Nochmal 100 Köpfe, diesmal in der Zeit

Nach der Handelsblattkampagne „Mein Kopf gehört mir“ verwendet heute auch DIE ZEIT die Titelseite ihres Feuilletons für Kampagnenjournalismus zum Thema Urheberrecht. Und wieder werden 100 prominente Erstunterzeichner, unter denen sich Leute wie Sven Regener, Charlotte Roche und Roger Willemsen befinden, aufgelistet. Unter der Überschrift „Wir sind die Urheber“ findet sich die Unterzeile „Ein Aufruf gegen den Diebstahl geistigen Eigentums“.

Kernargument sowohl des Aufrufs als auch des „journalistischen“ Begleittexts von Adam Soboczynski ist die Leugnung von Interessengegensätzen zwischen Urhebern und Verwertern:

„Der in diesem Zusammenhang behauptete Interessengegensatz zwischen Urhebern und ‚Verwertern‘ entwirft ein abwegiges Bild unserer Arbeitsrealität. In einer arbeitsteiligen Gesellschaft geben Künstler die Vermarktung ihrer Werke in die Hände von Verlagen, Galerien, Produzenten oder Verwertungsgesellschaften, wenn diese ihre Interessen bestmöglich vertreten und verteidigen.“

Dieser bemühte Versuch, eine Einheitsfront zwischen Urhebern und Verwertern zu suggerieren, ist wohl der beste Beweis dafür, dass ebendiese Front am Bröckeln ist. Wie schon in meiner Antwort auf den Brief der 51 Tatort-Autoren ausgeführt, gibt es zwischen Urhebern und Verwertern sowohl gleich- als auch gegenläufige Interessen, analog zur Unterscheidung zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern. Das zahnlose Urhebervertragsrecht in Deutschland ist der beste Beweis dafür. 

Vielsagend auch Soboczynskis Begleittext, der Kompromisslosigkeit lobt und den Zweck die Mittel heiligen lässt:

„Wie aber begegnet man dem Umstand, dass sich das Urheberrecht angesichts der Downloadgewohnheiten und -möglichkeiten immer schwerer durchsetzen lässt? Hier zeigen sich die Künstler bemerkenswert kompromisslos. Sie zielen nicht auf bereits diskutierte Modelle wie etwa Kultur-Flatrates oder freiwillige Bezahlsysteme, die das Urheberrecht ersetzen könnten, sondern unmissverständlich auf die Stärkung desselben unter den neuen digitalen Gegebenheiten – mit welchen Mitteln auch immer.“

Das ist genau das Problem. Wer kompromisslos ist und keine Mittel scheut, der muss sich auf Argumente der (vermeintlichen) Gegenseite nicht einlassen und findet dann eben auch Geheimverhandlungen wie bei ACTA, Netzsperren und Kriminalisierung von Downloads in Ordnung. Ob die Mehrheit der Kunstschaffenden von so einer Haltung letztlich profitiert, darf zumindest bezweifelt werden.

 

 

183 Ergänzungen

    1. Ich finde nicht, dass man meinen differenziert-kritischen Beitrag mit dem einseitigen Kampagnenbeitrag in der Zeit gleichsetzen kann.

      Außerdem gibt es Argumente die im verlinkten Text zum Tatort-AutorInnen-Brief (über den die Zeit-Kampagne nicht einen Millimeter hinausgeht) sowie in meinem Gastbeitrag auf Zeit Online.

      1. Sorry, meine Frage zielte in erster Linie darauf, ob in dem ZEIT-Feuilleton Argumente genannt werden.

      2. „Differenziert-kritisch“?
        Wohl eher stupide-naiv und einseitig.

        Beispiel?

        Hier:
        Zitat: „… der muss sich auf Argumente der (vermeintlichen) Gegenseite nicht einlassen …“

        Hohler geht’s nicht mehr. Welche „Argumente“ denn? Dass nun legalisiert werden soll, was bisher verboten war, nur weil eine ganze Horde Kulturbanausen dies plötzlich fordert und somit ihr Treiben nachträglich entkriminalsiert wird, sie somit keine Gewissensbisse mehr haben müssen?
        Einfaches Gegenargument: Dann macht Euch Eure Musik und Filme, sowie Bücher doch selber und ladet nicht stattdessen illegal die Arbeit derer, die dies nicht möchten. Ansonsten gibt es auch viele LEGALE kostenlose Angebote im Netz. Warum werden die nicht einfach genutzt und stattdessen eine völlig hirnrissige Forderung nach Aufweichen des Urheberrechts postuliert, die lediglich Gier und Geiz widerspiegelt? Es wird NIEMAND zum Konsum von Inhalten gezwungen. Es ist völlig freiwillig.

        Aber: wenn der Urheber bzw. sein durch freiwilligen Vertrag Beauftragter (Verwerter) eine Bezahlung der Nutzung fordert (wie z.B. der Vermieter Miete für seine Wohnung fordert, oder der Arbeiter Geld für seine Tätigkeit), dann ist das auch zu bezahlen. Anderenfalls läßt man den Konsum eben bleiben. Fertig aus.

        Dagegen gibt es KEIN wirklich stichhaltiges Argument, wenn man wirklich EHRLICH an die Sache rangeht. Anderenfalls sollte man so ehrlich sein, und die Abschaffung aller(!!) Gesetze fordern.
        Das wäre dann Transparenz und Konsequenz in Reinkultur.

      3. Urheberrechte sind wichtig und die Künstler sollen auch von Ihrer Kunst leben können. Aber nehmen wir das Beispiel der Tatortautoren, sie werden von den öffentlich-rechtlichen bezahlt. Nächstes Jahr greift das neue Gesetz, dass jeder Bürger GEZ-Gebühren zahlen muß, egal ob er einen Fernseher oder Radio besitzt. Bezahlt werden also Künster durch eine Zwangsabgabe von Bürgern die die Kunstwerke garnicht konsumieren.

        Für jeden verkauften CD-Brenner gehen 7 Euro an die Gema, obwohl ich noch nie eine CD mit Musik gebrannt habe. Wieder eine Zwangsabgabe im Namen der Kunst, die jeder Bürger bezahlen muß, auch wenn er die Kunst nicht „genießt“.

        Zwangsabgaben an die Künstlersozialkasse, förderung der Kunst durch Steuergelder………

        Keine Berufsgruppe wird so starrk durch die öffentliche Hand unterstützt und durch den Steuerzahler finanziert wie die Künstler und nun möchten diese dem Bürger ans Bein pinkeln indem sie ihn lückenlos überwachen möchten?

        Na gut dann bitte eine lückenlose Überwachung und weiter die bisherige Abmahnpolitik, aber im Gegenzug bitte keine Steuergelder mehr für Künstler und die Abschaffung pauschaler Zwangsabgaben. Dann sollen mal die erfolglosen Künstler schauen wo sie bleiben!

    2. warum muss in einem text immer alles noch einmal durchgenudelt werden? klick einfach rechts auf die kategorie „urheber“ und du findest argumente in massen.

    3. Langsam wird es öde. Die Debatte kommt nicht vorran (oder soll nicht vorran kommen?).

      Ich würde niemals die Verwerter so krass verteufeln wie das viele tun die sich eine Urheberrechtsreform wünschen. Ich weiß wie schwierig es ist ohne jegliche Verwerter oder Distributoren seine Werke so weit zu verteilen dass sie angemessene Aufmerksamkeit bekommen.

      Andererseits z.B. das Interview mit dem Tape.tv gründer auch in der Zeit: „Künstler sollten fairer entlohnt werden“. Zugegeben, als die Anfrage kam waren sie noch ganz am Anfang, aber sie wollten mal eines meiner Musikvideos auf ihrer Seite – auf der sie mit Werbung Geld verdienen – zeigen. Als ich fragte wieviel sie mit zahlen – natürlich: Nichts.

      Mit den kleinen Unbekannten kann man es sich eben noch erlauben. Deswegen wünsche ich mir als Urheber endlich ein neues Urheberrecht.

    4. Ich frage mich, was das Ziel dieser Kampagnen sein soll und der sehr oberflächlichen Stellungnahmen. Auffällig jedenfalls wie immer Google als neues Feindbild etabliert wird.

      1. Das Ziel sind recht klar die Piraten, die mit ihren hohen Umfrage-Ergebnissen und andauernden Wahlerfolgen drohen sich zu einer dauerhaften Kraft zu entwickeln. Als solche könnten sie dann eben auch am Urheberrecht etwas ändern.

        Google und Facebook werden auch gern kritisiert, sind hier aber nicht das Ziel.
        Naja, mal schauen wie gut die Strategie aufgeht.

        Ich freue mich, dass es langsam wirklich jedem in diesem Land klar wird, dass es hier offenbar große Probleme gibt, für die Lösungen diskutiert werden müssen.

        Vielleicht gelingt das ja auch irgendwann mal über dem Kindergartenniveau in einem größeren Printmedium.

      2. ich vermute folgende ziele hinter den kampagnen:

        – reformen des urheberrechts begrenzen, verhindern oder im sinne der gestrigen betreiben
        – reaktionen aus der so genannten „netzgemeinde“ provovozieren, die die verbreiteten karikaturen bestätigen
        – masse statt klasse. frequenz statt logik. tausende waschmittelkäufer können nicht irren.

        wir reden doch seit jahren davon, dass der übergang in eine informationsgesellschaft eine ganz große nummer sei. das merken die menschen, die von den gestrigen informationswegen leben, doch auch.

        und in der printwelt ticken die uhren anders, als bei audio und video. die zeitungsbranche hat keine cd-blase hinter sich. die technischen plattformen, auf denen die addressaten digitale medien erleben können, entwickeln sich in der textbranche auch langsamer, als es die musikindustrie bei ihrem „brennerschock“ und „napsterschock“ erlebt hat. da waren die abspielgeräte schon da, als die sogenannte piraterie zum massenphänomen werden konnte.

        printmenschen, besonders in der buchbranche, haben einen erstaunlich langen atem. wir werden mit den kampagnen noch lange spaß haben und sollten die bereitschaft, lange wege zu gehen, nicht unterschätzen.

        und warum google? die sind der inbegriff des user generated value. und des aggregierens. damit das rote tuch des neides. und fischen mit dem identitätsmanagment und der bildung von konsumentenprofilen in einem klassischen teilrevier der printbranche. die bindung des lesers als kunden hat eine erstaunlich lange tradition.

        die gestrigen geschäftsmodelle erlauben nur eine vernetzung von inhalten innerhalb eines verlagshauses. eine weitergehende verknüpfung zwischen konkurrenten wird vom gestrigen denken als kannibalisierung des geschäfts verstanden. so gesehen ist google das beste beispiel für einen verlage fressenden moloch.

        und überhaupt: fressender moloch ist eine schöne schnittstelle für andere kritik an google: profilbildung, cross-site-tracking, stasi 3.0, filter bubble, personal search – haben wir doch alles schon mal gehört.

        „das sagt doch alles selbst die netzgemeinde, oder nicht? sehen sie, die sind nämlich unaufrichtig. aber das haben wir ja bei der kostenloskultur schon bemängelt, sind aber durch das geschrei der forentrolle so schlecht durchgedrungen. wir müssen diese jungen leute vor sich selber schützen“.

        das google-feindbild ist sehr praktisch. schon bei jeanneney war zu sehen, wie unterschiedliche ressentiments und ernst zu nehmende bedenken in ein augenscheinlich schlüssiges schreckensszenario gegossen werden können, das google als ergebnis des technologischen fortschritts eigentlich nicht alleine zugeschrieben werden kann.

        .~.

    5. Die Piraten versuchen seit Monaten mit allen Mitteln einen Keil in die deutsche Kreativlandschaft treiben, indem sie den ahnungslosen Konsumenten einreden, man müsse den Urhebern gegen die ‚bösen‘ Verwerter zur Seite stehen.

      Das ist die größte Unverfrorenheit und Lüge, die mir je untergekommen ist!

      Die Kreativbranche ist ein vielschichtiges Gebilde, in dem jeder im freien Wettbewerb arbeitsteilig am Thema ‚Kultur‘ arbeitet. Es gibt darin traditionelle sowie neue Strukturen, das bestehende Urheberrecht ermöglicht vielfältige Gestaltungsmöglichkeiten der Beteiligten untereinander. Alles ist frei und verhandelbar.

      Mir ist kein Kreativer bekannt, der die Piraten je um ihre Hilfe gebeten hätte. Diese hängen sich jedoch nach außen hin das Mäntelchen von ‚Kulturförderern‘ um, ohne wirklich Ahnung davon zu haben, wie die Dinge in der Wirklichkeit überhaupt funktionieren.

      Die Bequemlichkeit und unbeschränkte Bespaßung des Konsumenten wird von den Piraten zum ‚goldenen Kalb‘ erklärt, die echten Kulturschaffenden kippen gnadenlos hinten über.

      Mit dem Scheinargument man könne das Netz nun mal nicht regeln und der Doktrin, dass man jemanden, der geistiges Eigentum stiehlt, auf keinen Fall ‚kriminalisieren‘ dürfe ( warum eigentlich nicht ?), geht man auf Bauernfängerei im großen Stil.

      Menschlich das Allerletzte.

      Tut mir leid, ihr Piraten, aber das ist alles voll daneben.

      1. ahnungslose konsumenten kaufen vielleicht dioxin-eier. morgen wird sich für einen verlag, der medien für ahnungslose verkauft, kaum noch eine kundin finden. die hat sich nämlich vor dem kauf schon im internet informiert. vielleicht sogar bei einem verlag, der eine respektvollere kommunikationshaltung potentiellen kunden gegenüber hat.

        menschlich das allerletzte? hört hört.

        .~.

      2. Was willst Du damit sagen?

        Dass ein Verlag seine Produkte nur an ‚Ahnungslose‘ verkaufen kann, weil ein ‚Informierter‘ ja weiß, dass Verlage per etwas Negatives sind?

        Wach auf!

        Das gemeinsame Tun von Urhebern, Verlagen und sonstigen von den Piraten verteufelten Marktteilnehmern haben die vielschichtige heutige Kultur, die nicht nur aus ‚ex-und-hopp‘ Produkten besteht, erst ermöglicht. Dahinter steckt viel Schweiß, finanzielles Engagement, Können und Hingabe an die Sache.

        Eine respektvolle Haltung gegenüber potentiellen Kunden bedeutet in diesem Kontext, dem Kunden ein faires kommerzielles Angebot zu machen ( so wie es allerorten geschieht ) und nicht, ihm das Produkt zu schenken, und ihn dann um ein Almosen zu bitten.

        Der Kunde ist zwar König, aber als Urheber finde ich es auch völlig in Ordnung, wenn er mein Produkt nicht konsumieren möchte, weil er es zu teuer findet, oder weil es ihm einfach nicht gefällt. Damit kann ich ganz prima leben.

        Dann soll er es sich aber bitte auch nicht ohne mein Einverständnis nicht auf anderen Wegen ( privat und nach Piratenlogik ganz legal im Netz ‚getauscht‘ ) besorgen, denn damit bringt er mich ( und alle die, die mir bei der Verwertung behilflich sind ) um den wohl verdienten Gewinn aus unserem Tun.

        ‚Freies, privates Kopieren‘ das ist – wenn nicht vom Urheber ausdrücklich so gewünscht – von daher menschlich das Allerletzte, denn es ist ganz einfach Betrug.

        1. ich wollte damit sagen, dass ich ihre aussage über die von ihnen vermuteten addressaten der von ihnen vermuteten wortmeldungen der piratenpartei ganz schön anmaßend, arrogant und verächtlich finde.

          nicht über die piraten. über die konsumenten.

          ihre emotionen in allen ehren, aber vergessen sie nicht, für wen die autoren schreiben. die wenigsten machen das ausdrücklich für dummbacken. schon aus selbstachtung.

          .~.

      3. Ich kenne da schon einige Kreative, die sich anderes wünschen und es werden immer mehr. Allerdings sind das nicht die faulen Säcke, die sich aufgrund eines Talents oder Glücks im Leben auf die faule Haut legen, und sich von den armen Konsumenten ein Leben im Luxus versprechen.

