Welche Auswirkungen die Beeinträchtigung der Netzneutralität hat, legen die Ergebnisse einer GeoPoll-Studie über die Nutzung des Internets und Facebook in Indonesien und Nigeria nahe. Die Studie wurde von dem US-Nachrichtenportal Quartz in Auftrag gegeben und hier ausgewertet. Die jeweils 500 Teilnehmer pro Land wurden unter anderem gefragt, ob sie Facebook und das Internet nutzen würden. Die Ergebnisse:
So weit, so gut. Schaut man sich jedoch die Daten genauer an, so stellt man fest das einige Studienteilnehmer angaben Facebook zu nutzen, nicht aber das Internet. Diese scheinbare Anomalie wurde bereits in früheren Studien festgestellt und trifft auf circa 10% der Facebook-Nutzer in den beiden Untersuchungsländern zu.
Zudem stimmen in beiden Ländern mehr als 60% der Studienteilnehmer der Aussage „Facebook ist das Internet“ zu. Das Personen überwiegend aus Entwicklungsländern Facebook mit dem Internet verwechseln, liege vor allem daran, dass Mobilfunkbetreiber ihren Nutzern günstige Flat-Tarife für die Facebook-Nutzung offerieren, die es vielen überhaupt erst ermöglicht, über das ‚Internet‘ zu kommunizieren. Sobald man jedoch auf verlinkte Inhalte klickt und das Facebook-Universum verlässt, fallen weitere Datenkosten an. Das ist nicht nur für einige eine schwer überwindbare Hürde, sondern auch eine bedenkliche Entwicklung, die aus der Missachtung der Netzneutralität resultiert.
Den gesamten Artikel gibt es hier bei QUARTZ.
Danke für dieses eindrucksvolle Fallbeispiel unmittelbar aus der Praxis.