Der dänische Investigativjournalist Henrik Moltke beschäftigt sich mit der Massenüberwachung des Internets. Hierzu geht er auch physisch an die Orte, an denen die Kabel aus dem Meer kommen.
Patrick Beuth hat Moltke auf Zeit.de interviewt:
Ich bin zum Beispiel vom Kabel TAT-14, das von Europa aus über den Atlantik führt, geradezu besessen. Ich durfte mal in eine der Stationen hinein, in denen es in Dänemark an Land kommt. Es war faszinierend, dieses kleine, aber insgesamt 7.000 Kilometer lange Kabel zu sehen, durch das 20 Prozent des europäischen Internetverkehrs laufen. Ich konnte hingehen und es anfassen.
Als ich dann in die USA zog, bin ich mit als Erstes zu den Stellen gegangen, wo dieses Kabel ankommt. Es sind zwei Orte, Manasquan im Norden von New Jersey, Tuckerton im Süden. In Tuckerton ist es ein Haus, bei dem man als Verschwörungstheoretiker sofort denkt, man habe eine große Story entdeckt. Denn es wurde offensichtlich so gestaltet, dass es wie alle anderen Häuser dort aussieht. Wie eine Kulisse. Die Adresse ist 17 Cable Drive.
Zum Thema Internetinfrasruktur und Tiefseekabel gibt es am 17. und 18. Juni eine Konferenz mit dem Titel „Deep Cables“ in Berlin.
Laut GoogleMaps steht in Tuckerton, 17 Cable Drive ein respektables Industriegebäude…
In Openstreetmap hat dies allerdings die Nummer 35…
STAND
16.6.2022, 14:08 Uhr
Tassilo Hummel und Jan Karon
99,5 Prozent des interkontinentalen Datenverkehrs werden durch Unterwasser-Kabel geleitet. Wer sie kontrolliert, kontrolliert die globale Kommunikation.
Traditionell ist dies das Geschäft von Telekom-Unternehmen. Doch inzwischen sind US-amerikanische und chinesische Tech-Giganten wie „Google“ oder „Huawei Marine“ die Akteure, die Kabel im Meer verlegen und den Markt dominieren. Das hat weitreichende Folgen für Wirtschaft und Geopolitik.
SWR 2021 Podcast & PDF
https://www.swr.de/swr2/wissen/das-geschaeft-mit-tiefseekabeln-wer-kontrolliert-den-datenverkehr-swr2-wissen-2021-03-03-100.html