        Ich bin durchaus für eine angemessene Entschädigung für die Leistung die er erbringt, aber das bedeutet auch, dass einige Superstars in Sport, Musik, Film oder auch in Managerpostitionen viel zu viel abgreifen für die Leistung.

        Zudem sind die Piraten nicht die Partei der Urheber, sondern der Konsumenten und blöderweise für die Gierlappen sind das eine Menge an Leuten und das macht euch Angst …

      4. @Agisp

        ‚…aber das bedeutet auch, dass einige Superstars in Sport, Musik, Film oder auch in Managerpostitionen viel zu viel abgreifen für die Leistung.‘

        Keiner der von Dir genannten verdient auch nur einen Cent, wenn die Konsumenten sein Werk nicht freiwillig kaufen. Wenn sie das aber tun, dann ist es offensichtlich eine hervorragende Leistung, für die sie ihr Geld zu Recht bekommt. Das nennt man Marktwirtschaft ( vorläufig noch ‚freie‘ ).

        Wenn Du möchtest, dass alle die, die Deiner Meinung nach zu viel verdienen, dies nicht mehr tun, dann musst Du Dich an die Konsumenten wenden, und sie bitten, ihren Geschmack zu ändern, nicht mehr Fußball zu schauen und auch nicht mehr RTL.

        Die Piratenpartei als Partei vorgebliche Partei des Konsumenten sollte das doch locker hinkriegen, oder?

        Wenn Du wirklich an Demokratie und mündige Bürger glaubst ( so wie die Piraten das ja vorgeben ), dann musst Du auch akzeptieren, dass sie in der Mehrzahl auf DJ Ötzi, Dieter Bohlen, Fussball und RTL stehen und für diese Dinge ganz freiwillig ihr Geld geben.

        Auch das sind ‚Bürgerrechte‘ genau so, wie das Recht, dieses Geld anzunehmen

        Und nun?

        Verbieten, Deckeln, stutzen?

        DAS wäre ein viel tieferer Eingriff in die Freiheitsrechte, als es jede Verschärfung des Urheberrecht jemals sein könnte.

      5. @alex:

        „Dann soll er es sich aber bitte auch nicht ohne mein Einverständnis nicht auf anderen Wegen ( privat und nach Piratenlogik ganz legal im Netz ‘getauscht’ ) besorgen, denn damit bringt er mich ( und alle die, die mir bei der Verwertung behilflich sind ) um den wohl verdienten Gewinn aus unserem Tun.“

        Natürlich darf ich ein von mir gekauftes Buch wieder verkaufen oder es verleihen (oder auch verschenken. Und ich darf mir Bücher oder Musik, die ich gerne Lesen oder hören will, auch ausleihen oder ein gebrauchtes Buch kaufen (Stichwort: Antiquariat).

        Aber wenn ich ein Buch oder Musik „nur“ digital auf meinem Rechner haben, dann darf ich es weder verleihen, noch verkaufen.

        Kannst Du mir bitte erklären, warum diese – in meinen Augen vergleichbaren Sachverhalte – ungleich behandelt werden (sollten)?

        „‘Freies, privates Kopieren’ das ist – wenn nicht vom Urheber ausdrücklich so gewünscht – von daher menschlich das Allerletzte, denn es ist ganz einfach Betrug.“

        Es ist alles, nur kein Betrug, denn freies und privates Kopieren ist offline gesetzlich erlaubt. Wenn es online stattfindet, ist es (potentiell) eine strafbare Urheberrechtverletzung, aber ganz sicher kein Betrug.

      6. @le D

        Red keinen Unsinn!

        Online Kopieren = unbgrenztes Filesharing = Cloning = illegal = Diebstahl.

        Offline kopieren = bis zu ca. 7 Kopien im PRIVATEN UMFELD = ok.

        Was daran ‚privat‘ sein soll, wenn ich online auf irgendeiner Tauschbörse mit 5 000 000 Leuten, die ich noch nie gesehen habe und auch nie sehen werde, von Honululu bis Moskau files durch die Gegend schieße, das musst Du mir mal erklären…

        war ja wohl keine ernsthafte Frage, oder?

      7. Du übersiehst in der Diskussion auch das Kleine: dass nämlich nach geltendem Recht auch in einem offensichtlich privaten Umfeld diese Handlungen unzulässig sind. Ich darf auch meiner Ehefrau keine Kopie des DRM-geschützten Buchs auf Ihren Rechner packen.

      8. @le D

        Da hast Du recht. Und das ist sicherlich ein echter Webfehler, den man korrigieren sollte. Eine Redefinition des Begriffs ‚privat‘ finden, die die digitale Realität von vielen digitalen Geräten in einem Haushalt z.B. berücksichtigt.

        Aber – um dieses ‚Kleine‘ geht es den Piraten nicht, sonst würden sie das ja sagen.

      9. Zitat:
        „und der Doktrin, dass man jemanden, der geistiges Eigentum stiehlt, auf keinen Fall ‘kriminalisieren’ dürfe ( warum eigentlich nicht ?)“

        Und der Knaller dabei ist ja, dass die Gemeinten nicht kriminalisiert „werden“, sie tun es doch selber. SIE sind es doch, die etwas unrechtmäßiges tun.

        Niemand würde auf die Idee kommen, zu behaupten, dass ein Autofahrer, der bei Rot über die Ampel gefahren ist (und dadurch womöglich noch einen schweren Unfall verursacht hat), kriminalisiert wurde (also quasi von außen eigentlich völlig unschuldig mit etwas „belästigt“ wird, was ja eigentlich starffrei sein sollte.

        Es gibt Gesetze, die bestimmen nunmal was kriminell ist, und was nicht. Wer sich nicht daran hält, der kriminalisiert sich selber und braucht sich nicht jammernd als Opfer hinzustellen.

        Auch beim Finanzamt/Steuer gilt: Unwissenheit schützt vor Strafe nicht. Wo kämen wir hin, wenn dies nun außer Kraft gesetzt würde, nur weil ein paar durchgeknallte Nerds meinen, sie brauchen die Narrenfreiheit im Internet.

        Dann kann man gleich Anarchie fordern, weil ich schließlich mit meinem Mopped auch ungestraft mit 150 Sachen durch Ortschaften brettern will. Schließlich passe ich auch auf, das nix passiert. Hoch und heilig versprochen. Ganz ehrlich. Wirklich!

      10. Ich bin Pirat und Urheber und ICH wünsche mir eine Reform. Genauer gesagt bin ich Urheber in der Wissenschaft und hier stimmt etwas ganz und gar nicht. Ich und meine Forschung wird vom Steuerzahler bezahlt (Nix Drittmittel). Wenn ich etwas veröffentliche und auch möchte, dass es in den allgemeinen Diskurs eingeht, dann muss das leider in einer der großen Fachzeitschriften geschehen. Ich hab es auch schon erlebt, dass ich Geld dafür bezahlen musste! Das beste kommt aber noch: Damit jetzt zum Beispiel Studenten bei uns mein Paper lesen wollen, dann bekommen sie das in der Uni Bibliothek, aber auch nur weil sie die Zeitschrift aboniert hat. Das kostet natürlich auch wieder ne ordentliche Stange Geld. Das ist einfach krank.
        Wir forschen mit Steuergeldern. Wir veröffentlichen mit Steuergeldern. Wir bezahlen wieder Steuergelder, damit wir das mit den Steuergeldern erfroschte wieder zu lesen….

      11. Mir ist kein Kreativer bekannt, der die Piraten je um ihre Hilfe gebeten hätte.

        Mir ist kein Nutzer bekannt, der je die Zeitungen gebeten hätte ins Netz zu kommen, noch dazu kostenlos. Trotzdem sind sie da und jammern, dass sie nichts verdienen.

    6. Ich wäre sehr erfreut, wenn Sie sich auch mal sachlich und informiert zum Thema Urheberrecht äußern würden, anstatt die üblichen Plattitüden von sich zu geben, die Sie im Übrigen der Gegenseite vorwerfen.
      Wenn die „Urheber“ (ich sehe mich übrigens auch als ein solcher) fordern, dass zum Schutz des Urheberrechts „welche Mittel auch immer“ ergriffen werden sollen, zeigt dies in bedenklicher Weise, wie wenig die Urheber an einem ausgeglichenem Verhältnis zwischen Rechten der Inhaber des geistigen Eigentums und der Allgemeinheit gelegen ist. Unsere Verfassung sieht aber auch eine Sozialbindung des Eigentums vor. Ich kann nicht einfach mein Auto parken und fahren wo ich will oder mein Haus verrotten lassen und dadurch Passanten gefährden. Genausowenig können Urheber ihr Urheberrecht mit allen Mitteln durchsetzen. Und es gibt auch im Patentrecht Zwangslizenzen, wenn Patentinhaber ihre Erfindung gegen das Allgemeininteresse stellen. Im Urhberrecht wurde die Maxime des gerechten Ausgleichs schon vor längerer Zeit ausgehebelt. Privatkopien wurde erheblich eingeschränkt (§ 95a Abs. 1 UrhG), Lehrer dürfen für ihren Unterricht keine Kopien von Lehrmaterialien anfertigen (§ 53 Abs. 3 S. 2 UrhG) und die Schutzfristen wurden unverhältnismäßig verlängert. Vor allem müssen sich gerade die Verwerter vorwerfen lassen, dass sie die „Alles-Umsonst“-Mentalität, wenn auch ungewollt, geradezu forciert haben. Als die ersten Mp3-Spieler aufkamen, war es unmöglich, diese legal mit Inhalten zu füllen. Online-Shops, in denen DRM-freie Dateien verfügbar waren, die auf allen Spielern abgespielt werden konnten, gab es nicht. CDs waren durch Kopierschutz abgeriegelt. Welche Alternativen gab es also? Auch wenn ich Rechtsverletzungen nicht rechtfertigen will, nachvollziehen kann ich das sehr wohl. Genauso mit DVDs. Wer sich legale DVDs kauft, wird erst einmal mit Videos zugedröhnt, die Urheberrechtsverletzungen verurteilen und mit Knast drohen. Warum habe ich mir dann eine legale Kopie gekauft, wenn ich angesprochen werde wie ein potenzieller Krimineller. Ich habe es satt mich mit flauen und unausgereiften Argumenten auseinanderzusetzen. Das Urheberrecht muss reformiert werden und dies wird auch geschehen. Und was Schutzmaßnahmen wie die „Three-Strikes“-Regelung und Internetsperren angeht, werden diese nach kurzer Zeit vom BVerfG gekippt. Darauf könnt Ihr Gift nehmen…!

  1. Der Begriff Kampagnenjournalismus wertet das ganze aber auch nur unnötig auf oder? Oder evtl. ist in meiner Welt der Begriff Journalismus einfach noch zu positiv besetzt.

  2. Danke für den Kommentar: bringt es auf den Punkt. Und ich zweifle mindestens ebenso, ob die Kunstschaffenden nicht gerade dabei sind, sich selbst ein riesengroßes Bein zu stellen. Wie las ich doch gestern so schön in einem Kalender:
    „Es gehört mehr Mut dazu, seine Meinung zu ändern, als ihr treu zu bleiben“ (Hebbel).

    Na, dann.

  3. Dieser vermeintliche Schulterschluss lässt sich nur noch mit „Stockholm-Syndrom“ diagnostizieren.
    Im Gehege scheint auch „intelligenten“ Köpfen das Futter gut zu schmecken.

  4. Ich kann mir schon vorstellen, dass genau diese (und vielleicht noch etwa eine Handvoll mehr in Deutschland) Autoren es sind, die in der Tat gut von den Vorschuessen ihrer Verlage leben koennen und die in der Tat daher mit diesen Schulter an Schulter stehen (weiss jemand, wer diese Leute organisiert hat? Verlage? Bertelsmann?).

    Was ich nicht verstehen kann, ist deren Aufregung: Der Teil des Urheberrechts, den sie wirklich brauchen, ist der, der sie vor (gewerblichen) Raubdrucken durch andere Verlage schuetzt, aber den Teil will doch niemand, ausser vielleicht mspro, anfassen. Meines Wissens ist der Schwarzmarkt an illegal online getauschter Lyrik ziemlich ueberblickbar, hier sind sie nicht bedrocht und auch eine weitestgehende Legalisierung von Onlinetausch wuerde sie nicht nennenswert beeinflussen.

    Was Ebooks angeht, wird man sehen muessen. Aber auch hier bin ich ziemlich sicher, dass selbst ein groesserer Tauschmarkt nicht wesentlich die Groesse des Etats einer Durchschnittsfamilie, der fuer (e)-Buecher ausgegeben wird, beeinflusst.

    Warum also die Krokodilstraenen?

    Und Danke Juli Zeh, dass Du dieses Mal nicht dabei bist (und beim Handelsblatt immerhin eine „wenn“-Qualifikation eingebaut hattest)!

    1. Illegal getauschte Lyric überschaubar? Schon mal Künstlername+lyric eingetippt? Millionen, nein Milliarden von Songtexten auf Hunderttausenden von Seiten, und alle illegal dort!!!

      Wenn Leute Songtexe haben wollen, sollen sie gefälligst die Künstler entlohnen und CDs kaufen oder Textbücher!!!!!

      1. Ich habe jede Menge CDs im Regal stehen. Wenn ich dann aber einen bestimmten Songtext suche, ist es einfacher, die Lyrics zu googlen/bingen/…, als die CD aus dem Regal zu suchen, vorsichtig das Booklet raus zu holen und darin zu blättern.
        Und wenn mir gar eine Textpassage einfällt, ich aber keine Ahnung mehr habe, wie Künstler und Lied heißen, bin ich mit den Papier-Lyrics komplett aufgeschmissen.

        Oh, das war Sarkasmus. Verzeihung. *Ironie-Meter neu kalibriert*

      2. Schon mal darüber nachgedacht, dass man oft nicht mal die Lyrics zu legal im Netz gekauften Musikstücken bekommt?
        Soll ich jetzt noch die CD im Laden kaufen und die Texte aus der beigelegten Broschüre abtippen, oder mach noch jemand einen Laden im Internet auf, bei dem man dann die Lyrics separat kaufen kann?
        Das ist doch absurd.
        Gibt es irgendeinen plausiblen Grund dafür, das die Lysics nicht einfach in die MP3s eingebettet werden, die man von z.B. iTunes ausgeliefert bekommt?
        Sorry, aber solche Innovationsbremsen gehören doch bestraft…

    2. Vor Allem den 50 Tatort-Autoren, die angst haben müssen dass man ihre schlechten Drehbücher ins Netz stellt…;-)

  5. Interessant. Diese Kampfschrift erscheint wohl nur in Druckfrom. Vermutlich um der Diskussion aus dem Weg zu gehen.

    Das ganze sieht aus wie von einer PR Firma organisiert. Mich würde interessieren, ob man die Strippenzieher hinter solch einer Aktion herausfinden könnte.

    1. Der genannte VISDP im Impressum ist Teilhaber einer Literaturagentur.

      Die Liste der Unterzeichner weist aber nicht sonderlich viele Überschneidungen mit dem auf der Website der Agentur aufgeführten Portfolio der vertretenen Autoren auf.

      1. Die Liste der Unterzeichner weist aber nicht sonderlich viele Überschneidungen mit dem auf der Website der Agentur aufgeführten Portfolio der vertretenen Autoren auf.

        Das mag sein – aber ob die wirklich alle finden, man soll ihre Rechte mit allen (!) mitteln verteidigen? Da habe ich aber meine erheblichen zweifel. Wäre sicher sehr unterhaltsam, da mal bei einzelnen nachzufragen.

  6. das „mit welchen mitteln auch immer“ erinnert mich an lessigs beispiel vom grundstücksrecht in amerika. dort besaß man vor der erfindung des flugzeugs auch den luftraum über einem stück land.

    der supreme court hat sich, anders als die urhebereinheitsfront, gegen ein „wie auch immer“ und für eine neue verhältnismäßigkeit entschieden.

    ob das der waffenindustrie gefallen hat, möchte ich jetzt gar nicht wissen.

    .~.

