TV-Duell: Rüttgers vs. Steinbrück

Hab mir gerade zufällig die letzte Hälfte des NRW TV-Duells „Rüttgers vs. Steinbrück“ angeschaut. War streckenweise ganz lustig, Rüttgers hat sich ein paar Mal kräftig in die Nesseln gesetzt. Bei bestimmten Fragen musste er seine Spickzettel sortieren, um was sagen zu können. Das Schluss-Statement klang dann eher nach „Herr Wichmann von der CDU“ als nach Aufschwung und neue Ideen. (Übrigens ein grossartiger Film, sollte man gesehen haben) Steinbrück war besser vorbereitet oder hat einfach nur das Glück, im Gegensatz zu Rüttgers telegener und sympathischer rüber zu kommen. Bei einer Antwort von Rüttgers stand er eine halbe Minute lachend da, was nun einerseits als überheblich, andererseits als souverän gesehen werden kann.

Lustig waren da noch die Essener Politikstudenten nach dem Duell, die Analyse betreiben dürften. Entweder waren es unerfahrene Erstsemester und/oder da wurde ein Treffen der Jungen Union befragt. Ich musste mich schon gut wundern, dass alle Rüttgers vorne sahen. Wegen seiner tollen Ausstrahlung und Souveränität. Und fragte mich, ob ich dasselbe Duell gesehen hätte. Für einen grösseren Lacher sorgte dann noch eine Kommunikationstrainerin namens Veronika Langguth, die folgendes erklärte: „Es ist ja so, dass Herr Rüttgers heute Braun gewählt hat, im Gegensatz zum letzten Mal. Und das entspricht ja auch dem, was er nach Aussen repräsentieren möchte.“ Wie war das nochmal mit Friedman und den Katholiken? Eine ausgesuchte Rednerin, die Vorsitzende eines Elternvereins, schaffte dann beinahe alles zu toppen: „Wir müssen die Brutpflege unseres Nachwuchses verbessern“. Genau. Wer auch immer gewählt wird, die Brutpflege muss gefördert werden!

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