Am dritten Tag der Verhandlung gegen das Tracker-Informationsportal The Pirate Bay (TPB) wurden grundlegende Fragen aufgeworfen, die seit langem einer Klärung durch Gerichte bedürfen. Gerade deswegen wurde der Prozess auch unter anderem von der englischen Times als Internet Piraten Prozess des Jahrzehnts bezeichnet.
Die Anklage versuchte heute den Schaden, der durch TPB entstand, zu beziffern. Nach Ansicht der Verteidigung ist ihnen das nicht gelungen. Die Kläger berechneten den Schaden so, als hätte TPB für jeden „angeboten“ Titel eine weltweite Lizenz erworben. Für Titel, welche noch nicht auf dem Markt wahren, bzw. nicht auf dem digitalen Markt sind, wie „Let it be“ der Beatles wurde das zehnfache berechnet. Die Anklage berechnete den Schaden ungeachtet der Frage, ob jeder Download mit einem Verzicht auf einem ansonsten unabwendbaren Kauf gleichzusetzen sei.
Die Verteidigung konnte keinen Zusammenhang zwischen den Zahlen des Schades und den Zahlen der Torrent-Datei-Downloads sehen, da zu einer Torrent-Datei immer auch erst einmal ein Seeder nötig sei, wären die Schadens-Zahlen in diesem Punkt schon mal falsch und zudem würde die TPB mit den Torrents keine geschützten Inhalte „anbieten“. Hier täte man dasselbe wie Google. Dort ließen sich die Tracker auch finden. Zudem seien die Tracker-Download-Zahlen der Anklage nicht korrekt und könnten deshalb nicht als Beweis verwendet werden.
Weiterhin verwies die Verteidigung auf eine EU-Richtlinie nach der die Anbieter von Informationsdienstleistungen nicht für die Informationen, die übermittelt werden, verantwortlich gemacht werden können. Damit eine Beihilfe zustande komme, müssten die Angeklagten schon eng mit Rechtsbrechern zusammenarbeiten. Das täten die sie aber so wenig wie mit King Kong aus Kambodscha.
Es bleibt also spannend. Ist TPB ein Informationsdienst ohne Verantwortung? Kann ein Schaden und ein Zusammenhang zu diesem konstruiert werden?
Auf jeden Fall immer ein großer Faktor im Phänomen TPB: Ihr Humor, ihre Respektlosigkeit und ihr Mut: Nach der Verhandlung gingen die Angeklagten Pizza essen. Dort trafen Sie auf die Vertreter der Anklage. Peter Sunde fragte die Anklage, ob Sie die Rechnung übernehmen möchten. Die Anklage verneinte.
War ja klar, dass die Anklage das versaut indem sie versucht so viel wie möglich rauszuholen. Aber wer Megabits nicht von Megabytes unterscheiden kann gehört bestraft
Egal wie der Prozess ausgeht, man hat die Wünsche des Autoren von Musik, Software etc. zu achten.
Genau das tut die MusizierendeIndustrie aber diversen Netznachrichten zufolge nicht.
Nicht? Dann muß man die Musik eben direkt beim Erzeuger kaufen. Ich verstehe ohnehin jicht, wieso Künstler ihre Werke nicht selbst vermarkten.
Es ist echt unglaublich das die Industrie es immer noch nicht geschnallt hat das ihre Rechnung total blödsinn ist.