    1. Hier sind doch die Maßstäbe ein wenig verrutscht. In einem freien Land zu leben ist mir wichtiger, als in einem unfreien Land zu leben, in dem aber diese Urheber und Verwerter ihre Geschäftsmodelle weiter verfolgen können wie gehabt. Da habe ich einfach andere Prioritäten, sorry. Und das Konzept des geistigen Eigentums ist nun mal eine intellektuelle Nullnummer, und Gesetze funktionieren auch nur, wenn sie einem Gerechtigkeitsempfinden entsprechen. Wenn sie nur auf Druck einer besonders laut rufenden Lobby zustandekommen, und die Mehrheit gängeln, werden sie ignoriert. Überraschung!

      1. als in amerika die ersten postflugzeuge flogen, gab es auch grundbesitzer, die weiterhin die bestimmungsgewalt über den luftraum über ihrem land behalten wollten.

        ich finde das auch nachvollziehbar. das war damals eine neue technologie, die dinger können vom himmel fallen, treibstoff verlieren und vormals nicht einsehbare lebensbereiche werden mit hilfe der neuen fluggeräte quasi öffentlich. und wegezoll könnte man doch auch nehmen, schließlich geht es ja um eigentum. vormals durfte man leuten verbieten, das grundstück zu passieren.

        warum soll das auf einmal anders sein? warum sollten die alten gesetze nicht auch für neue maschinen gelten?

        weil ein gesetz eine festlegung ist, nichts gottgegebenes und keine in worte gefasste naturgewalt. die organisierte gemeinschaft regelt mit ihren festlegungen, wie sie sein will.

        der supreme court gewichtete damals das gemeinschaftliche interesse an einer luftfahrt höher als die individuellen interessen der grundbesitzer. deren ängste, ruhebedürfnis und finanzielle interessen wurden geringer bewertet und der unvorhergesehenen technologie ein vernünftiger rahmen gegeben.

        die grundbesitzer konnten ihre rechte nicht wahrnehmen wie gehabt. die welt hatte sich geändert. und glücklicherweise haben gerichte und gesetzgeber diese realität nicht verleugnet.

        .~.

  7. Die Aktion zerplatzt sich doch gleich selbst:
    „wenn diese ihre Interessen bestmöglich vertreten“
    Wenn ist eine Bedingung und bestmöglich ist absolut.
    Da Verlage gegenteilige Interessen habe als Autoren (beide wollen das gleiche Geld), ist bestmöglich nicht möglich.
    Folglich kann die Bedingung nicht erfüllt werden, die Aussage ist hinfällig.

    Q.E.D. hieß das damals im Matheunterricht.

  8. oh mann. ich würde ja gerne mal wissen, was sich die rechteverwerter unter einem „zeitgemäßen“ urheberrecht vorstellen, anstatt dass sie oder die von ihnen vorangeschickten lakaien der pr-agenturen ständig maulen, was nicht gehe. offenbar warten sie darauf, dass ihnen irgendwer mit technischen innovationen aus der misere hilft.

    technische innovationen, die, das wird die geschichte zeigen, organisatorisch in etwa so funktionieren wie die kopiergeräte in der UdSSR (die quasi direkt dem KGB unterstellt waren).

  9. Hier wird das „Urheberrecht“ doch nur instrumentalisiert, damit kritische Inhalte vom Netz genommen werden können, oder zumindest das einstellen zu erschweren und um zusätzlich die User zu kriminalisieren.
    Siehe der kritische Beitrag über das WWF : http://www.youtube.com/watch?v=VC9ZUqA0WsI um mal ein Beispiel zu nennen.
    Diese gekauften Promis haben eh keinen Ahnung um was es geht, genauso wie fast jeder Endverbraucher, der sich sich nicht tagtäglich auf bestimmten Seiten im Internet informiert.

  10. Bei der Zeit und Zeit Online scheint der digital devide quer durch die Redaktion zu gehen. Das ist mir jetzt schon mehrfach aufgefallen. Während Zeit Online eher die Postition der Netzleute vertritt findet man in der Printausgabe zu Netzthemen Sachen, die man fast schon reaktionär nennen könnte.

    1. ist mir auch schon häufiger aufgefallen.
      Ich frage mich, ob das vielleicht ganz bewußt so gemacht wird, um zwei vermeintlich gegensätzliche Rezipientengruppen zu bedienen.

  11. Wir sind die Urheber.
    Alleine diese Schlagzeile halte ich für vermessen.

    Ich bin auch Urheber und fühle mich von diesen Meinungen überhaupt nicht vertreten.

    Dieser Anspruch auf Allgemeingültigkeit, wir sind das und keine anderen, gleich in der Schlagzeile invalidiert den gesamten Beitrag.

    1. sehr gute beobachtung. als würde die position in der informationskette ausschlaggebend für die eigenschaft als urheber. in unserer legislatur ist es immer noch die schöpfungshöhe.

      aber gesetze kann man ja ändern. ich wäre ja auch dafür – aber sicherlich anders, als die urhebereinheitsfront.

      .~.

    2. Genau so ist es. Ich bin auch Urheber und weiß, auf welchen Riesen-Schultern ich Zwerg da stehe, das geht schon bei der Sprache los. Das zu ignorieren und wegbeten zu wollen ist schon eine gewaltige Hybris.

  12. Naja, natürlich gibt es keinen Interessengegensatz zwischen Urhebern und Verwertern oder Arbeitnehmern und Arbeitgebern, deshalb wurden ja z.B. auch keine Gewerkschaften erfunden.
    Das „ihre“ in „wenn diese ihre Interessen bestmöglich vertreten und verteidigen“ bezieht sich übrigens auf die Verlage, Galerien, usw, denn die Interessen der Urheber braucht man in diesem Zusammenhang ja nicht explizit heraus zu stellen. Ist ein bisschen missverständlich formuliert.

  13. Wäre jemand so nett, die Namen als Liste zu veröffentlichen? Damit ich weiß, wessen Produkte ich auf jeden Fall nicht mehr kaufe?
    Ich habe keine Lust mehr irgendwelche Idiot_innen durchzufüttern, die auf Gewaltenteilung und Verhältnismäßigkeit spucken.
    Andere Menschen können auch schauspielen, singen, musizieren und schreiben.

    1. Alice Schwarzer
      Andrea Maria Schenkel
      Andreas Steinhöfel
      Angelika Klüssendorf
      Angelika Overath
      Anna Katharina Hahn
      Anna Mitgutsch
      Annette Pehnt
      Arnold Stadler
      Axel Hacke
      Bastian Bielendorfer
      Benjamin Lebert
      Bernd Schroeder
      Björn Kuhligk
      Charlotte Link
      Charlotte Roche
      Christoph Hein
      Christoph Niemann
      Christoph Peters
      Christoph Ransmayr
      Daniel Kehlmann
      Elke Heidenreich
      Eva Menasse
      Felicitas Hoppe
      Feridun Zaimoglu
      Florian Illies
      Frank Goosen
      Frank Schätzing
      Gerd Koenen
      Günter Wallraff
      Hanns Zischler
      Hans Christoph Buch
      Harriet Köhler
      Helmut Dietl
      Henning Ahrens
      Ines Geipel
      Iny & Elmar Lorentz
      Irina Liebmann
      Jakob Hein
      Jan Faktor
      Jenny Erpenbeck
      Jens Sparschuh
      Joseph von Westphalen
      Julia Franck
      Julia Friedrichs
      Jürgen Flimm
      Karen Duve
      Karl-Heinz Ott
      Katharina Hagena
      Kathrin Schmidt
      Keto von Waberer
      Kurt Drawert
      Lutz Seiler
      Maike Maja Nowak
      Manuel Andrack
      Mario Adorf
      Marion Brasch
      Martin Pollack
      Martin Walser
      Matthias Politycki
      Michael Kobr
      Michael Krüger
      Michael Kumpfmüller
      Michael Lentz
      Michael Mittermeier
      Mirko Bonne
      Moritz Netenjakob
      Moritz Rinke
      Natja Brunckhorst
      Navid Kermani
      Necla Kelek
      Niki Stein
      Norbert Bisky
      Peter Merseburger
      Peter Prange
      Peter Probst
      Peter Stamm
      Peter von Matt
      Peter Wawerzinek
      Rabea Edel
      Ralf Bönt
      Raoul Schrott
      Roger Willemsen
      Ron Markus
      Sibylle Lewitscharoff
      Sven Regener
      Terézia Mora
      Thea Dorn
      Thomas Brussig
      Thomas Glavinic
      Thomas Hettche
      Thomas Lehr
      Thommie Bayer
      Till Lindemann
      Ulrich Peltzer
      Ulrike Draesner
      Uwe Tellkamp
      Uwe Timm
      Vivian Naefe
      Volker Klüpfel

      1. Diese Liste zu aktualisieren wird viel Arbeit machen, es werden ab Freitag wohl einige Zehntausend dazukommen.

      2. Warum diskutieren diese Herrschaften hier eigentlich nie mit? Sind sie sich zu fein dafür? Wollen sie nicht mit dem „Pöbel“ reden, von dem sie hier Garantien auf ihre Einkünfte erwarten? Auf gehts, Frau Schwarzer, Frau Dorn, Herr Tellkamp und Herr Brussig (ha, gerade der!) und Konsorten! Die Zeit der Zentral-Medien, in der das Publikum unterwürfig und demütig den Geistesblitzen einer vermeintlichen Elite lauschen, aber nicht antworten konnte, sind seit ca. 15 Jahrenn vorbei. Das alte Sender-Empfängermodell ist schon lange tot! Aber vielleicht ist das in so mancher Villa ja wirklich noch nicht angekommen, oder die haben keinen Internetanschluß.

    2. Hm… das is cool, ich kenn genau 2 Typen auf der Liste… und bei den beiden krieg ich eh nen Brechreiz wenn ich sie in irgendeiner Form seh oder auch nur Hören muss (Schwarzer… igitt.. die ist eh schon nen Grund jegliches Medium per se ).

      Auf der anderen Seite zeigt mir das auch, das mir gerade „diese“ Urheber nicht egaler sein könnten… wahrscheinlich weil ich von der „Deutschen Kultur“ die sie vertreten eh nichts halte…

      1. Ich kenne ziemlich viele, und den meisten hätte ich mehr Verstand zugetraut ..:(
        Aber gut zu wissen für die Zukunft.

      2. Jup… die Schwarzer ist mir nen Begriff weil sie regelmässig die Frauen in die Scheisse reitet mit ihren mehr als absurden eskapaden und die Roche weil sie irgendwann mal auf MTV glaub ich rumturnte.. oder wars Viva? Ka
        Ansonsten gibts da nur noch n paar Namen die irgendwo mal auftauchen wenn die „wir sind berühmt besonders und super toll“ deppen sich in Berlin oder sonstwo zur Selbstbeweihräucherung treffen.

        Ansonsten, ja ich kenne nur 2 auf der Liste (was nicht heisst das da nicht irgendwer etwas geschrieben oder sonstwie produziert hat das ich irgendwie geartet mal konsumieren musste).
        Da ist nun niemand bei dessen Werke ich freiwillig konsumiert hätte oder wohl konsumieren würde (oder anders formuliert: Ich kenne keine deutsche „Kultur“ der Gegenwart die es wert wäre das ich mich damit beschäftigen müsste)
        Nicht umsonst sind von meinen ~400 Büchern wahrscheinlich nur 20 von Deutschen Autoren geschrieben worden… und das sind die Fachbücher die ich damals fürs Studium brauchte.

        Aber ich lass mich gerne darüber informieren warum ich denn irgendeinen von den Typen kennen müsste, abseits der m( gründe selbstverständlich.

      3. @KrChris Nein, man muss nicht einen der Künstler kennen, um das Recht einer eigenen Einschätzung und Meinung zu haben, und diese auch zu artikulieren. Es hilft nur, Biografien und Werk dieser Menschen zu kennen, um deren Motivation, und Reflexionsvermögen ( bei all den Vorwürfe, „die sind zu blöd zu kapieren, was gut für Sie ist“) abschätzen zu können. Künstler gehen, und nicht erst seit es das Internet gibt, für Ihre Haltung auch mal den Knast, oder verschwinden einfach. Und das nicht damals im Mittelalter, sondern heute, und nicht nur in einem Land der Welt. Einige dieser Künstler, die Du nicht kennst, setzen einen großen Teil Ihrer Zeit dafür ein, verfolgten Kollegen, und übrigens auch verfolgten Bloggern, in anderen Ländern Unterstützung zu organisieren, und diese nicht in Vergessenheit geraten zu lassen. Und nur sehr wenig Zeit, um jenseits Ihres Schaffens , Eigennutz zu generieren. Manchmal sogar in einem Boot mit Verwertern, die dann für die Sache auf Ihr primäres Nutzungsrecht verzichten.
        Schönes Beispiel, übrigens mit Organisiert von Menschen der 1. Runde der Zeit Liste.
        http://www.youtube.com/watch?v=ojOrqSEedtY

      4. Die meisten sind wohl Schriftsteller, und auch wenn man z.B. Sparschuh und Ransmayer nicht kennen _muss_ , hab‘ ich beide mit Gewinn gelesen.

        Manche kennt man, wenn man einen Fernseher sein eigen nennt, Andrack z.B. war jahrelang der Sidekick von Harald Schmidt.

        Aber der einzige, den man mMn tatsächlich kennen sollte, ist Günter Wallraff, “Ganz unten“ und so. Dessen Wirken beschränkt sich in den Auswirkungen nämlich nicht auf den kulturellen Bereich, sondern hatte durchaus handfeste politische Folgen.

        Du hast gefragt ;)

    3. Für die meisten Teilnehmer in diesem Forum oder wie immer sich diese Seite schimpft, ist für die Existenz sorgen wohl ein alltäglicher Vorgang, ganz gleich erstmal wie, die meisten sind mit Sicherheit irgendwo angestellt, gehen ihrer Arbeit nach und erwarten das am Monatsende Geld auf dem Konto ist. Wenn ich als Künstler mit einem hohen Voraufwand eine künstlerische Leistung vollbringe und diese auf den Markt bringe, dann wohl auch um meinen Lebensunterhalt damit zu verdienen. Hier wird teilweise ohne das es offen ausgesprochen wird so argumentiert: Wer Künstler ist hat der Welt all sein Schaffen gefälligst zu schenken, dafür darf er sich dann Künstler nennen und hat gefälligst am Rande des Existenzminimums zu leben.
      Sorry aber für so Leute etwas Kreatives zu tun ist wie Perlen vor die Säue werfen, dann spiele ich meine Musik meinen Kindern und Freunden vor und das wars, wieso soll ich mich an irgendjemand verschenken der mit einem fetten iPhone in der Tasche rumrennt?

      1. Das Problem ist, dass solche Menschen sich von der Urheberrechtsdebatte persönlich angegriffen fühlen. Niemand würde ihnen die Vertretung ihrer legitimer Interessen übel nehmen, wenn das Ziel wirklich ein sachlicher Diskurs ist.

        Dass das Urheberrecht aber ein gigantisches Legitimitätsproblem hat, wenn zu seiner Verteidigung massive Eingriffe in Grund- und Bürgerrechte gefordert werden, ist aber nicht wegzudiskutieren.

        Insofern sind nicht die Anliegen der UrheberInnen illegitim, aber deren Weigerung, Teile der Realität wahrzunehmen und die Weigerung, auf einen zugegeben schwierigen, aber offensichtlich notwendigen Weg der Suche nach Problemlösungen zu gehen: nämlich, wie man die wirtschaftliche Existenz von KünstlerInnen sicherstellen kann, ohne massive Einschränkungen von Grundrechten zu vollziehen.

      2. Weder Künstler noch Verwerter sind der Nabel der Welt. Ein Medium wie das Internet derartig zu beschränken, dass eine winzige Lobby ihren ganz persönlichen maximalen Nutzen daraus ziehen kann, kann es ja wohl nicht sein. Es ist Aufgabe der Verwerter zu verwerten. Wenn diese nicht in der Lage sind, ein funktionierendes Geschäftsmodell zu entwickeln: Pech!

