Die Fluggesellschaft British Airways möchte mit ihrem Programm „Know Me“ seine Mitarbeiter nach Passagieren googeln lassen und die Daten dann in Dossiers über die Personen speichern. Laut Bericht des London Evening Standard stellte die British Airways das Programm „Know Me“ vor wenigen Tagen vor.
Über die Google Bildersuche sollen Fotos von den Fluggästen gefunden und gespeichert werden – um diese proaktiv erreichen zu können, so British Airways. Auch Probleme zwischen Fluggesellschaft und Passagier sollen erfasst werden – die Fluggesellschaft könne sich dann bei einer erneuten Reise entschuldigen.
Ziel des Programmes sei es der Fluggesellschaft einen persönlicheren Touch im Umgang mit ihren Kunden zu verleihen so ein Konzernsprecher. Es gehe darum, dass Gefühl nachzuempfinden, wenn jemand in ein Restaurant geht und dort wiedererkannt wird. Geplant seien bis Ende 2012 täglich rund 4’500 Dossiers an die Besatzung weiterzuleiten.
Die britische NGO BigBrother Watch kritisiert die Datensammlung und fragt, seit wann denn der Kauf eines Flugtickets mit einer Erlaubnis zu Datenrechereche einhergehe und warum die Fluggesellschaft ihre Kunden denn nicht einfach um die Daten bitte. Dann könnten die Kunden selbst entscheiden, ob sie an dem Programm teilnehmen wollen oder nicht.
Das Programm „Know Me“ ist leider nur die neue Spitze des Eisberges. Auch bisher sammeln Fluggesellschaften fleissig Daten über ihre Fluggäste – bis zu 60 Einzelinformationen werden dabei für jeden Reisenden für einen einzigen Flug zusammengetragen. Genannt werden die Daten PNR (Passenger Name Record). Diese werden auch an Staaten wie die USA übermittelt. Hierzu schlossen EU und USA erst im April ein Abkommen – wir berichteten.
Mit dem „persönlichen Touch “ hat man ja auf Flughäfen bereits so seine Erfahrungen gesammelt…
*grins*
A spokesman for British Airways responded: „We are entirely compliant with the UK data protection act and would never breach that. “
Nicht unwahrscheinlich, dass das sogar der Wahrheit entspricht. England ist der Vorreiter in den Überwachungsstaat.
Was ist denn mit „Öffentliche Daten nutzen, private Daten schützen“ passiert? Soweit ich das sehe wollen die nichts anderes machen als öffentlich verfügbare Daten benutzen um ihren Service zu verbessern.
Das kann man jetzt natürlich schlecht finden. Ich muss jedenfalls nicht von wildfremden Personen auf diese Art angesprochen werden. Aber an der Nutzung dieser öffentlichen (sic!) Daten ist finde ich nichts auszusetzen.
Ich dachte in diesen Ländern gibt es Gesetze die wildes aggressives Schmarotzen/Betteln unterbinden. Ekelhaft!
Und in Deutschland müssen sie gar nicht mehr umständlich Googlen , denn hier bekommt British Airways uns andere ja bald die Daten dann direkt von den Meldeämtern ….