Studie zu Open Educational Resources (OER) empfiehlt zentrale Koordinierungsstelle

500px-Global_Open_Educational_Resources_Logo.svgDas Blog der Transferstelle für offene Lehr- und Lernunterlagen (Open Educational Resources, OER) verlinkt auf eine aktuelle, vom Bildungsministerium in Auftrag gegebene Studie, die Grundlagen für die Infrastrukturen zu OER in Deutschland untersuchen sollte. Die vom Deutschen Institut für Internationale Pädagogische Forschung (DIPF) gemeinsam mit dem Lehrstuhl für Mediendidaktik und Wissensmanagement sowie dem Learning Lab der Universität Duisburg‐Essen verantwortete Studie (Volltext-PDF) kommt dabei u.a. zu folgenden Handlungsempfehlungen:

Zentrale Empfehlungen:

  • Fördermaßnahmen sollten Anreize für den Aufbau bzw. die Vernetzung von Repositorien und Nachweissystemen in bislang wenig OER‐aktiven Handlungsfeldern schaffen (z.B. berufliche Bildung, Erwachsenenbildung).
  • Empfohlen wird der Aufbau von digitalen Materialbeständen i.S.v. Referenzsystemen für OER zu pädagogisch oder bildungspolitisch besonders relevanten Themen (z.B. Inklusion, frühe Bildung, Alphabetisierung).
  • Bestehende OER‐Plattformen sollten um systematische Zugänge, Zugangsvokabulare für unterschiedliche Fächer und Arbeitsinstrumente ergänzt werden, die die Adaption der Materialien in anderen Bildungskontexten unterstützen. Fördermaßnahmen sollten an die Bereitstellung technischer Schnittstellen und interoperabler Metadaten geknüpft werden, welche für die Realisierung eines Metadaten‐Austausch‐Services (s.u.) notwendig sind.
  • Als zentrale Komponente einer verteilte Angebote vernetzenden Infrastruktur wird der Aufbau einer Aggregationsinstanz (Metadaten‐Austausch‐Service) empfohlen, die auf Basis von Austauschformaten und konkordanten Metadaten dezentrale OER‐ Bestände im Sinne eines Nachweissystems integriert und ihre Auffindbarkeit sowohl in bereichsspezifischen als auch in übergreifenden Sichten unterstützt.
  • Aufbau, Betrieb und Weiterentwicklung dieser Infrastruktur sollten durch eine Koordinierungsstelle wahrgenommen und durch geeignete Begleitgremien flankiert werden, die eine dem OER‐Ansatz entsprechende Anbieter‐, Nutzer‐ und Community-Beteiligung gewährleisten.

Kernstück soll also gerade nicht der Aufbau und Betrieb eines einzelnen Repositoriums für OER über alle Bildungsbereiche hinweg sein, was den StudienautorInnen zu Folge „keine realistische Option“ darstelle. Stattdessen soll die Vernetzung bestehender (Teil‐)Infrastrukturen auf Basis interoperabler Nachweis‐ und Austauschroutinen im Fokus stehen.

4 Ergänzungen

  1. Nein, verwunderlich ist es nicht, dass wir vom LearningLab in Duisburg – Essen zusammen mit dem DIPF solche Empfehlungen geben. Denn wir machen uns in der Tat seit einiger Zeit Gedanken um die Gestaltung offener, vernetzter Infrastrukturen (z.B. http://www.irrodl.org/index.php/irrodl/article/view/2008/3201). Diese zeichnen sich aber eben gerade dadurch aus, dass sie nicht auf einem (!) System basieren, sondern auf dem offenen Datenaustausch zwischen verschiedenen, voneinander unabhängigen Systemen. Edutags stellt dabei nur eine Komponente in einer solchen vernetzten Infrastruktur dar und dient uns dazu die theoretischen Konzeptionen praktisch zu erproben.

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