Wir sind für den Medienpreis Politik des Bundestages nominiert

Quelle: Deutscher Bundestag, Fotograf Steffen Unger

nsaua-20151203-1Wir sind für den Medienpreis des Deutsches Bundestages nominiert. Eine unabhängige Jury hat entschieden, dass unsere Berichterstattung über den Geheimdienst-Untersuchungsausschuss preiswürdig ist und wir sind damit unter die ersten drei Plätzen aus insgesamt 61 Einreichungen gelandet. Ob wir den mit 5000 Euro dotierten Preis auch gewinnen, erfahren wir im Rahmen einer Preisverleihung am 24. Februar im Bundestag. Also drückt uns die Daumen!

Die Nominierten aus den insgesamt 61 eingereichten Beiträgen für den diesjährigen Medienpreis sind:

Markus Beckedahl und Andre Meister von netzpolitik.org mit ihrem Live-Blog aus dem 1. Untersuchungsausschuss: „Wir wollten aus Snowden-Dokumenten lernen, ob wir das auch können“. Der eingereichte Blog dokumentiert die Zeugenvernehmung von BND-Präsident Schindler vor dem Untersuchungssauschuss.

Eckart Lohse und Matthias Wyssuwa von der Frankfurter Allgemeinen Zeitung mit ihrem Interview mit dem Grünen-Politiker Werner Schulz: „Gegen Windmühlen reden“. Thema des Interviews ist die politische Rede.

Sandra Stalinski vom Deutschlandradio Kultur mit ihrem halbstündigen Radio-Feature „Rhetorik der Macht. Wie wird man (als) Politiker?“ Der Beitrag aus der Sendereihe „Zeitfragen“ ist ein ausführliches Portrait über eine ehemalige Klassenkameradin – heute Politikerin im Hessischen Landtag.

Im Herbst des vergangenen Jahres hatte uns die Bundestagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen nominiert. Die unabhängige Jury besteht aus Journalisten aus den Hauptstadtbüros großer Medien. Der Medienpreis Politik wird seit 1993 vom Bundestagspräsidenten verliehen und würdigt „hervorragende publizistische Arbeiten – sei es in Tages- oder Wochenzeitungen, in regionalen oder überregionalen Medien, in Printmedien, Online-Medien oder in Rundfunk und Fernsehen –, die zu einem vertieften Verständnis parlamentarischer Praxis beitragen und zur Beschäftigung mit den Fragen des Parlamentarismus anregen.“

Wir fühlen uns alleine schon durch die Nominierung geehrt und sagen Danke schön.

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31 Ergänzungen

  1. Das ist sehr erfreulich!
    Und Gratulation dafür IHR LANDESVERRÄTER!

    Aber ein Wort der Vorsicht: das System ™, kennt mehrere Methoden der Gefügigmachung. Das ist die Anbiederungsmethode…hoffentlich fallt ihr nicht darauf rein, bzw. laßt euch davon korrumpieren.

    Immer die Maslow’sche Gedächtnispyramide immer Hinterkopf behalten.
    Das ist jetzt im Bereich „Sozial/Individualbedürfnis“ angesiedelt!

    1. @Marc ™
      „Immer die Maslow’sche Gedächtnispyramide immer Hinterkopf behalten.“
      Sie meinen sicherlich die Bedürfnispyramide nach Maslow.

    1. Review Artikel von Sandra Stalinski „Rhetorik der Macht. Wie wird man (als) Politiker?“
      http://www.deutschlandradiokultur.de/rhetorik-der-macht-wie-wird-man-als-politiker.976.de.html?dram:article_id=324605

      Um es vorweg zu nehmen, über Rhetorik und Macht erfährt der geneigte Leser nicht viel. Und es geht nicht um Politiker, sondern konkret um eine junge Politikerin. Eine der interessantesten Fragen, die sich Stalinski eingangs stellt ist, „wie macht sie das mit den drei Kindern?“ Das macht neugierig, wie eine ehemalige Therapeutin für psychisch kranke Straftäter das Heranwachsen ihrer Kinder gestaltet.

      Stalinski lässt Politikberater und Rhetoriktrainer Jörg Abromeit antworten ‚Ja, ich wollte gerne Kinder, jetzt hab ich welche.‘

      Die jüngste ihrer drei kleinen Töchter ist gerade mal ein Jahr alt und die Zeit, in der die Kinder ihre Mutter ganz für sich haben, ist knapp. Freie Wochenenden sind selten, meistens ist das Handy dabei. Und manchmal schafft es Angela auch nicht, die Politikerin vor der Tür zu lassen.