        Wenn du mit deiner Kunst nicht deinen Lebensunterhalt bestreiten kannst, weil entweder deine Kunst zu schlecht ist oder zu speziell oder du den Zeitgeist nicht triffst, dann hast du ebensowenig einen Rechtsanspruch auf Für-den-Mist-bezahlt-werden wie andere Leute, die für ihren Lebensunterhalt ARBEITEN müssen, für die Entlohnung eines Hobbies.

        Nebenbei: ein lesenswerter Beitrag:
        http://www.freitag.de/kultur/1219-schneiden-wir-den-kuchen-neu-an

      3. Sorry aber für so Leute etwas Kreatives zu tun ist wie Perlen vor die Säue werfen, dann spiele ich meine Musik meinen Kindern und Freunden vor und das wars,

        Tu das bitte. Dann jammerst du wenigstens nicht hier rum, dass du davon nicht den Lebensunterhalt bestreiten kannst und suchst dir vielleicht nen richtigen Job. Wüßte auch nicht, wieso man als „Kreativer“ plötzlich Anspruch auf Abnehmer hätte.

  14. Die „Künstler“ die sich nun verzweifelt an ein veraltetes Urheberrecht klammern sind doch einfach nur lächerlich. Von mir aus dürfen diese bis zum bitteren Ende daran festhalten. Sie sollen aber in 10Jahren nicht jammern, wenn andere Künstler die es wagen sich heute schon den neuen Medien zu öffnen ihnen den Rang abgenommen haben. Desweiteren bin ich ja dafür, dass man die heutigen Künstler in zwei Gruppen unterteilen sollte. Die eine Gruppe macht in erster Linie Kunst, weil sie damit Geld verdienen will und wegen nichts anderem. Die zweite Gruppe macht Kunst weil sie Kunst machen will, weil sie sich damit ausdrücken, weil sie damit gehört werden will. Ich denke wenn sich am Schluss nur noch die zweite Gruppe durchsetzen vermag, wird Kunst wieder ein Stück ehrlicher. Ich freue mich darauf!! Weg mit dieser billigen Konsumkunst, hin zur echten Lebenskunst!

    1. Richtig, aber im Kapitalismus darf man sich erst Künstler nennen, wenn man damit Geld verdient. Dabei wird der Preis für ein Schmierbild eine Groschenbiographie oder ein Trallalaliedchen an den Kulturbörsen, bestehend aus öffentlich rechtlichen Anstalten und Kulturkonzernen in die Höhe getrieben. Warum mir im Rundfunk das Buch von XY vorgestellt und hochgelobt wird und nicht das von YZ wird auch weiterhin im Dunkeln und unkritisiert bleiben.

    2. Liebe Maria K. Schon Ihre Annahme von den zwei Gruppen zeigt wie Sie mit Vorurteilen festgefahren und vernagelt sind. Ist das jetzt Neid einer Erfolglosen den Menschen gegenüber die Erfolg haben und an deren Musik, Filme und Bilder sich viele Menschen erfreuen? Muß man annehmen. Sie sind leider etwas abgehoben, sollten sich mal erden und die Realität betrachten. Ich habe den Eindruck, hier sind die Leute versammelt die vor lauter Hirngespinsten den Bezug zur Realität verloren haben. Es ist schon eine Unverschämtheit wie man hier kreative Arbeit betrachtet.

      1. Lieber Herr Oskar, der Adorno und seine Ansichten über unsere oft sehr seichte Kulturindustrie sind Ihnen doch sicher ein Begriff. Falls aber nicht, lesen Sie sich’s ruhig mal durch…

    3. Ich füchte die Kulturindiustrie kann man durch das Internet nicht vernichten. Effektiv sind wir sowieso eine Kolonie der amerikanischen Konzerne.und des für den amerikanischen Markt produzierten Contents.

      Echte Künstler machen sowieso Kunst nur um der Kunst willen, was natürlich nicht die Überlebensfrage löst. All diese „Künstler“ existieren, weil ihnen parastaatliche Organisationen Schützenhilfe leisten. Und selbst eine Opernsängerin hat sich keine private Gesangsausbildung geleistet sondern das für den Steuerzahler teuerste Studium, auf hochsubventionierten Bühnen.

  15. Das Beste wäre mal eine zeitlang auf den Genuss jeglicher Kultur zu verzichten, also keine Zeitungen, CD’s, Bücher, Pay-TV Sender, Konzerte, Sportveranstaltungen uvm.
    Das Meiste davon ist eh nur Müll und Mainstream…
    Wie schon mehrfach erwähnt wäre ein genereller Konsumverzicht das probate Mittel um dieses System endlich in die Knie zu zwingen.

    1. Bei Urhebern wurde die Initiative eines “ Black days“ bereits diskutiert, allerdings als nicht machbar verworfen, weil die sozialen Einschränkung dieses Tages zu enorm und unverantwortlich wären, die Verwerter dies ja finanziell tragen müssten, und hunderte Millionen von Verlust wohl kaum für dieses Aktion in Kauf nehmen würden. Kein TV, Kein Zeitung, kein Kino, kein Theater kein Buch, keine Musik, kein etc. etc. etc. Irgendwoher müssen die 100 Mrd / Euro Dt /anno Kreativwirtschaft ja her kommen, um die Umverteilung dieses Geldes geht es ja. Rechne dies mal auf Dich individuell runter, und schränk Dich entsprechend ein. Ist doch prima, wenn dies auf Seiten der Nutzer freiwillig und individuell gemacht wird. Viel Spaß.

  16. Interessant ist, wer den Aufruf initiiert hat. Matthias Landwehr, der als Koordinatior des Aufrufs nun „V.i.S.d.P.“ der Internetseite auftritt, ist Literaturagent. http://www.cicero.de/salon/der-agent/45821

    „Die Vorschussmafia“, die hohe Vorabzahlungen für Autoren raushandelt und anteilig daran verdient.

    Und darum geht es bei dieser Debatte. Diesen Autoren und ihren Agenten ist daran gelegen, den Zugang zu „Content“ zu beschränken und die Auswahl, was die Leser kaufen sollen in ihrer Hand zu behalten. Nur dann können sie die hohen, sechsstelligen Vorschüssen, wie sie ja sogar für „Newkommer“ wie Julia Schramm kolportiert werden, aushandeln. Da hat sich ein komplett anderes Geschäftsmodell breitgemacht. Es wird vorab gezahlt und die Verlage haben die Aufgabe durch Marketing den Vorschuss in Verkaufszahlen umzuwandeln. Ein pay-per-view würde das Geschäft der Literaturagenten und ihrer Autoren, die praktisch durch dass Vorschusswesen immer im „Soll“ stehen und abhängig sind, zu Grunde richten.

  17. Daß ausgerechnet Roger Willemsen sich dafür einspannen läßt …

    Nachdem er nur kurz nach seinem pointierten Rant über die Talkshowschwemme im Ersten bei „Anne Will“ saß und den Kindergeburtstag mitfeierte, ein erneuter Aussetzer.

    1. Ach, Willemsen.

      Ich hätte vor allem Thea Dorn für vernünftiger gehalten, als sich für so etwas einspannen zu lassen.

      1. lol. Gerade Thea Dorn überrascht mich auf der Liste nicht.

        Aber durchaus ein paar anderen Namen hätte ich mehr Reflektion über das Thema zugetraut.

        Der offene Brief ist wieder mal erschreckend inhalstleer und drückt sich vor der eigentlichen Diskussion. Die Angst der Priviligierten.

  18. Vielleicht sollten solche „Debattenbeiträge“ zukünftig auch auf der Webseite abrufbar sein. Was bringt eine Diskussion wenn sie nicht mit der Gegenseite geführt, sondern nur in die Echokammer gebrüllt wird? Kann mir jemand hier zufällig seine ZEITung zuschicken, wenn er damit fertig ist? Gerne auch nicht auf toten Bäumen.

    Es ist bezeichnend wie in Beitrag offensichtlich absolut bewußt Begriffe wie „Diebstahl“ und „Eigentum“ stigmatisierend benutzt werden. Ich finde es unerhöhrt, beschämend und absolut unangebracht wie unreflektiert die Diskussion inzwischen von „Journalisten“ befeuert wird.

    Ich kann ja noch nachvollziehen, wenn irgend ein dahergelaufener Regener, der sein Leben lang nichts anderes gemacht hat als in Mikrofone zu singen, ankommt und unreflektiert Begriffe und Ideen verschwurbelt und mißbraucht. Aber Journalisten, welche diese Kampagnen hier und im Handelsblatt offensichtlich unterstützen, sollten es eigentlich besser wissen – und sie wissen es vermutlich sogar besser und mißbrauchen diese Begriffe ganz bewußt.

    Die Diskussion driftet zur Zeit in eine Richtung an deren Ende ein großer Abgrund ist. Anstelle von kritischem Dialog verhärten sich die Fronten zur Zeit. Am Ende dieses Weges ist auf jeden Fall nichts Gutes. Weder für die Urheber, die Verwerter, die Kunden, die Fans noch für sonstwen. Dieser Konflikt hat das Zeug zu einer kulturellen Auseinandersetzung historischem Ausmaßes zu werden, vergleichbar mit den Umwälzungen die die Erfindung des Buchdruckes oder die Industrualiserung mit sich brachten. Noch haben wir die Möglichkeit größere Verwerfungen, sowohl sozialer als auch wirtschaftlicher Natur zu verhindern. Sollte die Debatte sich weiter so radikalisieren ist die Frist dafür bald abgelaufen.

    1. Für mich ist die Urheberrechtsdebatte auch ein stellvertreter Krieg, zwischen denen die ihre Pfründe sichern wollen, und denen die ein ganz neues Gesellschaftssystem umsetzen wollen.
      Wie das ausgeht hatten wir ja „68“ auch schon.
      Im Zweifel wird der Ottonormalverbraucher alles beim Alten belassen wollen….

    2. Es liegt doch ganz offensichtlich im Interesse der Fädchenzieher, das Internet endlich unter Kontrolle zu bekommen. Spätestens der arabische Frühling war Lehre genug, dass man freie Kommunikation keinesfalls noch länger dulden kann, wenn man sich nicht selbst der Gefahr aussetzen will, irgendwann die Kontrolle abzugeben. Organisierter Pöbel gegen die Macht einiger weniger Familien – es wird geschraubt wo es nur geht.

      Zensurinfrastruktur ist der zwingende erste Schritt. Die „Urheberverwerterseite“ hat man mit im Boot, da diese so einfach ihre Pfründe sichern können, und die (Sicherheits-)Politiker freuen sich über Strafverfolgungsmöglichkeiten. Die Kinderpornoterroristensau wird ja auch immer wieder mal durchs Dorf getrieben – so bauernfängt man noch den einen oder anderen unbescholtenen Bürger („da kann man doch nichts gegen haben“).

      Das große Bild dahinter: das Internet MUSS an die Leine!

  19. Es ist wirklich rührend (schnief), wie man sich hier Sorgen um die Künstler macht, obwohl man doch eigentlich ganz andere Interessen hat, nämlich den Rechtsstatus der Urheber abzusenken. Immerhin, ja das ist richtig, das Heranschmeißen der Verwerter, und die plötzliche Inszenierung einer Front „ Urheber und Verwerter „ in einen Boot ist grotesk. Natürlich bieten neue digitale Wertschöpfungsketten enorme Chancen für die Urheber, sich in eine bessere Position zu Verwertern zu stellen. Aber, auch wenn Ihr das meint, Kreative sind nicht ganz so blöd, wie Ihr denkt, und durchschauen das sehr gut. Also ist keine Belehrung dieser Art notwendig. Zur Kulturflaterate, und anderen Zeug, dass immer wieder als Worthülle als Lösung durch die Gegend geschmissen wird. Man ist ja gewillt, sich das neutral anzuschauen, nur gibst da nichts anzuschauen, denn im dem Augenblick, wo es konkret werden soll, ist selbst die Hülle ganz dünn, und innen außer viel Luft nur die Gewissheit, dass so etwas immer nur mit einer Einschränkung des Selbstbestimmungsrechtes des Urhebers einhergeht, und mit enormen Problemen was den Datenschutz angeht. Zumindest habe ich bisjetzt nur einen Vortrag mit Substanz dazu gehört, und der beschäftigte sich genau mit diesen Sachverhalten. Wieso fällt es den Vertretern dieser „ Bezahl“ Möglichkeiten so schwer, mit Berechnungen und Ausführungen, wie denn das nun konkret funktionieren soll, an die Öffentlichkeit zu gehen? Irgendwann muss auch mal geliefert werden, und nicht nur auf irgendwelches Zeug quer verwiesen werden. Ich les das gerne und Ergebnisoffen, also bitte liefern, ist ja nach Jahren der Streuung dieser Floskel nicht zuviel verlangt. Bis dahin sollte man Inhaltslose Worthüllen aussen vorlassen, dass würde einen ernstgemeinten Interessenausgleich behilflich sein, und die Diskussion beschleunigen.
    Sorry falls der Beitrag 2 mal eingestellt werden ist,im Falle, dass die 1. Einstellung doch nicht verschollsen ist…..

    1. Zur sogenannten Kulturflatrate empfehle ich die Lektüre von Philippe Aigrains Buch „Sharing“, erschienen bei Amsterdam University Press und auch als Download online verfügbar unter http://www.sharing-thebook.com. Er entwickelt dort ein sehr detailliertes Modell auf Basis empirischer Studien, das als Diskussionsgrundlage dienen könnte.

      1. Ich empfehle folgenden Link, falls sich jemand tatsächlich dafür interessiert, in welchem Spannungsfeld sich Urheber zu Verwertern und Piraterie befinden,
        http://www.regieverband.de/de_DE/magazine/166173/index
        Vielleicht hilft es, von der Annahme abzusehen, dass Urheber Schafe sind, die dümmlich von Irgendwelchen Verwertern mit geistig einschränkten Drogen gefüttert werden.

      2. Zitat von der verlinkten Seite:

        „Doch anstatt die Urheber politisch darin zu unterstützen, das Urhebervertragsrecht zu verbessern und etwa Buyout-Verträge einzuschränken, wird dieser Missstand von Netzaktivisten als Rechtfertigung für eine weitere Hintertreibung der Rechte und des Vergütungsanspruchs von Urhebern genommen.“

        Mein Fresse, das ist doch genau das, was die Piraten seit längerem fordern: gerechtere Vergütung für Kreative bei Absenkung des Schutz der Werkmittler und Privilegierung des großteils der Bevölkerung ohne die Vergütung zu schmälern.

      3. Wo ist Eure Zusammenfassung ? Genau das meine ich mit hingeschmissenen Querverweisen, an den man sich bödsinnig abarbeiten soll.Sorry, Ihr wollt massiv etwa von anderen, die anderen nicht von Euch, und müsst überzeugen und in qualitaive Vorleistung gehen , und nicht andere sich mit 243 Seiten irgendwas abspeisen an denen sie sich abarbeiten sollen.Ich würde mir unredlich vorkommen, so etwas hinzuschmeißen, und nicht selbst die relevanten Passagen in lesbarer Form und Menge vorzubereiten. Zwischenzeitlich ist die Eieruhr für solche Spielchen echt abgelaufen. Du hast es doch gelesen, stell doch einfach eine 2 Seitige Zusamenfassung zur Verfügung, so wie man das in jeden professionellen Projektablauf macht.,

      4. @ada: auch wenn ich es nicht so sehe, dass „wir“ hier in „Vorleistung“ gehen müssen, tun „wir“ und andere wie zum Beispiel Marcel Weiß auf neunetz das ständig. So ist z.B. weiter oben schon mein Artikel in ZEIT Online verlinkt, noch knapper werden zentrale Punkte von Aigrains Buch auf Slideshare zusammengefasst.

        Was aber nicht geht: detailliert-konkrete Vorschläge verlangen und sich dann weigern, detailliert konkrete Vorschläge zu lesen.

  20. „Das Urheberrecht ermöglicht, dass wir Künstler und Autoren von unserer Arbeit leben können“ (von http://www.wir-sind-die-urheber.de/) ist, natuerlich, Bullshit.
    Das Urheberrecht hat so ziemlich gar nichts mit Vermarktung zu tun, 90% aller Freizeitmusiker koennten von ihrer Musik gar nicht leben, bei Schauspielern und Schriftstellern ist das ja nicht viel anders.

