Die Sendung „hr2 – Der Tag“ berichtete am Freitag über „Amazon is watching you“.
Amazon ist nicht nur eine der besten Ideen seit geschnitten Brot, sondern auch der nächste Untergang des Abendlandes. Wir haben so viel dort bestellt, dass aus dem Internetversandhandel ein marktmächtiger Riese geworden ist. Der schikaniert nicht nur seine Leiharbeiter, sondern diktiert vor allem im Geschäft mit Büchern Händlern und Kunden die Bedingungen. Müssen wir Amazon nun boykottieren, oder haben wir einfach nicht begriffen, wie die digitale Geisteswelt funktioniert?
Einer der interviewten Autoren/Reporter seine Unwissenheit sehr deutlich dar, indem er Amazon für das geschlossene Ökosystem des Kindle kritisiert. Soweit OK, aber das betrifft 1. fast alle anderen eBook-Anbieter ebenso und 2. versteigt er sich noch zur Behauptung, man könne NUR bei Amazon gekaufte eBooks darauf lesen. Klar ein Fehler oder eine Falschaussage, da mit Calibre so ziemlich jedes Textformat auf den Kindle (Touch in meinem Fall) gespielt werden kann.
> 1. fast alle anderen eBook-Anbieter ebenso
Nicht unbedingt: Sony, Kobo, Thalia, ebook.de (war Libri), Libreka und andere verwenden das Adobe DRM mit zentraler Verwaltung (Adobe-Konto notwendig), d.h. wenn ich den Reader von Sony, Kobo oder einen der anderen EPUB-Reader (Nook evt. nicht) habe, kann ich frei zwischen diesen Anbietern wählen. Damit kann ich den Reader (ausser Nook und Kindle) frei wählen, und den Shop ebenso.
Die Bindung Reader-Shop bei EPUB ist also auch ohne Tricks nicht gegeben (Nook wieder als Ausnahme). Wegen der Buchpreisbindung fällt das für deutsche Bücher aber nicht so ins Gewicht.
Tricks sind: DRM entfernen, EPub/Mobi/AZW ins jeweils andere Format wandeln => alle Shops stehen zur Verfügung, Reader rooten, Zusatzleseprogramme installieren (Kindle-Android auf Sony PRS-T1/2 geht dann z.B.). Und ganz ehrlich, im Moment würde ich einem Käufer in DE zum Kindle Paperwhite raten, Sony hat im Moment den Anschluss verloren und andere Reader sind entweder deutlich teurer oder nicht leicht zu kaufen. M.E. sind im Moment weder Kobo noch der B&N Nook in Deutschland zu kaufen, oder?
Ich habe selber den Sony PRS-T1 und nach dem T2 sind meine Hoffnungen auf einen besseren Nachfolger gesunken (August 2013 dürfte der nächste Reader von Sony erscheinen).
Das ist wieder typisch für den ÖR. Da werden kriminelle Machenschaften in der LEIHARBEITSBRANCHE, die durch den Gesetzgeber erlaubt und fortlaufend erweitert werden, mal eben auf Amazon projiziert.
Hat sich mal einer dieser „investigativen“ Qualitätsjournalisten für die Paketsklaven der DHL interessiert?
Gab es deswegen je einen Aufschrei beim verblödeten Kunden und in der Politik.
ALLE Firmen setzen Leihsklaven ein, wieso ist Amazon der Böse?
Noch schlimmer. Der „Qualitätsjournalismus“ läßt ja keine seiner unsäglichen Talkrunden aus, um auf das gewaltige Profitieren der BRD von Agenda-„Strukturreformen“ zu verweisen – jene, nach denen man sich im Ausland nun die Finger leckt, auch weil man so hätte erfolgreich durch die Krise kommen können. Dafür lädt man sich Sprechpuppen wie die junge, wilde „Ostermeyer“(?) ein, die dafür ein bißchen den Euro kritisieren darf. Und wenn mit der Leiharbeit nicht alles korrekt laufe, so sei sie doch notwendig gewesen und habe Menschen in Arbeit gebracht (Verweis auf die Statistik). Merke: Arbeit zu haben, ist immer besser, als keine Arbeit zu verstehen. Würde und so, ist ja klar.
Korrektur: „als keine Arbeit zu haben“
Leiharbeit ist generell der letzte Dreck. Jede Firma, die LeiharbeiterInnen einstellt, schikaniert und missbraucht diese Menschen. Das ist schon alleine durch das System bedingt und unweigerliche Konsequenz des Kapitalismus.