit zu argumentieren, dass kommerzielle Websites am besten für ihre Position in einer Suchmaschine zahlen sollten… das ist dann doch etwas zu kurzsichtig.

  3. Die Kommentare fassen das Paradoxon zusammen: Die Verlage geben eine Menge Geld aus – für AdWords und Ranking bei Google. Zum anderen wehren sie sich gegen Aggregation ihrer Informationen. Das ufert zum kleinlichen aber gewaltigen Streit über das „wesenhafte“ eines Presseartikels aus – wie zum Beispiel: „Ist eine Überschrift durch das Urheberrecht geschützt?“ Irrsinn.

    Das nochmal zusammengefaßt: GEMA für Google

  4. Irsinn finde ich, dass Google einzuknicken scheint, statt es drauf ankommen zu lassen, ob sich die Verlage wirklich entblöden mit dem Kartellrecht anzukommen, sollte Google sie als Antwort aufs LSR auslisten.

    1. Google wird nicht einknicken. I Belgian wurde Google ja auch gerichtlich dazu verurteilt, zu zahlen, wenn sie weiterhin die Artikel listen. Was hat Google dann gemacht? Einfach alle aus dem Index gekippt.

      Die kamen dann schnell angekrochen und gaben Erklärungen ab, dass sie Google nicht mehr vor Gericht ziehen werden, wenn die Artikel wieder auftauchen.

      https://www.techdirt.com/articles/20110718/16394915157/belgian-newspapers-give-permission-to-google-to-return-them-to-search-results.shtml

      1. Die Felle sind den traditionellen Verlagen schon lange im digitalen Strom fortgeschwommen. Sie sollten sich Karstadt und Quelle anschließen, anstatt sich mit Verzweiflungsakten lächerlich zu machen…

  5. Ich glaube kaum, dass alles so heiss gegessen wird, wie man es kocht. Außerdem besteht der begründete Verdacht, dass es sich bei diesem Gesetz um etwas handelt, dass bestellt wurde.
    Google wird weder einknicken noch nachgeben, sie würden viel eher die Meckerer aufkaufen und in ihr Angebot hinein assimilieren. Vielleicht ist es das Beste. Dann würde es wahrscheinlich gar nicht erst zu solchen Streitereien kommen.

  6. Vom Stromversorger Schadensersatz verlangen, weil der auf dem Dach montierte Verlagsname leuchtet?
    Auf solche Schnapsideen hätten die Verleger doch schon viel früher kommen können. :)

    1. Nur wollen sie ja gerade von Google gefunden werden… die wollen den Traffic von Google, damit sie ihre Werbebanner einsetzen können… und sie wollen von Google noch bezahlt werden, damit Google ihnen Kundschaft schickt welche Werbebanner ansehen.

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