Kölner Bürger will eine Edward-Snowden-Straße vor dem Verfassungsschutz

Edward-Snowden-StraßeIn Köln-Chorweiler wird sich die Bezirksvertretung heute mit einem etwas ungewöhnlichen Antrag beschäftigen: Der Bürger Willie Obst fordert von der Gemeinde, Edward Snowden eine Straße zu widmen, um „ein bundesweites Zeichen für den Schutz des Brief-, Post- und Fernmeldegeheimnis zu setzen“. Das Besondere: Als Ort für die Straße peilt er die Adresse des Verfassungsschutzes an, um den dort ansässigen Geheimdienstlern täglich ein Vorbild vor die Nase zu halten.

Sicher, die Aktion hat wenig Aussichten auf Erfolg, schon allein deshalb weil Straßen in der Regel nur nach bereits verstorbenen Personen benannt werden dürfen. Aber Obst meint es ernst und hat sowohl angekündigt, eine Demo vor dem Bezirksrathaus durchzuführen als auch im Falle des Scheiterns ein Bürgerbegehren zu initiieren. Wie auch immer es ausgeht, eine schöne Medienaktion ist es allemal. Und falls Obst hartnäckig bleibt,sei schonmal vorsorglich eine Nominierung als „Troll des Jahres“ in den Raum gestellt. Die Auszeichnung wird seit zwei Jahren auf der Trollcon des RaumZeitLabors Mannheim vergeben und soll auf die positiven und kreativen Möglichkeiten des Trollens hinweisen.

5 Ergänzungen

  1. Dies erinnert mich daran, das in Berlin an der East-Side-Gallery ein Luxushochhaus ensteht. An der „Mühlenstraße“. Dort gibt ein Bürgerbegehren die „Mühlenstraße“ in „Am Todesstreifen“ oder „Am historischen Todesstreifen“ um zubenennen. Eine gute Idee wie ich finde. Trotz des Bürgervotum „Spreeufer für Alle“ wird gebaut und privatisiert. Welcher Bewohner will schon gerne »Am Todesstreifen 1« wohnen?

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