Streetview-Debatte: Typisch deutsch?

Muss man eigentlich noch was über Streetview schreiben? Jetzt, wo es soweit ist (Wobei, die brilliante Idee mit den Sehenswürdigkeiten hätte ich mir schützen lassen sollen … ,)? Nö, Hal Faber hat schon alles gesagt, was zu sagen war:

Typisch deutsch könnte man die Debatten über Streetview nennen, wäre da nicht der Großtöner Jeff Jarvis, der sich in der Zeit als Freund Deutschlands auskotzen kann über das Deutschnet. Jarvis ärgert sich über das Verbot, Geodaten und Gesichtserkennung zu kombinieren unter Verweis auf die Toten durch Katrina und das Erdbeben in Haiti. Kleiner geht es nicht, dem deutschen Wesen amerikanische Werte zu vermitteln, die noch nichjt mit Monopoly eingeübt worden sind. Im Gegenzug poltert die denkfaulste Stütze der Gesellschaft von Zwangsräumung und Enteignung. Irgendwo dazwischen tummeln sich die Spinner der Aktion verschollene Häuser. Wer am lautesten schreit, wer den schlimmsten Vergleich findet, siegt.

Klar, man könnte noch darauf hinweisen, dass Oberstaufen seine 15 Minuten Ruhm hatte (Und dabei ignorieren, dass so eine Nummer nur genau einmal funktioniert, „Technikfreundlichkeit und Kreativität“ hin oder her). Oder darauf, dass die bedauerlichen Fehler bei Google langsam aber sicher zu einem running gag werden, über den keiner mehr lachen kann.

Wenn ich allerdings nur noch einen Link frei hätte, würde ich lieber auf diesen Kommentar von Benedikt Köhler verweisen. Da steht im Prinzip alles drin, was ich schon immer zum Thema schreiben wollte.

Öffentlichkeit ist nichts, was Wirtschaftsunternehmen uns bereitstellen. Google StreetView ist keine Öffentlichkeit, sondern eine private und nach vielen Seiten geschlossene Datenbank. Das ist der alte Fehler, frei wie Freibier mit frei wie in freier Rede zu verwechseln. Es geht uns gar nicht darum, Google in irgendeiner Form schlecht zu machen. […]

An der Debatte stört mich vor allem, dass hier eine kleine Gruppe von Leuten versuchen, dem Rest vorzuschreiben, was das Internet für sie sein soll. Wir dagegen halten es für ganz wichtig, dass jeder selbst entscheiden kann, wie er im Netz stattfinden möchte. […]

Danke Benedikt! Wer noch ein Beissholz übrig hat, darf auch gerne die anderen Beiträge der „Diskussion“ lesen und sich Fremdschämen. Man kann den Rechner aber auch einfach mal abschalten und Enten füttern gehen.

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61 Ergänzungen

  1. Naja, gerade Netzpolitik.org will ja Frei wie in Freibier!

    Die Film sollen Frei sein weil den Film hat man ja schon bezahlt u.s.w!

    Freiheit ist halt kein Service von Google,Apple,Facebook oder der CDU!

    Sondern Grundrecht jedes Menschen.
    Aber diese Grundrecht bezieht sich halt nur auf die eigene Freiheit.

    Niemand hat jemandem andern vorzuschreiben wie frei er sein darf oder nicht.

  2. „Das ist der alte Fehler, frei wie Freibier mit frei wie in freier Rede zu verwechseln.“

    Ich finde das etwas überspitzt. Wenn wir Freiheit als Zusammenspiel der Große des Raumes möglicher Handlungen mit der Fähigkeit diese Handlungsmöglichkeiten auch wahrzunehmen definieren, dann sind die Dienste von Google in der Tat freiheitsförderlich.
    Stimmt schon Google ist privat und nicht absolut offen.
    Aber 1. ist es offener als viele andere Firmen und 2. bietet es Dienste an, die Staaten, NGOs oder Bürgerinitiativen nicht hinbekommen.

    Wenn wir immer jegliche Initiative aus dem privaten Sektor ablehnen und auch derart nützliche und konstenlose Dienste wie Maps oder Streetview nur als „Freibier“ ablehnen, dass besteht wenig Anreiz für Unternehmen sich ethisch zu verhalten.
    Simples Kalkül: Wenn sich ohnehin über alles aufgeregt wird, dass ich tue, dann kann ich auch gleich machen was ich will.

  3. „Öffentlichkeit ist nichts, was Wirtschaftsunternehmen uns bereitstellen. “
    *hust* Spiegel *hust* RTL *hust* FAZ *hust* BILD *hust Süddeutsche *hust* Pro7 *hust* Zeit *hust* Focus *hust* Sat1 *hust* …

    Von den öffentlich-rechtlichen (die man aber auch als Wirtschaftsunternehmen sehen könnte) ist die gesamte mediale Öffentlichkeit etwas, das von privatwirtschaftlichen Unternehmen bereitgestellt wird.
    Und genauso wie die Medienunternehmen sich auf Meinungs- und Pressefreiheit berufen können, so sollte sich Google auch auf die Panoramafreiheit berufen können.

  4. War ja klar, dass du das verlinkst. :)

    Mich würde mal interessieren, wie du es sehen würdest, wenn es nicht google wäre, sondern, sagen wir die 50.000 Leutchen von openstreetmap.org, die in zwei Jahren die 5 Millionen Gebäude fotografiert hätten und es mit einer offenen API möglich wäre andere Datenbestände, allerdings alles am besten unter CC-Lizenz zu verbinden.
    Was würdest du dann sagen?

    Ach, und das mit der kleinen Truppe, die anderen die Sichtweise auf das Netz aufzwingen will, ist ein Mißverständnis. Zumindest was meine Person angeht.

    Ich bin ständig neugierig darauf, wie andere Menschen das Netz sehen und benutzen. Dennoch möchte ich nicht das ein Recht auf Fotografie von Häusern im öffentlichen Raum, das es lange gibt und mit guten Gründen in den letzten Jahrzehnten mehrfach verteidigt wurde, ins Klosett geworfen sehen, nur weil es jetzt auf einmal eine lautstarke Truppe von Bürgern brüllt, dieser Teil des öffentlichen Raumes wäre neuerdings privat.

    Die Häuserfassade als Bestandteil des informationellen Selbstbestimmungsrechts zu deklarieren, ist ein merkwürdiger Versuch Datenteilen und -verknüpfen – eigentlich also eine der Grundideen des Internets – generell zu verhindern.

    Darf ich dann morgen den mit einer individuellen Seriennummer versehen Gulli-Deckel vor meinem Haus auch als personenbeziehbar definieren – und wird dann auch die Gullideckel-Fotografie (wichtiger Seitenarm der Public Space Photography) verboten?

    Weiterhin schönen Sonntag und ich hoffe das Entenfüttern war kontemplativ bis inspirierend.

  5. @zrendavir:

    sollte sich Google auch auf die Panoramafreiheit berufen können.

    nicht mit einem 2.90m hohen Kameraturm …

    Ich glaube, der Öffentlichkeitsbegriff, den Benedikt im Hinterkopf hat, ist deutlich komplexer.

    Don Alphonso formuliert in diesem Zusammenhang einen interessanten Gedanken (Ansonsten finde ich seine Totalitarismus-Argumentation grenzwertig):

    Ich darf mich in der Öffentlichkeit bewegen, wann immer ich will. Es gibt keine Beschränkung dieser Freiheit, das erlaubt mir das Grundgesetz. Ich kann jederzeit daran teilnehmen, wann, wo und wie ich will. Das ist mein Recht in dieser freiheitlichen Grundordnung.

    Aber ich muss nicht. Weder im Internet wie oben mit dem Bild, noch in der Realität. Ich kann mir jederzeit überlegen, diese Teilnahme an der Öffentlichkeit zu begrenzen. Oder es auch bleiben zu lassen.

    Und dabei ist das Internet noch nicht mal „Öffentlichkeit“. […]

    Das ist einfach ein komplett anderer Ansatz als die von Jarvis und Co ausgerufene „Publicsphere“.

