Seit 2013 ist Paul Salopek als Reporter zu Fuß unterwegs. Von Äthiopien aus läuft er die Pfade der Menschheitsgeschichte entlang, mittlerweile ist er in Indien angekommen. Das Projekt, das unter anderem bei National Geographic zu finden ist, ist auch ein Versuch im Slow Reporting.
Auf dem Weg berichtet Salopek nach eigener Aussage über die großen Geschichten unserer Zeit – vom Klimawandel bis zur technologischen Innovation, von der Massenmigration bis zum kulturellen Überleben. Er will dabei den Menschen, die er auf seiner 21.000 Meilen langen Wanderung trifft, eine Stimme geben. Dafür nutzt Salopek alle Arten von Aufzeichnungen: Texte, Fotos, Videos, Audioaufnahmen. Und er kartografiert und kategorisiert die Polizeikontrollen auf seiner Reise.
Die mehr als 100 Polizeikontrollen lassen sich auf einer interaktiven Karte ansehen. Die Kontrollen sind in die Kategorien freundlicher Stopp, Untersuchung und Festnahme unterteilt. Zu jeder der Treffen mit den Ordnungshütern gibt es eine kleine Geschichte. Die meisten Polizeikontrollen erlebte Salopek mit 35 in Usbekistan, die wenigsten in Kasachstan. Allerdings lief Salopek dort querfeldein durch die menschenleere Steppe.
In Pakistan wurde Salopek aus Sicherheitsgründen teilweise eskortiert, in Saudi-Arabien gab es nur freundliche Begegnungen mit der Polizei. In Indien wurde Salopek bislang nur alle 300 Meilen von der Polizei angehalten, er führt das auf die Kultur des Pilgerns zurück, die dort sehr stark ist.
Salopek twittert unter @OutOfEdenWalk und veröffentlicht Bilder auf seinem Instagram-Account. Seine Wanderung dauert an, sie soll ihn bis nach Feuerland in Südameika führen. Auf den Teilabschnitten wird Salopek begleitet: mal von Kamelen oder Eseln, mal von Menschen, die er trifft oder von Leser:innen, die zu ihm stoßen. Salopek ist Gewinner des Pullitzer-Preises.
Der Preis heißt „Pulitzer“, denke ich :)