Seit einiger Zeit zeigt Google manchen Nutzer:innen auf manchen Geräten ganz oben auf der Suchergebnisseite eine sogenannte „Übersicht mit KI“. Diese fasst automatisch das Thema und Suchergebnisse zusammen. Das neue Feature des Suchmaschinen-Konzerns ändert massiv, wie die Menschen die Suche nutzen.
Das Pew Research Center hat nun die Auswirkungen der KI-Zusammenfassung auf das Nutzungsverhalten untersucht. Hierfür hatten 900 Nutzer:innen ihre Online-Browsing-Aktivitäten zur Untersuchung geteilt. Das Ergebnis der Studie war, dass die Nutzer:innen, denen die Zusammenfassung angezeigt wurde, nur etwa halb so oft auf die Links zu den wirklichen Suchergebnisse klickten:
Nutzer:innen, denen eine KI-Zusammenfassung angezeigt wurde, klickten in 8 Prozent aller Besuche auf einen herkömmlichen Suchergebnis-Link. Diejenigen, denen keine KI-Zusammenfassung angezeigt wurde, klickten fast doppelt so häufig auf ein Suchergebnis (15 Prozent der Besuche).
In den KI-Zusammenfassungen sind zwar Links auf Quellen angegeben, doch auf diese nur mit einem Link-Symbol gekennzeichneten Links klickt fast niemand. Laut der Untersuchung klickte nur 1 Prozent der Nutzer:innen auf diese Links. Die häufigsten Links in der Zusammenfassung der US-Untersuchung führten zu Wikipedia, YouTube und Reddit. Auch konnte die Untersuchung feststellen, dass die KI-Zusammenfassungen häufiger Regierungsseiten zeigten als die normale Suche.

Auch konnte die Studie feststellen, dass die Nutzer:innen ihre Browsersitzung häufiger beendeten, wenn es eine Zusammenfassung gab. Das war bei 26 Prozent der Nutzer:innen der Fall, bei einer herkömmlichen Suchergebnisseite beendeten nur 16 Prozent die Sitzung komplett. Zu diesem Nutzerverhalten kommt das Problem hinzu, dass KI-Zusammenfassungen Fehler enthalten.
Weitere Studien sehen ähnliche Entwicklung
Auch andere Studien kommen zu ähnlichen Ergebnissen, die laut dem Bayerischen Rundfunk ein Erdbeben für die Internet-Ökonomie auslösen könnten. Denn viele Internetangebote sind werbefinanziert und auf Klicks angewiesen. Geben sich die Nutzer:innen mit der KI-Zusammenfassung zufrieden, gehen diese Seiten im Internet leer aus.
Laut dem Handelsblatt sind seit der Einführung der KI-Zusammenfassung die Reichweiten von Nachrichtenseiten bereits eingebrochen. Das Handelsblatt verweist auf Daten des Analyseunternehmens Similarweb, diese würden zeigen, dass der klassische Deal „Inhalte gegen Reichweite“ zu kippen drohe. „Durch KI-Zusammenfassungen ist bei US-Medien der Anteil der Nutzer, die nicht auf einen weiterführenden Link klicken, im Vergleich zur klassischen Suche durchgängig gestiegen – teilweise um mehr als zehn Prozentpunkte“, so das Medium.

Klingt gefährlich. Man stelle sich die Macht von Suchmaschinen mit KI vor. (Ironie aus.)
Es wäre logisch, wenn es um einfache informationen geht, dass man nicht weiter in der Gegend herumclicken muss. Es ist logisch, dass viele Informationen in den Systemen eingelernt sind. Es ist logisch, dass das System in Rückkopplung mit dem Internet ein paar Suchergebnisse zusammenfassen kann. Vielleicht darf die KI ja die intern als Geheimnis gehütete, dafür aber funktionierende Suche benutzen.
Es wäre unlogisch, wenn Menschen solchen Systemen vertrauen. 1. Verlieren wir dadurch gesellschaftlich noch weiter an Boden, was das Prüfen von Quellen betrifft. (Showstopper) 2. Sind die Informationen nicht selten aus Werbetexten abgeschrieben, Abstraktionen zu ähnlichen Themen, oder grundsätzlich falsch. Man findet vieles ja so schon nicht im Internet, z.B. technische Daten von Geräten. Man sollte sich nicht der Illusion hingeben, diese Systeme wären für einfache Sachen gut brauchbar, o.ä.
Internet-Ökomnmie…nicht korrekt geschrieben…
Danke, ist korrigiert.
Während alle über die Risiken der KI reden, bauen andere längst Systeme, die für sie arbeiten.
Ich entwickle z. B. gerade [Anm. der Moderation : gelöscht wegen Werbung] – eine Art KI-Butler, der Aufgaben automatisiert, Entscheidungen vorbereitet und sogar in der Lage ist, eigenständig kleinere Einnahmequellen zu verwalten.
Die Zukunft ist nicht „KI ersetzt Jobs“, sondern: Wer KI richtig nutzt, ersetzt Menschen, die’s nicht tun.
Der Punkt ist: Automatisierung ist keine Bedrohung – sie ist ein Werkzeug.
Und wie bei jedem Werkzeug entscheidet nicht die Technologie, sondern der, der sie beherrscht.
[Anm. der Moderation : gelöscht wegen Werbung]
Jo min Jung dann lies ma dat hier, vielleicht hilft’s ja gegen zuviel KI-Verblendung:
https://mein-mmo.de/ki-panik-geriet-zerstoerte-monate-arbeit-entwickler/
Wie heißt es in der IT so schön? „Kein Backup, kein Mitleid.“
> Und wie bei jedem Werkzeug entscheidet nicht die Technologie, sondern der, der sie beherrscht.