    Dass die Handvoll, die tatsaechlich (wie Regener) vom Geld ihrer Fans leben koennen, das als den Normalfall darstellt, zeigt bereits, wie weit von der Realitaet sie sich entfernt haben.

  21. Ich hätte nie gedacht, wieviele Menschen es gibt, die wichtig finden, etwas frei kopieren zu dürfen. Wir haben in Deutschland Drogenmissbrauch, Verkehrstote…. Da kümmert sich keiner drum.
    Ich verstehe Atomgegner, Pazifisten, … aber die, die für die Rechte der Raukopierer kämpfen??? Wo haben die ihren Horizont?
    Familien mit Kindern brauchen keine DVDs, Internet Videos, MP3 und keine 40 Fernsehprogramme. Die brauchen Zeit, die sie mit Ihren Kindern verbringen können. So könnte Zukunft entstehen.

    1. Gerade deine angesprochenen Familien haben doch die Breitbandbildschirme und DVD’s und das in Massen….
      Die Leute haben doch gar keine Zeit mehr für ihre Kinder, denn sie müssen meist beide arbeiten um den notwendigen Konsum für ihre Kiddies sicherzustellen…
      Außerdem geht es hier NICHT um Raubkopierer, das dürftest Du eigentlich längst begriffen haben, wenn Du nur einem Bruchteil der hier niedergeschriebenen Konversation gefolgt wärst…..

    2. … aber die, die für die Rechte der Raukopierer kämpfen???

      Die kenn ich nicht. Wen ich allerdings kenne, sind Leute, die sich gegen eine Totalüberwachung sämtlicher Kommunikation wehren, nur weil ein paar Fuzzis meinen, so kämen ein paar Cent merh zusammen.

  22. Ich habe mir mal die Namen der 100 rauskopiert und als Steckzettel an die Wand gehängt. Da unsere Kulturelite es wohl nicht versteht, werde ich nun damit beginnen, die Ergüsse dieser Menschen zu boykottieren, ihnen keinen Cent meines Geldes zukommen lassen und dies auch im Freundes-, Bekannten- und Familienkreis propagieren.

    Also keine Bücher mehr von Frau Roche oder Frau Heidenreich oder Herrn Hacke, keine Filme mit Herrn Adorf oder von Herrn Dietl, bei Mittermeier wird weggeschaut, Wallraff wird ausgelacht und Willemsen ignoriert. Was ich von denen teilweise schon besitze, tu ich in einen Karton und lasse es im Keller vergammeln.

    Tut mir leid, aber ich meine es ernst. Wenn mir jemand mit irgendwas von diesen Leuten kommt, rufe ich „Igitt“ und tu es in den Papierkorb rein oder in die Keller-Gammel-Kiste. So einfach ist das. Irgendwann sterben diese Figuren und keinen interessiert es mehr, was sie gesagt, gedacht oder gefilmt haben. Und dafür können sie sich dann selber auf die verwesten Schultern klopfen. Ich werde es ganz gewiss nicht mehr tun – von wegen „Gier oder Geiz“ – geize ich eben mal mit meiner Zeit, die ich dafür aufwenden müsste, um den ganzen Quatsch zu konsumieren.

    1. Ich werde das wohl auch so handhaben.

      Das tragische dabei: Wenn Boykotte zu einem Umsatzrückgang bei diesen Leuten führen, glauben sie wahrscheinlich, dass „mal wieder das böse Internet daran schuld“ wäre, und dass man also dringend mehr überwachen und zensieren müsse.

      In dem Fall lassen wir sie halt in ihrer Ecke vor sich hinzetern, wie den alten Uhl auch. Und bemitleiden wir sie.

      Dagegen gibt es ja durchaus Künstler, die nach dem Motto vorgehen: „Wahre Fans werden unsere CDs/Bücher/Fanartikel etc. gerne kaufen. Also machen wir Kunst, von der wir überzeugt sind, und werben dann um die Leute, statt sie zu gängeln.“ Klar, solche Leute findet man eher selten in den Mühlen der Mainstreamkulturindustrie.

      Ein gutes Beispiel ist aber Bruno Kramm, ein Musiker / Musikproduzent, der derzeit auch bei den Piraten ziemlich aktiv ist. Übrigens: Kramms eigene Band „Das Ich“ ist wirklich empfehlenswert. Wer auf sehr eigenartige Musik steht, sollte da ruhig mal reinhören – und sich nicht so schnell abschrecken lassen ;-)

  23. Wenn man schon die These aufstellt die Front zwischen Künstlern und Verwertern sei am Bröckeln, sollte man sie schon irgendwie belegen. Letztlich ist es nur eine gegenstandlose Behauptung, für die sich hier kein einziges Argument findet. Da war wohl der Wunsch der Vater des Gedankens.

  24. Ist ja schon richtig, dem Zeit-Aufruf vorzuwerfen, dass er keine konstruktiven Vorschläge zur Debatte macht. Immer zu wiederholen, dass solche Künstler einfach nicht einsehen, dass ihre Interessen nicht die selben wie die der Verwerter sind, ist aber doch genauso unproduktiv. Die haben mit ihren Verwertern Verträge geschlossen und werden schon wissen warum, können aber zumindest besser als ich und die meisten Kommentierer hier beurteilen, wie die Interessenlage zwischen Autor und Verleger oder Musiker und Produzenten aussieht.
    Es geht hier doch um einen Interessenkonflikt zwischen Leuten die auf ihr (meiner Meinung nach legitimes) Recht pochen für die Nutzung der Produkte ihrer Arbeit bezahlt zu werden und Leuten, die die technischen Möglichkeiten haben und nutzen, dieses Recht zu umgehen. Und dieses ganze „liebe Künstler, ihr habt da was nicht verstanden oder werdet von euren Verwertern manipuliert“ ändert an diesem Interessengegensatz doch nichts.

    1. Es wird aber immer das legitime Recht der VerbraucherInnen übersehen, auch ein faires Angebot zu bekommen. Die allermeisten WOLLEN ja für Inhalte bezahlen. Es ist aber Missachtung der legitimen Interessen von NutzerInnen, wenn:

      * Ich digitale Bücher ausschließlich mit Digital Restrictions Management kaufen soll
      * ich keine Bücher mehr verleihen oder weiterverschenken darf.
      * ich mir jeden Abend beim Anschauen einer DVD jederzeit wieder erklären lassen muss, dass ich ein Verbrecher bin.
      * darüber hinaus nicht die blöden Trailer oder Werbefilmchen überspringen darf, bevor ich den von mir gekauften Film gucken darf
      * sich die Industrie erdreistet, mir vorzuschreiben, was ich mit meiner bezahlten Hardware zu tun, aber vor allem zu unterlassen habe
      * ich urheberrechtlich geschützte Inhalte kaufen möchte, aber kein Angebot dafür bekomme, weil es sich für die Rechteinhaber nicht rechnet, mir ein Werk anzubieten, mir aber trotzdem das Kopieren verbietet und mich damit letztlich vom legitimen Konsum eines Werkes ausschließt. Bzw.: noch viel schlimmer: die Erhaltung für die Nachwelt bei alten Filmdokumenten teilweise durch nicht gewährte Rechte unmöglich gemacht wird.
      * mir ununterbrochen erklärt, dass ich alte Disneygeschichten, die aus der großen kulturellen Almende der Menschheit inspiriert sind, nicht Teil dieser Almende werden dürfen, weil das sonst Enteignung wäre.

      Wenn all diese oberen Probleme gelöst, bzw. die absurden Forderungen fallengelassen werden, dann können wir gerne über eine Stärkung des Urheberrechts reden, bei dem ich mir dann auch sicher bin, dass die Akzeptanz deutlich zugenommen haben wird.

      1. Ich stimme dir zu, dass einige deiner Punkte tatsächlich problematisch sind und zu recht angeprangert werden (vor allem die in Zusammenhang allzulanger Schutzfristen stehenden Probleme).
        Andere Punkte finde ich nervig (nichtüberspringbare Werbung und „Böse Raubkopierer“-Filmchen), sehe ich aber nicht als drängendstes gesellschaftspolitisches Problem an. Wiederum andere verstehe ich nicht (wer hat denn schonmal für das Verleihen eines Buches eine Abmahnung kassiert?).
        Deine These, dass die allermeisten ja für Inhalte bezahlen wollen, ist nunmal schwer zu be- oder widerlegen. Wir wissen beide nicht ob, sollte einmal ein Vertriebsmodell nach deinen Wünschen existieren, nicht immernoch haufenweise Leute kostenfrei sharen und saugen, einfach weil die technischen Möglichkeiten dafür ja weiterhin existieren. Ich denke, dass man von den Künstlern und Verwerter ein bisschen viel verlangt wenn man argumentiert, „regt euch nicht auf und erfüllt erstmal unsere Forderungen, dann erfüllen wir wahrscheinlich auch eure“.

      2. @gelu: nicht für Buch, aber es gibt rechtliche Auseinandersetzungen zu häuf um den Weiterverkauf von Software.

      3. @Gelu

        du hast natürlich insofern Recht, dass ich nur für mich und nicht für alle anderen sprechen kann. Daher ist es tatsächlich erstmal eine These, dass Menschen für Inhalte bezahlen wollen. Lass mich dennoch Gründe aufführen, weshalb ich glaube, dass dem so ist:

        – Menschen haben natürlich auch ein Interesse daran, dass es auch in Zukunft kulturelle Inhalte gibt und wissen, dass dies nachhaltig gefördert sein muss (das trifft sicher nicht die Masse, aber natürlich ist das intuitiv schon da: liebe ich ein Werk und will ich mehr solcher Werke, dann geb ich auch als Fan jede Menge Geld für aus).
        – Menschen wollen nicht den (zeitlichen) Aufwand auf sich nehmen, alles um jeden Preis irgendwo sich kostenlos zu besorgen. Ist ein kostenpflichtiges Angebot schneller, bequemer, effizienter, dann geben sie Geld dafür aus.
        – praktisches Beispiel: Als es Musik bei iTunes zu kaufen gab, sind die Umsätze im Internet mit legalen Angeboten ordentlich angestiegen. Den richtigen Boom gab es aber erst in dem Moment, in dem lästige DRM-Mechanismen weggefallen sind, Amazon die Musik als MP3 verkauft hat und die Kunden auch keine Befürchtung mehr haben mussten, dass ihre Inhalte mit dem Abschalten von DRM-Servern von heute auf morgen wertlos werden. – dabei ist es immer noch viel einfacher, illegal kopierte Musik in guter Qualität im Netz zu finden, als Filme oder eBooks.

        Das mit dem Verleihen von Büchern meinte ich übrigens explizit auf den eBook-Markt bezogen. Mit dem Kauf der Kindle-Edition eines Buches bei Amazon willigst du in Lizenzbedingungen, aber auch technische Einschränkungen ein, die es dir nicht erlauben, ein dort erworbenes Buch an Freunde weiterzuverleihen. Man mag gerne darüber diskutieren ob das legitim ist, aber zunächst einmal ist es ein Rückschritt für die Interessen der Verbraucher.

        Und zuletzt: wie gesagt, ich kann nur für mich sprechen und daher sollte ich die Punkte, die ich angesprochen habe nicht als „Forderungen“ bezeichnen. Es handelt sich vielmehr um die Probleme, bei denen ich glaube, dass sie vorrangig eine Rolle dafür spielen, dass die Akzeptanz des Urheberrechts bei den Menschen verliert. Das sind also keine Forderungen. So wie Kunden oder Wähler keine „Forderungen“ stellen, sondern sich nach anderen Angeboten oder nach anderen Wahloptionen umschauen, oder eben gar nicht mehr für etwas interessieren.

        Aus meiner Sicht ist es eine Argumentation also im Interesse der Künstlerinnen und Künstler. Sicher müssen die nicht all diese Probleme genauso sehen, aber damit beschäftigen, ob etwas oder wie viel an diesen Problemen dran ist, das sollten sie aus eigenem Interesse. Weil niemand kann die Leute einfach so dazu bewegen, mit irgendwelchen Kopien aufzuhören…

  25. Schade, wenn ein Geschäftsmodell nicht mehr funktioniert – also die Kontrolle der Kopie (in Papierform oder per CD ging das ja recht gut). Rumjammern ist aber nicht die Lösung – die Unterschreiber sollten sich an einem neuen geschäftsmodell versuchen. Das alte stirbt gerade, akzeptiert es einfach.
    Die Setzer in den Zeitungshäusern fanden es auch nicht toll, dass Ihr Job sich nachhaltig durch neue Drucktechnik geändert hat.

  26. Wenn man sich die Künstler, die mit Foto aufgeführt sind mal anschaut, bemerkt dann, dass das größtenteils Schriftsteller sind. Sind die Schriftsteller wirklich so sehr vom Internet betroffen? Bei Musikern wäre es noch vertretbar, aber das Internet macht es doch eigentlich viel einfacher, z.B. einen selbstverfassten Text nach Kopien zu überprüfen. Wobei die Zeit wahrscheinlich genau das nicht will, denn die ganze Aktion ist ja schon viel zu oft dagewesen.

    1. jein.

      in der printbranche sind es zuerst die globen und landkarten gewesen, die nachschlagewerke, self-help-titel, loseblattsammlungen.

      belletristik tut sich mit dem umzug in eine andere verpackung bisher noch recht schwer. in amerika ist das schon anders.

      und keiner traut sich, das erzählende fach mal in die neue welt zu hieven. irgendwann mal kommt geld aus einer anderen branche und erschließt den markt des erzählens von morgen. das ist eine von vielen schlangen, auf die die kaninchen starren, solange sie noch können.

      .~.

      1. „globen, und landkarten, nachschlagewerke und self-help-titel“

        Ja das sind die Buecher die zuerst ins Netz gewandert sind. Aber eben nicht durch Raubkopien (oder sonstige Urheberrechtsverletzungen), sondern hier hat die klassische Papierform eben Konkurrenz im Netz gefunden.

        Und in gewisser Weise geht das auch der Belletristik so: Diese hat mit den neuen Medien eben starke Konkurrenz um die begrenzte Aufmerksamkeit der Leser gefunden. Daraus folgt auch, dass mit Buechern weniger verdient wird, keine Frage und das ist aus sich von Schriftstellern und Autoren natuerlich doof. Hat aber nichts mit Urheberrechtsverletzung, sondern mit Marktanteilsverlust (vor allem in der Waehrung Aufmerksamkeitszeit) zu tun. Traurig, aber bitte darum keine Krokodilstraenen beim Urheberrecht.

        Uebrigens verdienen inzwischen einige Schriftseller (und sicher auch einige der Unterzeichner) ziemlich gut, am Tingeln und Lesungenabhalten. Das bleibt ihnen auch weiterhin unbenommen.

        1. das war auch nicht die frage.

          jaschah wollte darüber sprechen, ob „denn die schriftsteller wirklich so sehr vom internet betroffen“ seien.

          diese frage wollte ich aus sicht der verwerter beantworten.

          .~.

    2. dieses „immer mehr“ geht aber viel langsamer von statten, als in den beiden branchen vorher (audio und video). daher finde ich die frage schon berechtigt.

      sie haben zwar recht mit der verdienststruktur, so richtig beantwortet haben sie die frage meiner meinung nach aber nicht.

      .~.

  27. Gerade der Soboczyski-Kommentar zeigt die Verlogenheit der Kampagne, die KünstlerInnen werden hier instrumentalisiert:

    „Sie zielen nicht auf bereits diskutierte Modelle wie etwa Kultur-Flatrates oder freiwillige Bezahlsysteme, die das Urheberrecht ersetzen könnten, sondern unmissverständlich auf die Stärkung desselben unter den neuen digitalen Gegebenheiten – mit welchen Mitteln auch immer.”

    Das ist von Netzpolitik richtig zitiert, nicht aber von Soboczynsi, der sowohl die Ablehnung von Kulturflatrate als auch die Radikalität des „mit welchen Mitteln auch immer“ schlicht erfindet, weil der von den KünstlerInnen unterzeichnete Text das weder wörtlich enthält noch inhaltlich hergibt. Erst Soboczynski macht dieses Manifest mit seiner Rahmenerzählung zum Problem für NetzpolitikerInnen.