    Natürlich kann man das anders sehen. Mein Punkt, und vermutlich auch der von Benedikt, ist:

    Wenn jemand (noch) nicht Teil der „digitalen Öffentlichkeit“ sein will (und sei es, dass er keine Abbildung seines Haus im Netz wünscht), ist das zu respektieren.*

    In der Zwischenzeit sollten wir uns Gedanken machen, wie eine „digitale Öffentlichkeit“ aussehen soll – und wie nicht.

    *Tatsächlich ist die Sache (Abwägung öffentlicher Interessen vs. informationeller Selbbestimmung/Datenschutz) auch juristisch nicht so eindeutig, wie es die mancher Apologet mit Tunnelblick auf die Panoramafreiheit behauptet. Aber das scheint mir sekundär. Es war schon immer falsch, neuen Problemen/Fragestellungen mit veralteten Lösungen zu begegnen (vgl. Urheberrechtsdebatte …).

    1. Wenn du die zu hohen Kameratürme von Google kritisierst, okay. Aber wenn das das größte Problem ist, hätte man schon vor Jahren bei Google Earth protestieren müssen…

      Auch wenn man den Öffentlichkeitsbegriff differenzierter auffasst (Öffentlichkeit = medialer Diskurs vs. Öffentlichkeit = physikalischer Raum), so hilft es kaum weiter, da beide Öffentlichkeiten die Eigenschaft „allgemein zugänglich respektive rezipierbar“ haben. Und um genau diese Eigenschaft geht es nunmal.

      Was du kurz gefasst als „Ich darf mich in die Öffentlichkeit begeben, ich muss aber nicht“ beschreibst gilt schon längst in Form des Rechts am eigenen Bild. Dass aber Häuserfassaden dieselben Rechte eingeräumt bekommen sollen wie Menschen, halte ich für fragwürdig. Und diese Fragwürdigkeit will Jarvis wohl mit dem Begriff „Verpixelungsrecht“ deutlich machen.

  6. @Jörg Olaf #8

    Die Frage ist doch dann die, was wird morgen eingeschränkt? Heute die Hausansicht von der Strasse, was darf morgen nicht mehr im Netz gezeigt werden? Und wer bestimmt das? Willkürlich jeder wie er mag? Wohl kaum sinnvoll.

    Deswegen ist eine unaufgeregte Diskussion darüber was „digitale Öffentlichkeit“ sein kann und vorallem wie sie in letzter Konsequenz in den Händen der Bürger (nicht Staat, nicht Unternehmen) bleibt.

    Ich werde dann mal schnell rausgehen und den Gullideckel fotografieren. Wer weiss wielange der noch Bestandteil des öffentlichen Raumes bleibt.

  7. Der Artikel und die bisherigen Kommentare darauf zeigen gerade, dass die Debatte noch _nicht_ zuende ist, sondern immer weitere Kreise zieht. Auch habe ich nicht den Eindruck, als ob es sich um eine typisch deutsche Debatte handelt. Fakt ist lediglich, dass sich die Debatte in Deutschland an StreetView festbeißt. Ersetzt man „StreetView“ durch „Privacy“, wird man schnell feststellen, dass die Debatte auch woanders stattfindet. Es ist eine Debatte, in der es darum geht, was wir bereit sind mit der Gemeinschaft zu teilen, wie privat Privatsphäre letztlich sein kann, und dergleichen. Eine Debatte mit vielen Folgen, nicht nur im Internet, sondern etwa auch, wie demnächst Häuser gebaut werden, oder wie nah oder fern öffentliche Flächen, Parks etwa, an Wohngebiete grenzen sollen. Vielleicht wird auch öffentliches Onanieren normal, oder öffentliches Einnehmen von Mahlzeiten als exhibitionistisch empfunden. Die Grenzen zwischen publik und privat sind nun mal beweglich.

  8. @Jens:

    Mich würde mal interessieren, wie du es sehen würdest, wenn es nicht google wäre, sondern, sagen wir die 50.000 Leutchen von openstreetmap.org, […]
    Was würdest du dann sagen?

    Recht sicher das Gleiche wie im Kommentar Nr.8.

    Bis wir uns darüber im Klaren sind, wie die Regeln einer digitalen Öffentlichkeit aussehen sollten, sollten wir jedem zugestehen, (noch) nicht mitspielen zu müssen.

    Das hat imo auch wenig mit Technikfeindlichkeit oder Bedenkenträger zu tun, sondern weit mehr mit Respekt und unbelasteten Diskursen.

    Ach, und das mit der kleinen Truppe, die anderen die Sichtweise auf das Netz aufzwingen will, ist ein Mißverständnis. Zumindest was meine Person angeht.

    Ich finde weder deine Aktion, noch die Idee mit dem Bier irgendwie missverständlich – auch wenn ich nicht gleich die Totalitarismuskeule schwingen mag (Die brauchen wir später noch …).

    Recht auf Fotografie von Häusern im öffentlichen Raum […] ins Klosett geworfen sehen

    Wird es nicht. Oder besser: In der Debatte geht es um weit mehr. Benedikt (und z.T. auch Oliver Herold: „der datenbanktechnischen Akquise, der Verquickung und Abgleichung mit anderen Datenbeständen“) haben den Punkt ja bereits angesprochen.

    Wenn die „Panoramafreiheit“ (Ich finde ja nach wie vor, dass eine ~140 Jahre alte Regelung für Postkartenfotografen im digitalen Zeitalter hinterfragt werden darf, aber das ist nochmal ein anderes Thema …) fallen sollte oder eingeschränkt wird, dann wohl eher im Zuge der permanenten Grenzüberschreitungen auf kommerzieller Seite.

    Datenteilen und -verknüpfen – eigentlich also eine der Grundideen des Internets

    Die Idee bleibt deutlich länger charmant, wenn man sie als Chance/Möglichkeit und nicht als Zwang begreift.

  9. Willkürlich jeder wie er mag?

    Natürlich nicht. Aber je eher, desto mehr es den Einzelnen betrifft. Das ist der basale Ansatz des Datenschutzgedankens, bzw. der informationellen Selbstbestimmung.

  10. Es ist ja eigentlich in dieser Diskussion fast alles gesagt. Aber zwei kleine Punkte möchte ich dann doch hier noch herausstellen:

    1. @zrendavir weist zu recht darauf hin, daß zu Öffentlichkeit eben deren Bereitstellung konstitutiv ist. Niemand hat übrigens behauptet, Google sei die Öffentlichkeit. Aber Google (Wikipedia, das Netz) stellt eben für viele Dinge Öffentlichkeit her.

    Und gerade deshalb kann man nicht genug betonen, wie wichtig 2. der Einschub von Jens Best („eigentlich also eine der Grundideen des Internets“) ist: Was öffentlich im Internet ist, ist eben öffentlich im Internet; will sagen: Es kommt auch niemand auf die Idee und will das Verlinken von Zustimmung des Betreibers einer Site (oder um den Vergleich noch weiter zu strapazieren von Leuten, die darauf kommentiert haben) abhängig machen.

  11. @zrendavir:

    Aber wenn das das größte Problem ist, hätte man schon vor Jahren bei Google Earth protestieren müssen…

    Sorry, aber „die anderen haben doch auch ..“ ist nach „ihr seid doch nur auf Google neidisch“ das wohl lausigste Arguement in dieser Debatte ,)

    Sogar noch unabhängig davon, dass ein Konzern wie Google natürlich in ganz anderen Datendimensionen operiert als ein lokaler Service wie z.B. „Bilderbuch Köln“.

    Ja, es gibt deutlich problematischere Angebote als die (imo weitgehend harmlosen) Straßenansichten von Google (Mein Lieblingsbeispiel ist bekanntlich die Vogelperspektive in der Kartenansicht bei telefonbuch.de. Die ist identisch mit der von Bing-Maps, allerdings direkt mit weiteren Daten verdrahtet).

    Auch/gerade über die sollte man diskutieren. Die Streetview-Debatte war da vielleicht ein guter Anfang. Gerade daher nervt mich, auf welchem Kindergartenniveau sie teilweise geführt wird.

