#272 On The RecordWie digital sind unsere Kommunen, Laura Dornheim?

Laura Dornheim ist Chief Digital Officer in München und damit für die IT-Infrastrukturen der größten deutschen Kommune verantwortlich. Wir sprechen mit ihr darüber, warum der Weg zu eGovernment so steinig ist, welche Chancen Open Source bietet und wie KI-Anwendungen verantwortlich betrieben werden könnten

Laura Dornheim
Laura Dornheim – Nagy, Presseamt München


Laura Dornheim (@schwarzblond) ist seit bald einem Jahr IT-Stadträtin in München und damit die Leiterin des IT-Referates – auf Neudeutsch auch „Chief Digital Officer“ genannt. Die studierte Wirtschaftsinformatikerin beschäftigt sich schon lange mit netzpolitischen Themen und ist jetzt die Chefin von rund 1.400 Mitarbeiter:innen, die wiederum verantwortlich für die kommunalen IT-Infrastrukturen sind.

Grund genug, um für unseren Podcast mit ihr darüber zu sprechen, was eine Chief Digital Officer beruflich macht. Dabei geht es auch um die Frage, welche Handlungsmöglichkeiten die kommunale Ebene hat. Wofür ist der Bund zuständig, wofür die Länder und was wiederum ist Aufgabe der Kommunen? Willkommen im Föderalismus! Hier erklärt sich, warum wir in der Regel eGovernment-Anwendungen nur aus dem Weltspiegel kennen.

Laura Dornheim ist IT-Leiterin der größten Kommune in Deutschland und verfügt über etwas mehr Personal und Haushaltsressourcen als eine kleine 30.000-Menschen-Kommune, ist aber für dieselben kommunalen Dienstleistungen und Verwaltungsabläufe zuständig. Sie erklärt anhand von anschaulichen Beispielen, wie das abläuft und warum das Online-Zugangsgesetz vor allem eine Schaufensterdigitalisierung ist.

Die bayerische Hauptstadt ist auch bekannt für die Debatte um Linux in München. Das wurde gegen politischen Widerstand der Microsoft-Lobby eingeführt und vor Jahren durch die Vorgängerregierung wieder zurück abgewickelt. Laura Dornheim ist jetzt auch dafür verantwortlich, trotz ihrer Vorliebe für Open-Source-Software. Diese wird aber wiederum vor allem abseits des Desktops trotzdem eingesetzt.

Wir reden auch über den Einsatz von Anwendungen mit „Künstlicher Intelligenz“ und welche Verantwortung Kommunen dabei haben oder haben könnten. Ein Transparenzregister und die Offenlegung von algorithmischen Entscheidungssystemen könnten hier ein Weg sein.


In dieser Folge: Markus Beckedahl und Laura Dornheim.
Produktion: Serafin Dinges.
Titelmusik: Trummerschlunk.


Hier ist die MP3 zum Download. Es gibt den Podcast wie immer auch im offenen ogg-Format.

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18 Ergänzungen

      1. Gefühlt sind es doch die Frauen bei Euch, welche die Typos der Herren beseitigen müssen/sollen/wollen?

        1. Wir haben ein Vier-Augen-System vor Veröffentlichung, das offenkundig nicht immer perfekt funktioniert. Aber wir bemühen uns alle um eine niedrige Typo-Quote. (Männer sind hier vermutlich evolutionär benachteiligt. :)

          1. Es könnte auch eine Frage des Textverarbeitungssystems resp. dessen Rechtschreibkorrektur sein. Ein Typo wie der obige dürfte doch zuverlässig erkannt werden? Darf man erfahren, womit ihr euren Text erstellt?

          2. Ich denke nicht, dass alle bei uns auf gleiche Weise ihre Texte schreiben. Manche schreiben direkt in WordPress, wo eine (markierende, nicht automatisch korrigierende) Rechtschreibkorrektur enthalten ist, aber natürlich auch beachtet werden muss. Andere nutzen Textverarbeitungsprogramme, bei denen man die wie auch immer geartete Rechtschreibkorrektur ja selber aktivieren oder deaktivieren kann.
            Der Gegenleser (Vier-Augen-Prinzip bei uns) allerdings liest in WordPress, was also bedeutet, dass mindestens immer eine Rechtschreibkorrektur beteiligt war. Aus purem Nerdismus und einer noch nicht überwundenen Neurose habe ich das für das betroffene Wort soeben in unserem WordPress getestet und einen dicken roten Kringel bekommen. An der Rechtschreibkorrektur lag es in diesem Fall jedenfalls nicht. *hust*

          3. Sie haben eine Klammer am Ende vergessen. Von der Logik her ist es am ende kein Smiley mehr sondern ein Doppelpunkt, da die offene Klammer geschlossen wird. Selbst an die Nase fassen, bevor man Männern etwas unterstellt.

          4. Ich habe keine Klammer vergessen, offenkundig stehen da eine öffnende und eine schließende Klammer. Das ist auch kein Smiley, sondern ein Doppelpunkt-Typo, sieht doch jeder.

            Uh, und ich wollte mir grade an die Nase fassen und mir dabei gründlich und gewissenhaft überlegen, ob ich ernsthaft Männern was unterstellt hätte, aber da habe ich gesehen, dass ich gesiezt wurde. Haha, Männer! :}

          5. > Typo-Quote. (Männer sind hier vermutlich evolutionär benachteiligt.)

            Das kann man schon so schreiben, da „vermutlich“ vermutlich(!) auf einer Hypothese basiert.
            Die offene Frage jedoch ist, inwieweit männliche Sozialisation in die Evolution/Epigenetik hinein reicht/pfuscht?

  1. originalzitat einer behördenmitarbeiterin hier in brandenburg: „nein, schicken sie mir das per post, nicht per email, das müsste ich dann ja ausdrucken um es zu den akten zu nehmen“

    keine weiteren fragen…

  2. Faces In The News
    Gates‘ Microsoft Besieged By Worms, IE Flaws
    David M. Ewalt, 08.19.05, 4:24 PM ET

    NEW YORK – Bill Gates had a tough week… or at least, as tough as it can get when you’re the richest guy in the world. …

    In a final indignity, Linux activists wearing penguin suits crashed a Microsoft promotional party held at the municipal parliament house in Berlin, Germany. The protestors want the city government to use open source software, not the proprietary Windows operating system.
    —-
    Für einen aktuellen Flashmob könnten die Pinguine graue Haare und einen langen Bart bekommen haben.

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