      Der Vorhang fällt, die Frage bleibt offen. Als Service-orientierte Medienanstalt bietet der DLF gleich unter dem Text „mehr zum Thema“ an:
      http://www.deutschlandfunk.de/wer-huetet-die-kinder.680.de.html?dram:article_id=35862

      An anderer Stelle ist zu lesen „Umwelt, Feminismus und Integration sind Themen, die Dorn interessieren.“
      http://www.fr-online.de/rhein-main/im-sauseschritt-ins-parlament-angela-dorn—die-juengste-abgeordnete,1472796,2680940.html

      Es scheint, als ob diese Themen auf dem Altar der „Rhetorik“ geopfert wurden. Was also nimmt der Leser mit, aus dem Artikel? Politiker sind vornehmlich damit beschäftigt Sätze zu produzieren, welche geeignet dazu sind, die vollste Aufmerksamkeit in ein 10 Sekunden Zeitfenster zu pressen.

      Ihr Mann dann sagt dann schon mal: „‚Angela, du bist jetzt hier daheim.“

    2. Zum Interview von Eckart Lohse und Matthias Wyssuwa, FAZ „Gegen Windmühlen reden“ mit dem Grünen-Politiker Werner Schulz.
      http/www.werner-schulz-europa.eu/presseartikel/1929-interview-faz-gegen-windmuehlen-reden.html

      Stalinski vom Deutschlandradio Kultur befasste sich mit Andrea Dorn, einer jungen Frau, die eine schnelle Karriere bei den Grünen machte. Lohse und Wyssuwa haben sich ebenfalls mit einem Günen befasst, der im Eu-Parlament ins politische Altenteil gewechselt ist. Beidesmal Mitglieder der Grünen, das fällt auf. Doch was ist an den Grünen nur so interessant?

      Es sind neben den Umständen die Antworten, welche beide „journalistische Arbeiten“ auszeichnen. Authentische Gespräche finden stes wohlgesinnte Zuhörer. Und wenn einer sagt, „Sprache. Das ist das Entscheidende,“ dann hat die Person zumindest bei mir schon fast gewonnen. Doch dies sind die Worte von Werner Schulz, eines zweifelsfrei aufrechten Politikers. Aber die Leistung des Interviewers ist es nicht.

      Worin besteht nun die Leistung, die zu diesen doch einigermassen guten und interessanten Antworten geführt haben?

      „Haben Sie schon mal eine schlechte Rede gehalten?“ gleich am Anfang zeugt sicherlich von gutem psychologischem Handwerk. Aber reicht das schon und ein harmonisches Gespräch für eine Prämierung bei einem Wettbewerb? Stünde etwa ein Interview zur Beurteilung, in dem mit gekonnter List und Tücke ein berüchtigter Rollstuhlfahrer auf dem Eis eingebrochen, es wäre klar mein Favorit gewesen. Warum? Für so ein Kaliber bräuchte es ein kunstvoll geführtes Florett.

  2. Bei der gewonnenen Popularität kann Herr Beckedahl bald das Sommerinterview exklusiv mit Herrn De Maiziere führen und ihn fragen wie viel Minuten lang sein Urlaubsei gekocht wird.
    Dann habt Ihr es geschafft und seid im Spitzenjournalismus a la Peter Frey angekommen.
    Hofberichterstatter sozusagen, im Einklang mit den Mächtigen.

  3. Medienpreis Politik

    Vorab, Glückwunsch!

    Denke mal, diese Lobpreisung des Bundestages ist mit Vorsicht zu genießen!

  4. Vorsichtig möchte ich auch meine Glückwünsche anbringen.
    Aber wie einige Vorschreiberlinge bereits bekannt gaben:
    Irgendwie hat das Geschmäckle.
    Vom Landesverräter zum Preisträger?
    Wird bei der Preisverleihung dann auch ein Polizist hinter Euch sitzen und mitschreiben?

    1. Weshalb werten Sie die vorigen Foristen als „Vorschreiberlinge“ ab,wenn Ihr Kommentar nur das gleiche wiederkäut?

      1. Was daran sehen Sie nun als „Abwertung“?
        Ich empfinde „wiederkäuend“ als abwertend. Aber vermutlich war genau das Ihre Intention.