    1. ach ja, soboczynski. ich musste damals seine „schonende abwehr verliebter frauen“ lesen. kann mich glücklicherweise kaum noch daran erinnern.

      .~.

  28. Hmmh, Ich freu mich ja immer wenn freie Software wie z.B. jquery (jquery.org) auf http://www.wir-sind-die-urheber.de/ zum Einsatz kommt, aber korrigiert mich, scheinbar scheint das bisherige Copyright dann doch nicht ganz so einfach zu sein – auch für die „Urheber“…

    Man kann bei jquery entweder die MIT oder GPL/Copyleft Lizenz wählen… http://jquery.org/license/

    Auszug aus der MIT Lizenz: The above copyright notice and this permission notice shall be included in all copies or substantial portions of the Software.

    Auzug aus der GPL/Copyleft: The second section of version 2 and the fifth section of version 3 also require giving „all recipients a copy of this License along with the Program“.

    Ich vermiss irgendwie beides…

    1. das liegt daran, dass sie die erste zeile des minifizierten jquery-scripts, der dort verlinkt ist, offensichtlich nicht gelesen haben. dort wird auf die lizenz hingewiesen:

      /*! jQuery v1.7 jquery.com | jquery.org/license */

      .~.

      1. Ich weiß Haarspaltereien, aber ich bin mir nicht sicher, dass das einfach auslangt:

        http://de.wikipedia.org/wiki/MIT-Lizenz

        Find ich recht deutlich was angegeben werden muss. Ein Art „stfw“ ist da schon arg grenzwertig.

        Wenn ich die GPL nehmen würde wär’s bei JS imho noch schwieriger. JS wird bei mir auf dem Rechner ausgeführt, sprich wird „distributed“ (verteilt), eigentlich müsste dann auf die GPL auf meinem Rechner hingewiesen werden.

        Wie gesagt, Haarspaltereien, aber Programmierer mögen zwar im Grunde keine Künstler sein, aber Urheber auch wenn sie ihre Werk frei kopierbar machen, sind sie trotzdem.

        1. nene, schon bevor man tfw s-en muss, befindet sich der hinweis in ihren browsercache.

          aber egal – haare werden durch spalten nicht mehr, nur dünner ;-)

          .~.

      2. *lach* ja, da ist was dran.

        Nur langt imho der Hinweis (auch im Browsercache) auf ’ne Seite, die weiterverweist nicht aus, da die Lizenzen beide explizit etwas anderes aussagen. Wie gesagt, das mit dem Copyright ist manchmal vertrackt, scheinbar auf für Urheber (obwohl die eigentlich gleich mit gutem Bsp. vorangehen müssten):-D

        Lass uns uns auf „wir einigen uns, dass wir uneins sind“ einigen… ;-)

  29. Sämtliche Künstler, die sich so kompromisslos für Internetzensur und implizit Informationsbeschränkung aussprechen, bitte ebenso kompromisslos mit Boykott bestrafen!

  30. Das eigentliche Problem was hier Diskutiert werden sollte, ist nicht, das die Verwerter nicht zahlen oder und die Künstler nicht genug entlohnt werden. Der Fehler liegt hier allerin an den „Verlagen, Galerien, Produzenten oder Verwertungsgesellschaften“ die sich die kompletten Gewinne einstreichen. Wenn der Künstler gerecht entlont werden solle und der Verwerter einen gerechten Preis zahlen soll dann sollten die erwähnten Gesellschaften einfach mal ihren Geiz und Gier runterschrauben und das problem ist gelöst. Solche Unternehmen sollte die Gewinnspanne Gesetzlich eingeschränkt werden! Und wozu muss es immer zig an Zwischenhändlern geben? Das ist doch das eig. Problem und das nicht nur in der Verwertungsindustrie.

  31. Die Frage des Urheberrechts ist im Grunde eine Frage ob wir bereit sind eine „Elite“ zu akzeptieren und zu belohnen die es versäumt hat sich an die veränderten Bedingungen eines neuen Zeitalters anzupassen. Es sind Leute die wie vor hundert Jahren Bücher auf Papier drucken weil sie Angst haben neue Pfade zu anzulegen und etwas zu riskieren etwas was für einen kreativen Menschen eigentlich einer Beleidigung gleichkommen sollte. Es ist auch eine Frage was wir unter Kunst und Eigentum verstehen. Was ist Kunst und gibt es Kunst? Und ist das was ich mir ausdenke und realisiere automatisch Eigentum oder einfach nur etwas was ich jetzt auch verstehen kann weil viele andere Menschen vorher mir die Mittel dafür mitgegeben haben. Ich für meinen Teil bin kreativ aber ich verbinde mein Schaffen nicht mit dem ominösen Begriff Kunst denn meinem Empfinden nach ist entweder alles Kunst oder es gibt keine Kunst. Ein Blatt an einem Baum ist für einen Gläubigen Menschen Kunst für andere ist es Natur aber ist die Natur ein Künstler? ein Joghurtbecher ist für manche Kunst für andere ist es wie ein Blatt am Baum beides wird erschaffen und lässt sich manipulieren ist also Gentechnik auch Kunst? müssen wir Patente auf Gentechnik also deshalb hinnehmen weil wir unbedingt einem „Urheber“ eine Idee bezahlen müssen? Es ist doch eine ganz einfache Frage sind Menschen bereit zu geben ohne gleichzeitig anderen etwas zu nehmen? Also ich bin dazu Tag täglich bereit, ich gebe wenn ich etwas geben kann und ich bekomme immer mehr zurück als ich gab.
    Wenn niemand nach diesem Prinzip leben würde wäre wir alle nur Staub im Wind.

  32. Die „Künstler“ wollen also ihre „Lizenz zum Gelddrucken“ behalten, es war ja wohl auch nichts anderes zu Erwarten.
    Wenn ich auch meine Arbeit Digital Verviefältigen und danach mehrfach Verkaufen könnte , bräuchte ich auch nur noch 1 Tag in der Woche zu Arbeiten.
    Ich würde dieses Urheber Prinzip mit 70 jährigen Vollschutz daher auf die gesamte Wirtschaft und jedes Produkt Ausdehnen und unsere Krisen und Arbeitslose wären „Schnee von Gestern“ !!!
    Hier wurde das Prinzip schon mal mit einem Fahrrad getestet
    „Mein Rad“
    http://www.137b.org/?p=2445

  33. Interessant wie häufig hier vermutet wird, dir prominenten Unterzeichner hätten sich einspannen oder gar kaufen lassen. Eine eigene qualifizierte Meinung zu haben wird anderen anscheinend nicht zugetraut. Das ist schade und disqualifiziert eigentlich den, der so etwas schreibt.
    An anderer Stelle wird bemängelt, dass nur wenige der unterzeichnenden Urheber bekannt (prominent) sind. Selbst diesen Kommentatoren, die offensichtlich voller Missgunst sind gegen die „Künstler, die sich faul auf ihren Erfolgen ausruhen können“ – davon gibt es sehr wenige bis gar keinen, sollte hier klar werden, dass eine Aufgabe des Urheberrechtes bei den Heerscharen von nicht so prominenten Künstlern, die in der Nahrungskette unter den Prominenten Gesichtern stehen, absolut existenzbedrohend ist. Musiker, Grafiker, Texter usw, die ganzen nicht so bekannten Zulieferer, die sich intensiv um Meisterschaft in ihrem Metier bemühen, die in der Tiefe ihrer Kenntnisse und Erfahrung unabdingbar für kulturelle Vielfalt sind, werden die ersten sein, die eingehen. Und der Text wird von diesen Menschen unterschrieben. Es ist ganz einfach: Wenn der Garten nicht mehr gewässert wird, stirbt die Vielfalt. Aus einem blühenden Garten wird Wüste. Die Pläne der Piratenpartei werden, sollten sie denn umgesetzt werden, genau das zur Folge haben: Wüste.
    Dagegen werden wir Unterzeichner Kämpfen.

    1. Interessant wie häufig hier vermutet wird, dir prominenten Unterzeichner hätten sich einspannen oder gar kaufen lassen.

      Hallo Mat, willst Du die Durchsetzung Deiner Rechte mit allen mittleln? Willst Du dafür überwachung jeglicher Kommunikation? Willst Du verbieten, gebrauchte Bücher zu verkaufen bzw zu leihen? Darf ich meinen Freunden keine Kopie einer CD geben, aber trotzdem GEMA-Steuer zahlen? Was willst Du denn genau?

      Die Pläne der Piratenpartei werden, sollten sie denn umgesetzt werden, genau das zur Folge haben: Wüste.

      Das glaube ich kaum. Aber wir hätten vielleicht eine Kunst die weniger durch totalitäre Anspruche getrieben würde. Das wäre echt gut.

      1. @ Mario
        Wie kommst du darauf, dass die einzige Möglichkeit zur Durchsetzung des Urheberrechtes die totale Überwachung ist? Das will auch unter den Urhebern wohl kaum jemand. Aber die hier propagierte Alternative, nämlich die Abschaffung des Urheberrechtes – eines Grundrechtes genau wie das der Meinungsfreiheit und der körperlichen Unversehrtheit etc. – wäre gesellschaftlich und kulturell ebenso verheerend.
        Von mir aus kannst du Bücher verschenken, verkaufen oder verleihen. Ebenso CDs. Du kannst diese auch brennen und in der Familie oder unter Freunden verschenken. Das ist doch alles erlaubt. Aber immer, wenn es in einer pluralistischen Gesellschaft einen Interessenausgleich gibt, gibt es auch Grenzen. Um bei dem Beispiel zu bleiben wäre hier die Grenze, dass du eine gebrannte CD, die du aus deinem Freundeskreis geschenkt bekommen hast, halt nicht mehr weiter kopieren und verschenken darfst. Und verkaufen darfst du selbstgebrannte CDs eh nicht. Ich finde diese Regelungen absolut vernünftig, ein Interessenausgleich zwischen den Rechten der Urheber und dessen Verlag und deinem Wunsch, mit anderen zu teilen, was dich bewegt.
        Wenn jemand jedoch die Datei hochlädt und einer unbegrenzten Menge von Menschen umsonst zugänglich macht, ist der Sachverhalt der privaten Kopie nicht gegeben. Und natürlich muss der Staat, dessen Aufgabe es ist, die Grundrechte der Bürger zu schützen, hier Instrumente haben, einzugreifen. Das heißt nicht totale Kontrolle. Aber ohne Kontrollmöglichkeiten geht’s halt auch nicht.
        Im Übrigen treibt die GEMA keine Steuern ein, sie sorgt dafür, dass Komponisten in der Lage sind, ihre Urheberrechte zu verwerten, wenn ihre Kompositionen aufgeführt, gesendet oder vervielfältigt werden. Sie ist ein Verein, kein „Verwerter“, und darf keine Gewinne machen.
        Was du mit „Kunst, die durch totalitäre Ansprüche getrieben wird“ meinst, verstehe ich nicht.

        1. genau das, lieber mat clasen, ist der springende punkt: mario zählt eins (die technologie internet) und eins (die forderungen) zusammen.

          es geht um das größte technische system, das die menschheit bisher gebaut hat.

          diese technik funktioniert nach genau beschriebenen abläufen. über die kann sich jeder informieren. einen erstaunlich guten einstieg bietet auch ein ausschnitt aus der sendung mit der maus oder ein einführender wikipedia-artikel mit vielen weiterführenden verweisen.

          wenn sie verstehen, wie das netz funktioniert, können sie sehen, dass erschreckend viele vorschläge zur durchsetzung des urheberrechts im digitalen zeitalter _ausschließlich_ durch totale überwachung umzusetzen sind.

          das hat nichts mit unterstellter paranoia der diskutanten zu tun. das liegt an der technologie, die eingriffe in inhalt und infrastruktur von sich aus unmöglich zu machen versucht. und das ist kein fehler der technik, sondern eine gewünschte eigenschaft.

          ob die unterzeichner das nun wollen oder nicht, ist auf der sachebene nicht ausschlaggebend.

          you can’t have the cake and eat it, too. bein abnehmen ohne amputieren geht nicht. ein bisschen schwanger gibt’s nicht.

          .~.

      2. Sagmal auf welchem Planeten wohnst du ? auf meinem bestimmt nicht denn von meinen Freunden hat nicht ein einziger eine Musik CD/ DVD. Man hat heutzutage Smartphone, SDkarte, Onlinespeicher, eigene Homeserver usw. die Grenze wo meine Musik und die meines Freundes existiert befindet sich wohl nur noch in deinem Kopf. Das ist das Problem mit euch ihr seit nicht imstande zu verstehen oder es überhaupt zu versuchen weil ihr eine eigene abgeschlossene Wirklichkeit habt.

      3. Rofl sicherlich bist du auch der Meinung das jeder Song der ganz doll böse illegal runtergeladen/ verteilt wurde sonst gekauft werden würde genauso wie alle ansonsten für jeden Mistfilm ins Kino gegangen wären und/ oder sich den sogar auf DVD usw. gekauft hätten und jeder Hatz4ler der Photoshop auf dem Rechner hat hätte sich das Programm natürlich gekauft um damit seine professionellen Urlaubsfotos von den Malediven zu verfeinern. :D Man ich möchte auch mal sehen welche Werkzeuge der Staat an die Hand nehmen möchte um meinen Linux Homeserver zu kontrollieren der mir jederzeit alles überall hinsenden/ streamen kann auf Wunsch auch verschlüsselt :D das geht dann bestimmt Hand in Hand mit dem bis dahin ausgereiften Bundestrojaner :D aber ganz klar Grundgesetz konform versteht sich von selbst oder? ;) Das du es für absolut Vernünftig hältst was ich meinen Freunden geben darf und was die dann nicht damit machen dürfen sollen ist für mich kilometerweit weg von jeder Realität. Sorry aber für deine Vorstellungen braucht dieser Staat mehr Vollmachten als das was ich aus der DDR kannte. Witzig ist es zu beobachten das es ausgerechnet Intellektuelle Menschen sind (oder sollte ich Künstler sagen) die nach Staatlicher Kontrolle schreien eine Witz wenn man sich den größeren Teil der Welt ansieht in dem es sich nicht so geschmeidig leben lässt wie hier.

      4. @ fakju
        Dieser Comment war eine Antwort auf Marios Beitrag, auf dessen Planeten es anscheinend Bücher und CDs gibt. Du kannst auf „deinem“ Planeten machen was du willst. Die Art und Weise wie du mit den Kulturschaffenden umgehst wird die Kultur erzeugen, die dir zur Verfügung steht. Wenn Kunst und besonders Musik für dich keinen Wert hat, wird es auf deinem Planeten auch nur wertlose Musik und musikalischen Schrott geben.

      5. Aber die hier propagierte Alternative, nämlich die Abschaffung des Urheberrechtes

        Sag mal, Mat, wie kommst Du auf die Idee dass das die hier propagierte Alternative ist? Was Du da behauptest grenzt an Verleumdung.

        Wie kommst du darauf, dass die einzige Möglichkeit zur Durchsetzung des Urheberrechtes die totale Überwachung ist?

        Ein Verbot der Privatkopie kann man nur durchsetzen, indem man totale Überwachung einrichtet.

        Das will auch unter den Urhebern wohl kaum jemand.

        Das steht aber praktisch so in der Zeit, zumindest über die Leute die dises Ding unterzeichnet haben. Oder was soll „mit welchen Mitteln auch immer“ genau heißen? Scroll doch mal hoch, es is das zweite Zitat des Blog posts. Oder geh auf den Artikel. Seit ihr da vielleicht doch jemanden auf dem Leim gegangen?

      6. @mat clasen 11:54
        „Von mir aus kannst du Bücher verschenken, verkaufen oder verleihen. Ebenso CDs. Du kannst diese auch brennen und in der Familie oder unter Freunden verschenken. Das ist doch alles erlaubt. “

        > wenn die CD/DVD nicht kopiergeschützt sein sollte. Ich weiß nicht genau, ob die durchschnittliche Musik-CD 2012 kopiergeschützt ist, aber über Jahre lang war praktisch jede CD und ist noch jeder Film und noch jedes Spiel kopiergeschützt. -> Verboten. Catch 22.

