Staaten haben kein Monopol auf Überwachung: Wie Nachrichten-Seiten ihre Leser tracken

By Backbone Campaign via Flickr CC BY 2.0

In ihrem Artikel „Die Heuchelei der Internet-Journalisten“ beschreibt die amerikanische Journalistin Quinn Norton, wie Internet-Journalisten bzw. deren Webseiten uns auf Schritt und Tritt verfolgen, das Original gibt es hier. Dies ist gängige Praxis der meisten Nachrichtenseiten. Jetzt legt Norton nach. Allein, wenn man die Seite vox.com besucht, werden beim Aufrufen der Seite 16 Skripts ausgeführt und 12 Tracker auf dem eigenen Rechner platziert.

Mit diesen ganzen Daten würden die Data-Warehouse-Betreiber ganze Persönlichkeitsprofile anfertigen. Durch diese wissen sie alles über unsere Identität, was es zu wissen gibt, psychische Krankheiten, Abhängigkeiten etc., so Norton. Tausende kleine Helfer können uns bei unserer alltäglichen Reise durch das Netz überwachen. Aber diese Technologien bieten eben nicht nur die Möglichkeit, unsere Bewegung durchs Netz zu überwachen, sondern uns eben auch zu manipulieren. Aufgrund der gesammelten Daten kann nicht nur die Werbung, sondern auch die Inhalte, die wir angezeigt bekommen, beeinflusst werden. Diese müssen nicht unbedingt unserem Geschmack entsprechen, aber sie verändern ihn und unsere Sicht auf die Welt generell, gezielt und zuverlässig. Netzpolitik ist natürlich cookie- und trackerfrei, die einzige Ausnahme ist der VG-Wort-Zählpixel.

22 Ergänzungen

  1. „so _die_ Norton“ – das ist bestenfalls umgangssprachlich und ansonsten respektlos (und unprofessionell). Ohne Artikel ist die normale Variante.

  2. netzpolitik trackerfrei?

    Also ich bekomme eine Warnung, dass Eure Seite canvas fingerprinting benutzt:

    „This page may be attempting to use canvas fingerprinting to identify you. If the image displayed looks suspicious or out of place, click Cancel.“

      1. Also ich bekomme die Meldung durch das Add-On „CanvasBlocker“, aber NUR, wenn ich vorher JavaScript für netzpolitik.org freigebe

  3. Ich weiss, dass das Zählpixel der vgwort der Einnahmensicherung dient. Aber dennoch: In wieweit unterscheidet sich das von anderen Trackern?

    1. Add-Ons wie Ghostery verraten euch auf anderer Ebene. Lest das Kleingedruckte, das ihr sonst wegclickt mal gründlich durch!
      Viele solcher Programme haben den einzigen Zweck, Geld von Website-Betreibern zu „erpressen“, damit sie von der blacklist entfernt werden.
      Manche sind nur optische Augenauswischerei, das unsichtbare Tracking geht im Hintergrund lustig weiter.

      1. Hast du für diese Aussagen weitere Informationen / Beispiele etc?
        Und vielleicht im Idealfall auch Alternativen, bei denen es besser ist?

        Ich bin mir durchaus bewusst, dass die Firma hinter Ghostery das nicht aus gutem Willen tut und vertrauenswürdig ist (siehe z.B. „GhostRank“). Aber ich wüsste keine bessere Alternative und ein wenig oder sogar recht viel blockieren ist immer noch besser als gar nichts.
        Letztlich ist es eh unmöglich, vollkommen ohne tracking zu surfen, da alleine schon browser fingerprinting (und oftmals IP-Adresse / Range) schon sehr aussagekräftig sind.

  4. > Netzpolitik ist natürlich cookie- und trackerfrei, die einzige Ausnahme ist der VG-Wort-Zählpixel.

    Und womit wird der „Erforderliche Name“ und die „erforderliche Email“ dauerhaft gespeichert?

    Was ist ein VG-Wort-Zählpixel?

    1. Das VG-Wort Zählpixel kann ich dir kurz erklären: Die VG Wort misst die Reichweite der Websites von Mitgliedern anhand eines der Zugriffe auf ein Pixel. Dieses wird dem Mitglied zur Verfügung gestellt und muss nur irgendwo auf der Website in den Artikel eingebunden werden. Die Anfragen für dieses Pixel, welches beim Laden der Seite angefragt wird werden erfasst und erlauben eine Art Statistik, anhand derer dann die Vergütung berechnet wird.
      Einerseits ist es eine ziemlich simple Methode um die Aufrufe von Artikeln zu zählen und so eine halbwegs gerechte Verteilung zu gewährleisten, auf der anderen Seite erfährt die VG Wort so, welche Seiten du besuchst.

  5. Wie sicher bist du dir, dass das Zählpixel an VG-Wort übermittelt? Wenn ich eine netzpolitk.org-Seite mit der Netzwerkanalyse von Firefox neu lade, sehe ich nur ein Zählpixel (1×1) „nobg.png“. Als Host wird aber netzpolitik.org selbst genannt – und keine Domain der VG-Wort.

      1. Dieser Artikel hier enthält das Zählpixel auch nicht (vielleicht enthält er zu wenige Zeichen, damit der Text zählt oder es wurde „aus Versehen“ vergessen). Aber wenn du z.B. in diesem Artikel schaust: https://netzpolitik.org/2015/verfassungsschutz-stellt-strafanzeige-generalbundesanwalt-ermittelt-wegen-unserer-kritischen-berichterstattung/
        Da ist am Ende des Texts das Zählpixel als Bild eingebettet, welches von https://ssl-vg03.met.vgwort.de/na/280c6e422bf043b1a791fe77b26e4526 geladen wird.

      2. @Jens:
        Danke – jetzt konnte ich das Ergebnis reproduzieren. Funktioniert aber nur, wenn man Adblock für die entsprechende Seite deaktiviert

Dieser Artikel ist älter als ein Jahr, daher sind die Ergänzungen geschlossen.