Iran verstärkt Internetzensur und verhaftet Facebook-Nutzer

Logo des Anti-Zensur-Projekts „Weapons of Mouse Destruction“ via sxsw.com

Der Iran verschärft seine Internetkontrollen, so berichtete die Nachrichtenagentur Reuters am Montag und beruft sich auf das iranische Staatsfernsehen. Das widerspricht den Aussagen des iranischen Präsidenten Hassan Rohani, der im letzten Jahr angekündigt hatte, die Zensur des Internets einzuschränken.

Das Center for Investigation of Organized Crime, eine Abteilung der iranischen Geheimdienste habe mehrere Facebook-Nutzer aufgrund der Verbreitung unmoralischer Inhalte verhaftet – dabei ein Video einer Gruppe Iraner beim Tanzen zu westlicher Musik – und verkündete:

[Facebook] is trying to push its users toward immoral content via its suggestion system, by making them choose harmful, decadent and obscene content over beneficial and educational subject matter.

Soziale Netzwerke und ähnliches werden im Iran zwar seit längerem geblockt und zensiert, aber bekanntermaßen dauert es nicht lange bis viele Nutzer Möglichkeiten finden, die Sperren zu umgehen. Zusätzlich existiert das sogenannte „Spider“-Programm, das weitere Soziale Netzwerke überwacht.

8 Ergänzungen

  1. Ich frage mich immer wieder, woher solche Staaten diese Spionage-Software herbekommen.
    Selber programmieren werden die das wohl nicht, sondern vermutlich von irgendwoher kaufen.
    Weiß jemand dazu genaueres?

    1. Na was denkst Du denn … ? Die kommt direkt von Gott, wusstest Du das nicht? Allah in seiner übermenschlichen Größe versorgt den Islam mit allem, was er zu existieren braucht … und wenn das bedeutet, das der Islam Spionagesoftware braucht, das besorgt Gott das eben. … :-) Gleiches gilt allerdings auch für die Gegenseite. Wenn der Islam Privatsphäre braucht, besorgt er eben auch VPN Software  … :-D

  2. @ERN
    Angebot und Nachfrage, so einfach ist das.
    @alle Anderen
    Das verlogene daran ist, dass diese Leute, die die Zensur befehlen ein Leben in Saus und Braus leben, während der Rest unterdrückt wird. Da hat sich seit 2000 Jahren nichts geändert.

  3. Wer sagt denn das die nicht auch Top-Programmierer haben? Die haben ja auch Handys, PC’s etc….
    Der Iran ist nicht irgendein armes, hinter dem Mond gebliebenes Land, mal so nebenbei. Dort gibt es einiges an Fachkräften die gerne mal in andere Länder rekrutiert werden.

  4. Ohh man, was redet Ihr da eigentlich. Das aufbrechen und erkenne von Verschlüsselungen kann heute jeder Firewall-Hersteller im Enterprise Business, da heute alle Applikationen über SSL oder ähnliches versuchen zu tunneln, damit versucht man Funktionen zu verdecken oder natürlich auch Privatsphäre des Benutzers zu schützen. Leider hat das auch massiv dazu geführt das sich Schadsoftware an diese Applikationen hängt, um verdeckt nach Außen zu kommunizieren und so nicht von einer Firewall entdeckt zu werden. Das ganze haben alle Firewall-Hersteller oder Security-Hersteller gelöst in dem Sie sich einer Man-in-the-Midle Attacke bedienen und so die Verschlüsselung aufbrechen. Das ganze machen die Internet Service Provider im IRAN und werden per Gesetz vom Staat dazu verpflichtet. Selbst VPN-Verbindungen lassen sich mit einer Applikation Level Firewall erkennen und unterbinden, dazu brauch man keine Spionage-Software oder ähnliches. Diese Firewalls die diese Funktionen unterstützen, dürften rein rechtlich, nach US-Gesetz, gar nicht im Iran betrieben oder geschweige denn gelieferten werden. Dazu kauft der IRAN wahrscheinlich diese Geräte über dritt Ländern die den USA freundlich gesonnen sind.

Dieser Artikel ist älter als ein Jahr, daher sind die Ergänzungen geschlossen.