Der chinesische Menschenrechtler Hu Jia sitzt seit dem Jahreswechsel wegen „Anstiftung zur Subversion“ im Gefängnis. Sein offener Brief „The Real China and the Olympics“ wurde bereits September 2007 veröffentlicht, aber bisher nicht übersetzt. Bis dahin deckte er mit Videos vom Hausarrest, Blogeinträgen und Podcasts Menschenrechtsverletzungen und Mißstände auf. Es gilt unverändert, dass China noch immer eine Diktatur ist.
Die Situation wird aktuell vom britischen Guardian dargestellt und die Übersetzung veröffentlicht:
When you come to the Olympic Games in Beijing, you will see skyscrapers, spacious streets, modern stadiums and enthusiastic people. You will see the truth, but not the whole truth, just as you see only the tip of an iceberg. You may not know that the flowers, smiles, harmony and prosperity are built on a base of grievances, tears, imprisonment, torture and blood.
We are going to tell you the truth about China. We believe that for anyone who wishes to avoid a disgraceful Olympics, knowing the truth is the first step.
Die Übersetzung ist bei Human Rights Watch nachzulesen, und für die blauäugigen Olympia-bringt-Glückseligkeit-Fraktion zu empfehlen.
„The longer Hu Jia is in detention, the worse China’s image will be,“ said Sophie Richardson, Asia advocacy director at Human Rights Watch. „With fewer than six months to go before the Olympics, the Chinese government has everything to gain and nothing to lose by releasing him.“
Auch Anmesty International ist in diesem Fall mit einer Urgent Action bis zum 15. März aktiv und fordert „Gold für Menschenrechte“.
[via China Digital Times]
Nunja.. das eine Diktatur nicht das beste Mittel ist, wissen ja nun alle. Aber wie man fast 2 Milliarden Menschen unter einen Hut bringen soll das will ich erstmal sehen. Immer nur wird ständig auf China herumgehackt, jedes noch so kleine Mittel zur Kritik an Menschenrechten missbraucht um China klein zu reden. Dabei siehts bei uns „modernen“ Demokratien auch nicht viel anders aus. Wenn man dann noch hört das Menschen gefoltert werden, Kriege begonnen werden, Onlinedurchsuchung.. und das alles im Namen der Freiheit. Ich glaube den meisten Menschen sind sich garnicht bewusst das dieses Land im Wandel ist und trotz der gewaltigen Missstände eine sehr stabile Regierung aufweist, die den Wandel zwar nicht gerade beschleunigt, dafür aber für Sicherheit sorgt. Man stelle sich mal vor es würde in China Bürgerkrieg geben, oder noch schlimmer China fängt einen Krieg an… bitte vergesst das bei all der Kritik nicht.
Frag mal nach in der Republik Indien – da leben über eine Milliarde Menschen.
Doch ! Jede „moderne“ Demokratie hat mehr als eine Partei, Zensur ist keinesfalls allgegenwärtig, viele haben die Todesstrafe abgeschafft etc. pp.
Ich find’s einfach eine Schande für das IOC. Was kommt als nächstes? Olympia 2012 im Iran?
@erlehmann: Ja, aber im Gegensatz zu China muss Indien Atomwaffen testen um International Anerkennung zuerlangen, mit dieser Begründung führt Amerika ja nun schon Kriege.. Auch wenn sich die Lage dort entspannt hat.
Und ob das eine Schande für die IOC, nunja.. zumindest sind sie der Meinung das auch China als das größte „menschenverachtende, machtmissbrauchende, antikapitalistische Entwicklungsland“ das Recht auf Olympische Spiele hat.
Wir sollten uns bewusst sein, dass auch wir in Europa Empfänger von Propaganda sind. Warst du bereits einmal im Iran oder hast dich näher mit dem Land beschäftigt? Wenn ja, wäre dir dies bewusst. Bevor man über andere Länder urteilt sollte man sich meiner Meinung nach erstmal ein eigenes Bild jenseits der Propaganda machen, mit der unsere Regierungen und Medien uns prägen.