  12. Hmm, Diskurs über die zukünftige Gestaltung der digitalen Öffentlichkeit. Super. Sollten wir machen.

    Auch dieses mit dem „ich will nicht mitmachen“ – ist auch zu respektieren. Aber was hat das mit Häusern zu tun? Die Strassenansicht der Schloßstrasse 37 in Oberstaufen ist Bestandteil des öffentlichen Raums. Wer da wohnt interessiert mich nicht und wenn Herr Dr. Fassnacht nicht ein Interview gegeben hätte, wüsste ich noch nicht mal, wem das Ding gehört. Es interessiert mich auch nicht, wem es gehört.

    Dennoch sind Häuser auch Ausdruck einer Kultur, als solche sind sie Bestandteil des Kulturellen Erbes (wenn auch nicht gleich alle UNESCO-tauglich sind) – Häuserfassaden bestimmen also die Kultur eines Ortes, die Wirkung eines Ortes. Sie sind nicht nur Aussagen der individuellen Bauherren, sondern auch der Zeit und der Gesellschaft, in der sie gebaut wurden.

    Insofern finde es ein wenig übertrieben, dass Recht des Eigentümers oder Mieters auf Nicht-Abbbildung seines Besitzes/Wohnortes im Netz vor die Möglichkeit zu setzen, sich online über die (Bau-)Kultur eines Ortes ein Bild zu machen.

    Wir reden hier schließlich nicht über Wohnzimmer. Das Sphärenmodell des BGH (oder war es das BVerfG?) ist da ein guter Ansatz, um sphärenspezifisch zwischen privat/öffentlich zu unterscheiden. Es braucht sicher neben der rechtlichen Entschediung eine moralische Diskussion über die soziokulturelle Ausdifferenzierung.

    Kleiner Hinweis noch wegen der 140 Jahre alten Regelung – sie wurde in den letzten Jahren desöfteren erneut betrachtet und in Urteilen und Urteilkommentaren bestätigt und an die Zeit angepasst. Im Kern blieb aber immer der Abwägungsprozeß und bis zur letzten Entscheidung 2003 war klar – Häuserfassade=öffentlich.

    PS: Öffentlichkeit im Informationszeitalter wird breiter und umfangreicher sein, als zuvor, dass impliziert ja schon irgendwie der Name. Ich glaube, es geht eher darum, dass der Mensch lernt mit dem neuen Infomationsgehalt einzeln und als Gemeinschaft umzugehen. Eine übermässige Beschneidung des Informationsflusses kann nicht die Lösung sein.

  13. @Jens: Sei mir nicht böse, wenn ich nicht mehr antworte, aber ich muss noch ein bisschen arbeiten.

    Aber: Ich sehe es anders. Das hier:

    Dennoch sind Häuser auch Ausdruck einer Kultur, als solche sind sie Bestandteil des Kulturellen Erbes

    Das ist ja auch ein Punkt der nebenan schon angesprochen wurde: Müssen wir jedes Gebäude ins Netz zerren, damit unsere Kultur nicht in Vergessenheit gerät? Natürlich nicht.

    Oder auch:

    Die Strassenansicht der Schloßstrasse 37 in Oberstaufen ist Bestandteil des öffentlichen Raums.

    Sie ist mehr als das. Vielleicht ist am allerwenigsten Bestandteil des öffentlichen Raums (Geisteswissenschaftler denken da vermutlich anders als Naturwissenschaftler …)

  14. Ich finde den Ton der Debatte unerträglich und vor allem für die Frage, um die es geht, unangemessen: Nazi, Stasi, ICD-Zwangsneurose, typisch Deutsch und spiessig, Totalitarismus – ist irgendeine Verbalkeule noch nicht geschwungen worden?

    Die Fragen sind doch gar nicht so kompliziert:

    1. Rechtlich: Darf man wie Google handeln? Umstritten. Meines Erachtens ist nur die Kamerahöhe angreifbar. Kein schwerwiegender Gesichtspunkt. Interessantweise hat es ja auch bis heute keinen einzigen Hoheitsakt gegen Google gegeben.

    2. Helfen rechtliche Maßstäbe? Meines Erachtens nein.
    a) Ein Berufen auf die Panoramafreiheit kann nur ein Indiz sein, weil der gewachsene Grundsatz NICHT a priori auf die digitale Erfassung und weltweite Bereitstellung nebst Verknüpfbarkeitsoption anwendbar ist. Darüber kann man streiten. Wie bei jeder Analogie: ist der neue Fall ein analoger Fall zu den bisherigen Fällen? Wer sich allein auf die Panoramafreiheit beruft, macht hier einen logischen Fehler, es bedarf Schritt 2: Passt die Analogie?
    b) Die Argumenation mit (alter) Legalität reicht ohnehin nicht, wenn Gesetzesänderungsvorschläge anstehen. Hier wird ja gerade bestritten, dass die alte Gesetzesnorm noch richtig ist.
    c) Gesetze sind kein Selbstzweck, sondern Ausdruck dessen, was als Handlungsnorm sinnvoll ist. Auch daher muss also eine materielle Diskussion geführt werden. Die „Ich-verteidige-die-Rechtslage“-Linie einiger Pro-GSV-Diskutanten ist also ehrenwert, aber nicht hilfreich, weil nicht tief genug.

    3. Sollen sich einzelne dagegen wehren dürfen, dass ihre Häuser abgebildet werden?

    Ja. Unter Freiheit verstehe ich auch, an etwas NICHT teilzunehmen, erstens. Zweitens sind die Interessen von „Nicht-Abgebildeten“ und „Betrachtenden“ gegeneinander abzuwägen. Ich kann kein Interesse erkennen, was die „Betrachtenden“ hätten und das die Interessen der „Abgebildeten“ überwiegt. Es stellt keinen Eingriff in meine Rechte dar, dass ich Haus X bei GSV nur verpixelt sehe; mein etwaiges Interesse, das Haus zu sehen, kann ich weiterhin ausüben, indem ich dort hin gehe.
    Darüber hinaus steht mir eine Wertung, warum die Menschen ihre Häuser nicht abgebildet sehen wollen, zwar zu, aber da ich die jeweils individuelle Begründungslage nicht kennen KANN, darf ich auch keine PAUSCHALEN Urteile fällen.

    Fazit: Lassen wir bitte den Menschen das Recht, ihre Auffassung von Privatsphäre (die nicht meine ist!) zu vertreten, da sie durch die Nicht-Abbildung (bzw. Verwischung der Häuserabbildungen) niemandes Interessen verletzen und im Einzelfall ihre Gründe haben mögen, ihren Standpunkt zu vertreten.

  15. @Christoph Kappes:

    Meines Erachtens ist nur die Kamerahöhe angreifbar. Kein schwerwiegender Gesichtspunkt.

    Zumindest im Einzelfall würde mir einfallen, dass die Perspektive den „höchstpersönlichen Lebensbereich“ erfasst und damit §201a StGB tangiert ist. Diesen Aspekt finde ich nach wie vor deutlicher spannender* als über das Kriterium des Standpunktes in der P.freiheit zu argumentieren.

    Interessantweise hat es ja auch bis heute keinen einzigen Hoheitsakt gegen Google gegeben.

    Was nicht zuletzt an den weitreichenden Zugeständnissen liegen dürfte, die Google – natürlich ohne Anerkennung einer Rechtspflicht … – im Vorfeld gemacht hat. Und vielleicht auch daran, dass es bisher noch keine Betroffenen gibt …

    *Bei der Panoramafreiheit geht’s ja erstmal um Urheberrecht bzw. das Haus als schützenswertes Werk eines Architekten. Das ist auch interessant, aber wohl leichter aufzulösen als datenschutzrechtliche Interesse einzelner Menschen.

  16. Die ganze Diskussion ueber Datenschutz bei Street View geht am eigentlichen Problem voellig vorbei. Wenn man eine Adresse kennt, dann ist die Strassenansicht davon oeffentlich. Jeder kann hingehen und sie sich angucken und Fotos machen, und nichts anderes macht Google. Google darf das. Auch wenn die Fotos nur Freibierfrei sind. Da gibt es eigentlich gar nichts zu diskutieren.

    Das Gerede ueber vermeintliche Grenzen der Panoramafreiheit und die angebliche zu hohe Kamera, kommerzielle Interessen, die systematische Erfassung usw. sind nichts anderes als Rationalisierungsversuche, mit denen viele ihr verspuertes Unbehagen darueber rechtfertigen wollen, das _ihr_ Haus oeffentlich bei Street View zu sehen sein soll.

