Was vom Tage übrig bliebWarzen, Witzchen und Warteschleifen

Nächste Woche soll die deutsche Corona-App kommen, eine Corona-Hotline könnte die Pseudonymität von all dem gefährden, Männer und Incels beleidigen sich gezielt auf einer Online-Plattform und Twitter-Nutzer:innen haben Spaß mit dem neuen Fact-Check-Automaten. Die besten Reste des Tages.

Himmel über Berlin
Leider ließen sich kurzfristig keine Exklusiv-Fotos umgestürzter Ludwig-II-Denkmäler in Belgien organisieren. Wir holen dies zum ehestmöglichen Zeitpunkt nach.

Corona-App soll nächste Woche kommen (tagesschau.de)
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn kündigt im ge-paywall-ten Interview mit der Rheinischen Post an, dass nächste Woche die Corona-Tracing-App für Deutschland kommen soll. Eigentlich sollte die ja schon eine ganze Weile fertig sein, aber die hohen Anforderungen hätten den Start verzögert.

Bedrohte Pseudonymität: Hotline soll bei Corona-App Trolle stoppen (heise online)
Die Tracing-App geht bald an den Start, doch ein Teil der Infrastruktur fehlt noch. Damit nur diejenigen Menschen ihre Kontakte via App benachrichtigen können, die bestätigt an Covid-19 erkrankt sind, soll es zu einem positiven Testergebnis einen QR-Code geben, der den Prozess in Gang setzt. Doch die Labore sind laut heise online nicht alle an die Telematik-Infrastruktur angeschlossen und müssen „erst mit neuen Servern und Verschlüsselungslösungen ausgerüstet werden.“ Die anvisierte Zwischenlösung: Man soll sich durch einen Anruf bei einer Telekom-Hotline freischalten lassen ( >>>insert Telekom-Warteschleifen-Joke here). „Psychologisch geschulte“ Mitarbeiter:innen würden in Gesprächen sicherstellen, dass es sich nicht um eine Fake-Meldung handelt. Der Bundesdatenschutzbeauftragte meldet Bedenken an, weil der Umweg über die Hotline die Pseudonymität des Prozesses zunichtemachen könne, und machte Vorschläge zur Verbesserung des Prozesses.

Auf Lookism.net beleidigen Männer sich gegenseitig für ihr Aussehen (Vice)
Warum beleidigen sich Männer online für ihr Aussehen und was hat das mit der Incel-Szene zu tun? Max Eberle hat Nutzer und Administratoren von lookism.net angeschrieben und mit einer Berarterin für plastische Chirurgie über männliche Schönheitsideale gesprochen.

Facebook and the creation of a US oligarch (Financial Times)
Mark Zuckerberg ist ein Oligarch, kommentiert die Financial Times. Denn Facebook könne nur so mächtig sein, weil es sich selbst stets auf die Seite der Mächtigen schlage. Diesmal heißt das: Auf die Seite von Donald Trump. Das kritisieren auch Facebook-Mitarbeitende in einem offenen Brief: Ständig würden alle Posts überwacht, um Warnungen und Faktenchecks anzufügen oder zu vermeiden, dass einzelne Inhalte viral verbreitet werden. Ausgerechnet bei Donald Trumps Nachrichten voller Hass passiert das aber nicht.

Get the facts about COVID-19 – jetzt schon, ein Evergreen (Twitter)
Seit kurzem versieht Twitter manche Tweets mit einem automatischen Factcheck. Offenbar reicht es beispielsweise, die Worte 5G und Corona in einen Tweet zu packen, und Twitter fügt einen Hinweis zu „Fakten rund um COVID-19“ hinzu. Lang hat es nicht gedauert, bis Nutzer:innen damit groben Unfug anstellten.

Jeden Tag bleiben im Chat der Redaktion zahlreiche Links und Themen liegen. Doch die sind viel zu spannend, um sie nicht zu teilen. Deswegen gibt es jetzt die Rubrik „Was vom Tage übrig blieb“, in der die Redakteurinnen und Redakteure gemeinschaftlich solche Links kuratieren und sie unter der Woche um 18 Uhr samt einem aktuellen Ausblick aus unserem Büro veröffentlichen. Wir freuen uns über weitere spannende Links und kurze Beschreibungen der verlinkten Inhalte, die ihr unter dieser Sammlung ergänzen könnt.

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