        „Wenn jemand jedoch die Datei hochlädt und einer unbegrenzten Menge von Menschen umsonst zugänglich macht, ist der Sachverhalt der privaten Kopie nicht gegeben. Und natürlich muss der Staat, dessen Aufgabe es ist, die Grundrechte der Bürger zu schützen, hier Instrumente haben, einzugreifen. Das heißt nicht totale Kontrolle. “

        > Doch, das heißt totale Kontrolle, wenn jede Verfehlung geahndet werden soll. Und das passt nicht zu den von Ihnen zitierten Grundrechten. Verhältnismäßigkeit und so.
        Aber: Verfolgung findet doch heute bereits statt. Erfolgreich, wenn man sich die Abmahnindustrie anschaut.

      7. „Doch, das heißt totale Kontrolle, wenn jede Verfehlung geahndet werden soll.“

        Dieses Argument lese ich immer wieder, verstehen tue ich es nicht!
        Warum wird immer die totale Überwachung befürchtet bzw. warum sollte sie dazu notwendig sein?
        Der Staat überwacht doch auch nicht das komplette Verkehrnetz. Trotzdem werden Straftaten im Verkehrsbereich nicht gedultet.

        Wenn ich bei rot über die Ampel fahre und grade kein Blitzer oder Polizist in der Nähe gewesen ist, komme ich ungeschoren davon. Ist ungerecht demgegenüber, der dabei erwischt ist, aber so arbeitet man eigentlich überall. Warum sollte es im Internet anders sein?

      8. Ben im Internet mit Milliarden Menschen wirst du keine Polizisten finden sondern hochkomplexe Algorithmen künstliche Intelligenz usw. willst du mir garantieren das die dann mal eine Ausnahme machen weil ja warum ? vielleicht weil irgendwer am anfang gesagt hat nur jeder 100tste irgend ein Politiker oder Künstler fordert dann jeder 10te am ende ist es jeder. aber dann erklärst du dann dem Kaffeebetreiber das sein offenes Wlan kein gutes Karma hatte weil einer seiner Kunden irgend ein geschützes Lied aus Weitweggistan runtergeladen hatte und du darfst bezahlen oder wirst gesperrt. es gibt noch irre viele andere Möglichkeiten bei denen man nur hoffen kann das dein Polizist ist gerade nicht in der Nähe ist.

      9. @ Mat Clasen
        damit du ein korrektes Bild von mir bekommst…
        ich habe sehr viel Respekt vor Kreativität allerdings finde ich davon nicht sonderlich viel im Tv / Kino/ Radio ich habe tatsächlich fast nur Musik von befreundeten Künstlern. Ich habe nur 5 CD.s vor Jahren gekauft von Mozart und Bach weil ich die liebe und man auch dann und wann was klassisches Hören möchte. bei mir findet man auch kein illegales Windows oder Photoshop weil ich lieber mit Bleistift oder Kohle zeichne , meine Spiele kaufe ich alle manche bezahle ich monatlich es ist also möglich im Internet Geld zu verdienen ohne massive Kontrolle es gibt genug Beispiele. Ich hätte fast nichts kaufen müssen weil praktisch alles auch anders auffindbar ist.

      10. @ Mario

        „Das steht aber praktisch so in der Zeit, zumindest über die Leute die dises Ding unterzeichnet haben. Oder was soll “mit welchen Mitteln auch immer” genau heißen? Scroll doch mal hoch, es is das zweite Zitat des Blog posts. Oder geh auf den Artikel. Seit ihr da vielleicht doch jemanden auf dem Leim gegangen?“

        Das steht nicht in dem Text der unter http://www.wir-sind-die-urheber.de veröffentlicht ist. Das ist Teil des journalistischen Begleittextes der ZETI, den ich weder unterschrieben habe noch vorbehaltlos teile.

        Sag mal, Mat, wie kommst Du auf die Idee dass das die hier propagierte Alternative ist? Was Du da behauptest grenzt an Verleumdung.

        Du hast recht, undifferenzierte Verallgemeinerungen bringen nicht weiter. Es ist nur so, dass hier und in anderen Threads zum Thema Urheberrecht in einem nicht unerheblichen Maß genau das gefordert wird. Und dass die meisten Kommentatoren völlig absurde Vorstellungen über die tatsächlichen Lebensumstände von Künstlern bzw. Musikern haben.

      11. @Fakju
        mit den komplexen Algorithmen implizierst du ja schon, dass der Datenfluss komplett überwacht wird, ohne Daten kein Algorithmus.

        Wir haben derzeit noch keine totale Überwachung und trotzdem gibt es massenweise Abmahnungen wegen Urheberrechtsverstößen. Scheint also auch so zu funktionieren.

      12. @Ben um deinen Polizisten Vergleich zu benutzen , im Moment sitzt er tatsächlich teilweise noch selber vorm Rechner und und popelt sich ständig ein paar lahme oder dumme Raubmordkopierer die bestimmte Dienste benutzen welche aufgrund ihrer Natur relativ Transparent zumindest aber auffindbar sein müssen heraus. Oftmals bekommt dein Polizist auch direkte Informationen von diversen Unternehmen selbst (welche aber schon ihre eigenen automatischen Helferlein haben) diese bekannten Unternehmen werden gezwungen sich besonders in Deutschland selbst zu kastrieren und so manche zukunftsweisende Funktion hier nicht anzubieten. Und da sind wir auch schon am Ende der Möglichkeiten jeder weitere Schritt deinen Polizisten zu ersetzen oder besser zustellen setzt eine potenzielle Totalüberwachung voraus. Ihr macht also mit euren Forderungen jetzt schon Teile des Internets zu einer Schlangengrube fischt nach den langsamen oder dummen und behindert alternative Geschäftsmodelle, welche jetzt auf Musik bezogen erst ab einer bestimmten Masse an Nutzern eure Musik so anbieten könnten das es für den einzelnen interessant wird. Das Problem von Musik ist nämlich das sie technisch nicht kopiergeschützt werden kann genauso wenig wie eine mathematische Formel oder die Farbe Rot ihr braucht also Geschäftsmodelle die einen Mehrwert an Service bieten die es dem Nutzer attraktiv machen zu bezahlen zum Beispiel ein riesen Angebot ständige Erreichbarkeit einfacher unkomplizierter Zugang Sonderangebote ein !!!vernünftiges!!! kostenloses Grundangebot (weil es eh schon jeder haben kann ) soziale Integration aber ohne Datenhäscherei ala Facebook und solche Angebote gibt es bislang immer nur Ansatzweise und ohne Bestandsgarantie oder andere Hürden denn was nützt es eine gepflegte Sammlung der Lieblingsmusik anzulegen oder Playlisten zu tauschen wenn dein Anbieter pleite geht und du am Ende deine Musiksammlung futsch ist oder aufwändig auf dem eigenen Computer archiviert werden müsste. Was ihr parasitäre Geschäftsmodelle nennt ist in Wirklichkeit der Versuch in der Servicewüste eine Oase anzulegen und ihr macht und fordert eine Treibjagt auf den Gärtner und nun auch auf die Besucher. Ihr agiert ohne Sinn und Verstand und ohne Blick für neue Möglichkeiten.

      13. @Fakju
        Ich kanns drehn, wie ich will, ich werde aus deinem Beitrag nicht schlau.

        Ich habe gefragt, warum du (bzw. viele hier, also ihr) glaubt, dass das derzeitige Urheberrecht zwingend Hand in Hand mit einer totalen Internetüberwachung geht.

        In deinem Beitrag lese ich jetzt, einige Menschen fordern die totale Überwachung, weil ihnen der Polizist nicht mehr gut genug ist und nur eine totale Überwachung bessere „Resultate“ erzielen würde. Ist das denn jetzt auch deine Meinung? Findest du den Polizisten auch nicht gut genug und glaubst deshalb, dass derzeitige Urheberrecht braucht eine totalen Überwachung?

        Beim Rest deines Beitrages sehe ich beim besten Willen keinen Bezug zum Thema. Wo ist der Zusammenhang zw. „die Medienindustirie bekommt es nicht gebacken ordentliche Geschäftsmodelle aufzustellen“ und meiner obrigen Frage? Außerdem würde es mich mal nebenbei interessieren, wer dein „ihr“ eigentlich ist und besonders, warum du mich da scheinbar auch mit dazu zählst. Habe doch absolut nichts zu Geschäftsmodellen gesagt.

      14. Ok ich möchte dir nichts unterstellen ich kenne deine Ansichten auch nicht ich habe meinen Beitrag also deshalb wohl zu allgemein gehalten.
        Da du ja vorgibst etwas nicht zu verstehen kann ich dir nur raten dich zu informieren ich habe nur versucht auf deine Frage einzugehen. Ich bin wenn du etwas mehr von meinen anderen Beiträgen gelesen hast recht offensichtlich für eine Reformation des Urheberrechts das es so wie bisher nicht weitergehen sollte.Aso nochmal in aller Kürze: Dein Polizist erwischt dich auf offener Straße er muss dazu nur dein Tempo messen und dein Nummernschild notieren, wenn ich etwas im Internet herunter / hochaufladen muss er meine digitale Kommunikation überwachen hat damit also massiv mehr Möglichkeiten des Missbrauchs seiner Befugnisse das Internet ist nicht wie die Straße über die man fährt es sei denn du hinterlässt an jeder Kreuzung einen deine Visitenkarte samt Ziel, Tempo, Autofarbe und Grund deines Ausflugs.

    2. a) „Wir Urheber“ haben durchaus nicht in Gesamtheit dieses dürftige Pamphlet unterzeichnet, ich zb. käme nicht auf die Idee; b) dann stellt euch bitte auch ehrlich hin und sagt, welche Konsequenzen das hat: „Ja, zum Wohle unseres Bankkontos befürworten wir eure Überwachung, liebes Publikum“. Sonst ist das nur unehrlich und verdruckst, was ihr dort tut.

      1. vielen dank, dass sie das wort „publikum“ gewählt haben. es gehört unbedingt in diese diskussion.

        .~.

    3. „Es ist ganz einfach: Wenn der Garten nicht mehr gewässert wird, stirbt die Vielfalt. Aus einem blühenden Garten wird Wüste. Die Pläne der Piratenpartei werden, sollten sie denn umgesetzt werden, genau das zur Folge haben: Wüste.
      Dagegen werden wir Unterzeichner Kämpfen.“

      Sie kämpfen also übertragen für ihr (nicht existentes) Monopol auf Kulturproduktion. Überschätzen Sie sich nicht.

      Das Internet ist proppevoll von kostenloser Kultur aller Künste, aller Qualitätsstufen sowie nach der aktuellen Rechtslage von legal bis illegal sowie ungeklärtem Rechtsstatus.

      Die aktuelle Rechtslage, die von Ihnen so geschätzte, hat aber zur Folge, dass ein Katzenvideo deshalb illegalisiert wird, weil im Hintergrund ein Radio mit einem Elements of Crime-Lied läuft.

      Wenn Sie soetwas gutheißen, dann sind Sie Kulturverhinderer.

      1. Wenn Elements of Crime zufällig eine Kampagne gegen süße Katzen am laufen hätte, dann hätten die mit Sicherheit was dagegen. Die Grenzen sind hier fließend. Wenn die Musik jetzt nicht im Hintergrund aus dem Radio käme sondern vom Schöpfer des Videos unterlegt wurde, ist das ganz klar eine Urheberrechtsverletzung. Dagegen sollte EoC die MÖGLICHKEIT haben, etwas zu unternehmen. Denn am Ende benutzt jemand etwas, das ihm nicht gehört und schafft sich damit eine Öffentlichkeit.
        Wenn Sie im Übrigen unter kultureller Vielfalt eine Welt voller süßer Katzenvideos verstehen und dafür in Kauf nehmen, dass Kulturschaffende sich andere Jobs suchen müssen, um zu überleben und sich dann nicht mehr mit voller Hingabe um ihre künstlerische Weiterentwicklung und um ihre handwerklichen Fähigkeiten kümmern können, werden Sie genau das bekommen, was ich im ersten Post schon geschrieben hatte: Wüste. Künstlerische Entwicklung braucht Zeit, Energie und Raum. Natürlich auch finanziell. Uns Sie sind dabei, den Rahmen zu zerstören, der dies ermöglicht.

      2. @Mat Clasen:
        1. Eine lückenlose Durchsetzung des Urheberrechts bei den heutigen technischen Möglichkeiten geht tatsächlich nur mit lückenloser Überwachung von digitaler Kommunikation. Solange ich Dateien ungeprüft über das Internet zu Anderen kopieren kann, kann ich ungeprüft und ungestraft das Urheberrecht verletzen, z.B. indem ich nicht nur einer Handvoll Freunden ein Musikfile schicke, sondern meinem ganzen ‚Adressbuch‘. Wer soll das also wie prüfen?
        2. Die ‚fließenden Grenzen‘, von denen hier die Rede ist, heißen für Leute, die Videos drehen, Blogs schreiben, Musik machen oder sonstwie Content produzieren, dass sie derzeit Gefahr laufen, schon für eine nur vermutete Urheberrechtsverletzung mehrere hundert Euro zu bezahlen, um z.B. eine Abmahnung abzuwehren. Rechtssicherheit? Begrenzungen? Verhältnismäßigkeit? Nada. Und das betrifft eben auch Künstler und Künstlerinnen, und vielen kann so etwas sehr schnell an die Existenz gehen.
        3. Das Urheberrecht ist kein Grundrecht. Zwar ist das Eigentum grundgesetzlich geschützt, was aber genau dieses Eigentum konstituiert steht nicht im GG. Eine Regelung wie ‚Schutzfrist von 70 Jahren nach Tod des Urhebers‘ z.B. ist sicher nicht grundgesetzlich geschützt, sondern ein simples Gesetz, das man ändern kann. Hingegen steht in Artikel 10 GG ziemlich unmissverständlich, das Brief- und Fernmeldegeheimnis sei unverletzlich. Gesetze, die das einschränken, müssen sich an hohen Hürden messen lassen, eine Einschränkung dieses Grundrechts sollte (dem Bundesverfassungsgericht folgend in seiner Entscheidung zur VDS) auf nichts weniger als Verhinderung oder Aufklärung „schwerster Kriminalität“ abzielen, Urheberrechtsverletzung gehört nicht dazu.
        4. Wenn sich das Urheberrecht nicht durchsetzen lässt, weil das Grundgesetz die lückenlose Anwendung technischer Möglichkeiten verbietet (was es in meinen Augen klar tut), müssen wir uns wohl etwas anderes überlegen. Das heißt nicht, dass wir das Urheberrecht abschaffen, das heißt aber, dass wir Abstand davon nehmen müssen, es möglichst lückenlos oder willkürlich mit hohen Kosten für Einzelne durchzusetzen.
        5. ‚Kulturschaffende‘ ist relativ. Nie hatten in unseren Breitengraden soviele Leute eine so große (wirtschaftliche und technische) Freiheit, in irgendeiner Form Kunst oder Kultur zu machen wie heute. Der Garten wird daher nicht nur dann gewässert, wenn Leute explizit für ihre Kunst Geld bekommen, sondern auch dann, wenn Leute die Zeit haben, sich ohne Existenzangst ihrer Kunst widmen zu können. Wenn ich mir ansehe, wieviele Menschen ich so treffe, die sich im Kunst- und Kulturbetrieb ohne jede Absicherung immer wieder für das aufreiben, was sie wichtig oder interessant finden, erscheinen mir die paar hundert Menschen (sind es mehr?), die tatsächlich von den Honoraren nur für ihre Kunst leben können, als Minderheit im Kunst- und Kulturbereich. Also: Rahmen zerstören? Nein: Realitäten anerkennen und sich überlegen, wie eine soziale Sicherung von Künstlern und Künstlerinnen und eine Honorierung von Kunst jenseits von der Überwachung der potenziellen Nutzer und Nutzerinnen aussehen könnte.