    Aber da setzen sie an einer voellig falschen Stelle an, denn das Problem liegt ueberhaupt nicht bei Google Street View. Denn um Fotos eines Hauses bei Street View sehen zu koennen, muss man wissen, _wo_ sich das Haus befindet. Die Privatadresse eines Menschen ist die entscheidene Informationen, die eigentlich nichtoeffentlich bleiben sollte. Erst wenn die Adresse oeffentlich ist, ist auch das Foto oeffentlich; ohne die Zuordnung eines Menschen zu einer Adresse kann das Foto auch niemandem zugeordnet werden. Undohne diese Zurordnung gibt es bei einfachen Fotos von Strassenansichten keinerlei Datenschutzproblem.

    Und leider ist es um den Schutz von Adressen sehr schlecht bestellt. Eigentlich sollte die Privatadresse eines Menschen nur jemand wissen muessen, der ihn persoenlich zuhause besuchen moechte, also z.B. Freunde, die er eingeladen hat, und vielleicht die Post und Paketzusteller (die die Adresse natuerlich als personenbezogene Information vertraulich behandeln muessen). Leider sieht es in der Realitaet anders aus; es ist praktisch erforderlich, dass man jedem, mit dem man irgendwelche Geschaefte macht, die Adresse seiner Privatwohnung sagen muss. Wieso muss meine Bank, meine Krankenkasse, mein Arbeitgeber oder irgendjemand, bei dem ich was auf Rechnung kaufe wissen, wo ich wohne? Dass sich ein Arbeitgeber bei Street View das Haus eines Bewerbers angucken kann und dadurch eventuell einen falschen Eindruck bekommt ist nur moeglich, wenn er auch die Adresse kennt, was aber eigentlich ueberhaupt nicht erforderlich ist.

    Da sollten alle, die etwas gegen Stret View haben, ansetzen, das ist das eigentliche Problem: Die Position der Privatwohnung eines Menschen muss besser geschuetzt werden. Die vermeintlichen Datenschutzprobleme von Street View dagegen sind nur Symptome, gegen die vorzugehen mehr Schaden als Nutzen anrichtet.

  17. @Christoph Die Frage ist doch nicht, ob ich ein Recht habe will, ein Haus online sehen zu können, das wäre auch irgendwie albern.

    die Frage ist, ob ich ein Haus fotografieren kann und mit Adresse (aber ohne Angabe der Bewohner/Besitzer) ohne Einwilligung dieser veröffentlichen darf.
    Und da setzt für mich der Begriff der Öffentlichkeit (mit aller nachgeordenten Rechtslage und gesellschaftlichen Agreements) an.

    Auch die systemische Erfassung von Häusern sollte gestattet sein, z.B. wenn es mal aus den Reihen der openstreetmap-Bewegung eine streetview-ähnliche Initiative gibt.
    Die nachgeordnete Frage, welche Daten mit welchen Daten öffentlich verknüpft werden dürfen, kann man ja gerne führen und dort differenzieren, aber im Zuge der Streetview-Panik musste man in Deutschland ja angst haben auf die Fresse zu bekommen, wenn man mit einer Kamera durch eine Strasse läuft – das ist nämlich das Ergebnis der ganzen unsachlichen Hetze. Die einschränkung von Öffentlichkeit, wie wir sie gewohnt sind.

    @daniel

    genau das ist es nämlich, Schober und die AG Kommunalstatistik wissen schon lange x-fach mehr, was HINTER den Häuserfassaden abgeht. Dass finde ich stark hinterfragbar, nicht die Tatsache an sich, aber wie mit diesen Daten Geld verdient wird, wie diese Daten eingesetzt werden um intransparent und ohne Einbeziehung der betroffenen Personen Entscheidungen gefällt und massig Kohle verdient wird.

    Das Problem ist nicht die digitale Darstellung unseres öffentlichen Raumes, sondern die Intransparenz mit der mit unserer Privatsphäre Geld verdient und ohne uns über uns entschieden wird.

  18. Guten Tag,
    „streetview“ ist ja wirklich ein heißes Thema wie mir gerade auffällt. An dieser Stelle möchte ich auch gern etwas zu dem Thema sagen. Ich persönlich gehe mit diesem Thema „streetview“ so um, dass ich es als eine Bereicherung ansehe. Ich kann mir Orte schon vorher anschauen und ich bin in der Lage mir ein Bild von der Welt zu machen. Dagegen kann ich nichts einwenden und finde auch nichts negatives daran. Wenn es jetzt um die persönliche Privatsphäre geht, fällt mir dazu nur ein, das die Erde eine Kugel ist und wir alle auf dieser Kugel sind und leben. Globen und Landkarten gibt es schon sehr lange und ich denke das mittlerweile die meisten ein NAVI haben um sich von A nach B zu manövrieren. Ich könnte jetzt auch hergehen und sagen: „Ich mag keine Landkarten, weil sie den Weg zu mir zeigen. Die Menschen sollen aber nicht zu mir finden, ich will meine Ruhe haben.“
    Die Realität ist aber, ich habe meine Ruhe! Denn trotz der vielen NAVI’s und Karten die es gibt, kommt mich vollig unerwartet doch niemand besuchen.
    Ein anders Thema, aber mit Zusammenhang: Aktuell kreisen gerade zwei Satelliten um die Erde und scannen den kompletten Planeten. Die Bilder die dort gemacht werden sind dann dreidimensional. Wie detailgetreu die Bilder sind, kann ich nur vermuten. Nur … das ist kein Thema. Anders wäre es, wenn Google auf den Satelliten stehen würde.
    Ich kann mit „streetview“ sehr gut leben, genau wie ohne. Und wenn ich mal ganz ehrlich bin, so wichtig ist es auch wieder nicht.

    Einen entspannten Gruß aus Bremen!

  19. @Jörg-Olaf Schäfers: 201a StGB ist abwegig, weil dafür die abgebildete Person in einem Raum sein muss und der „höchstpersönliche Lebensbereich“ betroffen sein muss (Krankheit, Sexualität, Tod etc), siehe Diskussion zu meinem Artikel bei http://carta.info/23941/gedanken-zu-google-street-view/

    @Jens:
    Derzeit darfst Du das, was Du möchtest, nämlich Gebäudebilder aufnehmen, auch massenhaft und gemeinsam mit Dritten, Speichern und Wiedergeben auf Online-Diensten.

    Worüber diskutieren wir?

    Ob es ein Widersspruchsrecht geben darf? Ich meine, siehe eben genannter Artikel: nein. Häuserabbildungen sind kein Eingriff ins allgemeine Persönlichkeitsrecht.

    Trotzdem gibt es unterhalb von zwingendem Recht noch eine andere Kategorie: nennen wir sie Ethik/Moral/soziales Verhalten. Und in dieser Hinsicht helfen vielleicht folgender fiktiver Sachverhalte, um den Casus zu greifen:

    Fall 1: Gregor Google steht mit seiner Kamera vor einem Haus und will „abdrücken“. Heinz Haus giesst im Vorgarten seine Blumen und protestiert: „Kein Foto mit Ihrer Kamera!“.
    Was tun? Fotografieren ja oder nein?

    Fall 2: wie oben 1, jedoch einigen sich Gregor Google und Heinz Haus durch Heinz´ Vertreter Ilse Caspar-Schaar nach längerem Hin und Her darauf, dass Gregor ein Foto machen darf, aber das Haus unkenntlich machen muss.
    Was tun? Fotografieren ja oder nein?

    Fall 3: wie oben 2, jedoch kommt nun Ingo Internet und fordert andere Passanten auf, Fotos vom Haus zu machen, ohnen dass das Gebäude unkenntlich wird.
    Was tun? Auffordern ja oder nein?

    Ich persönlich finde Fall 1 schon grenzwertig. Wenn Heinz Haus die richtigen Worte findet, respektiere ich seinen Wunsch. Wenn nein, nehme ich mein Recht wahr und fotografiere.

