EuroOSCON – bloggen (2)

Tag2 der EuroOSCON in Amsterdam

Die Keynotes heute morgen standen weitgehend im Zeichen der Sponsoren. Ich hatte eigentlich gehofft, pünktlich zu einer 15-minütigen Präsentation von ScienceCommons zu kommen, um die Marketing-Reden zu verpassen, aber das hat leider nicht geklappt. Musste also eine schlechte Keynote von CA über mich ergehen lassen, die vor dem ersten Kaffee leicht grausam war. Danach stellte Paula Le Dieu von Creative Commons die Idee von Science Commons vor. Die Zeit reichte aber leider nur dazu, einen sehr oberflächlichen Überblick der Idee von OpenAcess und Free Science zu verschaffen.

Danach setzte ich mich in „Easy Game Console Hacking: An introduction to Lua Player on the PSP“, was aber extrem nerdig war. Die meiste Zeit wurde nur BASIC-Code gezeigt und die Referenten konnten nicht besonders gut englisch reden.

Etwas enttäuscht war ich danach von „Adoption of Open Source in SMEs: Lessons from the Front Line“. Aber vermutlich bin ich auch keine Zielgruppe, da ich die Argumente alle schon kannte. War also genug Zeit, um mir einen Überblick über den Rest der Welt im Netz zu verschaffen.

Zum Mittagessen gabs wieder belegte Brötchen mit Salat. Wird mal wieder Zeit, dass ich etwas warmes zu mir nehmen kann. Aber es war genug Zeit für interessante Gespräche, die sich dann auch weit in die nächste Session hinzogen.

Diese musste ich allerdings abbrechen, um mir „Free and Open Source in the Developing World“ anzuschauen. Die Referentin Danese Cooper, nach eigenen Angaben „Open Source Diva“ von Intel und der Open Source Initiative, gab einen eloquenten Überblick über die Verbreitung von Freier Software in Schwellen- und Entwicklungsländern. Und auch der WSIS war Thema, wenngleich diemeisten damit nichts anfangen konnten.

Jetzt sitze ich gerade in „The Open Source Industry: Business Models for the Future“ und habe wieder das Gefühl, die falsche Zielgruppe zu sein. Ist eine niedrigschwellige Einführung für Einsteiger, was überhaupt ein Geschäftsmodell ist und wie diese sich in der proprietären und der freien Welt unterscheiden. Wenigstens bleibt mal Zeit für bloggen und bisher ist mir mein Rechner erst einmal heute „eingefroren“.

Verwundert bin ich über die niedrige Verbreitung von Linux-Rechnern auf der Konferenz, die immerhin eine „Open Source Konferenz“ sein will. Die grosse Mehrheit nutzt Apples oder Windows. Auch ein Teil der Aussteller stellt „Open Source Lösungen“ auf Windows-Rechnern vor, allen voran IBM und CA. Die Vorträge sind meist entweder sehr technisch, reines Marketing oder sehr niedrigschwellig. Ausnahmen sind Vorträge wie „Free and Open Source in the Developing World“. Gelohnt hat sich die Fahrt aber trotzdem, da viele interessante Menschen hier sind. Gespannt bin ich mal auf morgen, wo aus meiner Sicht drei der interessantesten Vorträge stattfinden: „Women in Open Source“, „Making Sense of Ajax“ und „Europe’s Coming Broadcast Flag“. Hab schon eine Verabredung mit Cory Doctorow für ein Interview morgen und hoffe, das klappt auch.

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