IT war schon immer ein Tool für die Herrschenden. Neu ist, dass diese Herrschaft nun übergeht an jene, die KI mit undurchschaubaren Algorithmen skalieren. Diesen Herrschaften muss der Stecker rechtzeitig gezogen werden.
Du blendest da etwas aus.
Wer neue, gesellschaftsverändernde Technologien beherrscht, erlangt in der Regel auch neue Formen von Macht. Das ist kein exklusives Phänomen der heutigen „Tech-Eliten“, sondern wurde bei jeder großen technischen Revolution so beobachtet. Zum Beispiel bei der Industriellen Revolution, als neue Technologien wie die Dampfmaschine eingeführt wurden und sich die Macht von den alten Landbesitzern (Adel) hin zu Industriellen und Unternehmern verlagerte, welche die neuen Produktionsmittel kontrollierten.
Sie haften für Fehler ihres „KI Butlers“?
Das ist die Werbung.
In der Realität ersetzt KI Fähigkeiten der Gesellschaft. Es kommt NICHTS dazu. Das hier ist definitiv gesellschaftlicher Selbstmord!
„Während alle über die Risiken der KI reden, bauen andere längst Systeme, die für sie arbeiten.“
Das ist wahrscheinlich Parasitentum. So klug es aussieht. Es ist eine weitere Iteration (at best!). Nullsummenproblem ohne Fortschritt! (Einfach zum Nachdenken: es wird einfach schneller und böser, während die Konzerne, die die KI bauen, mehr und mehr Prozente herausgreifen. Keiner hat am Ende einen Vorteil. Das Leben wird schlechter. ODER: Reiteration Kolonialismus und Sklavenhaltung. Vgl. derzeitige US-Administration.)
In der Realität wird allerdings KI bereits jetzt auch in Deutschland überall benutzt. Der Teil mit den allgemeinen Dingern ist jedoch defintiv problematisch. (Fähigkeitsverlust vs. Nachhaltigkeit, fehlende Korrektheit, fehlende Einschätzungsfähigkeit wann Themen nicht verstanden).
„Der Punkt ist: Automatisierung ist keine Bedrohung – sie ist ein Werkzeug.“
Erklär der Bär: In den vergangenen 150 Jahren hat die Automatisierung wen nicht bedroht? Atomwaffen mit einschließen, bitte! Zur Güte: Automatisierung entfernt Menschen aus Prozessen, immer! Wo ist der Vorteil, diesmal?
> Die Zukunft ist nicht „KI ersetzt Jobs“, sondern: Wer KI richtig nutzt, ersetzt Menschen, die’s nicht tun.
Den Anspruch nicht zu niedrig setzen. Und wenn einer den KI-Stecker zieht? Was können die Leute dann noch?
Die wirkliche Frage ist, was ersetzt wird. Bei den Versuchen der Cloudfürsten, jegliches Copyright auszuschalten, kann man sich schon denken, was der Plan sein wird.
Die meisten Websiten sind auch nur noch mit Clickbait und Werbung zugefächert. Da sind die KI Zusammenfassungen von Google ein Segen. :D
Gegen die Werbung gibt es uBlock Origin und AdGuard. Es ist angesichts der Gefahr durch Malvertising ungebildet und grob fahrlässig, sie 2025 noch immer nicht zu benutzen.
Ich hätte auch mehr Mitleid mit „Nachrichtenangeboten“, wenn die „seriösen journalistischen Angebote“, nicht die ersten gewesen wären und sind, welche möglichst viel auf KI setzen. — Artikelzusammenfassungen durch KI bei der ZEIT, KI-generierte Bilder bei Golem, Heise und Notebookcheck, KI-Artikel-Empfehlungen bei der SZ und so weiter… Diese typische verlogene Doppelmoral. Auf der einen Seite alles mitnehmen und die andere für gleiches Verhalten anprangern. Ich falle auf diese Verlogenheit nicht mehr rein! Egal, ob sie bei der FAZ direkt steht oder strohpersonisch hier verbreitet wird. Und ganz persönlich mit ein Grund, warum ich angeblich seriöse oder journalistische Medien als moralische Instanz nicht ernst nehmen kann. Für mich metaphorisch auf einer Stufe mit Mafiafamilien, die sich bei der Polizei über Diebe beschweren.
Naja, es geht ja eigentlich noch weiter. Die „seriösen“ Nachrichten servieren den Suchenden ja keine direkte Antwort, sondern einen 10 000 Zeichentext der in den letzten 2 000 irgendwie auf die Frage eingeht. Die ersten 8 000 sind für die VG Wort, damit der Artikel bei über 10 000 Aufrufen den Journalisten angerechnet wird. Ach ja und während man sich durch die Soße quält, soll man auch noch mit Werbung bombadiert werden. Google löst hier nur ein Problem, dass sie durch AdSense selbst geschaffen haben. Und die Verlage sind traurig, das die User Antworten bekommen, statt eine schlechte Zeit auf ihren Webseiten zu haben.
Die Studie scheint mir einen Haken zu haben. So wie ich es verstehe, hat man die Google-Suchen hinterher in „mit AI“ und „ohne AI“ aufgeteilt. Ob eine AI-Zusammenfassung erzeugt wird könnte mit dem Inhalt der Suchanfrage zusammenhängen. Folglich könnte das Nutzungsverhalten auch vollständig auf die inhaltlichen Unterschiede der Suchanfragen zurückzuführen sein. Oder habe ich das falsch gelesen?