„hr2 – Der Tag“ hat gestern über „Zeitungssterben – Wer zahlt für die Wahrheit?“ berichtet und meinte damit Journalismus im Wandel. Im ersten Teil kommen vor allem ältere Printjournalisten zu Wort, die der Meinung sind, dass mit dem Trägermedium Zeitung auch die Demokratie und der Journalismus gefährdet sind, zum Schluß konnte ich nochmal kurz was zum Medienwandel aus einer digitalen Perspektive sagen.
Traditionszeitungen schrumpfen oder verschwinden. Springer zieht sich aus dem Printbereich zurück. Amazon-Chef Jeff Bezos kauft die Washington Post. An der Krise der Zeitung lässt sich die Krise des Journalismus insgesamt ablesen.
Es gibt Anzeichen, dass Journalismus gegen Geld auch heute für viele akzeptabel ist. Ich denke die existierenden Bezahl-Modelle sind eher das Problem, da sollte mehr ausprobiert werden.
Das Zeitungssterben im Printbereich ist nicht nur Schuld der Unternehmen sondern auch die der heutigen Generation. Die 14-29 jährigen gehen ins Internet um sich zu informieren und schlagen keine, gefühlt, 1,5m x 2,0m große Zeitung auf, was schon den ersten Punkt für eine Verbesserung aufzeigen könnte: Formatänderung. Dies hat z.B. die insolvente Frankfurter Rundschau (FR) in Angriff genommen. Dennoch wird es in Zukunft sehr schwer sein wieder Leser zu gewinnen, wenn man die über 30% Rückgang der Auflagen in den letzten 10 Jahren beachtet.
Trotzdem haben auch die Unternehmen selbst einen großen Teil der Schuld zu tragen, Beispiel Financial Times Deutschland, oder wie die letzte Ausgabe hieß FI__N__AL TIMES DEUTSCHLAND. Mit ca. 300 Mio. Euro in den Miesen zu stehen kommt nicht von ungefähr zumal sie in den 12 Jahren ihres bestehens noch nie schwarze Zahlen hatten schreiben können.