Wie breitet sich Covid-19 räumlich aus und vor allem: wie schnell? Epimediolog:innen auf der ganzen Welt versuchen, das mit Hilfe von Modellen zu berechnen. Gelingt das, könnte man dem Virus einen Schritt voraus sein, Kapazitäten an Betten und Schutzausrüstung planmäßg bereitstellen, statt von der Zahl der Infektionen überrollt zu werden.
Um Prognosen zu treffen, nutzen Forscher:innen Bewegungsdaten. Mit ihnen können sie nachvollziehen, wie viele Menschen beispielsweise aus Berlin nach Brandenburg oder München reisen. Oder auch nach Paris, New York oder Kairo. So lassen sich Vorhersagen zu den nächsten Hotspots der Infektion treffen – oder an Zahlen aus der Vergangenheit überprüfen.
Das Robert Koch-Institut hat dafür von der Telekom-Tochter Motionlogic ein Datengeschenk erhalten: Die aggregierten Bewegungsdaten von Millionen Kund:innen in Deutschland. Was lässt sich daraus ablesen?
Auch Google hat vergangene Woche angekündigt, Informationen aus Google Maps zur Verfügung zu stellen. Bisher beschränkt sich der Konzern dabei auf sehr allgemeine Trends: Um viel Prozent ist die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel zurückgegangen oder der Besuch von Läden und Restaurants? Sind diese Informationen nützlich?
Das erklärt in dieser Folge Frank Schlosser, der derzeit am Robert Koch-Institut in der Forschungsgruppe Epidemiologische Modellierung mit den Daten der Mobilfunkanbieter arbeitet. Warum personalisierte Informationen für seine Forschung gar nicht so interessant sind und wo die Grenzen der Modellierbarkeit verlaufen, auch darüber sprechen wir.
Shownotes
- Frank Schlosser auf Twitter
- Website von Frank Schlosser
- Die Mobilitätsberichte des Covid-19 Mobility Project am Robert Koch-Institut
- Die Google Community Reports
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