Bill Gates stellte heute zusammen mit Wolfgang Clement eine neue Public-Privat-Partnership-Initiative namens „Deutschland sicher im Netz“ vor. Zwischen den Zeilen klingen Zitate von Stoiber, der auch dabei sein dürfte, wie ein flammendes Plädoyer für den Einsatz von Freier Software:
Bayerns Ministerpräsident Edmund Stoiber hat heute bei dem von Microsoft-Gründer Bill Gates initiierten High-Tech-Kongress „Deutschland sicher im Netz“ in München eine breit angelegte Diskussion über das Thema „IT-Sicherheit“ gefordert. Stoiber: „Wenn Viren-Attacken weltweit Schäden in Milliardenhöhe verursachen und organisierte Banden mit Spionage-Programmen im weltweiten Datennetz immer erfolgreicher auf Raubzug gehen, muss die Sicherheit im Netz höchste Priorität haben.“ Im Internet sei die Sicherheit des eigenen Rechners oder Netzwerks von zentraler Bedeutung.
Wenn Viren heutzutage von Pisa-geplagten Schülern aus Deutschland programmiert werden können, welche die unzähligen Sicherheitslücken von Microsoft-Programmen ausnutzen, dann brauchen wir nicht nur mehr Diskussion über mehr Sicherheit, sondern am Besten gleich mehr Freie Software für ein funktionierendes IT-Ökosystem mit Softwarevielfalt. Verspricht nicht Bill Gates schon seit Jahren eine neue Sicherheitsoffensive? Nur schade, dass deutsche Politiker immer darauf reinfallen und lieber den Moment geniessen, während sie sich zusammen mit dem reichsten Mann der Welt vor den Kameras sonnen können.
Und Microsoft freut sich mal wieder darüber, dass kaum jemand hinterfragt, weshalb es soviele Viren gerade bei Microsoft-Produkten gibt und weshalb man bei der Installation von Windows mittlerweile soviele extra Programme installieren muss, um halbwegs ein sicheres Gefühl zu haben. Und dafür hat man ja bekanntlich auch nur noch 4 min Zeit, denn dann könnte schon der neu installierte Rechner im Netz infiziert sein…
Update: Jetzt, wo Heise wieder da ist, gibts auch einen Artikel zum „Sicherheitsgipfel“:
Im Rahmen der Inititative scheinen aber von keinem der Partner Hinweise oder Hilfestellungen für individuelle Computernutzer oder mittelständische Firmen dafür vorgesehen zu sein, dass unter Umständen auch der Einsatz von Alternativen zu Windows oder Microsofts Webbrowser etwa dem Schutz vor Attacken durch Viren und Würmer dienlich sein könnten. Im Vordergrund des „Ersten Gipfels zur Sicherheit in der Informationsgesellschaft“ standen vielmehr die einzelnen Verpflichtungserklärungen, die die Handlungsversprechen der an der Initiative beteiligten Firmen und Organisationen umfassen. Die Vorhaben bleiben dabei weitgehend im Rahmen der vorhandenen Systemlandschaft.
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