Petenten und Nutzer des Petitionsservers des Deutschen Bundestages klagen über lange Ausfallzeiten. Auf dem Server können Bürger Petitionen einreichen und mitzeichnen, die bei Erreichen eines Quorums vom Petitionsausschuss behandelt werden.
Der Deutsche Hanfverband, der momentan eine Petition zur Legalisierung von Cannabis eingereicht hat, machte die Ausfallzeiten am 1. November öffentlich:
Seit Samstagmorgen war unsere Petition zur „Legalisierung von Cannabis in Deutschland“ nur eingeschränkt erreichbar. Nachdem am Samstag bis in die Nachmittagsstunden die komplette Website des Petitionsausschusses nicht erreichbar war, konnten auch danach bis Montag mittag keinerlei Unterschriften getätigt werden. Seitdem war das Mitzeichnen zwar vereinzelt möglich, phasenweise aber auch immer wieder unmöglich.
Nach Informationen von Lesern war der Petitionsserver auch am 6. November nur eingeschränkt nutzbar. Unterzeichner von Petitionen wurden aufgefordert, den Bestätigungslink, der bei Zeichnung per E-Mail verschickt wird, noch einmal zu klicken.
Der Hanfverband fordert nun eine Fristverlängerung ein. Besonders ärgerlich sei, dass der Ausfall mit der bislang reichweitenstärksten Berichterstattung über die Petition zusammengefallen sei. Der Verband fürchtet nun, dass ihm durch den technischen Ausfall zeichnende Personen abhanden kommen.
Wir haben beim Bundestag nachgefragt, was es mit den Problemen auf sich hat. Ein Sprecher bestätigt gegenüber netzpolitik.org:
Es gab in der Zeit vom 28. – 30. Oktober einen teilweisen Serverausfall und [kam] zu einer Störung der Plattform E-Petitionen – mit der Folge, daß auf diesem Wege keine Mitzeichnungen möglich waren. Das System ist seit [..] 6.11., vollständig wiederhergestellt, sodass nun auch die jeweilige Zahl der Mitzeichnungen wieder korrekt ausgewiesen wird.
Über weitere Details des eigenen IT-Systems äußere sich der Bundestag aus Sicherheitsgründen nicht, so der Sprecher weiter.
Wer also in diesem Zeitraum eine Petition gezeichnet hat, sollte überprüfen, ob das System dies auch technisch erfasst hat. Überprüfen können Nutzer dies, indem sie sich auf dem Server einloggen.
„Sicherheitsgründe“ – womöglich wäre sogar der Bestand des Staates gefährdet!!1!
ist in digitalen Zeiten eine kleine Ewigkeit. So lange soll mal die IT des Verfassungsschutzes oder der Bundeswehr ausfallen. Würde vermutlich auch keiner bemerken, und die fehlende Kompetenz ebenso.
Aber beim kaputten Petitionsserver wächst ja sachbedingt klammheimlicher Lustgewinn der Regierenden. Daher schlage ich den Admin des Petitionsservers zur Verleihung des Bundesverdienstkreuzes vor, hat er doch das Staatsunwesen vor der unersättlichen Begierde der Unterthanen(!) wenigstens ein paar Tage bewahrt.
… der antidemokratische Schutzwall is jetzt digital. Schont auch die Landschaft maximal.
Gut für die Pharmawirtschaft https://de.m.wikipedia.org/wiki/Oxycodon
Schlecht für die Pharmawirtschaft http://www.hanfmuseum.de/sonderausstellungen/hanf-als-heilmittel
Leider wurde die Annahme meines vollständigen Kommentars zu diesem Thema verweigert.
Ich bin für die Petition und habe selbst auch unterzeichnet.
Die Probleme mit der Plattform des Bundestages kann ich bestätigen.
Dem Petitionsausschuss sollte es peinlich sein.
Das Schwerpunktthema hier ist die Unzuverlässigkeit des Servers und
des Petitionsausschusses als solchem.