Der grüne Parteitag, auch Bundesdelegiertenkonferenz genannt, hat gestern Abend diesen Beschluss angenommen: „Keine Stimmabgabe mit Wahlgeräten“ (PDF).
Darin heisst es kurz: „Bündnis 90/Die Grünen unterstützen die in den Bundestag eingebrachte Petition gegen eine Stimmabgabe mit Wahlgeräten“.
und nutzen zur Wahl des Vorstandes fleissig, technische Wahlgeräte ;-)
Ich begruesse sehr euren beschluss gegen wahlcomputer. Ich habe die petition bereits unterzeichnet.
Vor 2 jahren hatte ich mich heftig mit dem vorstand der gesellschaft fuer informatik gestritten, als diese ohne jede wissenschaftliche debatte in den eigenen reihen die vorstandswahlen mit einer ungeprueften und unpruefbaren (!) software durchfuehrte. Die wahl sollte ein „pilotversuch“ sein und stand im windschatten einer elektrischen vorstandswahl der initiative D21. Die initiative besitzt einen beirat, vorsitzender des beirats damals ende 2004 ein gewisser allseits bekannter gerhard schroeder. Bei der murks-wahl der GI gings also drum, die akzeptanz fuer obskure wahlmaschinen und -software auszuloten, um sie moeglichst bald allgemein hoffaehig zu machen. Es handelt sich naemlich um einen lukrativen markt, wie man damals einer franzoesischen web-seite zu wahlsoftware entnehmen konnte.
Elektronische wahlmaschinen und wahlsoftware sind prinzipiell nicht betrugssicher, wie ich als informatiker mit mehr als 40 berufsjahren sagen kann. Als vorsitzender eines wahlvorstands habe ich mehrmals betriebsratswahlen mit stimmzetteln durchgefuehrt. Bei einer elektronischen wahl waere es mir unmoeglich gewesen, die garantien fuer eine unverfaelschte wahl zu geben, die ich bei einer wahl mit stimmzetteln und wahlurne geben konnte und geben musste. Bei einer stimmzettelwahl kann sich jeder waehler und jede waehlerin durch unmittelbare augenscheinsnahme vom korrekten ablauf ueberzeugen. Bei einer elektronischen koennte ich es selbst als ausgefuchster informatiker nicht mehr.
Mit freundlichen gruessen
wolf goehring