Der Enthüllungsjournalist Glenn Greenwald verlässt den britischen Guardian. Dies berichtete gestern Buzzfeed.com. Greenwald erklärte den Wechsel zu einem neuen Medium damit, dass es eine einmalige Chance in einer journalistischen Karriere sei, die man nicht ablehnen könne:
“My partnership with The Guardian has been extremely fruitful and fulfilling: I have high regard for the editors and journalists with whom I worked and am incredibly proud of what we achieved,” Greenwald said in an emailed statement. “The decision to leave was not an easy one, but I was presented with a once-in-a-career dream journalistic opportunity that no journalist could possibly decline.”
Seine neue Aufgabe beschreibt Greenwald so:
“My role, aside from reporting and writing for it, is to create the entire journalism unit from the ground up by recruiting the journalists and editors who share the same journalistic ethos and shaping the whole thing — but especially the political journalism part — in the image of the journalism I respect most,” he said.
Reuters wiederum hat die Information, dass Greenwald ein Angebot des eBay-Gründers und Philanthropen Pierre Omidyar angenommen hat, der viele zivilgesellschaftlichen Projekte fördert. Die Kombination könnte spannend werden. Unklar ist, was der Wechsel zukünftig für den Guardian bedeutet, der von den Snowden-Enthüllungen in Sachen Image, Marke und Vertrauen enorm profitierte.
Wir sind gespannt, was Greenwald aufbauen wird.
Update: Laut Washington Post soll u.a. auch die Filmemacherin Laura Poitras bei der neuen Plattform mitmachen, die in letzter Zeit bei Enthüllungen mit dem Spiegel zusammen gearbeitet hat.
Das finde ich sehr interessant zu sehen wie sich das entwickeln wird. Entweder wird er glatt gewaschen durch die Hintertür oder er schafft es etwas wirklich kritisch Wichtiges aufzubauen. Es wird in jedem Fall interessant, ob dieses Medium abgenommen wird bzw. in wiefern es boykottiert wird.
Greenwald ist bisher nur ein Blogger, auch beim Guardian, daher ist es offensichtlich wieso er diese Chance nutzt und für den Guardian ist der Verlust nicht allzu groß. Die haben auch ohne ihn viele gute Journalisten und die NSA Daten haben die ja auch.