Der 2. Teil des Linux-Bashings ist online

Gerade online gegangen. Definition von Spiegel Online für „Morgen früh“ ist also 15h. Zur Auflösung des letzten Satzes des gestrigen Artikels als Ankündigung für heute: Nach dem Systemupdate funktionierte das Modem nicht mehr…

Der Artikel bietet viele Weisheiten, wie diese:

Abgesehen davon enthält der Linux-Sourcecode Unmengen von Fehlern. Immerhin wurde er von hunderten Programmieren über Jahre hinweg zusammengeschrieben. Und wo viele Menschen arbeiten, werden unweigerlich viele Fehler gemacht. Auch und gerade wenn der Code offen liegt und ständig Schwachstellen entdeckt und ausgebessert werden.

Immerhin… Ja, was meint denn der Autor, wieviele Menschen an Windows programmieren? Nur Bill Gates? Dass gerade durch den Offenen Code unweigerlich viele Fehler gemacht werden, ist wissenschaftlich widerlegt. Auch die Zahl von 4 Minuten steht immer noch im Raum. Solange dauerte es, bis ein neuer von Forschern ans Netz angeschlossener Windows-Rechner gehackt wurde.

Noch eine Weisheit: Linux ist übrigens auch sehr rückständig, weil es auf UNIX basiert, welches ja in den 60ern erschaffen wurde… Und Windows XP ist superneu? Ein Kommentar bei Pro-Linux schrieb dazu: „Das ist ungefähr so, als ob man die Mathematik als althergebracht bezeichnen würde, nur weil sie auf erbrachten Wissen von Leute wie Riese, Gauss und Co. basiert.

Ein grosser Schwachsinn ist folgendes:

Doch nur weil Linux in einer Open-Source-Community entstanden ist, werden diejenigen, die damit arbeiten, nicht automatisch freier und unabhängiger im Umgang mit Computertechnologie. Eigentlich ist genau das Gegenteil der Fall: Wer den größten Teil seiner Arbeitszeit damit verbringt, Fehlerprotokolle auszuwerten, Programmbibliotheken zu pflegen, Befehlszeilen auszuprobieren und nach Software-Updates zu suchen, hat sich zum Sklaven seiner eigenen Kontrollsucht gemacht. Angefixt durch Linux-Versprechen, „hinter die Kulissen“ blicken zu können.

Ich arbeite seit Jahren mit Linux mit verschiedenen Distributionen und verbringe sicherlich nicht den grössten Teil meiner Arbeitszeit mit den oben genannten Tätigkeiten. Wenn ich hinter die Kulissen schauen will, nutze ich Debian oder Slackware. Für Umsteiger sicherlich einfacher sind SuSE oder Mandrake. Klar gibt es immer noch Probleme mit Modem-Treibern (auch unter SuSE & Co.), aber wieder wurde nicht thematisiert, dass dies durch das Monopol verursachte Gründe sind, nämlich dass Hardwarehersteller Verträge mit Microsoft haben und Linux nicht als Zielgruppe ansehen. Linux-Entwickler dafür wiederum ausprobieren müssen, weil sie keinerlei Dokumentationen haben, um Treiber für das jeweilige Modem zu schreiben.

Fazit:

Wer beim „Blick hinter die Kulissen“ mit kryptischen Zeichen operiert, die er nicht versteht, gefährdet sein System viel nachhaltiger, als es der dümmste Windows-User je könnte.

Danke für einen gut recherchierten Artikel. Ist vielleicht besser für die Linux-Welt, wenn Klaus Lüber seine Linux-Zeitschriften weggeschmissen hat, sich bei Linuxforen.de abgemeldete und jetzt wieder Windows nutzt. Da funktioniert der Internet Explorer auch viel besser als mit Wine unter Linux.

Achja, vielleicht war das der falsche Artikel? Spinner Online berichtet auch. Und man kann auf Teil 2 gespannt sein:

Und Nadine dachte auch weiterhin, Linux wäre „nichts für Anfänger“.

Bis sich eines Tages ihre Oma einen Computer kauft…

Morgen früh in der Netzwelt bei SPINNER ONLINE: „Microsoft: Anfängerfreundlich für Experten“.
Wieso frischgebackene Anfänger ohne Computerkenntnisse ein Problem damit haben, zum Beenden auf „Start“ zu klicken.

Update:

Was lustiges am Rande: Der in den Artikeln zitierte LinuxForen-User „Raptor“ ist übrigens aufgetaucht. Er ist 17, Schüler und seit November 2003 mit Salckware aktiv. Und nicht ein 31-jähriger, der seinen Account gelöscht hat.

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