    Fall 2: Hier mache ich KEIN Foto, weil es eine Einigung gibt, die ich nicht unterlaufen möchte und wenn ich selbst keine persönlichen Interessen habe. (Habe ich hingegen diese Interessen (zB weil ich eine eigene Plattform betreiben möchte), kann ich den Einigungsprozess in Frage stellen und wieder von vorne die Diskussion beginnen – um diesen Fall geht es hier aber nicht, und wenn doch: kein Problem, zulässig.)

    Fall 3: Wie Fall 2. Zusätzlich bringe ich aber durch dieses Vorgehen Dritte in die Rolle des „Störers“, hafte aber selber nicht. Habe ich ein Geschmäckle mit. Dann lieber selber Fotos machen.

    Das ist sicherlich eine subjektive Einschätzung, wie „man“ sich verhalten sollte, d.h. das kann man vermutlich auch ganz anders sehen. Aber das genau scheint mir der Kern der Diskussion: Was ist sozialadäquat in Fall 1-3?

  20. @Christoph Kappes: Ohne jetzt bei carta nachzusehen. Aber nein ,)

    Nicht erforderlich ist, dass der Raum nach allen Seiten umschlossen ist. Erfasst werden also auch Toiletten und Umkleidekabinen im Schwimmbad, das ärztliche Behandlungszimmer und sogar der Garten eines Hauses, wenn er nur von einer entsprechend hohen Hecke vor Einblick gesichert ist.

    Quelle: Christian Jäger: Examens-Repetitorium Strafrecht Besonderer Teil (Seite: 101)

    In welchen Situationen § 201a StGB greift, lässt die Gesetzesbegründung durchaus offen. Zumindest beschränkt sich die Norm wohl nicht nur auf „Krankheit, Sexualität, Tod etc“. Wobei auch das Dinge sind, bei denen ich in meinen Garten nicht gegoogelt werden msg ,)

  21. Benedikt Köhler schreibt also:

    „Öffentlichkeit ist nichts, was Wirtschaftsunternehmen uns bereitstellen. “

    Woher hat er denn diese Erkenntnis? Was machen eigentlich Zeitungen? Sind das keine Wirtschaftsunternehmen?

    Aber der Satz ist ja so unglaublich politisch korrekt, dass wir alle in Ehrfurcht erstarren müssen und nichts anderes mehr dazu schreiben und denken dürfen, weil „Da steht im Prinzip alles drin, was ich schon immer zum Thema schreiben wollte.“ Von wegen „eine kritische Öffentlichkeit herstellen wollen“. Diese Art von Credits liebe ich ja so bei den Bloggern (Ironiemodus aus).

    Abgesehen davon verknüpft Google keine Geo-Location-Koordinaten und Fotos mit Personal-Datenbanken. Ich wüsste nicht, dass die Hausnummern und Straßenschilder scannen und mit Telefonbüchern abgleichen. Wenn die das mal praktizieren, kann man das gerne verbieten. Dafür braucht man die Panoramafreiheit kein bisschen einschränken.

    1. @nowotny: Zumindest verknüpft google.com ihre Maps mit einer Firmendatenbank aus ominösen Quellen, die eine GmbH, deren Geschäftsführer ich bin, an meine Privatadresse positioniert.

      Ich weiss nicht, wie google an diese Daten kommt. Ich weiss nicht, wie ich google das verbieten kann, ohne google zusätzlich noch meine Identität offen zu legen. Ich finde das ziemlich unlustig.

  22. @nowotny: Du hast aber schon mitgelesen, oder? Zum Begriff der Öffentlichkeit, den Benedikt Köhler hier (wohl) anbringt, hatte ich ja oben schon etwas geschrieben.

    dass wir alle in Ehrfurcht erstarren müssen und nichts anderes mehr dazu schreiben und denken dürfen

    Du darfst gerne etwas schreiben (und hast es ja offenbar auch tun können). Das da oben ist halt meine Meinung. Ich finde Benedikts Gedanken zum Thema ziemlich lesenwert. Lesenswerter als 95% der aktuellen Debatte, die weder Google noch die Gesellschaft weiterbringt. Darauf habe ich hingewiesen.

    Abgesehen davon verknüpft Google keine Geo-Location-Koordinaten und Fotos mit Personal-Datenbanken.

    Das hat Google auch niemand vorgeworfenn (Ich zumindest nicht).

    Ich wüsste nicht, dass die Hausnummern und Straßenschilder scannen

    Stimmt, das, bzw. die entsprechend aufbereiteten Daten, ist eine Dienstleistung, die üblicherweise eingekauft wird (Ja, genau deshalb finden Anwendungen wie Google Maps/GoYellow punktgenau Adressen).

    und mit Telefonbüchern abgleichen.

    Nun, bis dahin ist es nur noch ein kleiner Schritt, wie das oben angeführte Beispiel bei Telefonbuch.de zeigt.

    Und nein, das ist nun kein Google-Bashing (Google handelt im Rahmen seines Geschäftsmodells einfach konsequent), sondern eine gesellschaftliche Frage.

  23. Bin der Debatte bisher nicht erfolgt. Möchte aber anmerken dass solche ‚Artikel‘ wie dieser hier gerade in dem Kontext äusserst nichtssagend sind. Deutliche Sprache anstatt von Andeutungen wäre nett.

    PS: Warum zum Geier vermurkst euer Skript meine Typographie?

  24. @anon:

    Deutliche Sprache anstatt von Andeutungen wäre nett

    Hee, gesunder Anspruchshaltung. Freut mich. Nein, ernsthaft jetzt.

    Dass das hier nicht der Spiegel ist, sondern ein sympathisches (Nischen-)Blog ist und wir uns mitten in einer laufenden Debatte (ich also in dreister Ignoranz auch bei einem Rant ein bisserl Vorwissen voraussetze), hast du aber schon bemerkt? Nicht? Ok, ich werde an mir arbeiten.

    Warum zum Geier vermurkst euer Skript meine Typographie?

    Tröste dich, meine vermurkst es auch. Die saubere Umsetzung typographischer Feinheiten stand damals offenbar nicht auf der Liste. Evtl. wird bei nach dem Relaunch alles besser.

  25. Das typisch Deutsche an der Streetview Debatte ist mMn eigentlich nur, dass man wiedermal sieht wie schwer es einem großen Anteil der Bürger schwerfällt über den eigenen Tellerrand zu schauen.

    So im Tenor:
    Google Streetview ist schlecht!
    Wieso? Hat meine Zeitung gesagt!

    Was können wir tun? Also ICH lasse mein Haus verpixeln. HAHA Google friss DAS!

    Ergebniss? Naja, eigentlich keins, aber MEIN Haus ist nicht zu sehen!

    Thema nicht grundsätzlich geklärt, keine Lösung für grundsätzliche und sachliche Bedenken. Aber das ist irrelevant, Otto Normalbürger hat was er will und damit ist gut. :)

    Nunja: trotz dem bin ich froh dass man sich nicht, wie in anderen Ländern, früher oder später mit Vaterlandsargumenten auseinandersetzen muss.

    DAS ist ebenfalls typisch deutsch in 2010… und das ist gut so!

    Jetzt üben wir das mit der emphatie noch ein paar stunden, tage, monate, jahre. Und dann werden auch ganz andere Sachthemen einen neuen drall bekommen.

    Wie z.B. das Filesharing (kleiner Bogenschlag). Ja, ist hier in Deutschland schlimm, kostet viele viele Milliarden und Jobs und Arbeitsplätze und natürlich fordert es auch das Leben von Tierbabys.

    Mich interessiert sehr wie sich die Debatte entwickeln würde, wenn man beispielsweise mal ernsthaft bedenken würde was mit den 3. Welt Ländern ist.

    Die haben Internet, aber eigentlich keine Kohle. Sollen die jetzt, nach westlicher Logik, keine Hollywoodfilme gucken dürfen? Obwohl das nur einen Download entfernt ist?

    Tellerrand, Tellerrand… Kippt die Suppe auf den Tisch! ^^

  26. @edgar: Mmh, und der Vorwurf, die mit der anderen Meinung (bzw. die ohne eigene Meinung) seien doof/ zurückgeblieben/ technikfeindlich/ typisch deutsch, ist selbstverstänlich ein Zeichen weitsichtiger Reflektion und Überlegenheit?