    2. @Friedrich

      Zu Ihrer Info.

      Quelle Wiktionary
      „Schreiberling“
      Bedeutungen:
      [1] abwertend: jemand, der viele und schlechte Texte verfasst, insbesondere ein Schriftsteller oder Journalist

  5. Glückwunsch zur Nominierung! Hochverdient, denn die Berichterstattung über den Geheimdienst-Untersuchungsausschuss ist groß- (und einzig-) artig.

  6. Der Bundestag findet eure Arbeit gut? Die macht ihr doch nur, weil der Untersuchungsausschuss nicht öffentlich protokolliert wird… Wäre es nicht dann konsequent, solche Ausschüsse zu protokollieren und diese Protokolle dann zu veröffentlichen? Dann könntet ihr eure ganze Arbeitzeit, die ihr dort verbringt, auch sinnvoller verwenden…

      1. OK – danke. Aber trotzdem ist das doch ein Hinweise in Richtung Bundestag: Hier wird unnütze Arbeit von Journalisten benötigt. Der eigentliche Job der Journalisten wäre es doch nur, die offiziellen Aufzeichnungen zu sichten und in den Kontext einzuordnen und nicht Wort für Wort mitzuschreiben, damit die Öffentlichkeit überhaupt erst informiert wird.

      2. Welcher verschlungene Weg demokratischer Entscheidungsfindung kalbt denn bitte eine solch erlesene Gesellschaft?

    1. Absolut. Das wäre eine passende Forderung, die man der Jury bei der Preisverleihung um die Ohren hauen könnte: Protokolle aller öffentlichen Sitzungen von Ausschüssen und Kommissionen des Deutschen Bundestages müssen öffentlich zugänglich sein. Sollte in einer sogenannten Demokratie eigentlich eine Selbstverständlichkeit sein.

  7. Müssen eigentlich alle Preisträger erst staatsanwaltschaftliche Ermittlungen der Bundesregierung über sich ergehen lassen? ;-)

  8. Darf ich anregen, dass Ihr im Falle eines Sieges ähnlich reagiert wie seinerzeit Marcel Reich-Ranicki bei der Verleihung des Deutschen Fernsehpreises?

    Ihr erwägt hoffentlich nicht ernsthaft, das Preisgeld anzunehmen, oder?!

    1. Es gibt mehrere Szenarien.

      Gesetzt dem Fall das Netzpolitik.org gewinnt, wird Herr Beckedahl stellvertretend für netzpolitik.org den Preis nebst Geldern annehmen,sich bei den Unterstützern artig bedanken und ein bisschen an dem politischem System herumkritteln, den „enfant terrible“ spielen , der nunmehr in dieser Funktion von den Eltern vermarktet wird.
      Somit wäre der verlorene Sohn nach verziehenen Irritationen glücklich heimgekehrt .
      Amen.

      Aber da gibt es noch eine andere Version.
      Wer Thomas Vinterbergs beeindruckenden Film „Das Fest“ gesehen hat,hofft auf eine „Wahrheitsrede“ .
      Mal sehen wieviel „Michael Kohlhaas“ in Herrn Beckedahl steckt.

      P.S.Wer Marcel Reich Rainicki für sein Kasperlhaftes Auftreten bei der Preisverleihung goutiert,der weiß nicht was echte Kritik beinhaltet.
      Marcel Reich Rainicki hat nie eine „Wahrheitsrede“ gehalten und seine theatralische Ablehnung des Preises hat seiner Popularität nie geschadet,im Gegenteil und er übte daher Kritik aus Kalkül .
      Es war niemals „Die Hand anpissen, die einen füttert“.
      Somit bleibt er nur ein Salonkritiker unter vielen.
      Meine Abscheu vor diesen Salonkritikern ist größer als vor „verlorenen Söhnen“ die in den Schoß der Familie heimkehren
      Größe entfaltet sich selten auf dem Parkett .

      Vielleicht beeindruckt Herr Beckedahl mich mit seiner eigenen Version, mit dem Preis umzugehen,aber noch hat netzpolitik.org nicht gewonnen.

  9. Die Grünen haben euch nominiert? Gott welch Schande, die wolle wahrscheinlich nur ihre Schmuddelbildsammlung auf den Regierungsrechnern schützen….

  10. „Die unabhängige Jury besteht aus Journalisten aus den Hauptstadtbüros großer Medien.“

    Das sagt doch alles :-)

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