Was vom Tage übrig blieb: It’s all about the GAFAM’s, baby!

Facebook-Mitgründer Chris Hughes will den Konzern zerschlagen, Deutsche Welle fasst die Marktmacht-Debatte auf der re:publica zusammen und Google-Chef Sundar Pichai macht einen auf Mark Zuckerberg. Die besten Reste des Tages.

Der Fernsehturm, dieser stählerne Gigant, säuft sich an den Wolken satt. CC-BY 4.0

It’s Time to Break Up Facebook (New York Times)
Chris Hughes, der Facebook gemeinsam mit Mark Zuckerberg vor 15 Jahren gründete, fordert lautstark die Zerschlagung des 500-Milliarden-Dollar-Konzerns. In einem Gastbeitrag für die New York Times plädiert er dafür, Facebook seine wichtigsten Zukäufe, Instagram und WhatsApp, wieder zu entreißen. Hughes ist schon länger ein Kritiker der Firma, die er 2007 verließ um am Wahlkampf von Barack Obama mitzuarbeiten. Aber die Abrechnung mit dem Zuckerberg-Konzern ist seine wohl bisher härteste Attacke auf die Dominanz der blauen Plattform.

Google’s Sundar Pichai: Privacy Should Not Be a Luxury Good (New York Times)
Google-Chef Sundar Pichai schreibt in einem Gastbeitrag für die New York Times, wie wichtig seiner Firma die Privatsphäre ihrer Nutzer sei. Das ist dann doch ein wenig dick aufgetragen, wenn man bedenkt, dass das Geschäftsmodell Googles auf der systematischen Ausbeutung privater Nutzerdaten beruht. Der Gastbeitrag setzt auf rhetorische Tricks, die wir auch von Facebook-Gründer Mark Zuckerberg kennen. Etwa schreibt Pichai, die Menschen seien zu Recht besorgt darüber, wie ihre Daten genutzt und geteilt werden – er spart dabei aber aus, dass es nicht nur um die Nutzung geht, sondern auch bereits um die schiere Sammlung der Daten von Milliarden Google-Nutzern. Auch bedient sich Pichai der auch von Mark Zuckerberg benutzten Halbwahrheit, seine Firma verkaufe keine Nutzerdaten. Das mag sein, doch ist es kaum besser, Werbekunden zwar nicht die ganzen Daten zu liefern, aber ihnen die Aufmerksamkeit der Nutzer auf Basis eben jener Daten zu vermieten.

Digitale Mogule bedrohen Demokratie (Deutsche Welle)
Die re:publica in Berlin ist vorbei und die Redaktion laboriert noch an den Folgen der Aftershowparty. Die Kolleg*innen bei Deutsche Welle haben inzwischen schon mal einen Überblick über die bei der re:publica geführte Debatte geschrieben, wie wir als Gesellschaft mit der Macht der großen Internetkonzerne umgehen sollen.

Jeden Tag bleiben im Chat der Redaktion zahlreiche Links und Themen liegen. Doch die sind viel zu spannend, um sie nicht zu teilen. Deswegen gibt es jetzt die Rubrik „Was vom Tage übrig blieb“, in der die Redakteurinnen und Redakteure gemeinschaftlich solche Links kuratieren und sie unter der Woche um 18 Uhr samt einem aktuellen Ausblick aus unserem Büro veröffentlichen. Wir freuen uns über weitere spannende Links und kurze Beschreibungen der verlinkten Inhalte, die ihr unter dieser Sammlung ergänzen könnt.

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