    Ich befüchte, du hast da gerade ein beeindruckendes Beispiel für das Problem der Debatte geliefert. Wenn auch unfreiwillig.

    1. Glaube ich kann dir nicht ganz folgen.

      Hast du das jetzt aus meinem Kommentar herausgelesen? Oder versteh ich dich nicht weil ich was überlesen habe?

  27. Klar im Kern eine wichtige Debatte. Aber typisch deutsch geht es mal wieder um die Krümel statt ums Brot: Der Anspruch über die Verwendung aller Daten, die in irgendeiner Form zu mir gehören, selbst zu entscheiden, ist ein schlagendes Argument (im Zweifel also auch über meine Hausfassade). Aber wie schon an anderer Stelle angesprochen, die Debatte um Streetview ist dabei ein unwichtiger Nebenschauplatz. Entscheidend ist der Umgang mit der Adresse und anderen personenbezogenen Daten, und vor allem die Tatsache, dass ich nicht sicher sein kann was andere, insbesondere der Staat, damit machen. Werde ich beispielsweise zu einem freiwilligen Reihen-DNA-Test im Rahmen einer polizeilichen Ermittlung gebeten, werde ich mir das heute gut überlegen, weil ich nicht sicher sein kann, dass die Daten wieder gelöscht werden, ähnlich bei anderen erkennungsdienstlichen Massnahmen etc. pp. Vielleicht solltet Ihr (insbesondere der eifrig mitkommentierende Autor) Euren heiligen Eifer lieber dort verschwenden, als in dieser Jägerzaundebatte.

  28. Typisch deutsch?

    Dann finde ich Deutsche richtig gut.

    Wir bleiben, wie wir sind.

    Stur, kritisch, radikal spießig und ENDLICH langsam gegen die Absegnungsmentalität der Vergangenheit bezüglich der Politik. Das deutsche Volk segnet nichts mehr so einfach ab.

    Und das ist auch gut so, meine Damen und Herren!

  29. “Öffentlichkeit ist nichts, was Wirtschaftsunternehmen uns bereitstellen. ”

    Was Benedikt sagt stimmt zwar so, bringt aber die Diskussion nicht weiter.

    Wirtschaftsunternehmen bestimmen die Wahrnehmnung unseres öffentlichen Raumes mit. Ebensowenig wie es demokratie-förderlich ist, dass Medien wie BILD die Selektion über die Wahrnehmung der Geschehnisse im Öffentlichen Raum stark betimmen, kann es uns gefallen, dass ein Web-Konzern wie Google eine zukünftig machtvolle Abbildung des öffentlichen Raums im Netz installiert – ohne Alternativen.

    Ich wäre der erste, der über sich über eine solche Diskussion freuen würde. Leider wird in der deutschen Diskussion um Streetview das Kind mit dem Bade ausgeschüttet.
    Es geht also nicht um Google, sondern es muss gleich ein Gesetz her, dass dieses böse Fotografieren und im-Internet-Abbilden unter Strafe stellt. (Neufassung BDSG §34)

    Gleichzeitig schafft man mal eben so ein bisher unzweifelhaft dem öffentlichen Raum zugehöriges Element (die Häuserfassade) rüber in den privaten Raum. Einige Deutsche, denen Fremde auf der eigenen Strasse eh immer suspekt vorkommen, freuen sich, denn es wäre ja noch schöner, wenn jetzt jeder hier gucken könnte.

    Nicht um die kommerzielle Auswertung des öffentlichen Raumes sondern um die Sicherstellung der Möglichkeit diesen Raum auch digital abzubilden, kämpft die Aktion „Verschollene Häuser“ – im Endeffekt geht es um ein wenig mehr Differenziertheit beim Einführen einer digitalen Ebene in die Öffentlichkeit. Differenziertheit – eine Eigenschaft, die es schon immer schwer hatte in Deutschland.

    Hauptsache dagegen, Hauptsache dafür -warum, wieso, weshalb – who cares….

  30. @Jens Best
    Sie werben um „ein wenig mehr Differenziertheit“.
    Nun, was die Differenziertheit Ihrer eigenen Argumentation im speziellen betrifft, so mag sich jeder anhand Ihrer Kommentare im weiter oben verlinkten Köhler-Blog, in dem Sie Kritiker z.B. als „Gesindel“ und „Gesocks“ bezeichnen, gerne selbst ein Bild davon machen.
    Viel wichtiger aber noch ist folgendes:
    Differenziertheit innerhalb einer gesellschaftlichen Debatte im allgemeinen heißt für mich: die Feinheiten und Nuancen in einer Diskussion und in dem sie betreffenden Gegenstand wahr- und aufzunehmen, vor allem aber auch mit einem Mindestmaß an Respekt für das Gegenüber den vollständigen Austausch der Argumente überhaupt erst einmal zuzulassen und die Diskussion dann im Sinne gegenseitiger Fairness und im Rahmen demokratischer Spielregeln sachlich auszutragen.
    Dazu gehört es dann eben gerade nicht, sich bevor die Debatte auch nur ansatzweise an ihr Ende gelangt wäre, über die Bedenken anderer einfach hinwegzusetzen, indem man durch Aktionen erst einmal Fakten schafft, die vermeintlichen Fortschrittsverweigerer gewissermaßen an den Internetpranger stellt und damit unfairerweise eine Entscheidung in der Argumentation zu eigenen Gunsten herbeiführt und erzwingt. „Differenziert“ wäre Ihr Vorgehen m.E. nur dann, wenn Sie solche Aktionen auf dem Rücken anderer unterlassen und stattdessen dann gerne auch für Ihre eigene Sache lautstark streiten würden.
    Darüber hinausgehend gab es ja eigentlich schon einen vorläufig erreichten Zwischenstand der Debatte. Dieser bestand gerade darin, dass Google nun alle Fassaden filmen darf, aber respektieren muss, wenn einzelne das nicht möchten. Diese werden dann verpixelt. Ein Kompromiss, mit dem eigentlich alle vorerst hätten leben und auf dessen Basis dann gerne auch noch tiefergehend hätte weiter diskutiert werden können.
    Diesen Kompromiss torpedieren Sie jedoch mit Ihrer Aktion, die erreichte vorläufige Befriedung des Konflikts kündigen Sie einseitig auf.
    „Differenziertheit“ sieht wahrlich anders aus.
    „Missionarischer Eifer“ wäre wohl der zutreffendere Begriff für Ihre Vorgehensweise.

  31. @Obi

    Nicht meine Kritiker oder Personen, die eine andere Sicht in der Debatte haben wurden von mir als „Gesindel“ bezeichnet, sondern Personen wie Alphonso oder die fixmbr-Bande, die mich aufs Gröbste beleidigt haben ohne sich mit der Begründung der Aktion oder mir auseinanderzusetzen.

    Sie sehen also ich diffenziere, meine Erfahrung der letzten Monaten haben gezeigt, dass es auch die Kategorie der sinnbefreiten Schlammwerfer gibt, die ich in keinster Weise als Gesprächpartner mehr akzeptiere, denn dafür ist mir üblicherweise meine Zeit zu schade.

    Ein wenig Höflichkeit kann man auch im harten Diskurs an den Tag legen, aber warum sollten wir uns hier über die Hassblogger aufregen – die haben in den letzten Jahren außer Rummaulen eh nichts zustandegebracht.

    Zur Sache nur noch zuviel, weil ich es ja jetzt schon x-mal gesagt und geschrieben habe. Die Debatte um Streetview wurde medial und politisch missbraucht, der Deutsche Michel von der Leine gelassen. Ich habe in den letzten Monaten mit vielen Menschen diskutiert und neben zu respektierenden persönlichen Wünschen nicht zu fotografieren sind mit mehrheitlich unbegründete Ressentiments begegnet.

    Das zeigt mir, das hier nicht mehr unterschieden wird zwischen einer Absprache Google-Aigner und dem moralischen und rechtlichen Rahmen, in dem aktuell das Fotografieren und Veröffentlichen in Deutschland nicht verboten ist.

    Es gibt und sollte kein Verpixelungsrecht geben. Was ein amerikanische Konzern anbietet, ist für mich kein Rahmen, den die Zivilgesellschaft übernehmen muss.