      3. @Mat Clasen 11.5, 11:12
        „Wenn die Musik jetzt nicht im Hintergrund aus dem Radio käme sondern vom Schöpfer des Videos unterlegt wurde, ist das ganz klar eine Urheberrechtsverletzung. Dagegen sollte EoC die MÖGLICHKEIT haben, etwas zu unternehmen. Denn am Ende benutzt jemand etwas, das ihm nicht gehört und schafft sich damit eine Öffentlichkeit.“

        > Fair Use Regelungen stehen nicht also nicht zur Diskussion?

        „Wenn Sie im Übrigen unter kultureller Vielfalt eine Welt voller süßer Katzenvideos verstehen und dafür in Kauf nehmen, dass Kulturschaffende sich andere Jobs suchen müssen, um zu überleben und sich dann nicht mehr mit voller Hingabe um ihre künstlerische Weiterentwicklung und um ihre handwerklichen Fähigkeiten kümmern können, werden Sie genau das bekommen, was ich im ersten Post schon geschrieben hatte: Wüste. Künstlerische Entwicklung braucht Zeit, Energie und Raum. Natürlich auch finanziell. Uns Sie sind dabei, den Rahmen zu zerstören, der dies ermöglicht.“

        > Sie bestätigen erneut, dass es Ihnen nur um eine Art Kulturhoheit geht. Sie ignorieren, dass die neuen Technologien und die Vernetzung jeden zum potenziellen Urheber machen. Vertreten sind alle Qualitätsstufen. Ihr Anspruch auf die Produktion der einzig wahren Kulturprodukte ist schlicht arrogant und vermessen.
        Katzenvideos sind ja nur ein Beispiel, ich würde über die Qualität dieses Phänomen aber lieber nicht richten wollen. Auf jeden Fall zeigt sich Kreativität. Diese Kreativität mit Anwälten zu verhindern, weil ein EoC Stück hinterlegt ist … meinen Sie das Ernst?! Das ist verrückt.

        Auch Sie bedienen sich am kulturellen Fundus und Sie genehmigen Ihrerseits nicht die unkommerzielle Verwendung für einen Witz?

        Wegen irgendwelcher Youtube-Clips müssen sich „Kulturschaffende andere Jobs suchen“ — hallo! Jemand zuhause? (mit Verlaub).

      4. „Denn am Ende benutzt jemand etwas, das ihm nicht gehört und schafft sich damit eine Öffentlichkeit.“

        > in der vermuteten Regel hat der Clip-Ersteller die EoC-CD gekauft. Was genau gehört ihm nicht? Er hat das Recht, diese Musik (für Unterhaltung, Spaß, Kreativität zu nutzen) Wir reden hier nicht von (z.B.) Katzenclips!

        Ich habe jetzt keine Lust zu suchen, es gab da ne Aufstellung irgendwo hier oder einem anderen Blog, was die Samples in Paul’s Boutique (von den Beastie Boys, Andrey Yauch Gott hab ihn selig) an Lizenzgebühren gekostet hätten. Das Album (und viele andere Alben hätte es nie geben können.

        Und ist es gut, dass die Platte trotzdem gemacht wurde? Ja!

      5. Warum sollte Spielen wie „katzenvideos“ inszenieren, HipHop machen, Mashups bauen, dann online stellen, drüber lachen und kommunizieren verfolgt werden?

        Was sollte die Menschheit denn besseres machen?

    1. wie wär’s mit einer gegenpetition: „offener brief für die reformation des urheberrechts“?

      1. Greift m. E. zu kurz. Immerhin sind sowohl Verwertungsgesellschaften als auch Schutzfristen als wesentliche Rahmenbedingungen genannt. Erstere sind bei Direktveröffentlichungen, bei denen sich der Künstler selbst kümmert, unnötig und sollten dann auch nichts davon haben. Und letztere beißen sich ggf. mit fair use, oder alternativen Modellen wie der Kulturflatrate.

  34. @ Mat Clasen
    man könnte natürlich weiterhin die Mehrheit der Bevölkerung kriminalisieren wie bisher und als Jugendlicher ist man ja damit groß geworden das Kiffen, Musik/ Filme downloaden, Schwarzfahren und dergleichen einem zu einem Verbrecher machen. Von daher interessiert eurer Gejammer keinen Schwanz. Dann müsste man auch weiterhin ignorieren das die Leute kein Bock haben in ein stinkendes öffentliches Kino zu rennen um einen neueren drittklassigen Film zu sehen weil in der Glotze der größerer Schwachsinn endlos läuft. Wenn man kein Geschäftsmodell/ Inhalte entwickeln kann weil man zu borniert/ schlecht ist dann geht man unter wie die DDR dort hat auch kein Gesetz helfen können veraltete Strukturen zu erhalten. Ich kenne genug Musiker/Grafiker die erstklassig arbeiten und sich lieber die Finger brechen als sich in die Nahrungskette der Verwertungsgesellschaften unterzuordnen auf die scheisst ihr aber. Ihr lebt doch sonst auch den Kapitalismus dann lebt auch mit dessen Regeln und lasst die Leute wählen was wann und wie sie etwas kaufen wollen.
    Ihr kämpft nicht gegen die Wüste ihr spielt im Sandkasten eurer Verwerter.

    1. @ Fakju
      jeder spielt in irgendeinem Sandkasten, auch du, es sei denn du kannst Geld scheißen. Es geht um Interessenskonflikte und die Rahmenbedingungen innerhalb derer diese Konflikte gelöst werden können, bzw. ein Interessenausgleich statt finden kann. Das setzt fast jedem unmittelbaren Wunsch, etwas zu tun, Grenzen. Ohne solche Grenzen kann eine Gesellschaft nicht funktionieren. Um bei deinen Beispielen zu bleiben: Von mir aus kann man Kiffen erlauben. Trotzdem müsste man, wie es bei Alkohol ja auch gesellschaftlich akzeptiert ist, z.B. eine Altersgrenze setzen und verbieten, stoned Auto zu fahren.
      Schwarzfahren ist nichts anderes, als andere dafür bezahlen zu lassen, dass man selber von A nach B kommt, also unsozial. Darüber hinaus, bist du, wenn du dabei erwischt wirst, nicht vorbestraft und demzufolge auch nicht kriminalisiert. Du zahlst einfach eine Strafe und gut ist. Ich bin nicht dafür, jemanden, der sich mal einen Film gesaugt hat, ins Gefängnis zu stecken. Ich finde z.B. Abmahngebühren oft überhöht. Trotzdem sollten die Rechteinhaber ein adäquates Mittel in der Hand haben, Menschen, die in großem Stil Material, an dem sie nicht die entsprechenden Rechte haben, zum Download bereit stellen, zu identifizieren und zur Rechenschaft zu ziehen. Genauso wie ich dafür bin, dass es – in einem verträglichen Maß – Fahrkartenkontrollen, Drogentests bei Autofahrern und mal sagen Steuerprüfungen gibt. Mit Grenzen und Kontrollmöglichkeiten funktioniert unsere Gesellschaft schon seit einige Jahrzehnten so gut, wie man es sich halt erhoffen kann. Dazu braucht es keinen Überwachungsstaat und ich habe habe auch nicht das Gefühl, in einem Solchen zu leben.

      1. Schön wie du alle meine Konflikte aus meiner Jugendzeit zu lösen im Stande bist… so dann ist ja alles gut ihr habt Recht und alle anderen sind die Rabauken :D
        Achne da wäre noch das Problem der grenzüberschreitenden staatlichen Überwachung des Internets. Aber ich bin sicher das die deutschen Behörden da keine Probleme bekommen schließlich wird die entsprechende Technik sowieso in der EU hergestellt und durch die Künstler/ Politiker wird in der Bevölkerung auch dafür gesorgt das man alsbald dann auch die Kollegen aus China in Detailfragen zurate ziehen kann nenne wir das einfach Demokratieimport oder so. Ihr stoßt hier Löcher in die Bürgerrechte und die Netzfreiheit mit euren überholten Moralvorstellungen die natürlich niemals und von keinem Politiker / Beamten/ Geheimdienst in irgendeiner Weise jemals ausgenutzt werden könnten oder? Man kann nicht das Internet und die Computer nur ein bisschen kontrollieren genauso wenig wie es ein bisschen schwanger oder ein bisschen tot gibt!

    2. @ Mat Clasen 11:35
      „Von mir aus kann man Kiffen erlauben. Trotzdem müsste man, wie es bei Alkohol ja auch gesellschaftlich akzeptiert ist, z.B. eine Altersgrenze setzen und verbieten, stoned Auto zu fahren.“

      > dieses Zitat zeigt sehr deutlich, wie weit wir leider auseinander sind.
      Dass Sie auf den zweiten Satz nicht verzichten können, als ob das Thema stoned Auto fahren überhaupt klargestellt werden müsste?! Als ob irgendjemand je irgendetwas anderes gefordert hätte.

  35. Was, diese nachdenklichen intelligenten Menschen befürworten einen Urheberrechtsüberwachungsstaat? Das lässt mir ihre Werke gleich in einem anderen Licht erscheinen. Zunehmend wird auch die politische Haltung eines Autors/Contentproduzenten für mich zu einem wichtigen Faktor. Oder einfacher gesagt: Jetzt möchte ich mich den hochgehypten Kram von der Roche, vom Tellkamp oder der Schwarzer erst recht nicht antun, weder legal noch als bösen Gratisdownload. Sollen sie sich doch gegenseitig ihre „Meisterwerke“ abkaufen, ich geh zur nachdenklicheren und intelligenteren Konkurrenz, die mir nicht derart platt und kurzsichtig kommt.

  36. So langsam führt diese Art von Appell, mit dem hohen Anteil von Beleidigungen/Lügen/Verdrängen von Problemen zu zunehmend verhärteten Fronten. Sogar Leute, die ich bisher für eher gemäßigt gehalten habe, schlagen lansgam einen schärferen Ton an:

    http://www.lawblog.de/index.php/archives/2012/05/10/ihr-seid-nicht-systemrelevant/

    http://www.internet-law.de/2012/05/wir-sind-die-burger.html

    Kann mir nicht vorstellen, dass das Vorgehen den Künstlern etwas bringt.

    Wird es nicht langsam mal Zeit, sich ebenfalls mit entsprechenden Urhebern zu schmücken, sozusagen als Gegengewicht? Sonst glaubt die Allgemeinheit noch, das im Brief erwähnte wäre allgemeiner Konsens unter Urhebern.

  37. So langsam reagieren selbst Menschen, die ich eher als gemäßigt kenne, mit zunehmender Ablehnung und einem schärferen Ton auf diese Pseudo-Debatteneröffnungen, die tatsächlich nur polemisieren, Probleme verdrängen oder schlichtweg lügen. Siehe z. B.

    http://www.lawblog.de/index.php/archives/2012/05/10/ihr-seid-nicht-systemrelevant

    http://www.internet-law.de/2012/05/wir-sind-die-burger.html

    Wäre es nicht an der Zeit, sich ebenfalls mit ein paar Urhebern zu unterhalten und eine entsprechende Gegenaussage zu mit diesen zusammen zu veröffentlichen, sozusagen als Gegengewicht? Sonst glaubt die Allgemeinheit noch, dies wäre allgemeiner Konsens unter Urhebern.

  38. Wir brauchen eigentlich sogar zwei Kampagnen, einmal die Nutzer, die sich gegen die Kriminalisierung und Einschränkung ihrer Rechte wehren, und einmal die Urheber, denen die eingeschlagene Richtung nicht passt. Urheber gegen Überwachung oder so ähnlich. Und wir brauchen die so schnell es geht, bevor sich die derzeit veröffentlichten Meinungen als Allgemeinmeinung festbrennen, und bevor der offene Brief mit seiner langen Unterstützerliste angeben kann.

    Ideen, wie wir das anpacken können?

    1. Unbedingt, und vergesst die Wir-sind-die-tierschuetzer.de ncht für eine Kampagne zur Abschaffung des Urheberrechts mit einzuspannen.
      Die haben zwar von beiden Seiten keine Ahnnung, aber macht nichts, eher verrecken Menschenin Asylknast in der Ukraine, als dort Hunde wg. der EM weggesperrt werden, Die Power der Türschützer toppt alles, wenn es um politische Indoktrination geht, und sonderlich clever sin dide meist auch nicht. Also, unebedingt einbinden, irgendeinen Zusammenhang zwischen fiesen Verlegern und dummen Urheberschaafen zu Tierschützern, werdet Ihr schon irgendwie hinkonstruiert bekommen, klappt ja bei anderen auch.

      1. Bitte was?

        Bitte die Kritik genauer benennen. Ansonsten behaupte ich mal, dass die Nutzer der Kultur schon im Zusammenhang mit der Kultur stehen. Zumal sie in der Urheberrechtsdebatte – genau wie die Urheber – die potentiell Leidtragenden sind.

    2. Auch wenn dirs nicht gefällt, DAS IST DIE ALLGEMEINMEINUNG der Urheber. Zum Glück sind Urheber nicht gerade blöd. Nur vielleicht etwas langsam im Aufwachen. Klar kann sich jetzt jeder Urheber nennen, der einen Handstand machen kann, um dann zu sagen: Seht her nicht alle Urheber sind dieser Meinung. Die Taktik hat sich aber mittlerweile rumgesprochen, weil man doch genauer hinschaut. Ich wette mal, ihr bekommt beispielsweise kein einziges Orchester mit Piratenunterstützern zusammen (obwohls weit über 100 Orchester gibt), nicht mal ein Kammerorchester, nicht mal ein Kleines, keine einzige Bigband. Ihr findet als Unterstützer keinen einzigen Profiarrangeur, der Bigbandbläsersätze schreiben kann, keinen einzigen Komponisten oder Arrangeur, der eine Orchsterpartitur schreiben kann, egal ob Filmkomponist oder Neue Musik….
      Sollten beim Piratenparteifest etwa musikalische Einlagen geplant sein mit etwas Vielfalt, au weiha, das würden die oben genannten schon hörästhetisch nicht durchstehen. Aber es gibt ja zu Glück noch Software, die automatisch spielt.

      1. Auch wenn dirs nicht gefällt, DAS IST DIE ALLGEMEINMEINUNG der Urheber.

        Na dann prost mahlzeit. Könnte passieren daß man am Ende sagt, Urheber sind eine Bedrohung für Bürgerrechte und gehören deswegen enteignet.

        Und Dein Humptata kannst Du behalten.

      2. vielen dank für die gute idee mit dem orchester.

        entsorgen sie ihre beleidigungen bitte selbst.

        .~.

      3. Genau, und das rätst du dir einfach mal so zusammen, hm? Gehe doch mal einfach durch die Blogs und schau dir die Reaktionen auf solche Briefe an. Und dann bedenke, dass Blogschreiber auch Urheber sind.

        Aber da du keine Argumente oder begründungen bringst, ist jede weitere Auseinandersetzung mit deinem Post auch sinnlos.

      4. Wenn ich ein Gedicht schreibe und ins Internet poste, dann bin ich ein Urheber. Wenn ich ein Urlaubsfoto auf meine Website stelle, dann bin ich ein Urheber. Willkommen in der digitalen Welt.

  39. Wollt ihr das nicht verstehen?
    Hier geht es nicht um das Urheberrecht, das ist nur Mittel zum Zweck, um die totale Überwachung einzuführen.
    Die Regierungen und deren Lobbyisten haben es mit Terrorismus und Pädophilen versucht, dass geht denen nicht schnell genug, also versuchen sie es mit ACTA, SOPA, CISPA und deren zukünftige Ableger.
    Die Debatte um das Urheberrecht kommt denen eben auch zu Pass, weil sie es auf diese Weise geschafft habe, einige Promis(Künstler)für sich zu gewinnen.

    1. Ich glaube eher, es geht darum, das Leistungsschutzrecht zu promoten. Die Kampagne erfolgt ja mediengestützt und die Medien hätten von ACTA nichts. Wenn man aber ein „starkes Urheberrecht“ (was heißt: so wie es im Moment ist) bewirbt und die Stoßrichtung für gut heißt, dann ist das LSR der logische nächste Schritt.

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