Hintertüren in Fahrrädern: Hack a Bike!

Eine sehr anschauliche Aktion, wie man bei normalen Bürgern mehr Bewusstsein für Hintertüren in digitalen Systemen schafft, steht in der aktuellen Datenschleuder, der Zeitung des Chaos Computer Club: „Hack a Bike“!

Die Deutsche Bahn bietet in mehreren grösseren Städten Fährrader zum temporären Verleihen an. Diese können per Handy freigeschaltet werden und wenige Cent kostet die Minute Fahrrad fahren. Allerdings war die erste Generation dieser Fahrräder überhaupt nicht gesichert, das Schloss fehlte einfach, um an die Technik dahinter zu kommen, wo ein serieller Anschluss darauf wartet, benutzt zu werden. Dann war es wohl nur noch ein wenig Arbeit, die verschlüsselte Kommunikation der Chips zu sniffen (belauschen) und einen Alogorithmus zu entwickeln, um eine Hintertür einzubauen.

Natürlich sollen die Fahrräder nicht knackbar sein, wie die Deutsche Bahn oft kommunizierte. Hier ist ein kurzer Auszug eines Interviews mit einem Call A Bike Techniker im Magazin Mobil der Deutschen Bahn :

…“Es gibt natürlich auch andere Zeitgenossen, die haben, schon aus sportiven Gründen, allerlei versucht, um die Standfestigkeit der Hardware oder das elektronische Prinzip der eingebauten Mikrochips und Prozessoren zu ergründen. Sie rückten dem Schloss mit Schraubenziehern und gängigen Imbusschlüsseln zu Leibe. Sie versuchten ihr Glück mit Brechstange, Vorschlaghammer, sogar mit der Motorflex. Oder, ganz Smart, mit Laptop, mit Dechiffrierprogrammen, auch mit Fangfragen an das Wartungspersonal. Doch vergebens! Wieder lächelt Reth, der einst erste Ausflüge auf einem grünen Puky-Rad unternahm, sich heutzutage aber als “postmoderner Urbaniker”, denn als “Fahrradfreak” versteht. Er lächelt und sagt: “Erst diese Technik macht uns zum weltweit einzigen stationsunabhängigen Stadtradsystem. Der Code ist nicht zu knacken und darauf sind wir richtig stolz.”…

Klasse Aktion, um normalen Bürger auf die Gefahren von Hintertüren hinzuweisen! Denn schliesslich ist Aufmerksamkeit und Bewusstsein für solche Themen wichtig, wenn zukünftig fast alles digitalisiert.

0 Ergänzungen

Dieser Artikel ist älter als ein Jahr, daher sind die Ergänzungen geschlossen.