    Ansonsten gebe ich dir recht, eine Forderung nach einer zivilgesellschaftlichen public domain Alternative eines offen Online-Bildbandes mit kontrollierter Möglichkeit weitere Daten zu verknüpfen wäre eine positivere Forderung gewesen. openstreetmap.org zeigt ja in eine gute Richtung, aber es wird meiner Meinung nach Zeit das digitale Handeln in der Gesellschaft mehr zu fördern. Sprich weniger Angstkampagnen, mehr Digitale Alphabetisierung, und bitte nicht immer das Kind (Gestaltung des digitalen Raumens) mit dem Wasser (Einschränken kommerzieller Interessen) ausschütten.

  32. Ich find die Aufregung über Google Streetview völlig übertrieben, man kann sich ja „wegradieren“ lassen und Menschen erkennt man auch nicht wirklich.
    Datenschutz an anderen Stellen wäre allemal sinnvoller.

  33. @Ugur Özedmir: In der (verlinkten) Debatte geht es ja darum, dass der hier mitkommentieren Jens Best den Kompromiss „wegradieren lassen“ nicht akzeptieren möchte.

    Best plant, zusammen mit weiteren „Aktivisten“, wegradierte Häuser nachzufotografieren und die Bilder unverpixelt ins Netz zu stellen.

  34. Unabhängig von allen differenzierten Meinungen zu der eigentlichen Debatte: Ich persönlich finde ja auch einige deutsche Tugenden ziemlich übertrieben, aber die Diskussionskultur, die wir zumindest Ansatzweise entwickeln finde ich hervorragend. Im Übrigen: Man kommt bei Diskussionen im Allgemeinen über die Krümel zum Brot. Nämlich über einzelne Argumente (Krümeln, besser Backzutaten) und deren Abwägung findet sich eine gesunde Meinung (Brot), die möglichst vielen gerecht wird (schmeckt).

    Mein Themenbeitrag:
    Die Datenverknüpfung ist in der Tat das große Problem von streetview und anderen Datenveröffentlichungen. Im Prinzip ist ein Name alleine nix wert. Eine einzelne Adresse auch nicht. Erst durch die Verknüpfung des Namens mit der Adresse und deren Veröffentlichung ist der erste Schritt den es zu hinterfragen gilt.

    Die Telefonnummer dazu zu schreiben, die Emailadresse, den Facebookaccount, die politische Meinung, den Arbeitgeber, die finanziellen Verhältnisse, den Lieblingseinkaufort, die Kontonummer, die soziale Umgebung, die Urlaubsbilder, die Automarke, das Kennzeichen, der Lieblingssender, die Lieblingsautoren, die Musikvorlieben, den Ehepartner, das Photo der Hausfassade, die Kinder, das Lieblingswerkzeug, die Pullimarke, die Kloschüsselmarke, die Uhrzeit für den morgentlichen Stuhlgang, die Pausenzeiten, die Zigarettenmarke, die Steuernummer, die Brillenmarke, die gefahrenen Kilometer, das Budget für das monatl. Essengehen, das Lokal dazu, die Nachbarn, deren Auto, deren Fernseher, deren Goldkette, die Internetnicknames bei Blogkommentaren…

    Nicht die Daten sondern deren Verknüpfung ist das Problem. Es hängt sich nun an Google-Maps auf, weil Adressen mit Bildern verknüpft werden. @Jens: Du darfst gerne Photos machen, wenn Du sie mit keiner Adresse veröffentlichst. Ich habe keinen Telefonbucheintrag, weil ich nicht will, dass mein Name in irgendeiner Adresskartei noch mit meiner Telefonnummer erweitert wird. Das Problem besteht auch in den Photos an sich: Es wird ein Haus mit einem Auto davor Photografiert – und schon ist eine Datenverknüpfung da. Jetzt ist im Photo noch Datum und Uhrzeit drin und schon habt hier ein auswertbaren Datenhaufen. Photos – gerade wenn man sich auf die Panoramafreiheit berufen will – sind in der Tat Einzelentscheidungen. Folglich sollte man Einzelmeinungen akzeptieren – gerade weil heute wild Daten verknüpft werden und dazu keine (ausreichende) Regelung da ist! Auch wenn der Hinweis auf das dritte Reich abgedroschen sein mag: Man sollte aus Fehlern lernen. Datenansammlungen sind sehr gefährlich und jedes Mosaiksteinchen dazu diskussionswürdig.

    Ich habe für meinen Teil abgewogen gegenüber Google:

    Ich will eigentlich nicht, dass meine Adresse mit dem Fassadenbild verknüpft wird. Weil irgendjemand den ich nicht kenne wird das schon noch mit meinem Namen und mit evtl. vielen anderen Daten verknüpfen. Klar das geht auch auf ner Postkarte wo draufsteht wo es aufgenommen wurde, aber eben nicht so einfach (hier muss die Rechtslage eben angepasst werden!).
    Aber ich habe das Problem, dass ich google um mein Ansinnen mitzuteilen, meine E-Mailadresse, meine Adresse, meine aktuelle IP-Adresse (google-suchanfragen?!), etc. hätte mitteilen müssen. Das war’s mir nicht wert – nur damit sie meine Adresse nciht mit einem Foto verknüpfen. Es war also die Wahl zwischen Pest und Cholera und würde ich das finanzielle und zeitliche Desaster nciht scheuen müsste ich dagegen rechtlich vorgehen…

  35. @Jens Best, 41
    Sie machen erneut einen Denkfehler. Ich vermute mal, die wenigsten hätten oder haben etwas dagegen (zumal wenn das ordentlich ausdiskutiert wäre), wenn irgendein Fotograf privat oder sogar gewerblich hier oder da die sogenannten Panoramafotos schießt, auf denen dann im Hintergrund die eigene Häuserfassade zu sehen ist. Eher ist es die totale Erfassung ALLER Häuserfassaden und deren computertechnische Auswertung, die vielfach ein Unbehagen auslöst. Sie können nun nicht (wenn auch juristisch vorläufig korrekt) einfach sagen, Sie und Ihre Aktion haben mit dem Kompromiss irgendeines „amerikanischen Konzerns“ nichts am Hut, da sie ja nur irgendwelche Häuser fotografieren würden, wenn es sich just um genau die Häuser handelt, deren Besitzer den mit Google ausgehandelten Kompromiss in Anspruch zu nehmen gedenken.
    Der Zweck oder (um zunächst mal keine Absicht zu unterstellen besser:) die Wirkung Ihrer Aktion liegt dabei doch auf der Hand: Gerade wer diesen Kompromiss in Anspruch nehmen will, um „anonym“ zu bleiben, droht nun von Ihnen noch besonders prominent hervorgehoben und damit zusätzlich als Spießer, Ewiggestriger usw. gebrandmarkt zu werden. Wem also Anonymität besonders am Herzen liegt, wird dann gerade diese Hervorhebung nicht haben, stattdessen lieber stillhalten und auf den errungenen Kompromiss des „Wegradierens“ notgedrungen verzichten wollen. Somit wird der Kompromiss zunichte gemacht und eine Entscheidung der Debatte zu Ihren Gunsten „erzwungen“. Das meinte ich damit, dass mit dieser Aktion das Prinzip der Fairness verletzt wird, ungeachtet der Tatsache, dass dies juristisch zunächst einmal nicht zu beanstanden sein mag.
    Wundert es Sie dann eigentlich ernsthaft noch, dass sich, so unter Zugzwang gesetzt, Teile Ihrer Gegner in der von Ihnen geschilderten Weise radikalisieren, bzw. andere dann lieber die Panoramafreiheit auch juristisch abschaffen wollen?

  36. @nomis

    Ein Haus, ein Auto, eine Uhr, eine Uhrzeit – werde mich beim Architekten, beim Autobauer, beim Autobauerzulieferer, beim Uhrenhersteller und logischerweise auch bei Gott als Erfinder der Zeit erkundigen, ob ich ein solches foto auf flickr…..oh moment, da sind ja schon tausende von geo-referenzierten fotos mit einem Haus, einem Auto und einer Uhr – es gibt sogar Gruppen von Fotografen auf flickr, die sich Haus-Auto-Uhr-Fotografen nennen.

