Die chinesische Bloggerin und Bürgerjournalistin Zhang Zhan ist laut Medienberichten in Shanghai zu vier Jahren Haft verurteilt worden. Zhang Zhan hatte zu Beginn des Coronavirus-Ausbruchs in China aus Wuhan berichtet, wo die Pandemie mutmaßlich ihren Anfang nahm.
Im Mai wurde sie festgenommen, ihr wurde vorgeworfen, „Streit geschürt und Unruhe gestiftet“ zu haben. Außerdem habe sie falsche Informationen über Soziale Medien verbreitet. In ihren Videos sprach sie mit Einwohner:innen und filmte unbelebte Straßen.
Wie Zhang Zhan wurden in China mehrere Bürgerjournalist:innen Opfer von Repression. Mehrere Blogger verschwanden oder wurden festgenommen, nachdem sie kritisch über den Umgang der Regierung mit dem Coronavirus-Ausbruch berichtet hatten oder schlichtweg die Zustände in Krankenhäusern dokumentierten. Einige sind bis heute nicht wieder aufgetaucht.
Reporter ohne Grenzen listet China auf der Rangliste der Pressefreiheit auf Platz 177 von 180. Zensur, Überwachung und Inhaftierungen bedrohen Journalist:innen.
Laut Zhang Zhans Anwälten sei ihr Gesundheitszustand sehr schlecht. Nach einem Hungerstreik werde sie zwangsernährt und habe große gesundheitliche Beschwerden. Es ist nicht das erste Mal, dass Zhang Zhan festgenommen wurde. Bereits im Jahr 2019 sei die Anwältin in Shanghai wegen ihrer Unterstützung der Proteste in Hongkong für einige Monate festgehalten worden, so die Menschenrechtsorganisation Chinese Human Rights Defenders.
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