    Realität – ein Welt voller Datenverknüpfungen. Werde den Antrag auf Unkenntlichmachung des Planeten bei der deutschen Chefbehörde stellen und mich danach dem Urteil der Vereinigten Deutschen Michel unterwerfen.
    Wie konnte ich nur jemals eine Kamera mit dem Internet verbinden. Werde mich vor Scham selbstverbrennen.

    @obi

    1. Alle Daten des öffentlichen Raum sollten kreuz und quer verbunden werden. Es sollte eine zivilgesellschaftliche Alternative zu Google et al. geben, damit wir diesen unseren gemeinsamen Raum im Digitalen mit all den Daten anfüllen können, Filter dürfen von jedem gebaut werden – Wissen ist und bleibt der einzige Weg in eine verantwortliche und vertrauensvolle Zukunft. Ringelpietz mit anfassen ist es aber nicht.

    PS: Geheimnisse und Privatsphäre sind genau so wichtig, um Mensch zu sein.

    2. „prominent hervorgehoben“ – Nun das haben die Verpixler mit den betroffenen Häusern bereits selbst gemacht. Ob das Spiesser oder Genies sind – I couldn’t care less.

    Die Häuseransichten werden fotografiert und geo-referenziert onlinegestellt. Dafür muss ich niemanden fragen und das letzte bißchen Respekt, was ich normalerweise in solchen Situationen übrighabe, ist in den letzten Monaten bei Diskussionen mit Menschen, die der Willkür und der Unwissenheit das Wort reden, verloren gegangen.

    PS: Wer beim Motiv-Sammeln für die Fotografen helfen will: [Link gelöscht. Olaf.]

  37. @Jens: Ich glaube, ich habe mehr als deutlich gemacht, was ich von eurem Pixelterror halte. Entsprechende Links werte daher in der mir eigenen Zensorenherrlichkeit der Einfachheit halber als Spam und werde sie löschen. Danke für die Aufmerksamkeit.

  38. Lieber Herr Best,
    ich fürchte ich habe einen fürchterlichen Fehler begangen. Habe mein Haus verpixeln lassen. Jetzt wollte ich voller schlechtem Gewissen nachträlich die Fassade fotografieren und unter Angabe der Geodaten hochladen. Bloß: Es ist die Falsche! Die falsche Fassade! HOFFENTLICH passiert das nicht noch mehr Hausbesitzern. Was machen wir denn, wenn diese ganzen Spießbürger – sie wissen ja, Deutschland ist voll davon – etwa die Schlosstraße in Oberstaufen mit allen möglichen Hausfassaden förmlich zumüllen? So dass man gar nicht mehr weiß, was jetzt die tatsächliche Fassade ist und was nicht? HOFFENTLICH passiert das nicht! Dann wäre ihr schönes Projekt nämlich am Ende. Ganz leicht, ohne Prozesse, Urteile und all die hässlichen Sachen.

  39. @Beutelteufel

    die Idee hat was (beutel)teuflisch Verschmitztes. Wäre spannend zu sehen, wie die Morphing-Tools für die Fotos damit zurechtkommen.

    Etwas konstruktiver beschäftigt sich der Streetview-Kritiker Simon Bieling mit möglichen Methoden, die potentielle Macht von Google Streetview auszuhebeln:

    „Erstrebenswerter ist es, der doch einseitigen Bildperspektive der Google Streetview weitere hinzuzufügen und so auf vermeintlich nicht existierende Vergleichsbilder hinzuweisen. Allein damit wäre schon der Zweck erreicht, dass ein städtischer Raum anhand nicht nur eines, sondern vieler Bilder der Lesbarkeit zugänglich gemacht würde“

    http://neuegegenwart.de/ausgabe59/streetview.htm
    Lesenswert.

  40. Ach, wie sie sich ergehen im Sumpf des scheinbaren Humors. Diese kleinen Google-Freunde. Wie sie sich lustig machen über Menschen, die eine andere Meinung haben.

    Humor ist, wenn man über solche Trottel trotzem lacht.

    Ich lache gerne.
    Über Euch.

  41. Mh. Habt Ihr eigentlich Eure Gesundheitsakte schon bei Google verwalten lassen, oder reicht Euch bisher alles andere, was die von Euch wissen?

    Vom Wohnort bis zum Mailverkehr, von Eurem Suchen bis zum Finden, von Euren Kontakten bis zur Interessenanalyse. Da kommen schonmal ein paar Datenberge zusammen. Macht nichts. Das Klingelschild wurde auch schon online gestellt. Aber egal, denn Euro Pics und Daten wurden schon immer natürlich kopiert auf jede Schrottseite des Netzes.

    Macht mal ruhig so weiter.
    Geht alles preis.

    Ich lache zuletzt. Und ich mache, erfahrungsgemäß auch immer das Licht aus.

    Grinsend und wohlzufrieden.
    So ganz ohne Google (nebst Facebook).

  42. @Silvie

    Die arrogante Oberflächlichkeit deiner Worte offenbart, dass du nicht annähernd verstanden hast, dass es nicht um Google geht.

    Wau Holland würde sich für einen solch armseligen Nerd schämen, wenn er dich noch hören müsste.

  43. Och, ich heule gleich.

    Vielmehr haben meine Rechner gerade das gezeigt, was ich in Kopie reinstelle:

    Es besteht ein Problem mit dem Sicherheitszertifikat der Website.

    Das Sicherheitszertifikat dieser Website enthält Fehler und ist deshalb nicht vertrauenswürdig.
    Die Sicherheitszertifikatprobleme deuten eventuell auf den Versuch hin, Sie auszutricksen bzw. Daten die Sie an den Server gesendet haben abzufangen.
    Es wird empfohlen, dass Sie die Webseite schließen und nicht zu dieser Website wechseln.
    Klicken Sie hier, um diese Webseite zu schließen.
    Laden dieser Website fortsetzen (nicht empfohlen).
    Weitere Informationen

    Wenn Sie zu dieser durch einen Link weitergeleitet wurden, dann überprüfen Sie die Websiteadresse in der Adressleiste, um sicherzustellen, dass dies die erwartete Adresse ist.
    Wenn Sie zu Websites wie https://example.com wechseln, versuchen Sie „www“ zu der Adresse hinzuzufügen (https://www.example.com).
    Geben Sie keine persönlichen Informationen auf der Website an, wenn Sie diesen Fehler ignorieren und den Vorgang fortsetzen.

    Weitere Informationen erhalten Sie unter „Zertifikatfehler“ in der Internet Explorer-Hilfe.

    Kopie Ende.

    Was sagt der Betreiber dazu?

  44. @Silvie:

    Was sagt der Betreiber dazu?

    Dass das Problem bekannt ist. Wir arbeiten dran (bei einem Projekt, das quasi permanent 110% der zur Verfügung stehenden menschlichen Ressourcen vereinnahmt, kann das auch mal etwas dauern).

    Und ja, es ist ärgerlich, von mir aus auch „unprofessionell“. Priorität bekommt das Zertifikat trotzdem nicht, da die realweltlichen Auswirkungen des Fehlers letztendlich überschaubar sind.

    Kurz: Du darfst uns ruhig weiterhin vertrauen, auch wenn dein Browser über das Zertifikat meckert.

  45. @Jörg-Olaf

    Danke für den Hinweis.

    Weißt Du, was bei meinen Rechnern gerade abgegangen ist? Ein Tobsuchtsanfall der Warnungen, Hinweise, Sperrungen und dergleichen.

    Meine Güte….

    Na, ja, so kann man seine Wächter auch mal testen. Aber hallo.

    In diesem Sinne, weiterhin frohes Schaffen.

  46. Und da ich gerade hier bin, ein Edit:

    1. Eure Pics, nicht Euro Pics
    2. Gebt alles preis, nicht Geht alles preis.
    3. …erfahrungsgemäß KOMMA….

    Tja, war flüchtig, da auf drei Seiten aktiv, bin allerdings Rechtschreibfanatikerin. Edit ist mir daher eine Ehrensache.

    :-)

Dieser Artikel ist älter als ein Jahr, daher sind die Ergänzungen geschlossen.